Name: Theatonius lancensis (Theatonius aus der Lance-Formation).
Beschrieben: 1976 von Richard C. Fox.
Ordnung: Anurae (Froschlurche).
Länge: ♂ bis zu 0,1; ♀ bis zu 0,16m
Gewicht: ♂ bis zu 0,45kg; ♀ bis zu 0,15kg
Ernährung: insektivor.
Beschreibung:
Auch wenn von den Dinosauriern dominiert, die einem Besucher der Hell Creek Formation wahrscheinlich vor allem ins Auge fallen, so leben in dem Ökosystem des spätkreidezeitlichen Nordamerikas noch zahlreiche andere Tiergruppen. Die Dinosaurier sind, was die Arten- und Individuenzahl angeht, sogar mit die kleinste! Einen weitaus größeren Anteil an der Biomasse machen die Insekten aus. Und dann kommen natürlich die Tiere, die sich von ihnen ernähren. Hierbei sind vor allem die Amphibien zu nennen. In den ausgedehnten Feuchtgebieten der Überschwemmungsebenen, Bruchwälder und Mangrovensümpfe sowie den vielen Kraterseen und Flussläufen gibt es dutzende Gattungen und noch weit mehr Arten von Salamandern, Molchen und natürlich auch Fröschen.
Einer der größten Frösche von Hell Creek ist Theatonius. Die Weibchen werden wie bei allen Fröschen deutlich größer als die Männchen und finden auf einer menschlichen Hand gerade noch Platz. Einen nenneswerten Gigantismus gibt es bei ihnen also im Gegensatz zu vielen anderen Tiergruppen der Kreidezeit nicht. Die Frösche haben sich an ihre Beute, die vornehmlich aus Insekten besteht, angepasst und sind deshalb eher klein geblieben. Ihre Lebensweise unterscheidet sich auch nicht von denen ihrer Verwandten im 21. Jahrhundert: Sie beginnen ihr Leben als Kaulquappe und atmen mit Kiemen im Wasser, machen dann eine Metamorphose durch und entwickeln Lungen, wonach sie nur noch den Sauerstoff aus der Luft atmen können.
Um sich vor Fressfeinden zu schützen, hat Theatonius kräftige Beine, die ihn zu weiten Sprüngen befähigen. Nimmt er mit seinen scharfen Sinnen eine Bedrohung war, hüpft er schnurstracks in den nächsten Tümpel. Außerdem kann er über seine Haut ein toxisches Sekret absondern, dass Übelkeit und Schüttelfrost auslöst. Für die meisten Tiere ist er deshalb ungenießbar. Lediglich einigen Vögeln macht das nichts aus, weshalb Theatonius zusätzlich in den Farben seines sumpfigen Lebensraums perfekt getarnt ist. So entgeht er meistens ihren scharfen Augen.
Trivia über Theatonius:
Obwohl Amphibien mit recht typischen Froschmerkmalen schon seit der Untertrias fossil überliefert sind und sich wahrscheinlich schon vor dem Perm-Massenaussterben aus den Temnospondylii entwickelt haben, begann die Geschichte der echten Frösche erst viel später im Mesozoikum. Die Vorfahren unserer heutigen Frösche haben sich vermutlich erst in der Unterkreide, vermutlich in Indien oder Afrika entwickelt. Von dort aus traten sie einen wahren Siegeszug an. In der späten Oberkreide waren Frösche, Kröten und Unken bereits weltweit verbreitet.
Vom Massenaussterben am Ende der Kreidezeit waren Froschlurche nur wenig betroffen, da sie als kleine, wechselwarme Tiere nicht viel Nahrung brauchten und ihre Beutetiere, vor allem Insekten, sich nach dem Impaktwinter wohl ausgesprochen rasch wieder erholten. Deshalb findet man viele Gattungen aus der Oberkreide auch noch in höheren, jüngeren Ablagerungen aus dem Paläogen.
In Die Weißen Steine sind abendliche Froschkonzerte ein häufig auftretendes Phänomen, auch wenn die scheuen Frösche nur sehr selten zu sehen sind und im Buch kaum erwähnt werden. Allerdings sind sie für Verhungernde eine lebensrettende Nahrungsquelle, wenn sonst nichts anderes zu finden ist – auch wenn man von einem Theatonius schlimme Bauchschmerzen bekommen kann.
Theatonius in der (englischsprachigen) Wikipedia:
Und hier geht’s zurück zur Seite Leben in der Urzeit! |
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Für noch mehr Lesestoff schau gerne in die Kategorie Meine Bücher. Alle meine Werke findest du auch in der Sidebar rechts – mit einem direktlink zu Amazon, wo du sie gleich bestellen kannst.
Wie kannst du Die Weißen Steine sonst noch unterstützen?
|
Klar, in erster Linie natürlich, wenn du dir eines meiner Bücher kaufst. Aber du kannst mir auch auf anderen Wegen eine große Freude machen:
Ich kriege übrigens auch eine kleine Unterstützung, wenn du etwas völlig anderes kaufst, es muss nicht unbedingt der hier beworbene Artikel sein! Das sind zwar meistens nur Centbeiträge, aber sie helfen dabei, diese Seite am Laufen zu erhalten. Aber wenn du gerade nicht die Zeit oder das Geld für große Bestellungen hast, kannst du mir trotzdem helfen! Folge meiner Seite weiter so lieb, wie du es schon tust, und teilt meine Beiträge mit deinen Freunden. Teilen und Liken kostet nicht viel Zeit. Denn bestimmt gibt es in deiner Freundesliste auch den einen oder anderen, der sich für Dinos oder Abenteuerbücher interessiert. Deshalb würde ich mich riesig freuen, wenn du mich weiterempfehlen würdest! |
Zusammen mit meiner lieben Frau Sahar habe ich auch noch eine Menge mehr zu bieten! Sahar ist nämlich eine großartige Künstlerin und fertigt Gemälde, Lesezeichen, Stofftaschen und viele andere coole Artikel an. Auch mit tollen Urzeit-Motiven! Klick dich einfach mal durch die Beiträge in der Kategorie Produkte & Services. Bestimmt findest du da etwas nach deinem Geschmack. Oder auch ein schönes Geschenk für deine Lieben. |
Einen Grund, anderen eine Freude zu bereiten, findet man schließlich immer!