Name: Meniscoessus robustus („robuster kleiner Halbmond“, wegen der Form der Zähne).
Beschrieben: 1889 von Othniel C. Marsh.
Ordnung: Multituberculata; Familie: Cimolomyidae.
Länge: ♂ bis zu 0,45m; ♀ bis zu 0,39m.
Gewicht: ♂ bis zu 3,3kg; ♀ bis zu 2,8kg.
Ernährung: herbivor.
Beschreibung:
Der murmeltiergroße Meniscoessus ist ein häufiger Säuger von Hell Creek, der vor allem im Schutz der Dunkelheit anzutreffen ist. Auf dem Waldboden knabbert er an Pflanzenmaterial, das es in seinem Lebensraum reichlich gibt. Zweige, Blätter, aber auch Nüsse und Früchte stehen auf seinem vielseitigen Speiseplan. Weil sein Lebensraum in den heißen Sommermonaten wegen der ständigen Regenfälle häufig überflutet ist, ist er auch ein guter Schwimmer.

Tagsüber verziehen sich die einzelgängerischen Tiere im Dickicht der Sträucher, in Baumhöhlen oder auch selbstgegrabenen Bauten, wo sie vor tagaktiven Räubern sicher sind. Ein Muster aus bräunlichen, dunklen und hellen Flecken gibt ihnen außerdem eine gute Tarnung. Doch auch nachts müssen sie immer auf der Hut sein. Einige Dinosaurier haben hervorragende Augen, ein scharfes Gehör und eine hervorragende Nase entwickelt, denen Meniscoessus nur seine Schnelligkeit und sein Klettergeschick entgegensetzten kann. Doch hilft das ihm leider nicht immer. Besonders strategisch jagende Theropoden wie Pectinodon, aber auch Schlangen, Echsen und andere Nachtschwärmer sind allzu oft erfolgreich.

Aus diesem Grund legt Meniscoessus wie die meisten Säugetiere der Kreidezeit ein schnelles und nachkommenreiches Fortpflanzungsverhalten an den Tag. Die Tiere werden schon innerhalb von etwa vier Monaten geschlechtsreif und paaren sich mehrmals im Jahr mit Artgenossen. Ein Meniscoessus-Weibchen kann im Schutz ihres Baus viermal im Jahr werfen. Meist bringt sie vier bis acht Jungtiere zur Welt, von denen allerdings nur die wenigsten das Erwachsenenalter erreichen.
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Trivia über Meniscoessus:
Der Gattungsname Meniscoessus hat eine komplizierte Geschichte. Aufgestellt wurde das Taxon im Jahre 1882 von Edward D. Cope, einem der beiden miteinander rivalisierenden Wissenschaftler in den berühmten Bone Wars. 1889 griff auch sein Kontrahent Othniel C. Marsh diesen Namen auf. Seine Namensgebung bezog sich allerdings auf Zähne, die er als die von kleinen fleischfressenden Dinosauriern beschrieb. Im Laufe der Geschichte wurden diese sowohl unter den Taxa Dipriodon, Tripriodon und Triprotodon geführt. Marshs Zähne wiesen wiederum Ähnlichkeiten mit einer 1876 von Cope benannten Dinosauriergattung auf, Paronychodon. Heute gilt dieser Name aber als umstritten (Nomen dubium). Meniscoessus ist allerdings weiterhin ein gültiges Taxon.
In der heutigen Zeit gibt es mit den Kloakentieren, den Beuteltieren und den Plazentatieren drei Großgruppen unter den Säugern. Was dabei vielen, selbst eingefleischten Urzeitfans oft nicht klar ist: es gab einmal noch viele weitere Gruppen! Eine der erfolgreichsten, die sogar das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit überlebten, waren die Multituberculata. Der Name leitet sich von den vielen kleinen Tuberkeln, also Höckern ab, die diese Säuger auf ihren Zähnen trugen. Tatsächlich ist die Gruppe vor allem durch Zahnfossilien überliefert.
Meniscoessus robustus – der größte Multituberculata von Hell Creek
Von Meniscoessus robustus hingegen existieren auch Knochenfossilien, darunter auch ein gut erhaltener Schädel, der uns verrät, dass er ein kleiner, nagerartiger Pflanzenfresser war. Allerdings ist er mit keiner heutigen Säugetierfamilie enger verwandt. Die Ähnlichkeit zu den heutigen Hörnchen ist auf konvergente Evolution zurückzuführen, und wahrscheinlich naheliegend auf die Tatsache, dass die Multituberculata in der Kreidezeit eine ähnliche ökologische Nische besetzten.
Die Gattung Meniscoessus ist mit mindestens zwei Arten in Hell Creek überliefert, manche Funde lassen sich aber auch nicht klar einer von beiden zuordnen, weshalb es möglicherweise noch einige weitere gab. M. robustus ist mit über 3kg Körpergewicht die bei weitem größte, die kleinere Art M. conquistus wurde hingegen nur etwa so groß wie eine Wanderratte. Aus älteren Schichten des Campaniums sind außerdem noch fünf weitere gültige Arten bekannt.
Die Gruppe der Multituberculata überlebte noch bis ins späte Eozän, bevor sie ausstarb. Das ist also etwa die Hälfte der Strecke, die wir auf dem Zeitstrahl vom Massenaussterben am Ende der Kreidezeit bis zu uns im 21. Jahrhundert zurücklegen müssten. Meniscoessus jedoch gehörte nicht zu den glücklichen Multituberculata, die so lange überlebten. Er starb vor 66 Ma zusammen mit den meisten anderen Säugetieren aus.
Meniscoessus in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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