Lesedauer 5 Minuten Name: Meniscoessus robustus („robuster kleiner Halbmond“, wegen der Form der Zähne). Beschrieben: 1889 von Othniel C. Marsh. Ordnung: Multituberculata; Familie: Cimolomyidae. Länge: ♂ bis zu 0,45m; ♀ bis zu 0,39m. Gewicht: ♂ bis zu 3,3kg; ♀ bis zu 2,8kg. Ernährung: herbivor. Beschreibung: Der murmeltiergroße Meniscoessus ist ein häufiger Säuger von Hell Creek, der vor allem im…
Kategorie: Säugetiere
Säugetiere: Die vom Wasser unabhängigen Wirbeltiere bilden zwei große Linien, die sich bereits im Karbon, also vor etwa 320 Ma voneinander trennten. Die eine Linie, die der Sauropsiden, umfasst die Reptilien und Vögel. Die andere, die der Synapsiden, führt dagegen zu den Säugetieren und somit auch zu uns Menschen. Säugetiere zeichnen sich durch eine immer gleich bleibende Körpertemperatur, eine behaarte Haut sowie die Fähigkeit aus, ihre Jungen nach der Geburt mit Milch zu säugen. Diese Eigenschaft gibt ihnen folglich auch ihren Namen. Die meisten Säuger bringen lebenden Nachwuchs zur Welt, nur einige wenige aus der Gruppe der Kloakentiere legen Eier.
Die Synapsiden entwickelten sich bereits im Oberkarbon vor etwa 318 Ma. Während des darauffolgenden Perm waren sie die dominante Tiergruppe, in einer Zeit lange vor den Dinosauriern. Doch ihre Blütezeit ging vor etwa 252 Ma allmählich zu Ende. Infolge eines gewaltigen Massenaussterbens verloren die Synapsiden einen Großteil ihrer Artenvielfalt. Zwar konnten sie sich noch in der Trias behaupten, jedoch drangen nun auch andere Tiere auf die ökologischen Spitzennischen vor, wie vor allem die Archosaurier. Ein weiteres Massenaussterben am Übergang von der Trias zum Jura in der Zeit vor etwa 201 Ma bedeutete für die meisten Synapsiden schließlich das Aus. Lediglich die Säugetiere blieben als ihre einzigen Vertreter übrig. Die meisten von ihnen waren klein und unscheinbar und führten während der Zeit der Dinosaurier nur ein Schattendasein als Nachtaktive Pflanzen- und Insektenfresser.
Systematik
Die Artenvielfalt der Säugetiere aus dem Mesozoikum ist und vor allem durch Zahnfunde überliefert. Die meist nur winzigen Zähnchen unserer Verwandten finden sich jedoch in fast allen Ökosystemen des Erdmittelalters. Wie genau die meisten Säugetiere von damals aussahen, kann anhand dieser spärlichen Fossilien aber meist nicht rekonstruiert werden. Leider gibt es nur von den wenigsten Knochenfossilien, die uns mehr über ihr Aussehen und ihr Leben verraten können. Heute wie damals endeten Kleintiere meistens als schnelle Mahlzeit für größere und hatten nur selten die Chance, zu einem Fossil zu werden.
Schon im Jura und vor allem in der Kreidezeit brachten die Säuger eine große Artenvielfalt hervor. Und auch einen hohen Grad der Spezialisierung! Säugetiere waren nun in den unterschiedlichsten ökologischen Nischen zu finden und längst nicht nur kleine Waldbewohner. Einige Säugetiere hatten sich bereits ans Wasser gut angepasst und lebten wie heutige Biber oder Fischotter. Andere gruben Tunnel und lebten unter der Erde. Wieder andere erreichten schon die Größe eines mittelgroßen Hundes und machten sogar Jagd auf kleinere Dinosaurier. Und einige schwebten als geschickte Gleitflieger von Baum zu Baum.
Die Großgruppen der Säugetiere:
Viele der urtümlicheren Säugetiere waren am Ende der Kreidezeit bereits ausgestorben. In Nordamerika kamen vor 66 Ma nur noch Vertreter aus vier großen Gruppen vor:
- Triconodonta
- Multituberculata
- Metatheria (Beuteltiere)
- Placentalia (Plazentatiere)
Auf den Südkontinenten existierte damals noch eine weitere Gruppe:
- Protheria (Kloakentiere)
Die Verwandtschaftsbeziehungen innerhalb der Säugetiere sind derzeit Gegenstand von einigen Kontroversen. Die Triconodonta starben vor 66 Ma während des Chicxulub-Massenaussterben aus, die Multituberculata während des späten Eozän vor etwa 33 Ma. Es können also keine Genanaylsen mehr durchgeführt werden, die uns zeigen, mit welcher der heute noch lebenden Säugetier-Gruppen sie am engsten verwandt sind. Aus diesem Grund findest du hier auch diesmal keinen Stammbaum, weil die Frage nach der Abstammung und Verwandtschaft der Säuger in vielen Fällen noch offen ist.
Die heutige Säugetiervielfalt unterscheidet sich erheblich von der während der Kreidezeit. Mehr als 85% der Säuger starben vor 66 Ma aus. Erst nach diesem großen Massenaussterben diversifizierten sich die Säugetier und eroberten die ökologischen Nischen, die sie heute innehaben. Heute finden sich Säugetiere in beinahe allen Ökosystemen. Sie dominieren die Artenvielfalt an Land. Sie schwimmen als Wale und Delfine und damit als die größten Tiere aller Zeiten durch die Meere und Ozeane. Und sie fliegen des Nachts sogar als Fledermäuse durch die Luft. In der Kreidezeit waren sie von solchen Erfolgen allerdings noch weit entfernt.
Die Säugetiere aus meiner Welt
Folgende Säugetiere kommen im Nordamerika der späten Kreidezeit vor:
Multituberculata:
Baiotomeus sp.
Catopsalis joyneri
Cimexomys minor
Cimolodon nitidus
Cimolodon perigrinus
Cimolomys gracilis
Ectypodus sp.
Essonodon browni
Meniscoessus conquistus
Mesodma ambigua
Mesodma formosa
Mesodma garfieldensis
Mesodma hensleighi
Mesodma thompsoni
Neoplagiaulax burgessi
Neoplagiaulax nanophus
Neoplagiaulax nelsoni
Paracimexomys priscus
Parcimys carpenteri
Parectypodus sp.
Paressonodon nelsoni
Promioclaenus sp.
Stygimys kuszmauli
Taeniolabis taoensis
Beuteltiere:
Aletridelphys hatcheri
Aletridelphys florencae
Alphadon lulli
Alphadon cf. marshi
Alphadon wilsoni
Alphadon cf. wilsoni
Alphadon sp.
Didelphodon padanicus
Didelphodon cf. vorax
Didelphodon sp.
Glasbius twitchelli
Glasbius cf. twitchelli
Leptalestes cooki
Leptalestes krejcii
Mimetodon sp.
Nanocuris improvida
Nortedelphys jasoni
Pediomys elegans
Pediomys florencae
Protalphadon foxi
Protalphadon lulli
Turgidodon rhaister
Unnuakomys hutchisoni
Plazentatiere:
Alostera saskatchewanensis
Altacreodus magnus
Ambilestes cerberoides
Aphronorus sp.
Batodon tenuis
Cimolestes incisus
Cimolestes stirtoni
Colpoclaenus sp.
Gypsonictops hypoconus
Gypsonictops illuminatus
Gypsonictops sp.
Simpsonictis jaynanneae
Paranyctoides sp.
Pararyctes sp.
Periptychus sp.
Propalaeosinopa sp.
Protungulatum coombsi
Protungulatum donnae
Ptilodus tsosiensis
Scollardius propalaeoryctes
Sikuomys mikros
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Tierprofil: Didelphodon vorax
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