Vor zwei Monaten fand ich in meinem Facebook-Postfach eine Nachricht, die mich in große Aufregung versetzte. Die Nachricht kam von Sven Sachs, einem auf Meeresreptilien spezialisierten Paläontologen, mit dem ich über Facebook in Kontakt gekommen war. Schon seit einiger Zeit hatte ich seine Arbeit interessiert verfolgt. Sven hat meine Beiträge über „Die Weißen Steine“ offenbar ebenfalls immer interessiert gelesen. Als er dann von der Universität Hamburg im Zuge der Veranstaltungsreihe „Sommer des Wissens“ zu einem Vortrag eingeladen wurde, erinnerte er sich daran, dass ich in Kiel wohne. Und so lud mich ebenfalls dazu ein.
Natürlich strich ich mir den 21.06.2019 sofort ganz dick im Kalender an. Was war ich aufgeregt! Im Zuge meiner Buchrecherchen fanden bislang ausnahmslos alle Austausche mit echten Paläontologen nur auf elektronischem oder telefonischem Wege statt. Von Angesicht zu Angesicht hatte ich aber bislang noch mit keinem gesprochen. Ich konnte es also kaum erwarten, nach Hamburg zu fahren. Und zu meiner großen Freude erfuhr ich später noch, dass nicht nur Sven Sachs, sondern auch Heinrich Mallison, einer seiner Kollegen und auch schon seit einiger Zeit mein Facebook-Freund, an diesem Tag dort anwesend sein würde!
Großartige Ausstellung auf dem Rathausmarkt in Hamburg
In gespannter Vorfreude packte ich also meinen Rucksack und machte mich am Freitag gleich nach der Arbeit auf den Weg nach Hamburg. Mit klopfendem Herzen pilgerte ich bei herrlichem Wetter zum Rathausmarkt, wo die Veranstaltung bereits in vollem Gange war. In mehreren großen Zelten fanden dort Vorträge zu verschiedensten Themen aus der Wissenschaft statt. Dort wurden in mehreren Pavillons auch viele interessante Forschungsprojekte präsentiert, sodass ich mich gar nicht satt sehen konnte.
Vortrag von Ulrich Kotthoff
Eine Lautsprecherankündigung erregte dann plötzlich meine Aufmerksamkeit. Ulrich Kotthoff, Professor für Geologie und Paläontologie in Hamburg, stand gerade auf der Bühne und hielt einen Vortrag über Korallen aus dem späten Unterdevon, einer Zeit, die mit 400 Millionen Jahren noch lange vor den Dinosauriern liegt. Die aktuellen Bezüge zur Entwicklung heutiger Korallenriffe und ihre Rolle bei den bisherigen großen Massenaussterben waren sehr interessant, sodass ich natürlich gespannt war, ob ich zufällig genau zu der richtigen Zeit aufgetaucht war und Sven und Heinrich gleich mit auf die Bühne kommen würden.
Paläontologie-Zelt: Treffen mit Sven und Heinrich
Leider war dies nicht der Fall, aber ich wusste nun wenigstens, wo ich die „Langhalssaurier-Ausstellung“ finden würde, nämlich im Zelt direkt hinter der Bühne. In einigen Vitrinen lagen dort die Fossilien mehrerer mesozoischer Tiere. Ein Wirbelknochen eines Elasmosauriers, das Fossil eines kleinen Wasservogels, der Zahn eines großen Mosasauriers und auch ein fossiler Fußabdruck eines Dinosauriers – alles Funde, die bei uns in Deutschland gemacht wurden. Ich schoss sofort einige Fotos, die ihr hier in meinem Video ansehen könnt. Kurz darauf fand ich auch zu Sven und seiner Frau Katrin, und auch Heinrich stieß bald mit dazu. Als würden wir uns alle schon ewig kennen, begannen wir sofort, miteinander zu fachsimpeln und Anekdoten auszutauschen. Über Dinosaurier, über andere Paläontologen, über witzige Vorfälle bei der Arbeit und natürlich über die ganz aktuellen Projekte, an denen die beiden Wissenschaftler gerade arbeiteten.
Vortrag von Sven Sachs
Das Programm auf der Hauptbühne ließ allerdings leider keinen Platz für weitere Vorträge von Paläontologen mehr zu. Sven und Heinrich hatten leider bereits am Morgen gesprochen hatten. Ich war bittertraurig, hatte ich die Vorträge also bereits verpasst. Leider war es auch den beiden Forschern im Vorfeld überhaupt nicht klar, wann sie eigentlich auf der Bühne stehen sollten. Das haben Sven und Heinrich selbst auch erst kurz vorher erfahren.
Doch meine Enttäuschung verflog ganz rasch, denn es wurde nun einfach improvisiert. Wir stellten zackig ein paar Stühle im Ausstellungszelt auf und dann hielt Sven nun einfach dort einen weiteren Vortrag über Plesiosaurier. Ich habe hier viel über diese faszinierenden Kreaturen, über ihre Stammesgeschichte, ihre mögliche Lebensweise und ihre Vielfältigkeit gelernt. Es war für mich zum Beispiel völlig neu, dass einige Plesiosaurier sich am Ende der Kreidezeit zu Filtrieren entwickelt hatten. Statt Fische und andere Meerestiere zu erbeuten, hatten sie sich auf kleine Krebstiere und Plankton spezialisiert.
Wissenschaftlicher Austausch bei Kaffee und Kuchen
Im Anschluss an Svens Vortrag wurde ich in den Pausenraum mitgenommen und zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Die Stunden verflogen wie im Fluge. Bei vielen weiteren interessanten Gesprächen, konnten mir Sven und Heinrich viele Fragen, die mir schon seit langem unter den Fingernägeln brannten, fachkundlich beantworten. Ich bekam auch einige tolle Fotos von Ausgrabungsstellen zu sehen. Dies verschaffte mir einen tollen Blick hinter die Kulissen dieser mir bislang ja nur aus der Ferne geläufigen wissenschaftlichen Arbeit. So präsentierte mir Heinrich sogar ein paar Bilder aus der Hell Creek Formation. Dort wurde gerade ein nahezu vollständiger Triceratops gefunden. Es war der bislang erste Fund dieser Art! Und ich hatte für Sven und Heinrich noch ein Geschenk. Sie bekamen beide ein Exemplar von „Die Weißen Steine“, natürlich mit Widmung.
Mit dem Abend nahte dann leider auch schon wieder der Abschied. Vor dem Ausstellungszelt machten wir noch ein paar Fotos. Wir versprachen uns, dass dieses Treffen natürlich nicht das letzte sein und bald wiederholt werden würde. Ich bin immer noch ganz geflasht von diesem unvergesslichen Tag in Hamburg, aus dem ich so viele herrliche Eindrücke und Inspirationen mitnehmen konnte. Ein dickes Dankeschön dafür!
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