Name: Ornithomimus velox („Schneller Vogelnachahmer“)
Beschrieben: 1890 von Othniel C. Marsh
Ordnung: Saurischia; Familie: Ornithomimidae
Länge: ♂ bis zu 3,4, ♀ bis 3,3m
Gewicht: ♂ bis 100kg, ♀ bis 90kg
Ernährung: omnivor
Beschreibung:
Der in den sumpfigen Bruchwäldern beheimatete Ornithomimus ist einer der schnellsten Läufer von Hell Creek. Obwohl er kräftige Arme und scharfe Krallen hat, die er zur Verteidigung gegen kleinere Raubtiere einsetzen kann, zieht er es vor, sein Heil in der Flucht zu suchen. Seine langen Beine ermöglichen es ihm, mit unglaublicher Geschwindigkeit durchs Unterholz zu sprinten, wobei er mit kraftvollen Sprüngen Hindernisse überwindet. Er kann kurze Distanzen mit über 60 km/h zurücklegen und ist damit fast unschlagbar, wenn es darum geht, Feinden zu entkommen. Sollte es doch zum Kampf kommen, setzt er gezielte Fußtritte und Schläge mit seinen Armen ein. Ornithomimus-Männchen sind im Mittel etwas größer als die Weibchen und auffälliger gefärbt. Während Weibchen mit ihrem matten, waldbraunen Gefieder auf Tarnung setzen, besitzen die Männchen eine rötliche Färbung. An Hals, Brust und den langen Armfedern leuchten sie scharlachrot. Besonders während der Paarungszeit sind diese Farben besonders intensiv und können bei direkten Konfrontationen zwischen Rivalen sogar noch kräftiger wirken.

Ornithomimus ist vor allem dämmerungs- und nachtaktiv, wobei seine großen Augen, sein feines Gehör und sein ausgezeichneter Geruchssinn ihn im Zwielicht vor Gefahren warnen. Zum Schutz vor Fressfeinden lebt er in Gruppen von bis zu zwanzig Tieren. Diese Gruppen sind nicht besonders eng organisiert, sondern eher lockere Verbände, in denen sich die Tiere gegenseitig vor Gefahren warnen. Bei der geringsten Bedrohung fliehen sie gemeinsam, wobei sie sich mit beeindruckender Geschwindigkeit durch das dichte Unterholz bewegen. Ornithomimus ist nicht nur ein hervorragender Läufer, sondern auch ein ausgezeichneter Schwimmer. Bei Gefahr stürzt er sich oft ins Wasser und kann dank seiner langen Beine und starken Hintergliedmaßen schnell schwimmen und sogar tauchen. Im Wasser kann er sich oft erfolgreich vor Raubtieren verbergen oder durch schnelle Richtungswechsel ihren Angriffen entkommen.
Lebensweise:
Auch wenn er äußerlich eher einem großen Laufvogel ähnelt, hat er doch eine völlig andere, eng ans Wasser gebundene Lebensweise. Ornithomimus verbringt viel Zeit in der Nähe von Seen, Flüssen und Sümpfen, wo er nach Nahrung sucht. Seine bevorzugte Beute sind kleine Krebstiere, die er mit den feinen Lamellen in seinem Schnabel aus dem Wasser seiht, ähnlich wie es heutige Enten tun. Wasserpflanzen, Früchte, Insekten und hin und wieder auch Frösche, Echsen oder kleine Säugetiere stehen ebenfalls auf seinem Speiseplan. Gelegentlich nimmt er auch Aas an, wenn er die Gelegenheit dazu bekommt, besonders wenn Raubtiere einen Kadaver zurücklassen.

Während der Paarungszeit liefern sich die Männchen Balzkämpfe, bei denen sie ihre Armfedern ausbreiten, sich aufrichten und mit tiefen, vibrierenden Rufen ihre Konkurrenten einschüchtern. Ein einmal gefundenes Paar bleibt lebenslang zusammen. Die Weibchen legen ihre Eier in Nestmulden, die sorgfältig mit Pflanzenteilen und Federn ausgekleidet werden. Beide Eltern kümmern sich liebevoll um den Nachwuchs und wechseln sich beim Brüten ab. Nach dem Schlupf bleiben die Küken bis zu einem Alter von etwa sieben Monaten bei den Eltern, bis sie groß genug sind, sich selbst zu versorgen. Bereits als Jungtiere sind sie sehr flink und trainieren täglich ihre Geschicklichkeit beim Springen. Das ist auch dringend nötig, denn in einer Welt voller gefährlicher Feinde fallen viele Jungtiere Fressfeinden zum Opfer. Um sich besser zu schützen, schließen sich junge Ornithomimus oft zu kleinen Gruppen zusammen, die gemeinsam Schutz suchen.
Trivia zu Ornithomimus:
Ornithomimus und seine Verwandten waren dank ihrer langen, kräftigen Beine die wahrscheinlich schnellsten Dinosaurier überhaupt. Sie konnten im schnellen Lauf knapp die Geschwindigkeit eines Rennpferdes erreichen, aber dank ihrer gut ausgebildeten Atmungsorgane dieses Tempo sehr viel länger halten, ohne zu ermüden.
Zwar sind Ornithomimiden in Hell Creek verhältnismäßig häufig, jedoch erweist sich ihre Klassifizierung als recht schwierig. Heute werden in der Forschungsliteratur drei Gattungen unterschieden, nämlich Ornithomimus, der sehr viel größere Struthiomimus und eine bislang noch unbeschriebene Gattung, die den vorläufigen Namen „Orcomimus“ trägt. Ob es sich bei dem Exemplar aus Hell Creek tatsächlich um einen Ornithomimus velox handelt, ist umstritten. Bei diesem Namen handelt es sich um eine Art, die eigentlich aus etwas älteren Fundstätten in Kanada bekannt ist. Es steht auch zur Debatte, dem Hell-Creek-Ornithomimus einen neuen, eigenen Artnamen zu geben. Während der Entstehungszeit von Die Weißen Steine wurde der strittige Name O. velox verwendet, der aktuell aber auch wieder als gültiger Name für die Exemplare aus Hell Creek anerkannt wird. Es ist jedoch gut möglich, dass dies in Zukunft noch geändert werden muss.
Ornithomimus in Die Weißen Steine:
Band I:
Eine Gruppe Ornithomimus rennt gemeinsam mit Marie, Hannah und Lea in „Joaquin“ ebenfalls durch den Wald, aufgeschreckt durch die jungen Tyrannosaurier, die ihnen auf den Fersen sind.
Band II:
John sichtet im Kapitel „Rettung“ eine Gruppe Ornithomimus in den Sümpfen. Er versucht, sie mit seinem Bogen zu erlegen, allerdings ohne Erfolg. Im Kapitel „Gute Freundinnen“ gelingt es jedoch Mike und den anderen Jägern, einen Ornithomimus zur Strecke zu bringen.
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Ornithomimus in der Wikipedia:
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