Name: Squalicorax kaupi („Kaups Hai-Rabe“, zu Ehren des deutschen Paläontologen Johann J. Kaup).
Beschrieben: 1843 von Jean Louis Rodolphe Agassiz.
Ordnung: Lamniformes (Makrelenhaiartige); Familie: Anacoracidae.
Körperlänge: ♂ bis zu 4,4m, ♀ bis zu 5m.
Gewicht: ♂ bis zu 380, ♀ bis zu 470kg.
Nahrung: carnivor.
Beschreibung:
Der sonnendurchflutete Pierre-Seeweg ist ein schmaler, meist weniger als 100km breiter Meeresarm in Nordamerika, der Laramidia von Appalachia trennt. Er zieht sich dabei einmal durch fast den ganzen Kontinent, vom nördlichen Rand des mittleren Westens bis nach Süden und mündet schließlich in den Golf von Mexiko. Dort lebt am Ende des Maastrichtiums eine reichhaltige Meeresfauna. Korallenriffe und weite Ebenen mit Kelpwäldern prägen diesen Lebensraum und bieten zahlreichen Fischen, aber auch Meeresreptilien und Seevögeln eine deckungsreiche Heimat. Haie gehören dort zu den Spitzenprädatoren, und mit einer Länge von bis zu 5m ist Squalicorax einer der größten.
Als opportunistischer Jäger ist Squalicorax bei der Wahl seiner Beute nicht wählerisch. Er erbeutet dabei alles, was er meint erlegen zu können. Als wendiger und sehr schneller Schwimmer verbirgt er sich gern hinter den Riffkanten seines Lebensraumes oder lauert in der Tiefe auf Beute, die er dort mit seinem feinen Geruchsinn aufspürt. Er kann auch das elektrische Feld von anderen Tieren wahrnehmen, sodass ihm selbst in völliger Dunkelheit nichts verborgen bleibt. Seine Augen sind dagegen verhältnismäßig schlecht: er ist ausgesprochen weitsichtig. Sobald er nah an seine Beute herankommt, verlässt er sich ganz auf seine übrigen Sinne.
Lebensweise:
Squalicorax ist in der Regel ein Einzelgänger und vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv. An größeren Tierkadavern versammeln sich gelegentlich jedoch auch mehrere Haie, wo man dann ein striktes Rangverhalten unter ihnen beobachten kann. Missachtet ein jüngerer, unerfahrener Hai dieses Machtgefüge, endet er nicht selten selbst als Beute: Squalicorax hat keine Skrupel, zum Kannibalen zu werden. Seine spitzen Zähne, die ein wenig an die Dornen einer Rose erinnern, sind ideal für die Jagd auf mittelgroße bis große Fische. Squalicorax erbeutet aber auch Meeresschildkröten, Wasservögel und sogar die Jungtiere von Mosasauriern, die seine Gewässer beherrschen. Hin und wieder schwimmen diese eigentlich im Meer beheimateten Haie auch in die Mangrovensümpfe und breiten Flussläufe der Hell Creek Formation hinauf, um dort nach Beute zu suchen, besonders am Ende der Regenzeit.
Squalicorax-Weibchen sind deutlich größer als die Männchen, mit denen sie in den frühen Sommermonaten Kontakt suchen. Haben sie einen geeigneten Partner gefunden, bleiben sie mit ihm für etwa zwei bis drei Wochen zusammen, wobei es zu zahlreichen Kopulationen kommt. Das Weibchen bringt seinen Nachwuchs nach etwas mehr als neun Monaten lebend zur Welt und überlässt ihn dann sofort seinem Schicksal. Schwächere Jungtiere werden von der Mutter meist kurz nach der Geburt selbst erbeutet, oder sie werden von ihren Geschwistern gefressen.
Trivia über Squalicorax:
Squalicorax ist eine sowohl geographisch als auch zeitlich sehr weit verbreitete Haigattung aus der Kreidezeit und kam bereits in der Unterkreide vor, vor mehr als 112 Millionen Jahren. Damit kann man sie als ausgesprochen erfolgreich bezeichnen. Insgesamt werden heute acht Arten als gültig betrachtet. Die Art S. kaupi, die am Ende des Maastrichtiums lebte und hier beschrieben ist, ist die jüngste und auch eine der größten.
Wie der berühmte Große Weiße Hai (Carcharodon charcharias) unserer Tage gehört auch Squalicorax zu den Makrelenhaiartigen, die in der Kreidezeit ihren Siegeszug begannen. Aber erst nach dem großen Chicxulub-Massensterben konnten sie zu einem neuen Schlag ausholen und brachten erst dann ihre gefürchtetsten Vertreter hervor. Squalicorax und alle anderen großen Haie starben bei diesem Massenaussterben aber aus.
In Die weißen Steine – Blut der Sonne hat ein großer, fast vier Meter langer Squalicorax einen Auftritt und versetzt die Protagonisten in Angst und Schrecken.
Squalicorax in der Wikipedia:
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