Name: Pachycephalosaurus wyomingensis („Dickschädelechse aus Wyoming“)
Beschrieben: 1931 von Charles W. Gilmore
Ordnung: Ornithischier; Familie: Pachycephalosauridae
Länge: ♂ bis zu 6,2m, ♀ bis 5,3m
Gewicht: ♂ bis zu 450kg, ♀ bis zu 380kg
Ernährung: omnivor
Beschreibung:
Pachycephalosaurus ist der häufigste und größte Vertreter der Dickschädel-Echsen im spätkreidezeitlichen Nordamerika. Er wird etwa so groß oder so schwer wie eine Kuh und lebt wie diese organisiert in Herden. Diese bestehen meist aus erwachsenen Weibchen, einigen Jungtieren und einem starken Männchen als Anführer. Mitunter duldet es auch rangniedere Männchen unter der Herde. Eine solche Konstellation ist jedoch eher selten. Jüngere, gerade erst geschlechtsreife Männchen organisieren sich meist getrennt in eigenen kleinen Junggesellen-Gruppen.
Paarungsverhalten von Pachycephalosaurus:
In der Brunftzeit, die zu Beginn der Trockenzeit beginnt, treffen diese Gruppen häufig aufeinander. Dabei werden die Herdenführer von jüngeren Rivalen herausgefordert und kämpfen mit ihnen um das Recht zur Paarung. Im Kampf versuchen sie, den Gegner mit ihren kräftigen Schädeln an den Flanken zu erwischen und ihn abzudrängen, bis einer der Kontrahenten aufgibt. Nur die dominanten und in den Kämpfen siegreichen Männchen paaren sich anschließend mit den Weibchen. Aufgrund der Anstrengungen verlieren die Männchen während der Brunft bis zu zwei Drittel ihres Körpergewichts. Nur die stärksten Herdenführer können mehrere Paarungs- und anschließende Trockenzeiten überstehen, manche sterben sogar infolge ihrer Auszehrung.

Die Weibchen legen drei Wochen nach der Paarung ihre Eier in gemeinsame Nesthügel, die sie beinahe fünf Monate lang energisch gegen Eierdiebe bewachen. Dabei können sie sehr aggressiv werden und greifen alles an, was sich in der Nähe ihres Nestes bewegt. Trotz ihres grimmigen Aussehens sind Pachycephalosaurier aber in der Regel friedliebende Pflanzenfresser. Sie ernähren sich überwiegend von niedrig wachsenden Pflanzen wie Farnen, Sträuchern und Früchten. Gelegentlich ergänzen sie ihren Speiseplan jedoch auch durch Aas und schnappen sich auch gerne mal eine kleine Echse oder ein Säugetier. Wenn sich ihnen die Gelegenheit bietet, stellen sie auch den eiern und Jungtieren anderer Dinosaurier nach. Kein Wunder also, dass ihr Erscheinen bei allen anderen Bewohnern von Hell Creek meist aggressive Reaktionen nach sich zieht.

Aussehen und Lebensweise von Pachycephalosaurus:
Pachycephalosaurier sind grau-grün gefärbt. Den Rücken der Männchen zieren zwei hellrote, zickzackförmige Streifen, ihre Schädelkuppel ist pink. Die der Jungtiere und Weibchen ist flacher, mattgrau bis schwarz und von einer ganzen Reihe Zacken und Dornen gesäumt. Diese dienen aber eher der Optik als der Verteidigung.
Zwar fliehen Pachycephalosaurier lieber, als sich dem offenen Kampf zu stellen, aber gegen kleinere Gegner können sie auch kräftig austeilen. Mit ihrem kuppelförmigen Schädel, den sie wie einen Rammbock einsetzen, sind Männchen wie Weibchen sehr wehrhaft. Sie können einem Dakotaraptor, ihrem Hauptfeind, und sogar einem jungen Tyrannosaurus ernsthafte Verletzungen zufügen. Allerdings kommen Begegnungen zwischen Tyrannosauriern und Pachycephalosauriern kaum vor. Die Dickschädel leben vor allem in Bergwäldern und Hochplateaus und wagen sich nur selten in die Bruchwälder und Flussebenen hinab.
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Trivia zu Pachycephalosaurus:
Fossilien von Pachycephalosaurus sind sehr selten. Bislang fand man von ihm auch nur Material des Schädels. Dies könnte man damit erklären, dass sich Pachycephalosaurus von den Flussebenen fernhielt. Statt sich in Gegenden aufzuhalten, die besonders gute Bedingungen für die Fossilisation boten, hat er vor allem höhergelegenes Gelände bewohnt. Sein Körperbau ist noch immer vollkommen unbekannt. Nur aufgrund der Daten von verwandten Arten kann man rekonstruieren, wie er vielleicht ausgesehen haben könnte. Deshalb sind Gewicht und genaue Größe aber nur recht spekulativ. Nichtsdestotrotz war Pachycephalosaurus offenbar der größte Vertreter seiner Familie.
Funktion des Schädels:
In vielen Darstellungen zeigt man Pachycephalosaurus im Kampf, wie er seinen verdickten Schädel gegen Artgenossen oder Fressfeinde rammt. Auf die gleiche Weise tun es noch heute z.B. die Dickhornschafe (Ovis canadensis). Allerdings gilt diese Darstellung heute als überholt. Der Schädel bestand aus einem massiven Knochen und nicht aus elastischem Keratin wie das Horn eines Schafes. Er wäre bei so einer enormen Krafteinwirkung schnell gebrochen. Einen Frontalzusammenstoß mit einem Artgenossen hätte ein Pachycephalosaurus nicht überlebt.
Über die Funktion des Schädels besteht bis heute Unklarheit. Manche Forscher vermuten, dass er vor allem der Arterkennung und der Kommunikation diente. Die Schädel könnten prächtig gefärbt gewesen sein und z.B. die Paarungsbereitschaft angezeigt haben. Außerdem könnten die Tiere damit bei Streitigkeiten Schiebeduelle ausgeführt haben, ganz ähnlich wie es heutige Hirsche tun.
Synonymität mit Dracorex und Stygimoloch?
Aus der Hell Creek Formation sind neben Pachycephalosaurus auch noch zwei andere, etwas kleinere Pachycephalosauriden-Gattungen bekannt. Stygimoloch spinifer und Dracorex hogwartsia. Letzterer trägt seinen Namen nach der berühmten Zauberer-Schule aus den Harry-Potter-Büchern. Einige Wissenschaftler wie Jack Horner gehen davon aus, dass Stygimoloch und Dracorex bloß die Subadulten bzw. Jungtiere des Pachycephalosaurus waren. Die Gattungen wären somit ungültig. In „Die weißen Steine“ wird diese Hypothese aufgegriffen und leicht abgewandelt. Hier ist „Stygimoloch“ das Weibchen des Pachycephalosaurus und „Dracorex“ repräsentiert die Jungtiere.
Pachycephalosaurus – ein Allesfresser?
Lange Zeit nahm man an, dass Pachycephalosaurus ein reiner Pflanzenfresser war. Bis dato waren nur die hinteren Zähne im Oberkiefer bekannt, die man als eindeutige Pflanzenfresser-Mahlzähne interpretierte. 2018 fand man jedoch auch Teile des vorderen Schädels und staunte nicht schlecht. Die Vorderzähne waren rasiermesserscharf und sehr gut zum Reißen von Fleisch geeignet. Pachycephalosaurus war also sehr wahrscheinlich ein Allesfresser.
Pachycephalosaurus in der Wikipedia:
Liste mit allen anderen Tierprofilen:
„Die weißen Steine“ auf Facebook:
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