Vierzehn Jahre lang mussten sich Dino-Fans weltweit gedulden, bis nach Jurassic Park III endlich der vierte Teil des Jurassic-Franchise in die Kinos kam. In dieser langen Zeit sind die damals so begeisterten Kinder erwachsen geworden. Und doch saß ich – damals schon 30 Jahre alt – noch voller Spannung wie einst bei meinen ersten Kinoabenteuern vor der großen Leinwand. Ich freute mich vor allem darauf, Dinosaurier auch in 3D durchs Kino jagen zu sehen. Nach Avatar (2009) hatte ich große Erwartungen ans 3D-Kino. Und insbesondere nach den starken Trailern und der lautstarken Werbung im Vorfeld war ich unglaublich gespannt auf Jurassic World (2015).
Bittere Enttäuschung
Was ich dann aber zu sehen bekam, hat mich tief enttäuscht. Sorry an alle, die Jurassic World lieben, aber ich kann es nicht. Bevor ihr jetzt weiterlest, nehmt das bitte zur Kenntnis und fühlt euch nicht auf die Füße getreten. Das hier soll aber kein plumper Hate-Beitrag werden. Ich mag Jurassic World zwar wirklich nicht besonders, aber schließlich handelt es sich hier nur um meine persönliche Meinung. Erstens kann ich diese Meinung sachlich begründen. Zweitens darfst du selbstverständlich gern eine andere haben und weiterhin vom Film begeistert sein.
Dieser Artikel ist auch bei YouTube verfügbar. Michael Kubi hat wieder ganze Arbeit geleistet und ein wirklich interessantes Video draus gemacht!
Jurassic World – kein Science Fiction Film!
Vielleicht haben mich die 14 Jahre ja zu einem doch viel zu kritischen Filmzuschauer gemacht, der seine persönlichen Emotionen, auch jetzt beim Schreiben, nur schwer zurückhalten kann. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur einen Fehler gemacht. Ich habe Jurassic World mit seinen Vorgängern verglichen, insbesondere mit Steven Spielbergs beiden Meisterwerken. Ich bin davon ausgegangen, dass ich im Kino wieder einen Science Fiction-Thriller sehen würde. Doch ist Jurassic World ein komplett anderer Film, ein anderes Genre. Daher kam meine Enttäuschung: ich fand schon damals im Kino, dass Jurassic World absolut frei von der alten Magie seiner Vorgänger und viel zu nah am bewährten Unterhaltungs-Konzept der Marvel-Filme oder des Monsterverse (Godzilla; King Kong) ist.
Was ist Science Fiction?
Sowas ist grundsätzlich natürlich nichts Schlechtes, denn auch ich liebe diese actiongeladenen Hollywood-Kracher. Der Reiz an der Science Fiction und eines ihrer Definitionsmerkmale ist aber, dass das, was dort beschrieben ist, zumindest in der Theorie möglich ist. Und das wollte ich sehen: Der Hauptteil der Handlung soll gefälligst mit dem zu diesem Zeitpunkt bestehenden Forschungsstand größtenteils vereinbar sein. Einige kreative Freiheiten darf sich ein Science-Fiction-Autor natürlich gerne nehmen, jedoch sollten diese lediglich das Ganze abrunden und ihm ein wenig Pepp verleihen.
Mit ebendiesem Grundsatz bin ich auch an meinen eigenen Roman Die Weißen Steine herangegangen. Auch Jurassic Park (1993) war (damals!) ein grandioser Science-Fiction-Film und bleibt es auch, selbst wenn wir heute wissen, dass das Klonen von Dinosauriern doch eher nicht ein Teil unserer wahrscheinlichen Zukunft sein wird. Aber das wissen wir ja auch von den Werken von Jules Verne wie 20.000 Meilen unter dem Meer oder der Reise zum Mittelpunkt der Erde. Mit heutigen Erkenntnissen aus der Forschung ist das natürlich alles Quatsch, aber trotzdem sind diese Werke Meilensteine der Science Fiction-Literatur.
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Jurassic World ist ein Fantasyfilm!
Kehrt man das Verhältnis von Science und Fiction um, dann landet man aber in einem anderen Genre. Wenn man sich eine eigene Welt erdenkt, die nur in der Basis den natürlichen Gesetzen folgt, aber im Großen und Ganzen nicht ohne Magie, Wunder und Zauberei auskommt, dann befindet man sich im Bereich der Fantasy. Fantasy ist aber nicht nur, wenn darin Elfen, Zwergen, Drachen und anderen Fabelwesen vorkommen, wie bei Der Herr der Ringe oder Game of Thrones. Fantasy sind auch die ganzen Comic-Erzählungen, wie in den Marvel-Filmen oder dem DC Expanded Universe. Auch das Monsterverse mit King Kong und Godzilla ist moderne Fantasy.
Fantasy muss nicht in erster Linie realistisch sein. Wichtig sind lediglich eine gewisse Komplexität der Handlung, viele unvorhersehbare Wendungen und epische Bilder. Und genau das ist, das hat Jurassic World. Wäre ich mit der Erwartungshaltung, einen Fantasyfilm zu sehen, ins Kino gegangen, dann wäre ich von Trevorrows Werk vielleicht sogar begeistert gewesen.
Effektgeladenes Popcorn-Kino – aber keine Magie!
Zugegeben: unterhalten hat mich Jurassic World schon! Ich habe jedenfalls nicht gedacht, dass der Eintrittspreis reine Geldverschwendung war. Die Effekte, besonders gleich am Anfang des Films, als wir erstmalig einen geöffneten Park mit Besuchern sehen und die Ausstellungen dort erleben dürfen, können sich durchaus sehen lassen.
Aber: verglichen mit dem Original muss ich auch hier wieder meckern. Die Effekte sind zwar gut, aber eben nicht besser! Und das ist besonders deshalb traurig, weil zwischen den beiden Teilen ganze 22 Jahre liegen. Wenn ich allein nur an die legendäre Ausbruchs-Szene mit dem T. rex denke, und diese mit der Ausbruchs-Szene des Indominus Rex vergleiche, wird der große qualitative Unterschied deutlich.
Die Dinos sehen in Jurassic World sehen überhaupt nicht echt aus! Man hat niemals das Gefühl, dass dort wirklich lebendige Dinosaurier mitspielen. Sie bestehen fast nur aus CGI. Auf die lebensechte Animatronik und Stan Winstons detaillierte Modelle hat Colin Trevorrow beinahe komplett verzichtet, und damit auch auf das, was Jurassic Park seinen Realismus und seine Seele gab. Hätte man sich dieser Magie bedient, und dann auch noch in 3D, was wäre das für ein geiler Film geworden! Doch diese Chance blieb ungenutzt liegen.
Unsympathische Figuren
Doch selbst wenn ich Jurassic World als Fantasy-Film sehe und darüber meine Enttäuschung zumindest ein bisschen bändigen kann: ein guter Fantasy-Film ist Jurassic World auch nicht. Das große Manko liegt in der wenigen Komplexität und sogar fragwürdigen Charakterstruktur der Figuren. Zwar waren einige der Charaktere noch recht sympathisch, doch fehlt Chris Pratts Figur des Owen Grady doch jegliche Autorität eines Alan Grant oder der Charme eines Ian Malcolm, und eine Claire Dearing wird von Bryce Dallas Howard zwar klasse gespielt, doch ist sie mir im Vergleich zu einer Ellie Sattler oder Sarah Harding ziemlich unsympathisch.
Claire Dearing – die eigentliche Antagonistin?
Nicht nur das: Sie ist eigentlich sogar der wahre Bösewicht des Films! Warum? Nein, nicht weil ihr ihre Neffen am Allerwertesten vorbeigehen. Das wäre ja nur ein bisschen unfreundlich gewesen. Die vielen folgenschweren Entscheidungen, die Claire während des Films trifft, führen aber überhaupt erst zur Katastrophe. Und wie sie damit im Laufe der Handlung umgeht, ist an Charakterschwäche kaum noch zu toppen. Denn sie handelt nicht etwa aus Geldnöten heraus wie ein Dennis Nedry oder ein Peter Ludlow, oder auch die beiden als eigentliche Antagonisten konzipierten Kerle aus Jurassic World, Henry Wu und Vic Hoskins. Die sind übrigens meiner Meinung nach auch viel zu platt als Stereotyp dargestellt! All diese Fieslinge mochte man im Kino selbstredend nicht besonders leiden, aber man würde sie nicht als „böse“ Menschen bezeichnen.

Claire jedoch handelt tatsächlich aus wirklich niederen Motiven. Sie ist berechnend, skrupellos, eingebildet und inkompetent. Wieso sehen manche Leute sie immer noch als Heldin? Sie ist keine! Nicht einmal ansatzweise. Sie ist schuld am Tod vieler Menschen, indirekt sogar an dem ihres Bosses. Besonders aber in der Szene, wo das Einsatzteam ausgesandt wird, den ausgebrochenen Indominus Rex wieder einzufangen, wird das deutlich.
Diese Szene ist unschwer als eine Hommage an James Camerons Aliens – Die Rückkehr (1986) zu erkennen. Auch hier zeigt ein Bildschirm die Vitaldaten der Soldaten auf dem Weg ins Alien-Nest, die kurz darauf urplötzlich aus dem Verborgenen heraus angegriffen werden und dann wie die Fliegen sterben – ganz wie es dem Einsatzteam auf der Jagd nach dem Indominus Rex ergeht. Claire erweist sich hier zunächst ähnlich inkompetent wie Lieutenant Gorman in Aliens und unfähig, die Männer zum Rückzug zu beordern. Sie ignoriert die Ratschläge des Experten Owen, so wie Gorman die von Ripley. Dies führt schnell zum Tod aller Teammitglieder.
Zutiefst fragwürdiger Vorbild-Charakter
Doch damit nicht genug: noch in der gleichen Szene, gleich nach dem desaströsen Ende des Einsatzes, fordert Owen rational und weitdenkend die Evakuierung der Insel. Doch Claire schlägt sie diesen Rat auch wieder in den Wind. „Wir könnten nie wieder öffnen!“, ist ihre Antwort, die einer Kapitalistin, die skrupellos über Leichen geht. Sie hat doch gerade gesehen, was passiert ist! Doch statt das Notwendige zu tun, lässt sie Owen, die Stimme der Vernunft, aus dem Raum werfen.
Wenn wir beim Aliens-Vergleich bleiben, dann hat Claire für mich nun einen ähnlichen Sympathiewert wie die Figur des Carter Burke, dem Schurken, der Ripley und Newt mit den Facehuggern einsperrt. Der wird aber am Ende von den Aliens getötet und bekommt für seinen schäbigen Charakter wenigstens die Quittung. Claire hat sogar deutlich mehr Menschen auf dem Gewissen als Burke. Sogar ihre Assistentin findet den Tod, auf die brutalste Art und Weise, die wir je in einem Jurassic-Film zu sehen bekamen.
Jurassic World – ein Kinderfilm?
Jurassic World wird von vielen Fans als der „kindgerechteste“ der Reihe gesehen. Viele meiner zehnjährigen Schüler durften ihn schon mit Erlaubnis ihrer Eltern sehen, während denen Jurassic Park noch zu gruslig war. Tatsächlich aber ist aber Jurassic World der mit Abstand blutigste und grausamste Film der Reihe. Und wenn Eltern ihre Sprössling guten Gewissens mit ihm vertraut machen können, dann doch nur, weil der Film so unrealistisch daher kommt und sie ihrem Kind zutrauen, dass es die Gewalt und die Schockmomente als „nicht echt“ reflektieren kann. Bei Jurassic Park ist das jedoch nicht so einfach. Da gibt es zwar weniger Blut und Tod, doch wirkt das alles viel realistischer.
Zurück zu Claire: Ich persönlich finde, dass Jurassic World aus einem ganz anderen Aspekt heraus definitiv nicht für Kinder geeignet ist. Ich hätte mir nämlich am Ende des Films vielleicht nicht unbedingt gewünscht, dass Claire gefressen wird, aber dass bei ihr wenigstens die Handschellen klicken und sie vom FBI abgeführt wird. Doch nichts dergleichen.
Auch im Nachhinein zeigt Claire nicht einen Hauch von gebührender Anteilnahme für all die Toten. Ihre letzten Filmworte sind einfach nur: „Was machen wir jetzt?“, worauf Starlord… Sorry, Owen entgegnet: „Zusammenbleiben. Damit wir überleben.“ Und Claire lächelt. Was für ein schlecht geschriebenes Ende! Und was für eine furchtbare „Heldin“! Als Vorbild, insbesondere für ein junges Zielpublikum, ist so ein Charakter auch aus pädagogischer Sicht völlig ungeeignet. Nicht zuletzt deswegen, weil hier der Bösewicht nicht nur überlebt und mit allem ungestraft durchkommt, sondern am Ende sogar das Mädchen (Owen) kriegt.
Positive Aspekte
Aber ich schweife ab. Bevor es mit den Dinos losgeht, möchte ich aber noch auf das eingehen, was ich bei Jurassic World wirklich schön fand. Und das ist das grandiose Opening! Wir sehen zu Anfang des Films, wie John Hammonds Traum endlich in Erfüllung gegangen ist. Ein offener Park mit Besuchern! Es wimmelt hier nur so von wirklich gelungen eingesetzten Anspielungen an den ersten Teil, die man durchweg als huldvolle Verneigung vor Michael Crichton und Steven Spielberg erkennen kann. Und wie geil ist das bitte! Die erste halbe Stunde des Films saß ich wie gebannt im Kinosessel und konnte mich nicht satt sehen! T. rex-Fütterung, Mosasaurus-Show und diese Gyrosphere-Kugeln mitten im Pflanzenfresser-Gehege waren echt mega! Diesen ersten Akt von Jurassic World habe ich wirklich genossen.
Ebenfalls positiv: die wirklich große Artenvielfalt, die wir im Film zu sehen bekommen. Fast alle Dinosaurier aus den Vorgänger-Filmen treten hier nochmal auf. Ihre Darstellung orientiert sich allerdings stark an den beiden vorhergehenden Filmen. Für Nostalgiker mag dies ein weiterer positiver Aspekt sein, für mich ist es aber ein Zeichen mangelnder Kreativität. Man hatte in Jurassic World die Chance, die Dinosaurier nun tatsächlich nach dem aktuellen Stand der Forschung abzubilden. Dies wäre sehr einfach und logisch zu erklären gewesen, wenn man nur erwähnt hätte, dass auch die Genforschung riesige Fortschritte gemacht hätte. Die Genome der Dinos seien heute kompletter, die Tiere deshalb näher an ihren Vorbildern. So hätte man auch die Dino-Nerds glücklich machen und ihnen wieder einen schönen Science Fiction Film schenken können.
Indominus Rex
Aber nicht vergessen: Jurassic World ist ein Fantasy Film. Deshalb bekommen wir stattdessen – das. Keinen Drachen, leider, aber dafür Indominus Rex, ein künstlich kreiertes Monster, für dass es kein reales Vorbild gibt. Im Film wird er als „Hybrid“ bezeichnet. Hybriden sind jedoch Mischlinge aus sehr nah verwandten Arten, sowas wie Maulesel oder Liger (Mischlinge aus Pferd und Esel bzw. aus Löwe und Tiger). Indominus Rex ist deshalb kein Hybrid, denn er wurde aus den genetischen Informationen mehrerer nicht miteinander verwandter Tiere geklont. So ein Mischwesen wäre fachkorrekt gesprochen eine Chimäre.
Man kann jedoch auch mit der modernsten Form von Genetik keine Chimären erschaffen, wie ich in einem meiner vorherigen Beiträge ja schon erklärt habe. So ein Vieh gab es niemals wirklich, und wird es höchstwahrscheinlich auch niemals wirklich geben. Deshalb kann ich dieses Wesen natürlich auch nicht mit einem echten Vorbild vergleichen. Es ist eine reine Fantasiekreatur, nichts anderes als eben ein Drache oder auch Godzilla.
Verschenkte Möglichkeiten
Allerdings gab es viele große Theropoden, die tatsächlich in der gleichen Liga wie ein T. rex gespielt haben. Wie schön wäre es doch gewesen, hätten wie in Jurassic World den südamerikanischen Giganotosaurus carolinii zu Gesicht bekommen (dieser spielt allerdings bald im dritten Teil Jurassic World – Ein neues Zeitalter mit). Ebenfalls beeindruckend war sein möglicher Nachfahre Mapusaurus rosae, der selbst einen gigantischen Argentinosaurus erlegen konnte! Sicher wäre auch Carcharodontosaurus saharicus eine Idealbesetzung gewesen, der in seinem Lebensraum in Nordafrika selbst dem Spinosaurus Paroli bot. Diese drei großen Theropoden der frühen Oberkreide waren wirklich etwa so groß wie der Indominus Rex im Film. Sie besaßen auch starke Arme mit furchterregenden Krallen und ein Maul voll messerscharfer Zähne.

Ach, und weil ich unbedingt einen Fehler an Indominus Rex finden wollte: Der Name ist falsch geschrieben. In der zoologischen Taxonomie schreibt man nur den Gattungsnamen groß, den Artnamen jedoch klein. Im Film, aber auch auf allen Fanseiten wird der Name jedoch ausnahmslos Indominus Rex geschrieben. Mach also bitte nicht den Fehler, Tyrannosaurus Rex oder T. Rex. zu schreiben! Richtig sind allein die Schreibweisen Tyrannosaurus rex oder abgekürzt T. rex!
Mosasaurus
Mosasaurus hoffmannii; Craie de Ciply Formation (Belgien; Niederlande); vor 70 Ma (Oberkreide)
Doch nicht nur Indominus Rex ist eine reine Fantasy-Kreatur. Wir haben in Jurassic World sogar ein richtiges Kaiju-Monster, das eigentlich besser in einen Godzilla-Film gepasst hätte! Im Film sehen wir, wie der Mosasaurus mit einem Weißen Hai gefüttert wird. Das ist nicht nur total unlogisch, weil Weiße Haie erstens sehr schwer zu fangen sind (da gab es doch noch so einen Film…), und zweitens sind sie ziemlich selten und dementsprechend teuer. Hätte es da ein Thunfisch nicht auch getan?
Doch einmal abseits der Logik: völlig unrealistisch ist die schon groteske Größe des Ungeheuers, das sich den Hai schließlich schnappt! Selbst, wenn der verfütterte Raubfisch nur ein kleines Exemplar von nur 3 bis 4m Länge war, war der Mosasaurus im Film zwischen 35 und 55 Metern lang, also deutlich größer noch als ein Blauwal! In Wirklichkeit wurde Mosasaurus aber bei weitem nicht so groß. Es hat überhaupt niemals in der Erdgeschichte ein Tier, auch kein Meerestier gegeben, dass so groß wie oder gar noch größer wurde als ein Blauwal!
Mit bis seinen über 17m Körperlänge war Mosasaurus (ausgehend von der größten Art M. hoffmannii) aber immer noch ein sehr großes Tier, immerhin auch noch gut doppelt so schwer wie ein T. rex! Es hätte also absolut nicht Not getan, das Tier dermaßen zu übergrößern. Ist ein Pottwal nicht auch schon beeindruckend? Ein Mosasaurus wurde fast genauso groß, wenn auch nicht so schwer. Aber trotzdem hätte der Film auch mit einer kleineren Version funktioniert, möglicherweise sogar besser!

Absolut falsche Darstellung
Hinzu kommt noch die grauenvolle Darstellung. Ob sich die Filmemacher überhaupt einmal eine moderne wissenschaftliche Arbeit oder die Rekonstruktionen einen Paläo-Künstlers zu diesen Tieren angesehen haben, ist mehr als fraglich. Mosasaurus hatte keinen Schuppenkamm wie ein Krokodil, sondern eine glatte, seeschlangenähnliche Haut. Seine Flossen sind im Film lang und spitz zulaufend und erinnern dort mehr an die Paddel eines großen Pliosauriers. In Wirklichkeit waren sie aber flach und muschelförmig, beinahe rund. Der Schwanz war nicht schlangenartig wie im Film, sondern massiv, und er bildete an seinem Ende eine Art Fluke für den Antrieb. Außerdem hatte Mosasaurus eine Fettschicht und war insgesamt deutlich massiger und stromlinienförmiger. Und wenn er sein Maul geschlossen hielt, waren ihre Zähne nicht sichtbar, so wie die Zähne eines Warans, mit dem Mosasaurus übrigens sehr eng verwandt ist.

Ein echter Mosasaurus sah also völlig anders aus als das Wesen im Film. Und er ist dort so dermaßen falsch dargestellt, dass er meiner Meinung nach sogar den Dilophosaurus aus Jurassic Park vom Thron stößt und sich die Krone des „falschesten Biests aus allen JP-Filmen“ aufsetzen darf.
Ankylosaurus
Ankylosaurus magniventris; Hell Creek Formation (Montana, U.S.A.), vor 68 Ma (Oberkreide)
Der gepanzerte Ankylosaurus hatte zwar schon in Jurassic Park III seinen ersten Auftritt, doch war er dort nur kurz und in wenigen Szenen zu sehen. In Jurassic World bekommt er etwas mehr Screentime und darf sich eine heftige Prügelei mit dem Indominus Rex liefern.
Diese Szene und auch die Darstellung des Ankylosaurus lassen aus wissenschaftlicher Sicht aber sehr zu wünschen übrig. Erstens schon allein die Größe: Ankylosaurus war zwar einer der größten Thyreophoren, doch dürften selbst die größten Exemplare selten über eine Körperlänge von 8m hinausgekommen sein. Das ist übrigens auch nur eine obere Schätzung. Bis heute ist kein komplettes Fossil dieses Dinosauriers gefunden wurden, und so kann man seine Größe nur schätzen. Manche Paläontologen sehen ihn sogar nur bei 6m Länge. So dürfte ein Ankylosaurus einen erwachsenen Menschen also sehr wahrscheinlich nur ganz knapp überragt haben und auch an der Körpermitte nicht höher als 2,5m gewesen sein. Der Ankylosaurus im Film ist aber ähnlich groß wie ein Elefant.
Panzerung und Keulenschwanz
Auch die äußere Form haut überhaupt nicht hin. Die Panzerung eines Ankylosaurus bestand aus sogenannten Osteodermen, also aus mit der Haut verwachsenen Knochenstücken. Im Film sieht das Tier aber so aus, als hätte es eine Art Kruste oder einen Außenpanzer wie eine Schildkröte. Die Stacheln und Panzerplatten sind hier viel zu dick und klobig. So, wie der Ankylosaurus sich gegen den Indominus Rex zur Wehr setzt, ist ein Kampf in der späten Kreidezeit außerdem sicherlich nicht abgelaufen. Ankylosaurus konnte sich nicht wie eine Ballerina im Kreis drehen und mit der Keule dermaßen um sich prügeln.
Vielleicht war diese tatsächlich eine ernstzunehmende Waffe. Doch dürfte sie Ankylosaurus vor allem gegen Artgenossen eingesetzt haben, nämlich während der Balz oder bei Revierstreitigkeiten. Bei der Auseinandersetzung mit einem Beutegreifer hätte er sich eher auf sein Gewicht und seine Panzerung verlassen. Kam der Angreifer zu nahe, könnte Ankylosaurus versucht haben, mit der Keule die Beine zu treffen. Dazu hätte er auch keine Pirouetten drehen müssen. Mit dem Gewicht einer Kanonenkugel und ordentlich Schwung hätte das einen T. rex, im Film auch sicher den Indominus Rex außer Gefecht gesetzt. Dass dieser aber – sogar mit einiger Leichtigkeit – dem Ankylosaurus die Waden aufschlitzt und ihn dann auf den Rücken wirft, ist absoluter Unsinn. Dazu war ein Ankylosaurus sehr wahrscheinlich viel zu schwer. Dieser Dino-Kampf ist also noch um einiges unrealistischer als das Duell zwischen T. rex und Spinosaurus in Jurassic Park III.

Apatosaurus
Apatosaurus ajax; Morrison Formation (Colorado, U.S.A.), vor 151 Ma (Oberjura)
Da ist er endlich, der Apatosaurus! Ich habe mich sehr gefreut, dass er nun endlich seinen Auftritt bekommt, denn dieses Tier ist einer der Stars der beiden Bücher von Michael Crichton. In der Buchvorlage gibt es Brachiosaurus und Mamenchisaurus nicht, dort ist Apatosaurus der einzige große Sauropode.
Im Film ist Apatosaurus aber leider nicht besonders authentisch dargestellt. Hier gleicht er eher den Rekonstruktionen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit einer wellenförmigen Körperhaltung. Tatsächlich bildeten Hals, Rücken und Schwanz nur eine schwach gekrümmte Kurve. Einen Buckel hatte das Tier nicht. Der Kopf ist zu groß und zu gedrungen dargestellt, er müsste länger sein. Neueren Erkenntnissen zufolge könnten Sauropoden an der Schnauzenspitze auch einen Hornschnabel gehabt haben. In jedem Fall waren ihre Lippen aber nicht beweglich, wie man es in der traurigen Szene sieht, wo ein Apatosaurus in den Armen von Owen und Claire sein Leben aushaucht.
So, und ich möchte dazu noch folgendes sagen: Eine ganze Herde von Dinos abzuschlachten, die als Kind meine absoluten Lieblingen waren – Ich werde dich für immer dafür hassen, Colin Trevorrow!
Dimorphodon
Dimorphodon macronyx; Charmouth Mudstone Formation (England), vor 193 Ma (Unterjura)
Einer noch, dann haben wir es geschafft. Und leider wieder nur Gemecker: Dimorphodon bricht im Film aus dem Aviarium aus und überfällt mit einer Gruppe Pteranodons die nichtsahnenden Parkbesucher. Wie reißende Horrorbestien in einem Film mit Piranhas fallen sie über die Menschen her und richten Chaos und Zerstörung an.
Man hätte ja viele Urzeit-Tiere für diese Szene auswählen können – aber doch bitte nicht Dimorphodon! Der war in Wirklichkeit (einschließlich des Schwanzes) nur einen Meter lang, mit einer Spannweite von knapp 1,5m – und das ist nicht größer als ein Mäusebussard und sogar kleiner als eine Silbermöwe. Vor einem echten Dimorphodon hätte jedenfalls kein Mensch etwas zu befürchten gehabt. Die sahen mit ihrem übergroßen Kopf und den spitzen Zähnen vielleicht etwas gruslig aus, doch damit fingen sie bloß Fische. Gefährlich waren diese Tiere jedenfalls nicht. Und es hätte auch kein Dimorphodon geschafft, einen Menschen zu Boden zu stoßen, selbst wenn es ernsthaft sauer gewesen wäre: denn bei nur 2kg Gewicht hätte das einem gestandenen Mann wie Owen Grady sicher nicht viel ausmachen dürfen.
Fazit: Zu groß, zu schwer, zu bissig und viel zu gefährlich. Habt also keine Angst vor Dimorphodon, der ist eigentlich ganz lieb! Und so gruslig-kahl und echsenartig wie im Film war er auch nicht: er hatte einen süßen, fluffigen Pelz aus Pycnofibern. Vielleicht sollte ich mal eine Serie Dimorphodon-Kuscheltiere auf den Markt bringen, um diesem Pterosaurier nach seinem Film-Debakel wieder etwas mehr Sympathiepunkte zu bescheren. Vor allem bei den Kindern, die den „Flugdino, der aussieht wie ein T. rex“ fürchten gelernt haben.
Die weiteren Geschehnisse: Fortsetzung der Jurassic-Timeline
Bevor wir zum abschließenden Fazit kommen, wollte ich noch eben die Timeline weiter fortsetzen und euch veranschaulichen, was laut offiziellen Angaben der Produzenten in den vierzehn Jahren zwischen Jurassic Park III und Jurassic World passiert ist. Wie kam es überhaupt dazu, dass trotz der strikten Quarantäne-Bestimmungen und den Klon-Verboten im Gene Guard Act wieder ein Park mit Dinosauriern realisiert werden konnte?
Vor Jurassic World (2015):
2002: Die Geschehnisse von Jurassic Park III werden durch Bestechungsgelder der Masrani Corporation unter den Teppich gekehrt und vertuscht. Der Gene Guard Act wird in Teilen überarbeitet und das strikte Verbot zum Klonen ausgestorbener Spezies außer Kraft gesetzt. Die Masrani Corporation und InGen beginnen mit ihren Planungen zu Jurassic World auf der Isla Nublar. Im Süden der Insel entsteht ein neues Ausstellungsgelände.
Seit 2004: Auf der Isla Sorna finden Dinosaurier-Jagden statt. Viele der dort gefangenen Dinosaurier (darunter u.a. Ankylosaurus) werden von InGen-Sicherheitskräften unter der Leitung von Vic Hoskins in den neuen Park gebracht. Auch InGens Konkurrenz-Unternehmen Biosyn und Mantah Corps bringen in der Zeit vor 2015 einige Dinosaurier in ihre Forschungskomplexe in den Dolomiten und auf eine Insel im Golf von Fernandez. Zum Zeitpunkt der Geschehnisse aus Jurassic World leben auf der Isla Sorna keine Dinosaurier mehr.
Vor 2005: Die noch wild auf der Isla Nublar lebenden Dinosaurier werden eingefangen und in Gehegen im neuen Park untergebracht. Darunter gehören auch der immer noch lebende Tyrannosaurus sowie mehrere Exemplare von Brachiosaurus, Parasaurolophus, Gallimimus und Triceratops. Einige Compsognathus-Exemplare, zu klein und zu gewitzt, um eingefangen zu werden, leben weiterhin auf der Isla Nublar in Freiheit.
2005: Mit beinahe 100.000 Besuchern am ersten Ausstellungstag wird Jurassic World eröffnet und John Hammonds Traum endlich Wirklichkeit. Ausgestellt werden zunächst 8 Spezies, vier Carnivoren und vier Herbivoren: Tyrannosaurus, Velociraptor, Dilophosaurus, Compsognathus, Brachiosaurus, Parasaurolophus,Gallimimus und Ankylosaurus.
Vor 2015: Die Ausstellung wird in den nächsten 10 Jahren um etliche neue Attraktionen und Arten ergänzt. Bis zum Vorfall im Film Jurassic World (2015) sollen 20 Dinosaurier- und Pterosaurier-Gattungen im Park gelebt haben. Dazu gehören laut offizieller Film-Website von 2015 die Gattugen Apatosaurus, Baryonyx, Edmontosaurus, Metriacanthosaurus, Microceratus, Pachycephalosaurus, Pachyrhinosaurus, Stegosaurus, Suchomimus, ein Aviarium mit Pteranodon und Dimorphodon, sowie eine Meeresausstellung mit einem gigantischen Mosasaurus. Die Hybriden-Spezies Indominus Rex war laut Film-Kanon die 21. Art.
Die Urzeit-Tiere von Jurassic World
Ebenfalls vor 2015 müssen auf der Isla Nublar aber auch die Gattungen Sinoceratops, Nasutoceratops, Carnotaurus, Stygimoloch, Ceratosaurus, Monolophosaurus, Ouranosaurus und Allosaurus vertreten gewesen sein. Diese treten in den Nachfolge-Filmen und auch der Animationsserie Camp Cretaceous auf. Der Hybrid Scorpius Rex ist ebenfalls 2015 schon auf der Insel und wird von den Camp Cretaceous-Teenagern aufgespürt. Auch von dem Nodosauriden Peloroplites sieht man in Das gefallene Königreich ein Skelett, das in der Lava dahinschmilzt. Somit sollten zumindest vor 2015 noch einige Exemplare dieses Panzersauriers auf der Isla Nublar gelebt haben. Die Angaben sind hier also etwas wiedersprüchlich. (Kein Wunder, so ist das eben bei Trevorrow.) Hier trotzdem nochmal eine Liste mit allen Urzeit-Tieren von Jurassic World:
Indominus Rex (Jurassic World)
Tyrannosaurus (Jurassic World)
Velociraptor (Jurassic World)
Dilophosaurus (Jurassic World; als Hologramm sichtbar, sowie in Gyrosphere-Video erwähnt)
Compsognathus (Jurassic World)
Brachiosaurus (Jurassic World)
Parasaurolophus (Jurassic World)
Gallimimus (Jurassic World)
Ankylosaurus (Jurassic World)
Apatosaurus (Jurassic World)
Baryonyx (Jurassic World; auf offizieller Website erwähnt; Das gefallene Königreich; Auftritt)
Edmontosaurus (Jurassic World; auf offizieller Website erwähnt)
Metriacanthosaurus (Jurassic World; auf offizieller Website erwähnt)
Microceratus (Jurassic World; auf offizieller Website erwähnt; Ein neues Zeitalter; Auftritt)
Pachycephalosaurus (Jurassic World)
Pachyrhinosaurus (Jurassic World; auf offizieller Website erwähnt)
Stegosaurus (Jurassic World)
Suchomimus (Jurassic World; auf offizieller Website erwähnt)
Pteranodon (Jurassic World)
Dimorphodon (Jurassic World)
Mosasaurus (Jurassic World)
Sinoceratops (Das gefallene Königreich; Camp Cretaceous)
Nasutoceratops (Kurzfilm Battle of Big Rock; Camp Cretaceous; Ein neues Zeitalter)
Carnotaurus (Das gefallene Königreich, Camp Cretaceous)
Stygimoloch (Das gefallene Königreich, Camp Cretaceous)
Ceratosaurus (Camp Cretaceous)
Monolophosaurus (Camp Cretaceous)
Ouranosaurus (Camp Cretaceous)
Allosaurus (Das gefallene Königreich)
Scorpius Rex (Camp Cretaceous)
Peloroplites (Skelett in Das gefallene Königreich sichtbar)
Fazit
Ich wollte diese Reihe eigentlich mit dem Leitthema schreiben: „Wie würde der Film aussehen, wenn man ihn mit authentischen Dinosauriern auf dem Forschungsstand von heute noch einmal drehen würde?“ Nun, bei den bisherigen Filmen der Jurassic Park-Reihe wären da vielleicht ein paar wirklich interessante neue Filme bei herausgekommen. Bei Jurassic World kann ich diese Leitfrage aber nicht mehr stellen. Denn dann würde fast gar nichts von dem Film übrig bleiben. So mein ernüchterndes Fazit. Auch wenn der Film erst ein paar Jahre alt ist, so entsprechen die darin auftretenden Dinosaurier wenn überhaupt dem Forschungsstand von vor vielen Jahrzehnten. An jedem, an wirklich jedem auftretenden Wesen gibt es nicht nur ein bisschen was, sondern eine ganze Menge zu kritisieren.
Als Jurassic World-Fan (falls du überhaupt bis hierher gelesen hast) wirst du nun vielleicht Einspruch erheben wollen: Auch an Jurassic Park war schon vieles, aus heutiger Sicht sogar das meiste an der Darstellung der Dinosaurier falsch. Damit hast du natürlich recht. Doch der Unterschied: Jurassic Park zeigte seine Dinosaurier noch als „normale“ Tiere und dämonisierte sie nicht (allzu sehr).
Selbst die gravierendsten Falschdarstellungen, wie zum Beispiel der giftige Dilophosaurus oder die superintelligenten Raptoren, sind ja nicht völlig aus der Luft gegriffen. Giftige Dinosaurier hat es mit ziemlicher Sicherheit gegeben, bei Sinornithosaurus wird zum Beispiel immer noch die Debatte geführt, ob der vielleicht giftig war. Jurassic Park lässt außerdem die große Bemühung erkennen, die Dinosaurier vielleicht nicht hundertprozentig realistisch, aber immerhin überzeugend darzustellen. Und das ist dank der lebensechten Animatronik auch durchaus gelungen.
Jurassic World schneidet im Authentizitäts-Vergleich mit seinen Vorgängern am schlechtesten ab
Hinsichtlich dieser Intention hat Jurassic Park III schon geschwächelt, Jurassic World mit ihr aber komplett gebrochen. Hier bediente man sich erstens beinahe ausschließlich der unecht wirkenden CGI. Zweitens schöpfte man bei der Darstellung der Tiere aus dem Vollen, was die Fantasie angeht. Wer Jurassic World jetzt noch als Science Fiction bezeichnen will, der lässt die Science, also Wissenschaft, zu einer bloßen Karikatur verkommen. Hier griff man sich ja nicht nur einzelne Eigenschaften der Dinosaurier aus der Luft, sondern erschuf sogar ein komplett frei erfundenes Fantasietier. Dieses Fantasietier ist auch eigentlich kein Tier, sondern ein Ungeheuer, das zum Vergnügen tötet.
Und sogar die Tiere, die nach „wahren“ Vorbildern konzipiert wurden, geben Alan Grant aus Jurassic Park III vollkommen recht: Jurassic World ist nun tatsächlich ein Sammelsurium an Themenpark-Monstern, nicht mehr, und nicht weniger. Und das ist wirklich verstörend: mich zum Beispiel stört es sehr, wenn ich in meiner Dino-AG oder bei Führungen in unserem Museum regelmäßig Kinder enttäuschen muss, dass ihre Lieblings-Monster Indominus Rex und Indoraptor niemals wirklich existiert haben.
Jurassic World – ein einziges großes Logikloch
Mein Fazit fällt auch abseits der völlig abstrusen Darstellung der Dinosaurier negativ aus. Die Aneinanderreihung von Logiklöchern und dummen Entscheidungen in Jurassic World sucht nämlich in der Filmgeschichte wirklich ihresgleichen. Ich will hier nicht auf jedes einzelne nochmal eingehen, das würde den Beitrag hier sprengen. (Einem T. rex kann man trotzdem nicht auf High Heels davonlaufen!)
Jurassic World hat mich nur mit einem einzigen Wort zurückgelassen: mit einem enttäuscht geseufzten „Schade“. Trotz eines grandiosen Starts baut die ganze weitere Handlung des Films auf einem so unlogischen Fehler auf, dass ich ihn danach eigentlich gar nicht weitergucken wollte. Wenn man jeden Dinosaurier im Park tracken kann, wieso machen Claire und Owen das nicht einfach? Owen und die beiden Gehegewächter spazieren stattdessen direkt ins scheinbar verlassene Gehege und Claire haut mit dem Auto ab und telefoniert. Wieso tut sie das nicht vorher?
Einfach mal telefonieren… Film zu Ende!
„Hey Lowery, ich stehe mit Mr. Grady gerade im Aussichtsraum vom Indominus-Gehege. Wir haben da so beunruhigende Kratzspuren entdeckt. Sieht aus, als sei sie an der Wand emporgeklettert und ausgebrochen.“
„Moment, ich schaue nach. Nein, Miss Dearing, sie ist noch in ihrem Gehege. Hat sich wahrscheinlich nur versteckt, aber alles in Ordnung. Upps, jetzt sind mir vor Schreck wieder meine Spielzeug-Dinos runtergefallen.“
So hätte jeder vernünftige Mensch gehandelt, oder sehe ich das falsch? Und so wäre der Indominus Rex nicht ausgebrochen, jedenfalls nicht an diesem Tag.
Ach, und noch eins: denk bitte mal genauer über die Gyrospheres nach. Ich war ja eigentlich ganz angetan von diesen Hamsterkugeln. Aber mit denen kann man doch wohl kaum in ein Dinogehege hineinfahren. Und damit meine ich noch gar nicht, dass das irgendwie gefährlich wäre, nein. Da gibt es noch ein ganz anderes Problem. Stell dir mal vor, man fährt mit so einer Glaskugel mitten im Gehege versehentlich durch ein Dino-Häufchen… Großer Gott!
Die Bilder von den realistischen Dinosauriern habe ich übrigens beim Paläo-Künstler Cisiopurple gefunden.
Folgende Artikel sind in der Reihe zu den Jurassic Park-Filmen noch erschienen:
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1) Jurassic Park: Kann man Dinosaurier klonen?
3) Vergessene Welt – Jurassic Park (1997) 5) Jurassic World (2015) |
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Die Weißen Steine Band I – Neue Alte WeltErlebe ein spannendes Dino-Abenteuer! Der erste Teil eines Überlebenskampfes. Dort werden Jugendliche der „Generation Handy“ in einer erbarmungslosen Urzeit-Welt an ihre Grenzen gebracht. Erhältlich als Taschenbuch, als hochwertige Hardcover-Ausgabe und auch als E-Book. |
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Die Weißen Steine Band II – Blut der SonneErlebe noch ein weiteres spannendes Dino-Abenteuer mit dem zweiten Teil meiner Urzeit-Reihe! Dort wirst du wieder direkt in die Kreidezeit entführt, in der mächtige Kreaturen die Welt beherrschen. Erhältlich als Taschenbuch, als hochwertige Hardcover-Ausgabe und auch als E-Book. |
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Mein Traumhaftes Dinosaurierbuch
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Traumreise für Kinder in die Welt der DinosaurierFantasiereisen für Kinder in die Welt der Dinosaurier zur Förderung von Entspannung und Achtsamkeit. Lass dich dort von unseren liebenswürdigen Dinosauriern in ihren Bann ziehen. Hilf der kleinen Therizinosaurus-Dame Theresa dabei, die gemeinen Tarbosaurier in die Flucht zu schlagen. Dreh dabei eine Runde durch die Urzeit-Wälder des kleinen „Drachen“ Jackie. Oder lass dich dort von der wunderschönen Unterwasserwelt von Tanystropheus Tanja verzaubern. Die zahlreichen zauberhaften Illustrationen im Buch helfen Kindern dabei, das Kopfkino der Traumreise mit Leben zu füllen. Erhältlich als Taschenbuch und auch als E-Book. |
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Dein Markus Peter Kretschmer