In diesem Artikel findest du alle neuen Paläo-News aus dem Januar 2023. Außerdem gibt es hier die Links zu allen jüngst erschienenen Artikeln und auch alle aktuellen Ankündigungen zu den bevorstehenden Veranstaltungen! Viel Spaß beim Lesen!
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Eine Übersicht über alle neuentdeckten Dinosaurier aus 2023 gibt es auf meiner Website übrigens auch, allerdings in einem eigenen Artikel. Bis jetzt ist allerdings noch kein neuer Dinosaurier beschrieben worden, sodass dieser Artikel noch komplett leer ist. Dafür läuft allerdings ein Gewinnspiel, bei dem du die Anzahl der in 2023 entdeckten Dinosaurier schätzen kannst! Schau also trotzdem gern mal rein! |
Lebte in Usbekistan ein gewaltiger Dromaeosaurier? (Sues et al. 2022)
In der Bissekty-Formation aus der frühen Oberkreide (Turonium) von Usbekistan wurden in den letzten Jahren viele isolierte Knochen und Zähne gefunden, die eine Vielzahl von Theropoden-Dinosauriern repräsentieren. Nun wirft ein Zehenknochen eine interessante Frage auf: dieser könnte nämlich zu einem Dromaeosaurier (umgangssprachlich „Raptoren“) gehören, der alle seine bekannten Verwandten hinsichtlich der Körpergröße überragte, sogar den riesigen Utahraptor aus der Unterkreide Nordamerikas.
Aus der gleichen Formation wurde letztes Jahr auch ein großes Oberkieferfragment beschrieben, dass damals als Neovenatorid aus der Gruppe der Carcharodontosaurier beschrieben wurde und nun den Namen Ulughbegsaurus uzbekistanensis trägt. Doch diese Zuordnung erweist sich nun als unsicher, weil eindeutig diagnostische Merkmale fehlen und auch Dromaeosaurier ähnlich gebaute Kiefer besaßen. Ein Forscherteam um Hans-Dieter Sues von der Cambridge University (UK) wirft in einer neuen Studie nun die Frage auf, ob nicht Ulughbegsaurus der einstige Besitzer des Zehenknochens gewesen sein könnte, und damit der größte je entdeckte Raptor aller Zeiten, der mit einiger Sicherheit in der Kreidezeit vor etwa 92 Ma in Zentralasien gelebt hat.
Ungewöhnliche Theropoden-Knochen aus dem spätkreidezeitlichen Appalachia (Gallagher 2022)
William B. Gallagher von der Rider University in New Jersey (USA) beschreibt in seiner neuen Arbeit eine Reihe von Knochenfragmenten, die aus der Grube der Inversand Company in Sewell, Gloucester County in New Jersey ausgegraben wurden. Dieser Teil Nordamerikas gehörte in der oberen Kreide zu Appalachia, dem durch ein Binnenmeer isoliert liegendem Ostkontinent, über dessen Tierwelt bislang nur wenig bekannt ist – im Gegensatz zu Laramidia, dem Westkontinent, wo zur gleichen Zeit Dino-Berühmtheiten wie Tyrannosaurus und Triceratops lebten.
Die gebrochenen hohlen Oberschenkelknochen, die offenbar zu einem Theropoden gehören, weisen eine ungewöhnliche Innenstruktur auf. Das Exemplar stammt aus dem oberen Teil der New Egypt Formation, direkt unterhalb der K-Pg-Grenze in der Basis der darüber liegenden Hornerstown Formation. Aus diesem Horizont stammt auch der besser bekannte Dryptosaurus aquiluguis. Der ungewöhnliche Theropodenknochen weist allerdings zu wenig diagnostische Merkmale auf, um ihm klar Dryptosaurus zuzuordnen, oder ihn als eigene Art zu beschreiben.
Bildquelle (oben): Cisiopurple.
Erster Beleg, dass Dinosaurier wirklich Säugetiere fraßen! (Hone et al. 2022)
Im Magen eines versteinerten Microraptor, eines etwa krähengroßen, zum Gleitflug fähigen Verwandten des berühmteren Velociraptors, der vor etwa 125 Ma in China lebte, fand ein Forscherteam um David W. E. Hone von der Queen Mary University in London (England) die Fußknochen eines nur mausgroßen Säugetiers. Ein höchst bedeutende Entdeckung: denn obwohl das Dogma, dass die Säuger im Mesozoikum ein Schattendasein unter der „Herrschaft“ der Dinosaurier führten und ständig von ihnen erbeutet wurden, ein sehr altes ist, fehlten jedoch bislang konkrete wissenschaftliche Belege für so eine Räuber-Beute-Beziehung. Was ein bisschen ironisch ist, denn der umgekehrte Fall, also dass Säuger im Erdmittelalter Dinosaurier fraßen, ist schon im Jahr 2005 erstmalig belegt worden (Hu et al. 2005).
Microraptor war wie viele Dromaeosaurier also wohl ein generalistischer Fleischfresser. Er ernährte sich offenbar von einer Vielzahl von Beutetieren, zu denen Vögel, Eidechsen, Fische und wie wir nun wissen auch Säugetiere zählten. Ob der Microraptor seine mausähnliche Beute selbst erlegt oder sie tot gefunden und als Aas gefressen hat, ist allerdings unklar.
Bildquelle (oben) Ralph Attanasia III.
Confuciusornis shifan: geschickter Flieger aus der Kreidezeit (Wang et al. 2022)
Renfei Wang von der Jilin University in Changchun (China) und sein Team beschreiben das fast vollständige Skelett von Confuciusornis shifan, eine neue Art prähistorischer Vögel, die auf einer einzigen Gesteinsplatze aus der Jiufotang-Formation überliefert ist. Es ist die bislang kleinste Art von Confuciusornis. Lebend wäre das Tier etwa so groß wie ein Eichelhäher gewesen, also leichter als 200g.
Das Fossil wurde in der Nähe des Dorfes Xiaotaizi in der chinesischen Provinz Liaoning geborgen. Im Vergleich zu anderen Confuciusornitiden zeigen diese neue Art und der kürzlich beschriebene Yangavis confucii beide Hinweise auf eine bessere Flugfähigkeit, obwohl sich die Flügel der beiden Arten in vielerlei Hinsicht voneinander unterscheiden.
Bildquelle: Paläontologisches Museum Liaoning.
Extremwetterereignisse von 2022 lassen sich fast alle auf Klimawandel zurückführen!
Zuletzt wurde diskutiert, ob eine Zunahme der Zahl und Stärke der Wetterextreme aufgrund der Klimaerhitzung nachweisbar und belegbar wäre. Nachfolgend eine Weltkarte mit globalen Extremwetterereignissen und der wissenschaftlichen Einordnung dazu, inwieweit sie durch die Klimaerwärmung wahrscheinlicher bzw. stärker geworden sind. Wenig überraschend gibt es auch Ereignisse, die nicht auf die Klimaerwärmung zurückzuführen sind. Der Großteil jedoch schon. Hier die Kurzfassung der Analyse (übersetzt):
– 71 % der 504 in der Karte enthaltenen Extremwetterereignisse und -trends wurden durch den vom Menschen verursachten Klimawandel wahrscheinlicher oder schwerwiegender.
– 9 % der Ereignisse oder Trends wurden durch den Klimawandel unwahrscheinlicher oder weniger schwerwiegend, was bedeutet, dass 80 % aller Ereignisse von Menschen beeinflusst wurden. Die restlichen 20 % der Ereignisse und Trends zeigten keinen erkennbaren menschlichen Einfluss oder waren nicht schlüssig.
– Von den 152 extremen Hitzeereignissen, die von Wissenschaftlern bewertet wurden, stellten 93 % fest, dass der Klimawandel das Ereignis oder den Trend wahrscheinlicher oder schwerwiegender gemacht hat.
– Bei den 126 untersuchten Regen- oder Überschwemmungsereignissen stellten 56 % fest, dass menschliche Aktivitäten das Ereignis wahrscheinlicher oder schwerwiegender gemacht hatten. Bei den 81 untersuchten Dürreereignissen sind es 68 %.
Die Zeitreihe geht bis 2021. Vielen Dank an Thomas Over für die Zusammenfassung und Übersetzung!
Der Spiegel hat in einem beunruhigenden Jahresrückblick die Extremwetterereignisse 2022 ebenfalls noch einmal zusammengefasst.
Tyrannosaurus rex – war er ein affenähnlicher Werkzeugbenutzer? (Hercolano-Huzel 2023)
Nein, das ist kein vorzeitiger Aprilscherz! Eine neue Studie von Suzana Herculano-Houzel von der Vanderbilt University in Nashville (USA) sorgt derzeit für rege Diskussionen: sie behauptet darin, dass Theropoden wie Tyrannosaurus rex und Allosaurus eine Neuronendichte wie moderne Primaten, wie z.B. ein Pavian gehabt hätten – und entsprechend intelligent gewesen seien. Gehirngewebe ist fossil nicht erhalten, von daher gründet sich die Studie auf CT-Vermessungen der Schädelhöhle besagter Theropoden. Hieraus schätzte die Forscherin die Gehirnmasse und verglich ihre Daten unter Verwendung einer kürzlich veröffentlichten Datenbank mit der Anzahl von Neuronen noch rezenter Sauropsiden wie Vögel, Schuppentiere und Schildkröten.
Herculano-Houzel interpretiert Tyrannosaurus nun als langlebigen und mit flexibler Kognition ausgestatteten Beutegreifer, der komplexe Problemlösungsstrategien anwenden und eventuell sogar Werkzeuge benutzen konnte. Kollegen sehen diese Ergebnisse und vor allem Herculano-Houzels Methodik zur Datenauswertung allerdings mit Skepsis. In den sozialen Medien wird sich entsprechend auch schon über die Studie lustig gemacht. Memes zeigen Tyrannosaurus inzwischen als Viehhirte auf einem Triceratops reitend oder gar als Piloten eines Kampfjets. Und auch ich muss schmunzeln: ich stelle mir jetzt einen total frustrierten T. rex vor, mit all seinen tollen Ideen, aber zu kurzen Armen, um sie zu verwirklichen…
Forscher entdecken aufschlussreichen Dino-Friedhof in Südamerika (Davis et al. 2023)
Wie schnell hat sich die Tierwelt nach dem kreidezeitlichen Massenaussterben erholt? Was bedeutete diese erdgeschichtliche Zäsur insbesondere für die Vögel, die einzigen heute noch lebenden Dinosaurier? Wichtige Antworten auf diese Fragen liefern u.a. Entdeckungen aus Patagonien, einer Landschaft im Süden Argentiniens und Chiles. Sarah N. Davis von der University of Texas in Austin (USA) und ihr Team beschreiben in ihrer neuen Studie eine Reihe neuer Exemplare von fossilen Theropoden-Überresten aus dieser Gegend, die sowohl assoziiertes Material als auch isolierte Elemente darstellen. Sie stammen aus Ablagerungen der Oberkreide vom Campanium bis zum Maastrichtium und damit aus den letzten beiden Stufen des Mesozoikums, und wurden im Tal des Río de las Chinas im Magallanes-Austral-Becken entdeckt.
Zu den neuentdeckten Exemplaren gehören die südlichsten bekannten Theropodenfossilien außerhalb der Antarktis, aus den Gruppen der Megaraptoriden, Unenlagiinen, Enantiornithinen und Ornithurinen. Insbesondere liefern diese Überreste dringend benötigte zeitlich begrenzte Aufzeichnungen kleinerer Theropoden, einschließlich von Vögeln, die seltener aus Ablagerungen der Oberkreide geborgen werden.
Bildquelle (oben): Mauricio Alvarez.
Neuentdeckter Flugsaurier aus Bayern war ein Filtrierer! (Martill et al. 2023)
Nahe des bayrischen Dörfchens Wattendorf fanden Forscher im Plattenkalk eines dortigen Steinbruchs das bemerkenswerte Skelett eines neuen Flugsauriers, der während des oberen Jura in der sogenannten Torleite Formation lebte. David M. Martill von der University of Portsmouth und seine Kollegen beschrieben das Tier nun in einer neuen Studie. Der Flugsaurier trägt nun den Namen Balaenognathus maeuseri, was Mäusers Bartenwal-Kiefer bedeutet. Der Artname ehrt Matthias Mäuser, den verstorbenen Co-Autoren des Papers. Der Gattungsname bezieht sich auf die für Flugsaurier ungewöhnliche Lebensweise: Balaenognathus war nämlich ein Filtrierer, genau wie heutige Bartenwale.
Neben dem eher ungewöhnlichen Schnabel weist das Fossil auch Weichteilerhaltung auf, auch die Flügelmembranen sind erhalten. Das voll artikulierte Exemplar zeigt beide Kiefer auf jeder Seite mit über hundert subparallelseitigen Zähnen mit einer kleinen, leicht hakenförmigen Erweiterung an der Kronenspitze. Insgesamt hatte Balaenognathus mindestens 480 Zähne, mit denen er Kleinstlebewesen aus dem Wasser fischte. Zu sehen ist das rund 150 Ma alte Fossil nun im Naturkundemuseum Bamberg.
Bildquelle (links): Joschua Knüppe.
ICZN spricht sich gegen die Umbenennung von ethisch bedenklichen Tier- und Pflanzennamen aus (Ceríaco et al. 2023)
Viele wissenschaftliche Tier- und Pflanzennamen, etwa 20%, sind zu Ehren von bekannten Persönlichkeiten vergeben worden. Darunter befinden sich aber auch einige historisch fragwürdige Personen, die als Rassisten, Diktatoren und sogar Völkermörder Karriere machten. Andere Namen sind wiederum deutliche Spiegelbilder von Kolonialismus, Sklaverei und Unterdrückung, oder sie enthalten Bestandteile, die als abwertend und rassistisch empfunden werden. Einige Beispiele: der „Wanderjude“ (Tradescantia zebrina), der „Kafferbaum“ (Erythrina caffra), die „Digger-Kiefer“ (Pinus sabiniana) und der „Hitlerkäfer“ (Anophthalmus hitleri).
Das Ersetzen wissenschaftlicher Namen aufgrund wahrgenommener Anstößigkeit ist jedoch nicht durch den ICZN geregelt, und einige seiner Vertreter haben sich jetzt auch dagegen ausgesprochen. Obwohl die Kommission anerkennt, dass einige wissenschaftliche Namen bei Teilen der Gemeinschaft Unbehagen oder Anstoß erregen könnten, möchte sie sich nicht anmaßen, gesellschaftliche Urteile zu fällen, die vom jeweiligen Zeitgeist und einem Standard abhängen, der sich immer wieder ändern kann. Auch bei heute vergebenen, bislang unbedenklichen Namen könne sich die naturgemäß immer subjektive Namenswahl schließlich eines Tages als problematisch erweisen. Darüber hinaus würden aus ethischen Gründen ersetzte Namen nicht einfach verschwinden, sondern als Teil taxonomischer und nomenklatorischer Synonymen für immer in der Literatur verbleiben, so die Forscher.
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Die menschliche Sprache: Entstand sie wegen unserer Freundlichkeit?»Menschen müssen zusammenarbeiten, um zu überleben«, sagt der Kognitionsforscher Rogier Mars von der University of Oxford. Im Gehirn von Mensch und Tier hat er Unterschiede gefunden, die das menschliche Sprachvermögen erklären können. Wichtiger Schlüssel: nett und freundlich sein! Was banal klingen mag, ist aber tatsächlich ein interessanter Forschungsansatz. Im Vergleich zu anderen Primaten sind Menschen hilfsbereiter und damit mitteilungsbedürftiger, so der Forscher in einem Interview der Zeitschrift Spektrum. |
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Gruppenverhalten bei riesigen Ichthyosauriern (Kelley et al. 2022)Neue Untersuchungen an der triassischen Luning Formation (Nevada) legen nahe, dass dieser Ort eine lange Zeit von dem gigantischen, bis zu 21m langen Shonisaurus als „Kinderstube“ genutzt wurde. Die Tiere lebten offenbar wenigstens eine gewisse Zeit ihres Lebens lang sozial vergesellschaftet. |
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Brutverhalten von Europasaurus holgeri (Schade et al. 2022)Der niedersächsischer Zwergsauropode besaß schon als Schlüpfling ein gut entwickeltes Innenohr, einen ausgezeichneten Gleichgewichtssinn und war deshalb offenbar ein Nestflüchter. Dieses Verhalten wird auch für andere Sauropoden angenommen. |
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Prototaxites als Mega-Rhizomorphe interpretiert (Vajda et al. 2022)Waren die geheimnisvollen Strukturen aus dem Paläozoikum die Nährstoff-Transportsysteme gewaltiger Pilze? Forscher stellten Ähnlichkeiten zwischen den Rhizomorphen der modernen Armillaria mellea fest. Sie kamen außerdem zu dem Schluss, dass die meterdicken Strukturen nicht vertikal nach oben, sondern eher Horizontal am Boden gewachsen sind – bevor die Pflanzen schließlich an Boden gewannen. |
Neue Studie zum Chicxulub-Megatsunami! (Range et al. 2022)Eine Forschergruppe um Molly M. Range von der University of Michigan (Kanada) hat in einer interessanten Studie die gewaltigen Tsunamiwellen simuliert, die in den Stunden nach dem Meteoriteneinschlag bei Chicxulub vor 66 Ma am Ende der Kreidezeit über die Welt fegten. Dabei stellten sie auch grafisch die ungefähre Höhe der Wellenamplituden in den verschiedenen Gebieten dar. |
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Überraschung: menschliche Fußspuren in Spanien viel älter als angenommen! (Mayoral et al. 2022)Nach der Anwendung einer optisch stimulierten Lumineszenztechnik im Labor des Zentrums für Forschung, Technologie und Innovation der Universität Sevilla (CITIUS) konnte ein Forscherteam um Eduardo Mayoral eine Reihe von menschlichen Fußabdrücken datieren, die 2020 in Matalascañas gefunden wurden. Dabei kam heraus, dass die Spuren um die 295.000 Jahre alt und damit rund 200.000 Jahre älter sind als zuerst vermutet. Dies legt nahe, dass sie von Neandertalern oder ihren Vorgängern auf der iberischen Halbinsel hinterlassen wurden, und nicht etwa vom Homo sapiens. |
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Höhlenbären: „Kleiderständer“ für die Eiszeitjäger? (Verheijen et al. 2022)Dass Menschen während der Eiszeit den riesigen, pflanzenfressenden Höhlenbären Ursus spelaeus in ihren Höhlen bei der Winterruhe nachgestellt haben, ist seit langem Bekannt. Ivo Verheijen von der Universität Tübingen und sein Team konnten nun anhand von etwa 320.000 Jahre alten Kratzspuren auf Höhlenbärenknochen aus dem niedersächsischen Schöningen einen der frühesten bekannten Nachweise für so eine Bejagung erbringen – und nachweisen, dass die Jäger es wohl neben dem Fleisch vor allem auf das dicke Fell des im Schlaf überwältigten Bären abgesehen hatten. |
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Gewichtsschätzung bei Urzeit-Lurchen (Hart et al. 2022)Ein Team australischer Wissenschaftler unter der Leitung des Paläontologen Lachlan Hart von der UNSW Sydney hat die Körpermasse zweier urzeitlicher Amphibien berechnet. Manche Arten der ausgestorbenen Temnospondyli wie Eryops megacephalus (links auf der Waage) und Paracyclotosaurus davidi konnten wahrscheinlich um und über 200kg schwer werden. |
![]() Bildquellen: Maurício S. Garcia (Skelett); Matheus Fernandes (Lebendrekonstruktion) |
Stenoscelida aurantiacus: neuer Proterochampsid aus Brasilien (Temp Müller et al. 2022)Brasilianische Forscher beschreiben neues, hochbeiniges krokodilähnliches Reptil mit einer bizarr verlängerten Schnauze, das kürzlich an einer Ausgrabungsstätte in Brasilien ausgegraben wurde. Der Fleischfresser und wahrscheinlich gefürchtete Landjäger trägt nun den Namen Stenoscelida aurantiacus. |
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Beringstraße: Eiszeitliche Landbrücke bildete sich erst viel später! (Farmer et al. 2022)Mithilfe von Isotopenanalysen haben Forscher das Wachstum und den Abbau von Eisschilden in Amerika und Nordasien untersucht. Dabei kam heraus, dass sich die Landverbindung „Beringia“ zwischen beiden Kontinenten frühestens vor 35.700 Jahren gebildet haben kann und damit deutlich später als bislang angenommen. Dies schränkt das Zeitfenster ein, in dem die Vorfahren der amerikanischen Ureinwohner von Asien nach Amerika ziehen konnten. Offenbar taten sie das ziemlich direkt nach dem Trockenfallen der Landbrücke, wie auch neue archäologische Funde mehr und mehr bekräftigen. |
![]() Bild- und Artikelquelle: The Smithsonian Magzine. |
30.000 Jahre alte Aborigine-Höhlenkunst für immer zerstört!Vandalen haben nach australischen Behördenangaben die etwa 30.000 Jahre alten Fingerzeichnungen in der Koonalda-Höhle zerstört. Die Höhle gilt bei den Aborigines als heilig und ist zudem eines der frühesten bekannten Zeugnisse der Kultur der Ureinwohner. Die Täter seien offenbar unter einem Stacheldrahtzaun hindurchgeschlichen und hätten die Höhlenkunst teils mir Graffiti-Spray übermalt, teils auch eine eigene Botschaft in den lockeren Kalkstein geritzt: Don’t look now, but this is a death cave! („Schau jetzt nicht hin, aber dies ist eine Todeshöhle!“) Experten halten die Höhlenkunst für nicht restaurierbar. Die Oberfläche sei zu empfindlich, um das Graffiti zu entfernen, ohne die Fingerzeichen noch weiter abzulösen. Den Tätern, sollten sie ermittelt werden, droht nun eine Strafe von 10.000 australischen Dollar (etwa 6.460 €), oder 6 Monate Gefängnis. |
![]() Bildquelle: Henry Sharpe. |
Neue Forschung: waren Mosasaurier giftig?Henry Sharpe, ein Student an der University of Alberta, und Amelia R. Zietlow, eine Doktorandin an der Richard Gilder Graduate School am American Museum of Natural History in New York, haben auf dem Jahrestreffen der Society of Vertebrate Paleontology in Toronto einige ihrer laufenden Forschungen zu Mosasaurierkiefern präsentiert. Diese Fossilien bieten spannende Hinweise darauf, wie sie Beute gefangen haben könnten. Nach hinten gebogene Zähne, und sogar noch eine zusätzliche Zahnreihe im hinteren Rachen ließen ihren Opfern keine Chance, zu entkommen. Und als ob Mosasaurier damit nicht schon gruselig genug wären, könnten sie zudem auch noch giftig gewesen sein, so die beiden Forscher. |
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Die älteste Mahlzeit der Welt! (Bobrovskiy et al. 2022)Röhrenwurm-artige Tiere aus dem Ediacarium ernährten sich von Bakterien und Grünalgen. |
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Neue Studie zum Geruchsinn unserer Vorfahren (de March et al. 2022)Das Riechvermögen von Neandertaler- und Denisovanern unterscheiden sich weniger als das zu den modernen Menschen, trotzdem waren sie sich alle sehr ähnlich. Unterschiede ergaben sich wohl als Anpassungen an neue Umgebungen. Auch die Empfindsamkeit weist Variationen auf: Neandertaler-Nasen waren weniger empfindlicher als die der modernen Menschen, Denisovaner hatten wohl noch feinere Nasen. |
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Cratonavis zhui: neues Vogel-Fossil aus Liaoning (Li et al. 2023)Eine neue Vogelart aus der Jehol-Fauna der unteren Kreidezeit in China hatte eine einzigartige Kombination aus einem Dinosaurier-artigen Schädel mit einem schon sehr modernen postkranialen Vogelskelett. Das Taxon stellt somit eine wichtige Mosaikform dar, die den Entwicklungsweg und die Diversifizierung früher Vögel offenbart. |
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Neuer Frosch aus der späten Kreidezeit von Brasilien! (Muzzopappa et al. 2023)Baurubatrachus santosdoro ist eine neuentdeckte, ausgestorbene Art prähistorischer Frösche in der Unterordnung Neobatrachia der Überfamilie Hyloidea. Diese Amphibien lebten während des Maastricht-Zeitalters der späten Kreidezeit vor 72 bis 66 Millionen Jahren im heutigen Brasilien. Sie koexistierten mit alten Schnecken, Fischen, Schildkröten, Krokodilen, Dinosauriern und anderen Fröschen. |
Beste Nachricht: Die beiden Traumreise-Bücher führen Amazon-Bestsellerliste an!
Die E-Books von unseren beiden Dinosaurier-Kinderbüchern führen auch 8 respektive 3 Monate nach Veröffentlichung weiterhin die entsprechende Bestseller-Liste auf Amazon an. Vielen Dank an alle Käuferinnen und Käufer für diesen grandiosen Erfolg und weiterhin viel Freude mit unseren Traumreisen in die Zeit der Dinosaurier! Neugierig geworden? Die Links zu den Büchern findest du weiter unten.
Links zu weiteren Meldungen:
Beute aus Grünem Gewölbe in Dresden teilweise sichergestellt!
Gibt es Sauerstoff im Erdkern?
Hintergründe zur Entdeckung des neuen deutschen Dinosauriers Tuebingosaurus
Mars-Roboter Insight geht die Energie aus
Sonnenobservatorium der Azteken entdeckt
Anzeichen von Alzheimer bei gestrandeten Delfinen
Uraltes Herz der Milchstraße aufgespürt
Europa gehen die Insekten-Experten aus
Wimperntierchen als Viren-Fresser entlarvt!
Noch kaum Erholung nach Fisch-Sterben in der Oder
Rätsel um die verschwundenen Cardigan-Inseln
Neandertaler-Komet nähert sich der Erde
Gletscherschmelze binnen weniger Jahrzehnte erwartet
Anatomie: neue Hirnstruktur entdeckt
Neue Zutat im Römerbeton entdeckt
Weniger echte Durchbrüche in der Wissenschaft
Ozeane brechen erneut Wärmerekord
Studie über paläontologische Ausgrabungen auf Gebiet amerikanischer Ureinwohner
Massengrab aus der Jungsteinzeit: allen Leichen fehlt der Kopf!
Mehr als 4.000 Jahre alte Straußeneier in Israel entdeckt
Neue Schlupfwespenart in Schleswig-Holstein entdeckt
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„Ausgestorbener“ Fisch in Bodensee wiederentdeckt
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Santorini – Gefahr durch Untersee-Vulkan?
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Madagaskars Artenvielfalt in Gefahr!
CT-Untersuchung des „Goldenen Jungen“ von Nag el-Hassay
Eigene Beiträge:
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Die Weißen Steine III – Teaserkapitel |
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Die neuen Dinosaurier 2022 |
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Liste meiner liebsten Paläo-Künstler |
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Bone Wars – Die Knochenkriege – Episode I – Die Kontrahenten |
Bone Wars – Die Knochenkriege – Episode II – Der Beginn der Knochenkriege |
Veranstaltungen
Im Januar haben keine Veranstaltungen stattgefunden.
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Da außerdem noch kein neuer Dinosaurier entdeckt wurde, läuft allerdings immer noch ein Gewinnspiel! Mitmachen ist ganz einfach: schreibe mir bloß eine Zahl als Kommentar! Was glaubst du, wie viele neue Dinosaurier-Arten im kommenden Jahr neu beschrieben werden? Schreibe mir einfach einen Kommentar auf Facebook oder Instagram, oder gib deinen Tipp über das Kontaktformular ab! |
Bevorstehende Veranstaltungen:
Derzeit kann ich leider nicht so viele Aktionen organisieren, da ich zeitlich immer noch voll ausgelastet bin. Neben der Arbeit an meinem neuen Roman steht im März auch unser Umzug an. Wenn der über die Bühne ist, und wir aus unserem wohlverdienten Urlaub zurück sind, können aber sicher auch wieder ein paar Dino-Treffen stattfinden.
Trotzdem stehen zwei Termine im März bereits fest, auf die ich mich schon sehr freue:
04.03.2023 – Lesung beim Tag der offenen Tür im Tor zur Urzeit in Brügge
25.03.2023 – Fossiliensuche in der Kiesgrube Dohrn / Eggers in Negenharrie
Mehr Informationen zu diesen Events findest du hier:
Videos
Sahars coole Dino-Lesezeichen!
Hochgiftige Riesenkröte in Australien ist schwer wie ein Baby!
Neuer Trailer zu Dino-Thriller „65“
Neue Serie – Auch als Video!
Bone Wars – Die Knochenkriege – Episode I – Die Knotrohenten
Bone Wars – Die Knochenkriege – Episode II – Der Beginn der Knochenkriege
Das wars für heute mit den Nachrichten aus der Urzeit!
Die nächste Zusammenfassung der Paläo-News erfolgt am 26. Februar 2023!
Noch mehr spannenden Urzeit-Lesestoff findest du in meinen Büchern:
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Die Weißen Steine Band I – Neue Alte WeltErlebe ein spannendes Dino-Abenteuer! Der erste Teil eines Überlebenskampfes. Dort werden Jugendliche der „Generation Handy“ in einer erbarmungslosen Urzeit-Welt an ihre Grenzen gebracht. Erhältlich als Taschenbuch, als hochwertige Hardcover-Ausgabe und auch als E-Book. |
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