Lesedauer 55 MinutenHier erfährst du alles über die aktuellen Erkenntnisse aus der Dinosaurierforschung. Die Paläo-News 2025 erfolgen dabei als kurze Paraphrase mit dem wichtigsten Ergebnis der Studie. Einen Link zum Paper findest du natürlich auch, falls du noch weiterlesen möchtest!
 |
Achtung: Die hier angegebenen Links führen alle direkt zu wissenschaftlichen Fachpublikationen. Diese können mitunter für Laien schwer verständlich sein, und sie sind auch alle auf Englisch verfasst. Natürlich kannst du sie mit Google oder einer KI übersetzen lassen, was aber nur bedingt empfehlenswert ist. Fachbegriffe und auch ganze Inhalte können hierbei falsch übersetzt und somit noch ungenauer werden. Lies dich also gern rein – aber es braucht etwas Übung und Geduld, bis man wirklich alles versteht. Bei Fragen stehe ich dir natürlich gern zur Verfügung! Eine Übersicht über viele gängige paläontologische Fachbegriffe und Abkürzungen findest du auch hier. |
Paläo-News auf Social Media




|
Hab auch keine Scheu, deine Fragen an Leute zu stellen, die sich sehr gut mit einem Thema auskennen. Hier ist Facebook eine großartige Anlaufstelle. In den Gruppen Naturgeschichte der Erde, Fossilien Funde und Fundstellen und ganz besonder Paläontologie/Paläobiologie stehen dir soagr echte Experten mit Rat und Tat zur Seite. Schau also gern einmal rein, oder frag auch deine Eltern, ob sie für dich eine Frage dort stellen können.
Um sofort über die neuesten Erkenntnisse aus der Urzeitfforschung informiert zu werden, abonniere bitte auch mich und meine Seite auf allen meinen Kanälen auf Social Media (siehe links.) Hier gibt es viele interessante Neugkeiten auch abseits vom Themenfeld Dinosaurier: von den Anfängen des Lebens über die Welt der Dinosaurier bis hin zu unserer eigenen Geschichte als Menschen stecken wir da einen riesigen Zeitraum ab. Einen Cut mache ich erst in der vorrömischen Eisenzeit. |
Neue Dinosaurier
 |
Alle neuentdeckten Dinosaurier aus 2025 kommen auch hier in den Paläo-News vor. Etwas genauer stelle ich sie allerdings in einem eigenen Artikel vor. Diesen erreichst du immer beim Klick auf das jeweilige Bild des Dinosauriers, und kommst hierbei also nicht zur Studie, in welcher er beschrieben wurde. Den Link zum Paper gibt es in der rechten Spalte, gleich am Anfang.
Schau dich gerne gleich im Anschluss in der Unter-Kategorie Neue Dinosaurier um! Dort findest du nicht nur einen Beitrag zu allen neuentdeckten Dinosauriern aus 2025, sondern auch zu allen Neulingen aus den letzten Jahren, seit ich diese Seite betreibe. |
Dezember
November
Oktober
September
August
Juli
Juni
 |
Wird die Geschwindigkeit von Dinosauriern anhand von Spuren oft völlig falsch berechnet?
Prescott et al. zeigen anhand von Experimenten mit Guinea-Helmperlhühnern (Numida meleagris), dass die aus fossilen Trittsiegeln berechneten Geschwindigkeiten von Dinosauriern oft unzuverlässig waren. Die Forscher haben die Vögel beim Laufen über schlammigen Untergrund gefilmt und die entstandenen Spuren fotogrammetrisch ausgewertet. Obwohl die Schrittweiten ähnlich waren, variierten die tatsächlichen Laufgeschwindigkeiten stark. Die neuen Werte lagen dabei meist deutlich über den zuvor berechneten Werten zur Geschwindigkeit. Die Gründe: die bisher verwendeten Formeln gehen ursprünglich auf Säugetiere und deren gleichmäßige Bewegung zurück. Da fossile Spuren zudem nur in weichen Böden entstehen, verfälscht der nachgebende Untergrund die Bewegungsdaten. Somit sind Dinosaurier wohl deutlich langsamer gelaufen als bisher angegeben.
|
Enigmacursor mollyborthwickae |
Neuer kleiner Ornithischier aus der Morrison-Formation
Maidment & Barrett beschreiben ein neues, dreidimensional erhaltenes Skelett eines kleinen ornithischischen Dinosauriers aus dem Oberjura der Morrison Formation in Colorado (USA). Das Tier wurde als Enigmacursor mollyborthwickae benannt und gehört zu den frühen Neornithischiern außerhalb der Cerapoda. Sein nächster Verwandter könnte Yandusaurus hongheensis aus dem Oberjura Chinas sein. Der Fund ergänzt die bislang unvollständige und schlecht erhaltene Überlieferung kleiner zweibeiniger Pflanzenfresser aus der Morrison Formation. Er zeigt, dass diese Gruppe deutlich vielfältiger war als bisher angenommen.
|
 |
Fußspuren belegen geringen Artenwechsel in der späten Unterkreide Chinas
Xing et al. beschreiben neue Dinosaurierspuren aus der Fundstelle Longxing im Shanghang-Becken von Fujian, einer seltenen mittelkreidezeitlichen Lagerstätte in Südostchina. Die Fährten stammen überwiegend von pflanzenfressenden Ornithopoden, darunter viele große Formen, begleitet von räuberischen Deinonychosauriern als mutmaßliche Spitzenprädatoren. Diese Spurengemeinschaft ähnelt älteren, frühkreidezeitlichen Faunen und weist auf eine vergleichsweise stabile Tierwelt hin. Im Gegensatz zu drastischen Umbrüchen in Südamerika zur Zeit der ozeanischen Anoxie-Ereignisse (OAE2) blieb der Artenwandel in Südostchina offenbar gering. Die Veränderungen scheinen eher durch regionale Einflüsse wie Gebirgsbildung und Vulkanismus bestimmt worden zu sein als durch globale Klimaveränderungen.
|
 |
Nischentrennung bei Dinosauriern aus der Morrison Formation
Norris et al. untersuchen die Kalzium-Isotopenzusammensetzung in fossilen Zahnschmelzen aus dem oberen Jura der Morrison Formation. Diese zeigen, wie große Dinosaurierarten über Millionen Jahre nebeneinander existieren konnten. Anhand von Zahnschmelzproben mehrerer Arten, darunter Allosaurus, Camarasaurus und Diplodocus, rekonstruieren die Forschter die Ernährungsweisen und trophischen Ebenen. Die Ergebnisse belegen, dass Pflanzenfresser wie Camarasaurus und Camptosaurus unterschiedliche Nahrungsressourcen nutzten, während Diplodocus zwischen beiden Gruppen stand. Interessanterweise war nicht die Fresshöhe im Blätterdach entscheidend, sondern die Art der verzehrten Pflanzen. Allosaurus, der häufigste größere Jäger, jagte offenbar flexibel verschiedene Beutetiere, fraß jedoch kaum Knochen. Die Studie zeigt, dass feine Unterschiede in der Ernährung, eine sogenannte Nischentrennung, die entscheidende Rolle im ökologischen Gleichgewicht dieser urzeitlichen Gemeinschaft spielten.
|
 |
Theropodenzähne aus Europa zeigen große Vielfalt
Ősi, Kolláti & Nagy analysieren Theropodenzähne aus der späten Kreidezeit Mitteleuropas und belegen eine bislang unterschätzte Vielfalt an Raubdinosauriern im damaligen europäischen Inselarchipel. Funde aus Österreich und Ungarn schließen eine bedeutende Lücke zwischen Turonium und Maastrichtium. Die Zahnformen und Abnutzungsspuren deuten auf das Vorkommen von Paraves (eng mit den Vögeln verwandten Theropoden) wie Paronychodon über weite Zeiträume sowie mittelgroßer Tetanurae (mittelgroße bis große Theropoden) bis in das frühe Campanium hin. Mikroskopische Verschleiß-Analysen zeigen überwiegend Kratzspuren, wobei größere Tetanurae in ihrer Abnutzung modernen Aasfressern wie dem Komodowaran ähnelten. Die Ergebnisse weisen auf eine vielfältige Theropoden-Gemeinschaft hin, die unterschiedliche Ernährungsstrategien verfolgte und somit an die inselartigen Lebensräume Europas gut angepasst war.
|
 |
Erste Dinosauriereier im Hefei-Becken entdeckt
Wang et al. berichten über den ersten Nachweis von Dinosauriereiern im Hefei-Becken in der chinesischen Provinz Anhui. Die Eier zeigen Merkmale der Familie Elongatoolithidae, darunter eine längliche Form, lineare Riefen auf der Außenseite sowie eine zweischichtige Schalenstruktur. Aufgrund eines fließenden Übergangs zwischen Kegel- und Säulenschicht sowie der dünnen Schale (unter 1 mm) werden sie der Gattung Elongatoolithus zugeordnet. Wegen starker Kompression und Erosion der Innen- und Außenseiten werden sie als Elongatoolithus oosp. bestimmt. Der Fund liefert neue Anhaltspunkte für die geologische Schichtgliederung im Hefei-Becken, erweitert das Spektrum bekannter Eifossilien in Anhui und ergänzt die paläogeografische Verbreitung dieser Eitypgruppe.
|
 |
Zahnisotope von Spinosaurus enthüllen Klima der Kreidezeit
Liu et al. nutzen Sauerstoffisotope im Zahnbein von Spinosaurus aegyptiacus, um klimatische Schwankungen im marokkanischen Kambrium zu rekonstruieren. Durch sequentielle Probenentnahme entlang des Zahnwachstums konnten zyklische Veränderungen der Isotopenwerte erkannt werden, die vermutlich auf jahreszeitlich bedingte Unterschiede im Trinkwasser und damit im Klima zurückgehen. Ein Modell der damaligen Flusslandschaft deutet auf wechselnde Wasserquellen oder schwankende Wasserbilanzen im ausgedehnten Flussdelta hin. Die Daten ähneln heutigen tropischen und subtropischen Regionen, wobei Nass- und Trockenzeiten durch Isotopentäler und -spitzen abgebildet werden.
|
 |
CT-Scans enthüllen innere Hohlräume bei thailändischen Sauropoden
Eiamlaor et al. untersuchen mithilfe von CT-Scans die Hohlräume in den Halswirbeln zweier Sauropoden aus der Unterkreide der Sao Khua-Formation in Nordostthailand: Phuwiangosaurus sirindhornae und eines nicht näher bestimmten Diplodocoiden. Bei Phuwiangosaurus zeigen sich sowohl große Kammern im Wirbelkörper (Camerae) als auch feinere Hohlstrukturen (Camellae) in den Gelenkregionen. Dieses Muster erinnert an die inneren Strukturen von Brachiosaurus und Giraffatitan und spricht gegen eine enge Verwandtschaft zu den Somphospondylen, wie bisher vermutet. Der Diplodocoide besitzt hingegen ein einfach gekammertes Muster mit großen Hohlräumen im Wirbelkörper, stärker als bei Dicraeosauriden, aber weniger intensiv als bei vielen anderen Neosauropoden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die komplexen Luftsackstrukturen bei Sauropoden früher entstanden sind als bisher angenommen und sich in unterschiedlichen Linien unabhängig entwickelten.
|
Astigmasaura genuflexa |
Neuer Rebbachisaurier aus Patagonien entdeckt
Bellardini et al. beschreiben Astigmasaura genuflexa, eine neue Art der Rebbachisauriden aus der späten Oberkreide Patagoniens. Das gut erhaltene Skelett stammt aus der Huincul Formation und gehört zu einem erwachsenen Tier. Die Art weist typische Merkmale dieser Sauropodengruppe auf, darunter hohe Dornfortsätze an den Schwanzwirbeln und filigrane Gliedmaßenknochen. Sie zeigt aber auch eine einzigartige Kombination anatomischer Details, die sie von anderen Arten unterscheidet. Astigmasaura liefert neue Erkenntnisse zur bislang wenig bekannten Anatomie des Beckens und Schwanzes dieser Dinosaurier und zeigt, dass Rebbachisauriden in ihrer späten Entwicklungsgeschichte noch deutlich vielfältiger waren als bisher angenommen.
|
 |
Ein kranker Plateosaurus aus der Schweiz
Dupuis et al. beschreiben ein nahezu vollständiges Skelett des Sauropodomorphen Plateosaurus trossingensis aus der späten Trias der Klettgau Formation bei Frick in der Schweiz. Das Tier war mit etwa 7,7 Metern Körperlänge einer der größten bekannten Vertreter seiner Art. Besonders auffällig ist eine schwere Pathologie an Schulterblatt und Oberarm, die mithilfe von Mikro-CT-Scans und Vergleichen mit weiteren Funden aus Frick untersucht wurde. Die Knochen zeigen raue Oberflächen, Verwachsungen und Umbauprozesse im Inneren, was auf eine chronische Infektion (Osteomyelitis) hindeutet. Dies könnte einer der fortgeschrittensten Fälle dieser Erkrankung im Fossilbericht sein. Histologische Analysen von Rippen deuten darauf hin, dass das Tier beim Tod etwa 23–25 Jahre alt war. Die Studie begleitet auch die museale Rekonstruktion des Tieres, das trotz schwerer Infektion offenbar ein hohes Alter erreichte.
|
Khankhuuluu mongoliensis |
Neuer Fund bringt Klarheit zum Ursprung der Tyrannosaurier
Voris et al. beschreiben Khankhuuluu mongoliensis, einen neu entdeckten Tyrannosauroiden aus der Mongolei. Die Art stammt aus dem frühen Abschnitt der Oberkreide und steht stammesgeschichtlich direkt außerhalb der Eutyrannosaurier. Besonders auffällig ist ihr schlanker Körperbau und der flache Schädel, Merkmale, die auch bei den Alioramini auftreten, allerdings durch eine entgegengesetzte Entwicklung: Während T. rex‘ direkte Verwandte aus der Tyrannosauridae durch beschleunigtes Wachstum (Peramorphose) riesig wurden, behielten die Alioramini „kindliche“ Merkmale bei (Paedomorphose). Khankhuuluu weist darauf hin, dass sich die großen nordamerikanischen Tyrannosaurier ursprünglich aus asiatischen Vorfahren entwickelten und dann in Nordamerika einwanderten. Erst am Ende der Kreidezeit kehrten sie in Form von Alioramini und Tyrannosaurini nach Asien zurück.
|
 |
Erste fossile Mageninhalte eines Sauropoden entdeckt
Poropat et al. beschreiben erstmals den direkten Nachweis pflanzlicher Nahrung in einem Sauropoden. Im Bauchraum eines Diamantinasaurus matildae aus der mittleren Kreidezeit Australiens entdeckten sie versteinerte Mageninhalte (Cololithen). Diese enthalten gut erhaltene Überreste von Nadelbaumnadeln, Blättern von Bedecktsamern und Fruchtkörpern von Samenfarnen sowie chemische Spuren, die auf Gymnospermen und Angiospermen hindeuten. Der Fund belegt, dass Diamantinasaurus ein Generalist war, der sowohl in Bodennähe als auch in größerer Höhe eine Vielzahl an Pflanzen fraß, jedoch ohne sie stark zu zerkleinern. Damit liefert er den ersten empirischen Beweis für die bisher nur vermutete Pflanzenkost der Sauropoden. Die Fähigkeit, ein breites Nahrungsspektrum zu nutzen, könnte eine der Ursachen für den evolutionären Erfolg dieser riesigen Dinosauriergruppe gewesen sein. Gastrolithen, also Magensteine, fanden die Forscher nicht, was belegt, dass Sauropoden ihre Nahrung durch langdauernde Gärungsprozesse verdauten.
|
 |
Dinosaurier-Spuren aus der Chacarilla-Formation dokumentieren große Theropodenvielfalt
Gesualdi et al. berichten von vielfältigen Dinosaurier-Spuren, die in Feinsand- und Schluffstein der Chacarilla Formation im Nordosten Chiles gefunden wurden. Mittels Drohnenbildern und 3D-Modellen wurden fünf unterschiedliche Fußabdruck-Typen identifiziert. Der erste Typ ähnelt den Spuren von Sauropoden wie Parabrontopodus, wahrscheinlich hinterlassen von Diplodociden oder Titanosauriern. Der zweite Typ wird Abelichnus zugeordnet und umfasst einige der größten bekannten Theropoden-Fußabdrücke Südamerikas mit 51 cm Länge, möglicherweise von Giganotosaurus. Der dritte Typ ist ein unbestimmter Theropodenabdruck mit auffälligem Mittelfußabdruck. Die Typen vier und fünf stammen von kleinen Theropoden und erinnern an Grallator– und Kayentapus-ähnliche Spuren. Insgesamt weisen die Spuren auf eine hohe Vielfalt an fleischfressenden Dinosauriern in drei Größenklassen hin, die in den ariden Landschaften Gondwanas am Übergang zwischen Jura und Kreide lebten.
|
 |
Erste Dinosaurierfunde aus Serbien
Marković et al. berichten über eine neu entdeckte Wirbeltierfauna aus dem Maastrichtium von Osmakovo in Südostserbien. Diese beinhaltet den ersten Nachweis von Dinosauriern. Neben der partiellen Arnknochen eines mutmaßlichen Sauropoden wurden 16 isolierte Theropodenzähne geborgen. Neun davon lassen sich sicher den Dromaeosauridae zuordnen, weitere zeigen Merkmale von Paraves oder Vögeln. Die kleine Größe des Sauropodenknochens deutet auf ein juveniles Tier oder auf Inselverzwergung hin, wie sie bei Magyarosaurus bekannt ist. Die Funde ähneln denen aus Rumänien und lassen auf bislang unerschlossene Fossilpotenziale im serbischen Mesozoikum schließen.
|
 |
Neue Allosauroiden-Zähne belegen Vielfalt früher Raubdinosaurier in Nordamerika
Oswald et al. berichten über neu entdeckte Allosauroidenzähne aus der Cedar Mountain Formation in Utah und Arizona, die auf eine bislang unterschätzte Vielfalt großer Raubdinosaurier im frühen Kreidezeitalter hinweisen. Mittels morphometrischer Analysen identifizieren sie die Zähne als zur Gruppe der Carcharodontosaurier gehörig. Darunter befinden sich Funde aus bisher undokumentierten Schichten des Yellow Cat Members. Die Koexistenz mit Utahraptor zeigt, dass Allosauroiden bis in den späten Abschnitt ihrer Ära bedeutende Räuber blieben. Unterschiede zwischen Fundorten deuten auf mehrere Arten hin, womöglich bis zu vier bislang unerkannte Taxa. Die Studie legt nahe, dass die räuberische Fauna Nordamerikas im frühen Kreidezeitalter komplexer war als bislang angenommen.
|
 |
Spurenfossilien: haben hier zwei Theropoden einen Balztanz aufgeführt?
Buntin et al. haben mithilfe hochauflösender Drohnenaufnahmen die Spuren von scharrenden Theropoden an zwei Schichten der oberen Kreidezeit im Dakota-Sandstein bei Dinosaur Ridge (Colorado, USA) nachgewiesen. Insgesamt 25 bilobate oder schüsselförmige Scharrstrukturen, genannt Ostendichnus, wurden dokumentiert, meist mit erkennbaren Krallenmarken. Die Häufung auf der sogenannten „Dinosaur Courtship“-Fläche deutet auf ein fossiles Balzareal (Lek) hin. Eine neue Methode erlaubt es, die Blickrichtung der Theropoden beim Scharren aus der Struktur der Kratzspuren und des abgelagerten Materials zu bestimmen. Die Befunde, auch im Vergleich zu ähnlichen Fundstellen im Westen Colorados, stützen die Hypothese komplexen Sozialverhaltens bei nicht-vogelartigen Theropoden, ähnlich dem Balzverhalten moderner Vögel.
|
 |
App zeigt: Abelisaurier dominierten Theropodenfauna Brasiliens
Ribeiro et al. analysieren 43 isolierte Theropodenzähne aus der Açu-Formation (Albium–Cenomanium) im Nordosten Brasiliens mittels phylogenetischer Methoden, Diskriminanzanalyse und maschinellem Lernen. Dabei kam erstmals eine digitale App namens Dino Toothier zum Einsatz, das Zahnmerkmale mithilfe von KI automatisch klassifiziert. Die Auswertung ergab den ersten Nachweis eines Noasauriden in dieser Schicht sowie eine auffällig hohe Zahl abelisaurider Zähne, verteilt auf vier Zahntypen entlang der Zahnreihe. Weder hohe Zahnwechselraten noch Umwelt- oder Erhaltungsbedingungen erklären dieses Übergewicht überzeugend. Die Autoren vermuten, dass das Fehlen großer Sauropoden zur Dominanz der anpassungsfähigeren Abelisaurier beigetragen haben könnte.
|
 |
Infektionen in Dinosaurierknochen geben Einblick in ihre Gesundheit
Aureliano et al. beschreiben sechs neue fossile Sauropoden aus der Oberkreide Brasiliens, die Anzeichen einer Knocheninfektion (Osteomyelitis) zeigen. In der Fundstelle von Ibirá treten solche Erkrankungen besonders häufig auf. Die Forscher identifizieren verschiedene Muster reaktiver Knochenneubildung, darunter kleine runde Wölbungen, ellipsoide Abdrücke und großflächige Verdickungen – Hinweise auf aktive Entzündungen ohne Heilungsspuren. Dies deutet darauf hin, dass die Tiere noch während des Infektionsverlaufs starben.
|
Mai
Itaguyra occulta
|
Neuer Silesauride aus Brasilien schließt Lücke im Stammbaum der Dinosaurier
Paes Neto et al. beschreiben mit Itaguyra occulta eine neue Art der sogenannten „Silesauriden“ aus der frühen Karnischen Stufe der späten Trias Brasiliens. Diese vierbeinigen Dinosauromorphen gelten in jüngeren Studien zunehmend als frühe Vertreter der Ornithischia, also als stammesgeschichtliche Vorläufer der vogelbeckigen Dinosaurier. Die Entdeckung schließt eine bedeutende geologische Lücke in der Verbreitung dieser Gruppe, da sie bislang nicht aus Schichten des frühen Karniums bekannt war, einer entscheidenden Phase für die frühe Dinosaurierentwicklung. Itaguyra belegt somit eine frühere Diversifizierung der Ornithischia und stützt die Hypothese eines noch älteren Ursprungs der Dinosaurier vor dem Ende des Ladiniums.
|
 |
Neue Dinofährte aus dem Iran belegen frühe Verbindung zwischen Europa und Asien
Xing et al. berichten neue Funde aus dem frühen Mitteljura im Norden Irans, die die bedeutende Rolle Westasiens als Verbindungsglied zwischen europäischen und asiatischen Faunen unterstreichen. In der Region Baladeh wurden mehrere Trittsiegel entdeckt, darunter Spuren basaler Ornithischier der Gattung Anomoepus, sauropodenähnliche Fährten des Typs Brontopodus sowie winzige Schwimmspuren kleiner Tetrapoden. Die Zusammensetzung dieser „Ichnofauna“ deutet auf eine klimabedingte Zunahme pflanzenfressender Arten hin, möglicherweise beeinflusst durch die gleichzeitige Radiation der Ornithischier im heutigen Südwestchina. Die Funde ergänzen den bislang spärlichen Fossilbericht der Region und legen nahe, dass der Nahe Osten eine größere Rolle in der frühen Dinosaurierentwicklung spielte als bisher angenommen.
|
 |
Rätselhafte Strukturen in Dinosauriereiern doch biologischen Ursprungs
Zhang et al. zeigen, dass sogenannte sekundäre Schaleneinheiten in fossilen Eiern nichtaviatischer Dinosaurier kein Produkt von Gesteinsumwandlung oder Verwitterung sind, sondern tatsächlich durch biologische Prozesse entstanden. Diese Strukturen ähneln im Aufbau jenen in Eiern von Schildkröten und Krokodilen, was auf gemeinsame Mechanismen bei der Bildung der Eierschale schließen lässt. Mithilfe moderner Mikroskopieverfahren wurde nachgewiesen, dass faserartige Bestandteile der Eimatrix den Ausgangspunkt dieser zusätzlichen Schalenschichten bilden. Interessanterweise treten solche Strukturen bei den eng mit Vögeln verwandten Maniraptoren immer seltener auf, was auf eine evolutionäre Optimierung der Schalenbildung hindeutet. Die Studie liefert damit neue Einblicke in die Entwicklung der Eierschale bei Dinosauriern und deren Verwandten.
|
 |
Neuer Fleischfresser aus Yunnan schließt Lücke in der Theropoden-Evolution
Li et al. beschreiben ein junges Theropodenskelett aus der Lufeng-Formation im südwestchinesischen Yunnan, das eine bisher wenig bekannte Entwicklungsstufe zwischen frühen Neotheropoden und den späteren Averostra (Ceratosauria und Tetanurae) repräsentiert. Computertomographien zeigen Anzeichen von Luftsäcken im Rumpfskelett, was auf eine weiter entwickelte Skelettpneumatisierung hinweist als bislang für diese Gruppe angenommen. Obwohl das Fossil einzigartige Merkmale besitzt, verzichten die Autoren wegen des jugendlichen Alters und fehlender Vergleichsdaten aus der Region vorerst auf die Beschreibung einer neuen Art. Interessanterweise deuten die Analysen auch darauf hin, dass Shuangbaisaurus anlongbaoensis wahrscheinlich kein eigenständiger Dinosaurier ist, sondern identisch mit Sinosaurus triassicus. Der neue Fund liefert wichtige Hinweise zur frühen Evolution der fleischfressenden Dinosaurier kurz vor der Aufspaltung in die beiden großen Linien der Ceratosaurier und Tetanuren.
|
 |
Wie „warmblütig“ waren Dinosaurier wirklich?
Baumgart et al. fassen neue Forschungsergebnisse zur Physiologie der Nichtvogel-Dinosaurier zusammen. Der Überblick bewertet aktuelle Rekonstruktionen von Stoffwechsel, Temperaturregulation, Atmung, Kreislaufsystem und Verdauung dieser ausgestorbenen Tiere. Viele Rückschlüsse beruhen auf angenommenen Zusammenhängen zwischen Anatomie und Funktion, die jedoch bei heutigen Tiergruppen zuerst breit untersucht und validiert werden müssen. Die enorme individuelle und zwischenartliche Variabilität heutiger Reptilien und Vögel wird oft übersehen. Die Autoren plädieren daher für streng evidenzbasierte Ansätze, die empirische Daten und fossile Befunde gleichermaßen berücksichtigen, um realistische Aussagen über das Leben der Dinosaurier zu ermöglichen.
|
Taleta taleta |
Dritte Entenschnabelart aus Marokko belegt afrikanische Hadrosaurier-Radiation
Longrich et al. beschreiben mit Taleta taleta eine neue Art der lambeosaurinen Entenschnabeldinosaurier aus den Phosphatlagerstätten des späten Maastrichtiums in Marokko. Die Gattung ist nach Ajnabia und Minqaria bereits der dritte Vertreter der Arenysaurini aus Nordafrika. Taleta unterscheidet sich durch markante Merkmale des Oberkiefers und der Zähne, darunter eine gerade Zahnreihe, große schräg gestellte Zahnkronen mit deutlicher Mittelrippe und eine hochgelegene Ansatzstelle für den Gaumenfortsatz. Die Entdeckung deutet auf eine rasche Anpassungsvielfalt europäischer Lambeosaurinen nach ihrer Einwanderung nach Afrika hin, eine adaptive Radiation, die zeitlich mit dem Rückgang dieser Dinosaurier in Nordamerika zusammenfällt.
|
 |
Vögel nisteten schon in der Kreidezeit in der Arktis
Wilson et al. beschreiben fossile Vogelknochen aus der Prince-Creek-Formation in Alaska, dem nördlichsten bekannten Lebensraum der späten Kreidezeit. Das außergewöhnlich vielfältige Fossilienensemble umfasst Vertreter der Hesperornithes, Ichthyornithes sowie frühe Formen moderner Vögel (Neornithes). Besonders bedeutend sind die zahlreichen Überreste von Jungtieren: Sie belegen erstmals, dass Vögel bereits in der Kreidezeit in polaren Breiten nisteten. Damit ist nachgewiesen, dass saisonale Fortpflanzung in arktischen Regionen – eine Strategie vieler heutiger Vogelarten – ihren Ursprung deutlich früher hatte als bisher angenommen.
|
 |
„Allosaurus europaeus“ ungültig?
Malafaia et al. bestätigen anhand neuer Schädelknochen aus dem Fundort Andrés, dass die portugiesischen Fossilien, die lange als „Allosaurus europaeus“ geführt wurden, von Allosaurus fragilis stammen, also derselben Art, die auch in der nordamerikanischen Morrison Formation vorkommt. Die Art lässt sich laut aktueller Analyse nicht eindeutig von A. fragilis unterscheiden. Die Untersuchung umfasst auch eine umfassende phylogenetische Neubewertung der nordamerikanischen Funde und kommt zu dem Schluss, dass es dort im Oberjura sogar zwei gültige Arten gab: Allosaurus fragilis und Allosaurus jimmadseni. Die neuen Ergebnisse deuten auf enge biogeografische Verbindungen zwischen Nordamerika und der iberischen Halbinsel hin, was auf Landbrücken oder Inselketten über den Ur-Atlantik während des Kimmeridgiums bis Tithoniums hindeutet.
|
 |
Neuer Stegosaurier-Schädel aus Spanien bringt Klarheit
Sánchez-Fenollosa & Cobos beschreiben den vollständigsten Stegosaurierschädel Europas und ordnen ihn der Art Dacentrurus armatus zu. Der Fund aus der Oberjurazeit in Spanien liefert neue anatomische Details und führt zur Aktualisierung der Diagnose dieser Art. Eine überarbeitete Stammbaum-Analyse auf Basis einer erweiterten Datenmatrix zeigt, dass die Stegosauria in zwei Hauptgruppen aufgeteilt sind: Huayangosauridae und Stegosauridae. Erstmals wurde Mongolostegus exspectabilis in eine phylogenetische Analyse aufgenommen, mit dem Ergebnis, dass frühe Stegosaurierformen in Asien bis in die frühe Kreide überlebt haben könnten. Auch Isaberrysaura mollensis wird als Stegosaurier bestätigt. Die Ergebnisse stellen die Gleichsetzung von Stegosaurus und Wuerhosaurus infrage und deuten auf einen Überarbeitungsbedarf der chinesischen Stegosaurier aus der Kreidezeit hin.
|
Zhongyuansaurus junchangi
|
Neuer Ankylosaurier aus China
Zhang et al. beschreiben im Jahr 2025 ein neues Exemplar des gepanzerten Dinosauriers Zhongyuansaurus, das sie als eigene Art Zhongyuansaurus junchangi benennen. Der Fund umfasst unter anderem den rechten Unterkiefer, zahlreiche Schwanzwirbel, darunter sieben verwachsene, die den Schaft der Schwanzkeule bilden, sowie Rippen, einen Oberarm, Fußknochen und über 40 Knochenplatten (Osteoderme). Das Tier stammt aus der gleichen Gesteinsschicht wie Zhongyuansaurus luoyangensis, zeigt aber Merkmale, die es von anderen asiatischen Ankylosauriden unterscheiden.
|
 |
Verteidigte sich Plateosaurus mit peitschenartigen Schwanzschlägen?
Filek et al. analysieren ein 2015 entdecktes Skelett von Plateosaurus trossingensis aus der späten Trias von Frick in der Schweiz. Der außergewöhnlich gut erhaltene, vollständig artikulierte Schwanz endet in einer langen, flexiblen Spitze. Biomechanische Vergleiche mit heutigen Echsen wie dem Waran und der Grünen Leguan sowie mit dem Sauropoden Diplodocus zeigen, dass der Schwanz von Plateosaurus für schnelle, peitschenartige Bewegungen geeignet war. Die dabei berechnete Bewegungsenergie liegt im Bereich moderner Verteidigungsreaktionen bei Reptilien. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Schwanz zur Abwehr von Feinden oder bei innerartlichen Auseinandersetzungen eingesetzt wurde.
|
Jinchuanloong niedu
|
Neuer Eusauropode aus Nordwestchina
Li et al. stellen einen neuen, großwüchsigen Pflanzenfresser aus der Mitteljura-Zeit vor: Jinchuanloong niedu, gefunden in der Xinhe-Formation der chinesischen Provinz Gansu. Das Teilskelett umfasst einen nahezu vollständigen Schädel, die vorderen Halswirbel und einen langen, vollständig artikulierten Schwanz. Dazwischen fehlen die Fossilen über 5m, sind aber teilweise durch Abdrücke überliefert. Noch immer wird an der Fundstelle gegraben. Die Merkmale zeigen, dass es sich bei Jinchuanloong um einen basalen Vertreter der Eusauropoda außerhalb der Neosauropoda handelt. Einige Schädelmerkmale erinnern bereits an abgeleitete Formen.
|
 |
Zahnmorphologie weist auf unbekannten Sauropoden hin
Gomez untersucht einen isolierten Oberkieferknochen (Prämaxilla) aus der Cañadón Asfalto Formation Patagoniens, der bislang dem Patagosaurus zugeschrieben wurde. Neue CT-Scans zeigen jedoch, dass sich die Zähne deutlich von denen dieses Taxons unterscheiden: Die Kronen sind breiter, das Zahnschmelz dicker, und charakteristische Rillen verleihen ihnen im Querschnitt eine hutartige Form. Solche Merkmale fehlen bei Patagosaurus, dessen Zähne feiner gebaut sind. Die Unterschiede deuten auf eine bislang unbekannte Art und eine Aufteilung der Nahrungsnischen hin. Offenbar lebten mehrere große Sauropoda gleichzeitig im frühen Jura Patagoniens, ohne sich gegenseitig zu verdrängen.
|
 |
Indische Fossilien belegen südamerikanischen Ursprung der Dinosaurier
Sen, Bagchi & Ray analysieren neue Skelettfunde aus der Tiki-Formation Indiens sowie globale Daten zu frühen Dinosauria mithilfe eines netzwerkbasierten phylogenetischen Ansatzes. Die untersuchten Linien, darunter Sauropodomorpha, Herrerasauria und Theropoda, zeigen starke Verbindungen untereinander. Die Analyse positioniert Tawa basal innerhalb der Herrerasauria und bestätigt Coelophysis als frühen Neotheropoda. Die Ergebnisse stützen ein Ursprungsgebiet in Südamerika, von dem aus sich Dinosaurier auf die Laurasischen und östlich-gondwanischen Landmassen ausbreiteten. Besonders auffällig ist die enge faunistische Verbindung zwischen Indien und Südamerika im späten Trias.
|
 |
Neue Dinosaurierspuren in Südfrankreich entdeckt
Moreau, Sciau & Jean berichten über eine bedeutende Erweiterung des Dinosaurierspurenfundorts von Peyre im französischen Département Aveyron. Während in den 1990er-Jahren nur eine einzige Schicht mit rund zehn Trittsiegeln bekannt war, brachten neue Grabungen zwischen 2022 und 2024 sechs weitere fossilführende Schichten zutage. Insgesamt wurden 126 gut erhaltene Fußabdrücke dokumentiert, einige bis zu 49 Zentimeter lang. Alle Abdrücke sind dreizehig und lassen Details wie Zehen, Ballen und Krallen erkennen. Biometrische Analysen und 3D-Modelle belegen die Anwesenheit dreier ichnotaxonomischer Gruppen: Eubrontes giganteus, Grallator variabilis und Kayentapus isp.. Die Spuren stammen also von Theropoden und verlaufen meist in dieselbe Richtung, was auf wiederholte Durchquerung eines flachen Küstenraums mit natürlichen Barrieren hindeutet.
|
 |
Darminhalt zeigt: Bannykus fraß Fleisch, nicht Insekten
Wang et al. analysieren den fossilen Darminhalt des frühen Alvarezsauriers Bannykus wulatensis aus der Unterkreide und liefern erstmals direkte Hinweise zur Ernährung dieser Gruppe innerhalb der Theropoda. Mithilfe chemischer und mikroskopischer Verfahren konnten sie Knochenteile und Gewebereste identifizieren, die von phosphatisierten Bakterien umgeben waren, was ein klares Indiz für fleischliche Nahrung ist. Trotz kleiner Zähne und zierlichem Schädel verfügte Bannykus offenbar über ein starkes Verdauungsystem. Die Studie legt nahe, dass der oft vermutete Übergang zur Insektennahrung erst später im Verlauf der alvarezsaurischen Evolution stattfand, möglicherweise zusammen mit einer weiteren Verkleinerung des Körpers.
|
 |
Chicago-Exemplar von Archaeopteryx–Fossil liefert neue Belege für Flugfähigkeit
O’Connor et al. beschreiben ein außergewöhnlich gut erhaltenes Skelett von Archaeopteryx, dem 14. bislang bekannten Exemplar dieses ikonischen Vertreters der Avialae. Das fast vollständige Fossil aus Bayern zeigt neue Details zur frühen Flugentwicklung. Der Schädel offenbart Merkmale, die zwischen Troodontidae und späteren Vögeln liegen, während die Wirbelsäule erstmals vollständig erhalten ist und einen unerwartet langen Schwanz zeigt. Hautabdrücke an der Hand deuten darauf hin, dass ein Finger beweglich blieb. Außerdem wurden spezialisierte innere Schwungfedern, sogenannte Tertials, nachgewiesen, die bei eng verwandten nicht-avischen Theropoda fehlen. Sie könnten eine aerodynamische Rolle beim Flug gespielt haben.
|
 |
Knochenverschmelzung bei Troodon kein Indiz für ausgewachsene Tiere
Caldwell, Bedolla & Varricchio vergleichen die Skelettentwicklung des heutigen Emus (Dromaius novaehollandiae) mit der des kreidezeitlichen Theropoden Troodon formosus, um Rückschlüsse auf das Wachstum nicht-vogelartiger Paraviere zu ziehen. Beide zeigen eine ähnliche Verschmelzungsrichtung der Wirbelbögen, beginnend an Hals und Schwanz und endend im Kreuzbein. Diese Entwicklung ist bereits vor Erreichen der Endgröße abgeschlossen, was darauf hinweist, dass vollständig geschlossene Nähte im Skelett nicht zwangsläufig auf ein ausgewachsenes Tier hindeuten. Auch andere Knochen wie Atlas, Achse und Rippen verschmelzen erst spät. Die Studie zeigt, dass Reifezustände bei Paraves differenzierter beurteilt werden müssen.
|
 |
Troodon formosus soll gültiger Name bleiben
Varricchio, Hogan & Gardner beschreiben neue Fossilien aus der Two-Medicine-Formation in Montana, die eng mit dem bekannten Stenonychosaurus inequalis aus Kanada verwandt sind. Die Autoren bestätigen jedoch, dass Troodon formosus, benannt 1856 auf Grundlage eines Zahns, der ältere und damit gültige Name für diese Troodontiden-Art bleibt. Der Name gilt seit einigen Jahren als umstritten und wird von vielen Autoren nicht mehr verwendet, aufgrund eines Referenzexemplars sowie fehlender diagnostischer Merkmale. Solche wie die Form der Schnauzenöffnung, Schädelknochen und Fußknochen erlauben aber nach Ergebnis der neuen Studie doch eine klare Abgrenzung von anderen Vertretern der Troodontinae. Es wird somit vorgschlagen, ein gut erhaltenes Skelett aus Montana als neues Referenzexemplar zu benennen, um die lange verwirrte Namensgeschichte dieses schlauen, vogelähnlichen Theropoden zu klären.
|
 |
Zahn aus Brasilien belegt frühen Carcharodontosaurier
França et al. beschreiben einen isolierten Raubdino-Zahn aus der Itapecuru Formation im Nordosten Brasiliens, datiert auf die Unterkreide. Es handelt sich um den ersten Fund aus dem Parnaíba-Becken, der eindeutig einem Carcharodontosauridae zugeordnet werden kann. Morphologische und phylogenetische Analysen zeigen, dass der Zahn denen von Giganotosaurus und Mapusaurus ähnelt, die jedoch etwas jünger sind. Interessanterweise weist die Tierwelt des Fundortes stärkere Ähnlichkeit mit der Nordafrikas als mit der Patagoniens auf.
|
 |
Neue Dino-Funde aus Nevada nach 60 Jahren erkannt
Carrano beschreibt Fossilien aus der Newark Canyon Formation im US-Bundesstaat Nevada, die bereits 1961 gesammelt, aber erst jetzt im Smithsonian-Museum untersucht wurden. Die Neuanalyse brachte eine Überraschung: Erstmals wurden in dieser Gesteinsschicht Vertreter der Neoceratopsia und Tyrannosauroidea nachgewiesen. Damit erweitert sich nicht nur die bekannte Tierwelt dieser wenig erforschten Formation, sondern es ergeben sich auch neue Hinweise auf die Verbreitung seltener Dinosauriergruppen während eines wichtigen Umbruchs in der nordamerikanischen Tierwelt der Unterkreide.
|
 |
Neue Studie klärt Chaos der Raubsaurier Nordafrikas
Cau & Paterna untersuchen die komplexe Fossillage der mittleren Kreidezeit in Nordafrika, die durch eine Vielzahl nicht zusammenhängender Knochenfunde geprägt ist. Bisher wurden viele dieser Funde drei Hauptgruppen zugeordnet: Abelisauroidea, Allosauroidea und Spinosauridae. Die Autoren argumentieren, dass diese Zuweisungen oft auf fragwürdigen Annahmen beruhen und sogenannte Chimären, also künstlich zusammengesetzte Arten, enthalten. Ihre neue Analyse aus Marokko und Ägypten schlägt vor, Deltadromeus als jüngeres Synonym von Bahariasaurus zu betrachten. Zudem bestätigen sie, dass mehrere vermeintliche Arten tatsächlich Mischformen aus verschiedenen Gruppen darstellen. Die Studie fordert eine vorsichtige, methodisch differenzierte Herangehensweise zur Bestimmung nordafrikanischer Raubsaurier.
|
 |
Dinosaurier wogen oft mehr als gedacht
Dempsey et al. berechnen das Körpergewicht von 52 nicht-vogelartigen Dinosauriern anhand dreidimensionaler Skelettmodelle und vergleichen diese mit Weichteildaten heutiger Reptilien. Die daraus gewonnenen Volumenmodelle reichen vom winzigen Yixianornis mit weniger als 200 Gramm bis zum riesigen Patagotitan mit über 60 Tonnen. Die Studie zeigt, dass viele Dinosaurier schwerer waren als bisher vermutet, da frühere Rekonstruktionen vermutlich zu wenig Weichteilvolumen berücksichtigten. Zudem ergaben sich neue Einsichten in die Verteilung des Körpergewichts und den Körperschwerpunkt, was Rückschlüsse auf Haltung, Bewegung und Entwicklung der Fortbewegung bei Dinosauriern erlaubt.
|
 |
Konnten manche Dinos wirklich so gut hören?
Manley & Köppl kritisieren die gängige Praxis, aus fossilen Schädelmerkmalen weitreichende Rückschlüsse auf das Hörvermögen und Verhalten ausgestorbener Dinosaurier zu ziehen. Anhand der Innenohranatomie heutiger Vögel zeigen sie, dass einzelne Merkmale wie die Länge des Gehörgangs – etwa der Cochlea – nur begrenzt aussagekräftig sind. Als Beispiel analysieren sie die Studie zu Shuvuuia deserti, einem theropoden Dinosaurier, dessen Gehör angeblich dem der Schleiereule glich. Die Autoren argumentieren, dass diese Schlussfolgerung auf zweifelhaften Annahmen beruht. Sie plädieren für vorsichtige und evidenzbasierte Interpretationen paläontologischer Daten. |
Maleriraptor kuttyi
|
Neuer Herrerasauride aus Indien
Ezcurra et al. beschreiben ein fossiles Skelett aus der Oberen Maleri-Formation im südlichen Indien, das zu einem frühen Raubdinosaurier der Gruppe Herrerasauria gehört. Das neu benannte Tier, Maleriraptor kuttyi, weist eine einzigartige Kombination anatomischer Merkmale auf und wurde außerhalb der bekannten südamerikanischen Verwandtschaft eingeordnet. Der Fund stammt aus einer Zeit, in der die meisten herrerasaurischen Dinosaurier bereits ausgestorben waren, und zeigt, dass diese frühen Fleischfresser auch in Gondwana die weltweiten Umwälzungen am Ende des Trias-Zeitalters überlebten.
|
 |
Vogel-Flug entstand nicht nur durch Funktionsanpassung
Nebreda, Hernández Fernández & Marugán-Lobón analysieren die Gliedmaßenproportionen von nicht-vogelartigen Maniraptoren und heutigen Vögeln, um zu klären, wie sich Vorder- und Hinterbeine im Lauf der Evolution verändert haben. Die Ergebnisse zeigen eine starke Verknüpfung der Gliedmaßenentwicklung bei frühen Vertretern der Gruppe, was darauf hindeutet, dass beide Beinpaare durch gemeinsame Entwicklungsmechanismen geformt wurden. Erst in späteren Linien, darunter auch flugfähige Arten, schwächt sich dieser Zusammenhang ab. Die Studie stützt die Annahme, dass die Entstehung des Vogelflugs nicht allein durch funktionale Spezialisierung, sondern auch durch grundlegende Entwicklungsprogramme beeinflusst wurde.
|
 |
Dinosaurierspuren aus Südostaustralien neu bewertet
Romilio et al. analysieren fossile Fußabdrücke aus der Unterkreide der Eumeralla Formation im Otway-Becken, einer Region, die einst nahe am Südpol lag. Die Spuren wurden ursprünglich der Fundstelle Skenes Creek zugeordnet, stammen aber tatsächlich vom nahegelegenen Browns Creek. Die digitale Rekonstruktion der Trittsiegel gibt Einblick in das Fortbewegungsverhalten kleiner zweibeiniger Dinosaurier. Zusätzlich beschreiben die Forschenden dreizehn neue Fußabdrücke in einer benachbarten Gesteinsschicht. Sie stammen von mittelgroßen Pflanzenfressern aus der Gruppe der Ornithopoden sowie von räuberischen Theropoden. Die Studie liefert neue Hinweise auf die Vielfalt der Dinosaurier im polar geprägten Süden des damaligen Australien.
|
 |
Woher kamen die Vorfahren von T. rex?
Morrison et al. untersuchen die geografische Verbreitung und Größenentwicklung von Tyrannosauroidea und Megaraptoridae im späten Erdmittelalter. Mithilfe biogeografischer Modelle und Klimadaten zeigen sie, dass nicht Kontinentalverschiebungen, sondern lokale Artbildung und Aussterben die Verbreitung dieser Fleischfresser bestimmten. Der Ursprung von Tyrannosaurus liegt demnach in Asien. Eine direkte Verbindung zwischen Durchschnittstemperatur und Körpermasse ließ sich statistisch nicht belegen, doch klimatische Umbrüche könnten bei abgeleiteten Arten beider Gruppen zu Größenwachstum geführt haben. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich gigantische Raubsaurier im Zusammenhang mit späten Kreidezeit-Klimaveränderungen weltweit entwickelten.
|
 |
Längste Raubsaurierspur Chinas digital rekonstruiert
Romilio & Xing analysieren mithilfe digitaler Methoden eine 70 Meter lange Spur eines Theropoden aus der Unterkreide Chinas. Die Spur mit 81 einzelnen Trittsiegeln zeigt eine gleichmäßige südliche Laufrichtung und weist auf ein Tier mit rund 1,13 Metern Hüfthöhe hin. Der Schritt war gleichmäßig, die Geschwindigkeit lag bei etwa 5,3 Kilometern pro Stund, also ein eher gemächlicher Gang. Als möglicher Verursacher wird der gefiederte Raubsaurier Yutyrannus vermutet. Die digitale Rekonstruktion in gebückter Beinhaltung ermöglicht eine realitätsnahe Darstellung der Fortbewegung und zeigt, wie moderne Technik neue Einblicke in das Verhalten fossiler Tiere liefert.
|
April
Obelignathus septimanicus
|
Rhabdodont aus Frankreich umbenannt
|
 |
Raubdinosaurier-Zähne zeigen Faunenwechsel in Thailand
Chowchuvech et al. analysieren 112 isolierte Zähne von Raubdinosauriern aus 19 Fundorten des Khorat-Plateaus in Nordostthailand. Die Zähne stammen aus verschiedenen Schichten vom Oberjura bis zur Unterkreide und lassen sich vier Gruppen zuordnen: Metriacanthosauridae, Tyrannosauroidea, Spinosauridae und Allosauria. In den älteren Schichten wie der Phu-Kradung-Formation dominierten metriacanthosauride und frühe tyrannosauroide Dinosaurier. In jüngeren Schichten wie der Sao-Khua- und Khok-Kruat-Formation nahmen hingegen Allosauroiden und Spinosauriden zu. Die Ergebnisse deuten auf einen Wechsel in der Tierwelt hin, der mit Veränderungen bei pflanzenfressenden Dinosauriern zusammenhängen könnte.
|
 |
Gorgosaurus-Jungtier zeigt klarere Struktur des Gehirns
Voris et al. rekonstruieren mithilfe von CT-Scans das Gehirn des Tyrannosauriers Gorgosaurus libratus in verschiedenen Altersstufen. Dabei zeigt sich, dass sich die Hirnanatomie im Laufe des Wachstums nur wenig verändert. Eine der auffälligsten Beobachtungen ist, dass die Abdrücke des Gehirns im Schädelinneren bei jungen Tieren deutlichere Strukturen wie Großhirn, Sehlappen und Kleinhirn erkennen lassen als bei ausgewachsenen Exemplaren. Dies deutet darauf hin, dass der Schädel junger Tiere die Form und Organisation des Gehirns besser widerspiegelt. Die Ergebnisse liefern neue Hinweise auf die Gehirnentwicklung bei Raubdinosauriern und deren Nähe zum Vogelgehirn.
|
 |
Neue Dinosaurierzähne aus dem Songliao-Becken entdeckt
Yu et al. berichten über zwölf neue Dinosaurierzähne aus der Oberkreide der Nenjiang-Formation in Nordostchina. Trotz ihrer Bruchstücke erlauben sie die Bestimmung mehrerer Gruppen, darunter Tyrannosauridae, Dromaeosaurinae, Velociraptorinae, Hadrosauroidea und Titanosauria. Einige der Funde gehören zu bislang im Becken nicht nachgewiesenen Dinosauriern und erweitern damit das bekannte Verbreitungsgebiet dieser Gruppen. Die neuen Fossilien liefern wichtige Hinweise auf die Vielfalt der Dinosaurier und geben Aufschluss über die Zusammensetzung des damaligen Ökosystems im späten Mesozoikum Chinas.
|
 |
Kleine Dinosaurier der Morrison-Formation neu bewertet
Barrett & Maidment überprüfen alte Fossilienfunde kleiner Pflanzenfresser aus der Oberjura-Zeit in den US-Bundesstaaten Colorado und Wyoming. Die einst von O. C. Marsh beschriebenen Arten wie Nanosaurus agilis, Laosaurus celer und Drinker nisti wurden in der Vergangenheit oft umbenannt oder zusammengefasst. Die aktuelle Untersuchung zeigt, dass keine der Typusfossilien eindeutige Merkmale aufweist, die eine gültige Art rechtfertigen würden. Daher werden alle genannten Namen als nomina dubia eingestuft. Einige Knochen gehören zu unbestimmten frühen Vogelbeckensauriern, andere wohl zu jungen Iguanodonten. Das „Drinker“-Material könnte sogar zu einem frühen Vertreter der Pachycephalosauria (Dickschädel-Dinosaurier) gehören!
|
 |
Neue Details zu den vier Flügeln des Microraptor
Chotard et al. beschreiben 16 Exemplare des kleinen Raubdinosauriers Microraptor, darunter acht bisher unveröffentlichte Fossilien. Im Fokus stehen dabei die Bein- und Flügelfedern, die bei dieser Art besonders auffällig sind. Die Forscher unterscheiden sechs verschiedene Federtypen an den Hinterbeinen und stellen fest, dass die Federanordnung einzigartig ist. Bei keinem anderen bekannten Dinosaurier oder Vogel wurde eine ähnliche Struktur gefunden. Besonders auffällig ist ein fedriger „Flügelabschnitt“ am Übergang zwischen Schienbein und Mittelfuß. Die asymmetrischen Federn ähneln eher Flügelfedern als Beinbefiederung und deuten auf ein komplexes Verhalten in Bäumen und am Boden hin.
|
 |
Tumor bei frühem Sauropoden entdeckt
Kaikaew, Suteethorn & Chinsamy beschreiben einen Knochenkrebs in der Elle eines jungen Mamenchisauriden aus der späten Jurazeit Thailands. Der auffällig veränderte Knochen stammt aus der Phu-Kradueng-Formation und wurde mit verschiedenen Methoden untersucht, darunter CT-Scans und mikroskopische Analysen. Das Ergebnis: Es handelt sich um einen osteogenen Tumor, also eine Knochenwucherung. Eine genauere pathologische Bestimmung ließ sich leider nicht bestimmen. Andere Risse im Knochen entstanden erst nach dem Tod. Es ist der erste Nachweis eines Tumors bei einem ursprünglichen Vertreter der Sauropoden, den langhalsigen Pflanzenfressern der Jurazeit.
|
 |
Troodonten nutzten Vorderkiefer beim Fressen aktiv
Yun analysiert die Kiefer von fünf troodontiden Raubdinosauriern, um deren Fressverhalten besser zu verstehen. Diese vogelähnlichen Theropoden zeigen im vorderen Teil des Unterkiefers eine ungewöhnlich hohe Stabilität gegenüber seitlichem Druck und Verwindung, sogar bei frühen Arten. Bei späteren, größeren Vertretern ist dieser Bereich zusätzlich verstärkt. Diese Stabilität deutet darauf hin, dass Troodonten den Vorderkiefer gezielt einsetzten: entweder zum Abbeißen von Pflanzen oder zum Festhalten kleiner Beute, die sie mit den Krallen an ihren Füßen überwältigten.
|
 |
Raubsaurier-Wechsel in Usbekistan dokumentiert
Averianov et al. beschreiben neue Fossilien eines großen Raubdinosauriers aus der Khodzhakul-Formation (Cenomanium) in Usbekistan, die einen seltenen Einblick in einen ökologischen Übergang geben. Der Fund, ein Oberkieferknochen, wird der Gattung Ulughbegsaurus zugeordnet und weist Merkmale auf, die ihn eindeutig den Carcharodontosauriern zuweisen, einer Gruppe großer Fleischfresser des frühen Kreidezeitalters. Besonders bemerkenswert ist ein bisher unbekannter Nerven- und Blutkanal im Inneren des Knochens. Der Fund belegt, dass diese Raubsaurier zur gleichen Zeit mit frühen Vertretern der Tyrannosaurier lebten , ein seltenes Beispiel für das Nebeneinander beider Raubtiergruppen vor deren Wechsel an der Spitze der Nahrungskette.
|
 |
Wachstumsspuren bei nordamerikanischen Troodonten entdeckt
Garros et al. untersuchen erstmals die inneren Strukturen von Mittelfußknochen kleiner Raubdinosaurier (Troodontiden) aus der kanadischen Dinosaur Park Formation. Anhand von elf Knochen, darunter auch krankhaft veränderte Exemplare, zeigen sie, wie sich diese Knochen im Laufe des Lebens veränderten. Das Wachstum verlief dabei ungleichmäßig und kam meist an Gelenkflächen und Sehnenansätzen zum Stillstand. Zwei verschiedene Wachstumsmuster deuten auf Unterschiede innerhalb der Gruppe hin – etwa durch Geschlechterunterschiede oder verschiedene Arten. Bei einem stark veränderten Knochen könnte eine frühe Verletzung das Wachstum dauerhaft beeinträchtigt haben.
|
 |
Hinweise auf grabenden Theropoden entdeckt
Averianov beschreibt ungewöhnliche Fingerknochen eines räuberischen Dinosauriers aus der Bissekty-Formation (Turonium) in Usbekistan. Die stark verkürzten und miteinander verwachsenen Knochen zeigen Besonderheiten wie große Öffnungen, ein Netzwerk innerer Hohlräume und fehlende Bandansatzstellen – Merkmale, die bei bekannten Theropoden fehlen. Wegen eines markanten Fortsatzes werden sie dennoch den Fleischfressern zugeordnet. Die Form erinnert an grabende Säugetiere wie Maulwürfe. Die Funde lassen vermuten, dass es sich um einen bislang unbekannten, spezialisierten Theropoden handelt, der möglicherweise im Boden nach Nahrung suchte oder sich dort einen Unterschlupf grub.
|
 |
Dinosaurierspuren zeigen: Zwei Panzerdino-Gruppen lebten Seite an Seite
Arbour et al. beschreiben mit Ruopodosaurus clava eine neue Spurengattung von Thyreophoren, deren dreizehige Fußabdrücke erstmals auf ankylosauride Ankylosaurier hinweisen. Im Gegensatz zur bekannten Spurengattung Tetrapodosaurus borealis, deren vierzehige Abdrücke nicht-ankylosauriden Panzerdinos zugeschrieben werden, stammt Ruopodosaurus aus der gleichen Gesteinsschicht im Cenomanium von British Columbia und Alberta. Der Fund beweist, dass ankylosauride Ankylosaurier – bisher nur aus späteren Schichten bekannt – bereits in der mittleren Kreidezeit Nordamerikas lebten und sich ihren Lebensraum mit anderen Panzerdinosauriern teilten.
|
 |
Körpergröße bei Ceratosauriern hing vom Jagdverhalten ab
Seculi Pereyra, Pérez & Méndez analysieren die Entwicklung der Körpergröße bei Ceratosauriern wie Abelisauridae und Noasauridae mithilfe moderner phylogenetischer Vergleichsmethoden. Die Ergebnisse zeigen, dass spezialisierte Fleischfresser wie die spätkreidezeitlichen Abelisauriden eine relativ einheitliche, begrenzte Körpergröße aufwiesen, vermutlich, weil ihre Jagdstrategie und gute Laufleistung ein weiteres Größenwachstum verhinderten. Noasauriden hingegen entwickelten sich tendenziell zu kleineren Formen, was wahrscheinlich half, Nahrungskonkurrenz zu vermeiden und sich an schwierige Umweltbedingungen anzupassen.
|
 |
Kommerz bremst Wissenschaft aus!
Carr untersucht die Kommerzialisierung von Tyrannosaurus-Fossilien und zeigt, dass sich der Großteil der bekannten Exemplare, nämlich 71 von insgesamt 132, in Privatbesitz befindet. Die meisten davon sind der Forschung weitgehend entzogen, nur 11 % der kommerziell entdeckten Exemplare befinden sich in öffentlichen Sammlungen. Besonders kritisch merkt er an, dass viele juvenile und halbwüchsige Tiere betroffen sind. Das ist genau die Altersgruppe, über die wir am wenigsten wissen und die für weitere Forschungen essentiell ist. Kommerzielle Ausgrabungen liefern zwar doppelt so viele Funde wie Museen, doch deren Marktwert (bis zu 38 Millionen US-Dollar) macht sie für Forschungseinrichtungen oft unerschwinglich. Die Studie warnt davor, dass die Reproduzierbarkeit paläontologischer Forschung gefährdet ist, wenn wissenschaftlich relevante Funde für den Privatmarkt verloren gehen.
|
 |
Ornitopoden Patagoniens zeigen unterschiedliche Entwicklungs- und Umweltstrategien
Ibiricu et al. stellen neue Erkenntnisse zu den basalen Ornitopoden Notohypsilophodon comodorensis und Sektensaurus sanjuanboscoi aus der Oberkreide Patagoniens vor. Neben anatomischen Merkmalen wird erstmals auch ihre Knochenhistologie beschrieben. Die Autoren vermuten, dass die Elasmaria, eine Gruppe ursprünglicher südlicher Ornitopoden, ihren Ursprung im östlichen Gondwana hatten und sich später westwärts ausbreiteten. In Zentralpatagonien zeigen sich zudem ökologische Unterschiede: Während basale Elasmaria eher im saisonal geprägten Inland lebten, bevorzugten die weiter entwickelten Hadrosaurier küstennahe, klimatisch stabilere Lebensräume.
|
Cienciargentina sanchezi
|
Neuer Rebbachisauride aus Patagonien
Simón, Salgado & Orlando Calvobeschreiben mit Cienciargentina sanchezi eine neue Art langhalsiger Sauropoden aus der Oberkreide Patagoniens. Das Fossil stammt aus der Huincul Formation (Cenomanium–Turonium) und gehört zur Gruppe der Rebbachisauriden. Cienciargentina weist zahlreiche einzigartige Merkmale auf, darunter fehlende Halswirbelfortsätze, komplex geformte Rücken- und Schwanzwirbel mit besonderen Knochenleisten sowie gegabelte Chevron-Knochen ohne vordere und hintere Fortsätze. Auffällig ist auch das Oberschenkelgelenk, dessen Kopf deutlich über den großen Rollhügel hinausragt. Der Fund belegt die hohe Artenvielfalt der letzten Rebbachisauriden kurz vor ihrem Verschwinden.
|
 |
Rückgang der Dinosaurier vor Chicxulub entkräftet?
Dean et al. untersuchen, ob Dinosaurier bereits vor ihrem Aussterben vor 66 Millionen Jahren im Rückgang begriffen waren. Mithilfe eines neuen Modells, das Fossildaten, Klima- und Geländefaktoren kombiniert, zeigen die Autoren, dass die scheinbare Abnahme von Dinosaurierfunden eher auf sinkende Entdeckungswahrscheinlichkeit als auf tatsächliches Aussterben zurückzuführen ist. Besonders moderne Landbedeckung und verfügbare Gesteinsaufschlüsse beeinflussen die Fundrate stark. Den Nichtvogel-Dinosauriern ging es vor dem Einschlag also noch prächtig, und nichts weist darauf hin, dass sie bereits vorher ein Problem gehabt hätten.
|
 |
Neuentdeckte Halswirbel von Neuquensaurus liefern Einblicke in Anatomie und Pneumatisierung
Zurriaguz beschreibt erstmals detailliert das Atlas-Axis-Komplex (erste und zweite Halswirbel) des südamerikanischen Titanosauriers Neuquensaurus australis aus der Oberkreide Patagoniens. Der Atlas zeigt eine U-förmige Zwischenwirbelstruktur und einen einzigartigen rechteckigen Fortsatz – ein mögliches Alleinstellungsmerkmal dieser Art. Auch die D-förmigen Neurapophysen könnten ein autapomorphes Merkmal sein. Der Axis besitzt einen kurzen Wirbelkörper und rundliche Wirbelbögen. Bemerkenswert ist der Kontrast in der inneren Struktur: Während der Atlas keine Anzeichen von Luftsackdurchdringung zeigt, ist der Axis stark pneumatisiert. Dies deutet darauf hin, dass die Pneumatisierung des Skeletts bei Neuquensaurus genau an diesem Punkt beginnt.
|
 |
Seltene Schwanzspuren von Theropoden in Bolivien untersucht
McLarty et al. analysieren zehn Theropodenspuren mit zugehörigen Schwanzabdrücken aus der oberkreidezeitlichen Carreras-Pampa-Fundstelle im Torotoro-Nationalpark in Bolivien, dem weltweit größten bekannten Fundort dieser Art. Die Spuren stammen von mittelgroßen Dinosauriern mit einer Hüfthöhe von etwa 1,1 bis 1,5 Metern, die sich in gemächlichem Tempo (4,1–8,8 km/h) fortbewegten. Die tiefen Fußabdrücke mit deutlichen Metatarsal-Markierungen deuten darauf hin, dass die Dinosaurier beim Gehen tief in den weichen Untergrund einsanken. Statistische Auswertungen belegen, dass dieses Einsinken entscheidend zur Entstehung der Schwanzspuren beitrug, nicht etwa eine ungewöhnlich tief gehaltene Körperhaltung.
|
 |
Schädelknochen eines frühen Sauropodomorphen liefert neue Hinweise zur Dinosaurier-Evolution
Sundgren et al. beschreiben das Fossil IVPP V 13246 aus der Lufeng Formation aus dem Unterjura Chinas, das aus 14 isolierten Schädelknochen und gut erhaltenen Zähnen besteht. Die Zähne ähneln stark denen späterer Sauropoden und unterscheiden sich deutlich von typischen Zähnen früherer Sauropodomorphen, was auf eine Übergangsstellung hindeutet. Eine phylogenetische Analyse ordnet das Exemplar in eine unaufgelöste Gruppe mit dem häufig gefundenen Jingshanosaurus ein, was jedoch eine neue Art nicht ausschließt. Der Fund füllt eine wichtige Lücke im Schädelmaterial dieser Dinosauriergruppe.
|
 |
Skelett bei Bonapartenykus erstmals im Detail untersucht
Windholz et al. liefern die erste gezielte Analyse der inneren Luftsack-Strukturen (Pneumatisierung) bei einem Alvarezsauriden, einer ungewöhnlichen Gruppe kleiner theropoder Dinosaurier. Mithilfe von CT-Scans und Untersuchungen des Skeletts von Bonapartenykus ultimus aus der Oberkreide Patagoniens konnten die Autoren nachweisen, dass sich luftgefüllte Hohlräume bis in den mittleren Schwanzbereich des Tiers erstreckten. Diese Strukturen entstanden durch Ausstülpungen von Luftsäcken, die durch kleine Öffnungen in die Knochen eindrangen. Anders als bei anderen Dinosauriergruppen zeigt die Entwicklung dieser Pneumatisierung bei Alvarezsauriden kein klares evolutionäres Muster, sondern eine auffällige individuelle Variabilität.
|
 |
Neue Dinosaurierspuren auf der Isle of Skye entdeckt
Blakesley et al. berichten von 131 gut erhaltenen Dinosaurierspuren an einem neu entdeckten Fundort bei Prince Charles’s Point auf der Isle of Skye in Schottland. Die Spuren stammen aus der Kilmaluag-Formation (spätes Bathonium) und wurden in mehreren Lagen von geripptem Sandstein am Rand einer flachen Lagune hinterlassen. Die Abdrücke lassen sich zwei Hauptformen zuordnen: große theropode Raubsaurier, vermutlich Megalosauriden, sowie Sauropoden, die basal oder außerhalb der Neosauropoden einzuordnen sind. Einige Spuren, die früher als Fischruhelager gedeutet wurden, stammen eindeutig von Sauropoden und legen nahe, dass ähnliche Strukturen weltweit neu bewertet werden sollten. Auffällig ist, dass an diesem Fundort erstmals Raubsaurier häufiger vertreten sind als Sauropoden – ein wichtiger Hinweis auf das Verhalten und die Lebensräume von Dinosauriern im Mitteljura Europas.
|
 |
Dino-Eier aus Spanien
Sanguino et al. beschreiben erstmals detailliert das Eivorkommen aus der späten Kreidezeit der Fundstelle Poyos in der spanischen Provinz Guadalajara. Neben der bisher ältesten und südlichsten europäischen Nachweisstelle von Fusioolithus baghensis wurde dort ein neues Ootaxon entdeckt: Litosoolithus poyosi. Die sehr großen Eier dieses Taxons weisen eine außergewöhnlich dünne und porenarme Schale auf, die sich deutlich von bisher bekannten Titanosaurier-Eierschalen unterscheidet. Litosoolithus poyosi zeigt eine unregelmäßige Kombination zweier Schaleneinheiten mit unterschiedlichen Merkmalen und eine seltene, locker warzenartige Oberflächenstruktur. Statistische Analysen der Schaleneinheiten belegen die Unterscheidbarkeit zu anderen Ootaxa. Besonders bemerkenswert ist das gemeinsame Vorkommen von F. baghensis und L. poyosi auf denselben Schichten – eine Seltenheit außerhalb Indiens.
|
 |
Neuer Iguanodontier-Fund zeigt hohe Artenvielfalt im Jura Portugals
Rotatori et al. berichten über ein bislang unbekanntes Exemplar eines Ankylopollexia-Iguanodontiers aus der Oberjura-Zeit des Lusitanischen Beckens in Zentralportugal. Das Fossil SHN.JJS.015, aufbewahrt in der Sociedade de História Natural in Torres Vedras, unterscheidet sich deutlich von bekannten Arten wie Draconyx loureiroi oder Eousdryosaurus nanohallucis und wird phylogenetisch als ursprünglich entwickelter Ankylopollexier eingeordnet. Obwohl noch keine neue Art benannt wird, belegt der Fund eine bislang unterschätzte Vielfalt unter den Iguanodontiern der späten Jurazeit Europas. Weitere kleine Oberschenkelknochen aus derselben Region könnten zu derselben Art gehören.
|
Yuanmouraptor jinshajiangensis |
Neuer Metriacanthosaurier erweitert Wissen über frühe Tetanuren
Zou et al. beschreiben mit Yuanmouraptor jinshajiangensis eine neue Gattung und Art innerhalb der Metriacanthosauridae aus der mitteljurassischen Zhanghe-Formation in der chinesischen Provinz Yunnan. Das Fossil umfasst einen Schädel sowie die vordere Wirbelsäule, darunter die vollständige Halswirbelsäule und den ersten Rückenwirbel. Mehrere einzigartige Merkmale wie etwa stark verlängerte Wirbelfortsätze und spezielle Strukturen am Postorbitalknochen heben Yuanmouraptor von anderen Theropoden ab. Die phylogenetische Analyse ordnet ihn als ursprünglichstes Mitglied der Metriacanthosauridae ein und liefert damit neue Erkenntnisse über den Ursprung und die frühe Entwicklung dieser Theropoden im Jura von Laurasien.
|
 |
Seltene Dino-Spur aus dem Mitteljura Dänemarks entdeckt
Milàn & Vallon berichten über einen neuen, tief eingedrückten Ornithopoden-Fußabdruck aus der mitteljurassischen Bagå Formation auf der Insel Bornholm. Die Spur ist als natürlicher Guss auf der Unterseite einer Sandsteinplatte erhalten und ergänzt den bislang äußerst spärlichen Fossilnachweis aus dieser Zeit in Dänemark. Zuvor waren aus der Bagå-Formation lediglich Fußabdrücke von Sauropoden, Theropoden, Thyreophoren und kleinen Ornithopoden sowie ein Krokodilschädelfragment bekannt.
|
 |
Feine Fasern im Schwanzwirbel von Rocasaurus geben Hinweise auf Luftsäcke
Fernández, Windholz & Zurriaguz untersuchen die Schwanzwirbel des Titanosauriers Rocasaurus muniozi aus der Oberkreide Argentiniens auf histologische Merkmale, die auf Luftsack-Strukturen (Pneumatisierung) hinweisen. Dieser Vertreter der Saltasaurini ist bekannt für besonders stark pneumatierte Knochen. Mittels Dünnschliffen wurden feine extrinsische Fasern dokumentiert, darunter auch mögliche Spuren von sogenanntem Pneumosteum – Gewebe, das mit luftgefüllten Ausstülpungen des Atmungssystems assoziiert sein könnte. Allerdings trat dieses Gewebe nur in schlecht erhaltenen Knochenbereichen auf, während es in gut erhaltenen, stark pneumatisierten Abschnitten fehlte. Die Studie zeigt, dass Pneumosteum in Rocasaurus zwar vorkommen kann, aber nicht regelmäßig auftritt. Somit bleibt es ein seltener Hinweis auf Pneumatisierung bei Sauropoden und erfordert weitere Untersuchungen zur sicheren Identifikation dieser feinen Gewebestrukturen.
|
 |
Kanadische Fossilien bestätigen geradlinige Evolution von Triceratops
Mallon et al. testen die bislang auf Montana beschränkte Hypothese, dass sich Triceratops horridus anagenetisch – also ohne Verzweigung – direkt zu Triceratops prorsus entwickelte. Die Autoren untersuchen Fossilien aus gleichaltrigen oberkreidezeitlichen Schichten in Alberta und Saskatchewan, die zeitlich dem oberen Drittel der Hell-Creek-Formation entsprechen, in dem T. prorsus vorkommt. Die umfassende Analyse bestätigt, dass in Kanada ausschließlich T. prorsus vertreten ist – kein Hinweis auf das ältere T. horridus. Dies stützt die Vorstellung einer ununterbrochenen, gradlinigen Entwicklung innerhalb der Gattung Triceratops und zeigt, dass sich dieses Evolutionsmuster über die gesamte Region des westlichen Nordamerika erstreckte.
|
März
 |
Erste Sauropoden-Spur in Indien aus dem Jura entdeckt
Rozario & Dasgupta berichten über einen neu entdeckten Dinosaurier-Spurenfundort im Bundesstaat Telangana, der aus dem Unterjura stammt. Erstmals wurden dort Fußabdrücke von Sauropoden in Indien nachgewiesen – zugeordnet der Spurengattung cf. Breviparopus taghbaloutensis. Zusätzlich belegen die Fährten von Theropoden wie Eubrontes giganteus und Kayentapus hopii die frühe Präsenz fleischfressender Dinosaurier in dieser Region. Neben den eigentlichen Spuren deuten Schleifspuren und Trittfelder auf komplexes Verhalten hin, z.B. dass einer der Dinosaurier dort stolperte, ein anderer ansichtlich mit den Füßen hart aufstampfte.
|
 |
Riesiger Baryonychine aus West-Iberien entdeckt
Isasmendi et al. beschreiben neue Theropodenfunde aus der unteren Kreidezeit der westlichen Cameros-Subsenke in Spanien. In der Golmayo Formation wurden neben isolierten Zähnen auch Knochen eines sehr großen Baryonychinen entdeckt, darunter Schädel-, Wirbel- und Gliedmaßenteile. Anatomische und phylogenetische Analysen bestätigen die Zugehörigkeit zu den spinosauriden Theropoden. Die Funde ergänzen das bisherige Bild der Theropodenfauna des Cameros-Beckens, das durch eine auffällige Dominanz der Baryonychinae geprägt ist. Insgesamt wurden in Iberien bisher fünf spinosauriden Gattungen sowie zahlreiche Zahnformen beschrieben.
|
 |
Künstliche Intelligenz verbessert Bestimmung von Theropodenzähnen
Marques et al. vergleichen verschiedene Methoden des maschinellen Lernens (ML), um isolierte Zähne fleischfressender Dinosaurier effizienter taxonomisch einzuordnen. Sechs ML-Modelle wurden anhand morphometrischer Merkmale getestet, darunter auch Zahntypen je nach Position im Kiefer. Die Herausforderung lag dabei in unvollständigen Datensätzen und einer ungleichen Verteilung der Klassen. Die Studie zeigt, dass manche Modelle robuster gegenüber Klassenzahl-Ungleichgewicht sind als andere. Durch den Einsatz von Standardisierungs- und Übersampling-Techniken konnten die Klassifikationsergebnisse deutlich verbessert werden. Die Autoren stellen ihre trainierten Modelle und Methoden öffentlich zur Verfügung, um künftige Studien zur Zahnidentifikation zu erleichtern und Vergleichbarkeit zwischen Datensätzen zu schaffen.
|
 |
Kampfspuren bei ältesten fleischfressenden Dinosauriern entdeckt
Garcia, Martínez & Müller analysieren Schädelverletzungen bei frühen Raubdinosauriern der Gruppe Herrerasauridae und deuten diese als die bislang ältesten bekannten Krankheits- und Verletzungsspuren bei Dinosauriern. Fast die Hälfte der untersuchten Schädel weist Läsionen auf, die vermutlich nicht durch Verwesung oder Transport nach dem Tod entstanden, sondern auf Kämpfe zwischen Artgenossen zurückgehen.
Solche Auseinandersetzungen könnten mit Revierverhalten oder Konkurrenz um Paarungspartner zusammenhängen. Die Studie liefert damit wichtige Hinweise auf das Sozialverhalten der frühesten fleischfressenden Dinosaurier und zeigt, dass aggressives Verhalten innerhalb einer Art schon sehr früh in der Dinosauriergeschichte verbreitet war.
|
 |
Luftsäcke stabilisierten Becken von Cathartesaura im Kreide-Wüstenklima
Lerzo & Gallina beschreiben das Darmbein des südamerikanischen Sauropoden Cathartesaura anaerobica neu und liefern Hinweise auf eine durch Luftsäcke durchzogene Beckenkonstruktion. Das auffällig dünne, lamellenartige Darmbein weist mehrere U-förmige Vertiefungen auf, die mit Luftsäcken des Bauchraums in Verbindung stehen könnten – ähnlich wie bei anderen Rebbachisauriden. Der Fund stammt aus der Huincul-Formation in Patagonien, einer Wüstenlandschaft zur Zeit des Kreidezeitlichen Wärmeoptimums. Die luftgefüllten Hohlräume könnten das leichte, aber stabile Becken von Cathartesaura ermöglicht haben – entweder um mechanische Belastung besser zu verteilen oder um Gewicht zu sparen und so Energie in heißem Klima einzusparen.
|
 |
Vielgestaltige Vorderarme bei Oviraptorosauriern entwickelten sich unabhängig
Mead, Funston & Brusatte untersuchen die Evolution der Vordergliedmaßen bei Oviraptorosauriern und stellen fest, dass die Verkürzung der Arme nicht direkt mit dem Verlust einzelner Finger verknüpft ist. Während bisher angenommen wurde, dass diese beiden Prozesse miteinander verbunden seien, zeigt die Studie, dass besonders der dritte Finger anderen evolutionären Kräften unterlag als der Rest des Arms. Oviraptorosaurier weisen vier verschiedene Armtypen auf, die sich jedoch nicht eindeutig mit bestimmten Ernährungsweisen verbinden lassen. Diese Vielfalt könnte das Ergebnis einer schnellen evolutionären Aufspaltung im späten Abschnitt der Kreidezeit sein.
|
Duonychus tsogtbaatari |
Zweifingriger Therizinosaurier aus der Mongolei entdeckt
Kobayashi et al. beschreiben mit Duonychus tsogtbaatari eine neue, ungewöhnliche Therizinosaurier-Art aus der Oberkreide der Wüste Gobi. Anders als bei anderen Vertretern dieser Gruppe besitzt Duonychus nur zwei Finger an der Hand statt der sonst üblichen drei. Dies liefert neue Hinweise auf die evolutionäre Reduktion der Vordergliedmaßen bei Theropoden. Besonders auffällig ist auch ein gut erhaltener, stark gebogener Krallenüberzug aus Keratin am ersten Finger, der auf eine Greiffunktion hinweist. Trotz der reduzierten Fingerzahl war Duonychus offenbar in der Lage, Pflanzen effektiv zu ergreifen. Die Entdeckung erweitert unser Verständnis über die Vielfalt und Spezialisierung pflanzenfressender Theropoden im späten Mesozoikum.
|
 |
Neuer Fund stellt Artstatus von Daspletosaurus wilsoni infrage
Warner-Cowgill et al. beschreiben ein neues, gut erhaltenes Exemplar von Daspletosaurus aus der Judith-River-Formation in Montana, datiert auf etwa 76,3–75,8 Millionen Jahre. Der Schädel weist Merkmale auf, die bisher bei keiner anderen bekannten Art der Gattung dokumentiert wurden. Damit erweitert sich das Spektrum der bekannten Formenvielfalt innerhalb Daspletosaurus. Obwohl der Fund stratigraphisch zu D. wilsoni passt, fehlt ihm ein zentrales Merkmal, das diese Art von D. torosus unterscheiden soll. Die Autoren argumentieren, dass dieses Merkmal variabel innerhalb der Gattung ist und nicht zur sicheren Abgrenzung von Arten taugt. Dadurch wird die Hypothese geschwächt, dass D. wilsoni eine eigenständige Übergangsform darstellt.
|
 |
Erste Einblicke in das Gehirn eines australischen Iguanodonten
Devereaux et al. beschreiben die Gehirnhöhle von Fostoria dhimbangunmal aus der mittleren Kreidezeit Australiens. Mithilfe von CT-Scans wurde ein digitales Endokast erstellt, das die Form des Gehirns rekonstruiert. Die Anatomie zeigt ein gut entwickeltes Riechsystem, was auf einen ausgeprägten Geruchssinn hindeutet. Im Gegensatz zu den weiter entwickelten Hadrosauriern weist Fostoria ein eher ursprüngliches Gehirnprofil mit weniger ausgeprägten Großhirnhälften auf. Eine ungewöhnliche Öffnung im Hinterhauptbein könnte ein neues, einzigartiges Merkmal dieser Art sein.
|
 |
Schuppen der Ornithischier wuchsen ohne funktionellen Wandel
Enriquez et al. untersuchen erstmals detailliert das Wachstum von Hautschuppen bei Vogelbeckendinosauriern, anhand fossiler Hautabdrücke von Chasmosaurus belli und Prosaurolophus maximus. Der Vergleich zwischen Jung- und Alttieren zeigt, dass sich Form und Größe der Schuppen während des Wachstums kaum verändern. Besonders auffällig ist, dass die auffälligen Schuppen bei Chasmosaurus zwar breiter werden, jedoch keine Formveränderungen aufweisen, die auf eine Funktion etwa bei der Partnersuche hindeuten. Zum Vergleich analysierten die Autoren das Schuppenwachstum bei acht heute lebenden Reptilienarten. Auch hier bleibt die Schuppenform meist stabil, obwohl einzelne Körperregionen teils überproportional wachsen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Schuppen bei Dinosauriern vor allem passiv mit dem Körper mitwuchsen und keine zentrale Rolle im Sozialverhalten spielten.
|
 |
Ältester Hadrosaurier-Fund von Hațeg-Insel in Rumänien
Ebner et al. beschreiben einen neu entdeckten Oberarmknochen eines Hadrosauroiden aus der Oberkreide-Fundstelle Petrești-Arini im Westen Rumäniens. Der Fund stammt aus der unteren Sebeș-Formation und zeichnet sich durch einen markanten, aber noch nicht voll ausgebildeten Muskelansatz am Oberarmknochen aus. Es handelt sich um den ersten Nachweis dieser Dinosauriergruppe an dieser Stelle und zugleich um den ältesten stratigraphisch gut datierten Fund eines Hadrosauroiden im gesamten Transsilvanischen Becken. Der Fund deutet darauf hin, dass die Hadrosaurier die Insel Hațeg bereits vor dem Ende des Campaniums erreichten.
|
 |
Vogelschnäbel folgen uraltem Wachstumsprinzip der Theropoden
Garland et al. zeigen, dass die Schnäbel heutiger Vögel und die Schnauzen ihrer Theropoden-Vorfahren einem gemeinsamen Wachstumsmodell folgen. Dieses wird Power-Cascade-Modell genannt und beschreibt eine lineare Beziehung zwischen Schnabeldicke und Entfernung zur Spitze auf einer logarithmischen Skala. In einer Analyse von 127 Arten über 120 Familien hinweg folgten 95 % diesem Muster. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieses Wachstumsprinzip ein grundlegendes Merkmal des theropoden Schädelbaus war und möglicherweise für alle Wirbeltier-Schnauzen gilt. Trotz großer Formenvielfalt hat sich die Schnabelform vielfach ökologischen Anforderungen angepasst, ohne das zugrunde liegende Wachstumsmodell aufgegeben wurden. So konnte die Grundstruktur des Schnabels erhalten bleiben, während sich Vögel in nahezu allen Lebensräumen der Erde spezialisierten.
|
 |
Weichteilband stabilisierte Kiefer bei Dinosauriern
Sharpe et al. identifizieren bisher unbekannte Bindegewebsstrukturen zwischen Jochbein und Unterkiefer bei Dinosauriern. Anhand von Schädelmerkmalen und Gewebeanalysen an zehn Fossilien, darunter Hadrosaurier, Ceratopsiden und Tyrannosaurier, fanden sie Hinweise auf sogenannte Enthesen – Stellen, an denen Muskeln oder Bänder am Knochen ansetzen. Diese Befunde ähneln stark den Muskel- und Bandansätzen moderner Vögel, etwa bei Huhn und Truthahn. Diese bislang übersehene Struktur namens Exoparia stabilisierte den Kiefer und war möglicherweise ein Muskel, vielleicht auch eine Sehne. Dieses Gewebe könnte auch eine wichtige Rolle beim Kauen gespielt haben, besonders bei pflanzenfressenden Arten mit komplexer Nahrungsverarbeitung.
|
 |
Ältestes bekannte Cerapodenfossil der Welt in Marokko entdeckt
Maidment et al. berichten über einen fossilen Oberschenkelknochen eines Cerapoden aus der mitteljurassischen El Mers III-Formation in Marokko. Das Fragment weist Merkmale auf, die es eindeutig dieser Gruppe ornithischischer Dinosaurier zuordnen, darunter ein versetzter Oberschenkelkopf mit deutlicher Halsstruktur. Damit handelt es sich um den ältesten bekannten Vertreter der Cerapoda. Die El Mers III-Formation ist bereits für bedeutende Dinosaurierfunde bekannt, darunter der älteste Ankylosaurier und einer der ältesten Stegosaurier. Weitere Fossilienfunde aus dieser wenig erforschten Region könnten entscheidend dazu beitragen, die Entstehung und Ausbreitung pflanzenfressender Dinosaurier während des Jura zu entschlüsseln.
|
 |
Neue Analyse klärt Körperbau von Liaoningotitan sinensis
Shan untersucht das Fossil des sauropoden Dinosauriers Liaoningotitan sinensis aus der Unterkreide Chinas erstmals umfassend. Neben einer detaillierten Analyse des Schädels, der Wirbelsäule und der Gliedmaßen konnte er eine bisher unbekannte Besonderheit am Oberarmknochen entdecken, sowie die Schädelstruktur rekonstruieren und die Körperlänge auf etwa zehn Meter bestimmen. Seine phylogenetische Analyse ordnet Liaoningotitan sinensis der Gruppe der Euhelopodiden zu, einer Sauropodenlinie mit langen Hälsen und spezialisierten Schädelmerkmalen. Die Untersuchung verdeutlicht die evolutionäre Vielfalt der riesigen Pflanzenfresser in der Jehol-Biota und liefert neue Erkenntnisse zur Entwicklung dieser Dinosauriergruppe.
|
 |
Neue Untersuchung zur Anatomie von Conchoraptor gracilis
Foster, Norell & Balanoff liefern die bislang detaillierteste Beschreibung des oviraptoriden Dinosauriers Conchoraptor gracilis aus der Oberkreide der Mongolei. Während frühere Studien nur bruchstückhafte Informationen lieferten, analysieren sie zwei außergewöhnlich gut erhaltene Skelette nun erstmals umfassend Knochen für Knochen. Dies ermöglicht eine präzisere Unterscheidung von Conchoraptor und nahe verwandten oviraptoriden Arten. Besonders hervorzuheben ist die Identifikation eines bislang unbekannten Schädelsmerkmals, das zur besseren Abgrenzung von kamm- und helmlosen Oviraptoriden beitragen soll. Eine neue phylogenetische Analyse bestätigt die bisherige Einordnung von Conchoraptor innerhalb der Oviraptorosaurier.
|
 |
Erste vollständige Bezahnung eines Dicraeosauriden entdeckt
Garderes beschreibt erstmals eine teilweise vollständige Bezahnung eines Dicraeosauriden, basierend auf Bajadasaurus pronuspinax aus der Unterkreide Argentiniens. Diese umfasst sowohl Ober- als auch Unterkieferzähne, was selten bei Sauropoden dokumentiert ist. Die Zähne zeigen eine klare Veränderung entlang des Kiefers: Sie werden nach hinten kleiner, weniger gekrümmt und zeigen seltener Abnutzungsspuren. Die Zahnwechselrate betrug durchschnittlich 40,7 Tage, lag jedoch unter der anderer Diplodocoiden. Während die unteren Zähne einem regelmäßigen Wechselmuster folgten, war der Zahnwechsel im Oberkiefer weniger geordnet, ähnlich wie bei Dicraeosaurus und Apatosaurus. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Bajadasaurus eine spezialisierte Ernährungsweise hatte, vermutlich mit einer selektiven Nahrungsaufnahme nahe dem Boden.
|
 |
Neue Dinosaurier-Fußspuren aus dem Jura Australiens entdeckt
Romilio et al. beschreiben erstmals eine Vielzahl von Fußspuren aus der unteren Jura-Formation Precipice Sandstone in Queensland. Während zuvor nur ein einzelner Abdruck bekannt war, wurden nun drei neue Fundstellen untersucht. Eine enthält eine einzelne Spur, eine zweite eine kurze Fährte mit zwei Trittsiegeln, und die dritte zeigt mindestens 13 Fährten sowie zahlreiche isolierte Abdrücke. Es ist eine der dichtesten Dinosaurier-Spurflächen Australiens. Die Spuren werden der Ichnoart Anomoepus scambus zugeordnet und stammen von kleinen Vogelbeckendinosauriern, die mit Geschwindigkeiten von etwa 2,15 bis 5,78 km/h sich auf dem Untergrund bewegten. Spuren von Wirbellosen deuten darauf hin, dass die Abdrücke in einem Gewässer mit mäßiger bis starker Strömung entstanden. Da aus dieser Zeit noch keine Dinosaurierknochen in Australien bekannt sind, liefern diese Fußspuren wertvolle Einblicke in die Existenz und das Verhalten pflanzenfressender Dinosaurier der Region.
|
 |
Abelisauriden waren bereits in der Unterkreide spezialisierte Jäger
Seculi Pereyra et al. zeigen, dass die abelisaurischen Theropoden bereits in der frühen Kreidezeit spezialisierte Jäger waren. Dies widerlegt frühere Annahmen, dass diese Anpassung erst später in der Oberkreide auftrat. Die Analyse der Oberkieferform von 17 Abelisauriden, darunter auch Spectrovenator, zeigt, dass sich die Schädelmorphologie früh an das Beuteschema dieser Fleischfresser anpasste. Besonders auffällig ist eine erhöhte Formvielfalt des Oberkiefers nach dem Faunenwechsel an der Grenze von Cenomanium und Turonium, was auf veränderte ökologische Bedingungen oder soziale Selektionsmechanismen hinweisen könnte. Hohe Evolutionsraten in der Kiefermorphologie unterstützen die Hypothese, dass diese Theropoden sich kontinuierlich an neue Jagdstrategien anpassten.
|
 |
Ältestes mögliches Ornithopoden-Fossil in Schottland entdeckt
Panciroli et al. beschreiben das erste gut erhaltene Dinosaurierskelett aus Schottland, das bereits 1973 entdeckt, aber erst 45 Jahre später geborgen wurde. Der Fund stammt aus der Bajocium-Bathonium-Zeit der Isle of Skye und umfasst unter anderem einen Wirbelbogen, Rippenfragmente und Teile des Beckens. Diese Merkmale lassen auf einen Cerapoden oder Ornithopoden schließen. Dünnschliffe einer Rippe deuten auf ein mindestens acht Jahre altes Tier mit verlangsamtem Wachstum hin. Sollte es sich um einen Ornithopoden handeln, wäre dies der älteste bekannte Körperfossilnachweis dieser Dinosauriergruppe.
|
Chadititan calvoi |
Ein neuer Sauropode und sein Ökosystem im kreidezeitlichen Argentinien
Agnolín et al. beschreiben eine neu entdeckte Fossilienfundstelle der Anacleto Formation in Patagonien, die sowohl Wirbeltiere als auch wirbellose Tiere umfasst. Zu den Funden gehören erstmals nachgewiesene Landschnecken der Gruppen Megalomastomatidae und Leptinaria sowie Fische, Schildkröten, ein Krokodilpanzer, ein Pterosaurier, ein kleiner Säuger und Dinosaurier. Besonders auffällig ist eine neue, grazile Art der Rinconsaurier, einer Gruppe von Titanosauriern mit ungewöhnlicher Körperhaltung, die als Chadititan calvoi neu beschrieben wird. Die Zusammensetzung der Fossilien weist Parallelen zu anderen spätkreidezeitlichen Faunen Patagoniens auf, unterscheidet sich jedoch deutlich von gleichaltrigen Funden aus Nordamerika und Europa.
|
 |
Beschreibung der Dinosaurier-Vielfalt aus der Morrison Formation
Kirkland et al. dokumentieren eine stark gewachsene Vielfalt an Dinosauriern in Utah. In den Ablagerungen des nördlichen Paradox-Beckens wurden einzigartige frühe Kreidezeit-Faunen entdeckt, die Verbindungen zwischen Nordamerika und Europa belegen. Weiter westlich zeigen Fossilien aus Zentral-Utah erste Einwanderungen asiatischer Dinosaurier sowie das Verschwinden endemischer Arten. In den Hochplateaus im Süden Utahs liefern fossilreiche Schwemmebenen zahlreiche neue Dinosaurierarten, die sich von denen in Montana und Alberta unterscheiden. Die hohe Fossildichte ermöglicht neue Erkenntnisse zur Evolution und Verbreitung der Dinosaurier.
|
Februar
 |
Neue Vielfalt fossiler Eierschalen aus der Cedar Mountain Formation
Hedge et al. untersuchen erstmals die Vielfalt fossiler Eierschalen aus der cenomanzeitlichen Mussentuchit Formation in Nordamerika. Während bislang nur eine unsichere Eierschalentaxon bekannt war, identifizieren sie nun sechs verschiedene Typen. Drei davon gehören zur Familie Elongatoolithidae, deren Eier von Oviraptorosauriern gelegt wurden. Zwei weitere stammen von pflanzenfressenden Ornithopoden. Eine Art wird einem Krokodilverwandten zugeordnet. Die Vielfalt der Oviraptorosaurier-Eierschalen ist die älteste bekannte in Nordamerika und deutet darauf hin, dass mindestens drei verschiedene Arten dieser Dinosaurier in der Region lebten. Besonders bemerkenswert ist der Fund von Mycomorphoolithus kohringi, das erstmals außerhalb Europas nachgewiesen wurde und das bisher jüngste bekannte Vorkommen dieses Ootaxons darstellt.
|
 |
Neue Erkenntnisse zu Anchisaurus und frühen Dinosauriern Nordamerikas
Galton, Regalado Fernández & Farlow beschreiben neue Fossilienfunde früher Dinosaurier aus dem Unterjura von Connecticut im Osten der USA. Die Funde stammen aus der Portland- und Longmeadow Formation und umfassen Skelette sowie einzelne Knochen verschiedener Dinosaurier, insbesondere von Sauropodomorphen wie Anchisaurus und Ammosaurus (der urprünglich als Fleischfresser galt). Zusätzlich liefern Fußspuren aus der Region Hinweise auf eine ungewöhnliche Ökologie mit ungewöhnlich vielen Theropoden. Die großen, bis zu 9m langen Fleischfresser jagten dort möglicherweise vor allem Fische jagten. Neben Dinosauriern wurden auch nicht-dinosaurische Reptilien wie der krokodilartige Stegomus sowie pflanzenfressende Aetosaurier entdeckt, die ein breiteres Bild der damaligen Tierwelt zeichnen.
|
 |
Neue Funde gepanzerter Dinosaurier in Südamerika
Álvarez Nogueira et al. berichten über neue Fossilien gepanzerter Dinosaurier aus der Oberkreide (Campanium–Maastrichtium) der Allen Formation in Argentinien. Die Funde umfassen Zähne, Knochenplatten und ein partielles Kreuzbein, insgesamt Überreste von mindestens drei Individuen. Diese stammen aus einer anderen Fundstelle als Patagopelta cristata, dem bisher einzigen benannten gepanzerten Dinosaurier Patagoniens. Einige Überreste wurden gemeinsam mit Eiern und Knochen des Alvarezsauriden Bonapartenykus ultimus entdeckt und bieten damit eine seltene Momentaufnahme einer prähistorischen Lebensgemeinschaft in Südamerika.
|
Sinosauropteryx lingyuanensis
Huadanosaurus sinensis
|
Sinosauropteryx lingyuanensis und Huadanosaurus sinensis erweitern das Bild der frühen Coelurosaurier
Qiu et al. stellen zwei neue Theropoden aus der Unterkreide Yixian-Formation in Liaoning, China, vor: Sinosauropteryx lingyuanensis und Huadanosaurus sinensis. Die phylogenetische Analyse zeigt, dass alle compsognathidenähnlichen Theropoden der Jehol-Biota eine monophyletische Gruppe bilden, die zu den frühen Coelurosauriern gehört.Mit Berücksichtung auf die These, dass die „Compsognathiden“ eventuell polyphyletisch sind und einige Exemplare auch Jungtiere von Tetanuae repräsentieren könnten, haben die Forscher die Familie Sinosauropterygidae wiederbelebt. Die Diversifizierung dieser Theropoden könnte durch die Zerstörung des Nordchina-Kratons beeinflusst worden sein. Die verschiedenen Arten der Sinosauropterygidae entwickelten mindestens drei unterschiedliche Jagdstrategien.
|
 |
Über die Evolution der Vogel-Feder
Xu & Barrett zeigen in einer ausführlichen Revision der Forschung über die Ursprünge der Vogel-Federn, dass federähnliche Strukturen nicht nur bei Vögeln, sondern auch bei Dinosauriern und Pterosauriern vorkamen. Die Funde deuten darauf hin, dass komplexe Flugfedern bereits vor den ersten echten Vögeln existierten. Einige frühe Federn unterschieden sich stark von modernen Federn in Struktur, Biochemie und Entwicklung. Unklar bleibt, ob „echte“ Federn an der Basis der Avemetatarsalia oder erst innerhalb der Theropoden entstanden. |
 |
Einblicke in das Wachstum der frühen Sauropodomorphen
Toefy, Krupandan & Chinsamy untersuchen die Knochenmikrostruktur von zwei Sauropodiformen und einem frühen Sauropoden aus der Elliot-Formation in Südafrika. Die histologischen Analysen zeigen ein schnelles Wachstum durch die Ablagerung von Faserlamellenknochen, unterbrochen durch Wachstumslinien (LAGs) im mittleren und äußeren Knochenbereich. Pathologische Knochenstrukturen und spezifische Wachstumsmerkmale deuten auf unterschiedliche Entwicklungsprozesse in der Kindheit der frühen Langhals-Saurier hin. Die Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass kontinuierliches Wachstum und faserlamelläres Knochengewebe Schlüsselmerkmale in der frühen Evolution bei Sauropoden waren, die schließlich für ihren Gigantismus ausschlaggebend sein sollten. |
 |
Neue Spuren eines schwimmenden Ornithopoden in Peru entdeckt
Guillermo-Ochoa et al. beschreiben kurze Spuren eines kleinen Ornithopoden, die in Ablagerungen aus der Zeit vom Albium bis Turonium in der Arcurquina Formation in Südperu hinterlassen wurden. Die drei aufeinanderfolgenden Fußabdrücke stammen vermutlich von einem basalen Iguanodontier. Die Morphologie der Abdrücke, darunter eine halbmondförmige Plantarzone und schlanke, verlängerte Eindrücke des dritten Zehs, deuten darauf hin, dass der Dinosaurier sich möglicherweise im flachen Wasser bewegte. Wellenbewegungen könnten dabei seine Fortbewegung beeinflusst haben. Der Fund erweitert das icnologische Dinosaurierarchiv Perus um seltene Hinweise auf schwimmende Ornithopoden.
|
 |
Über die Ankylosaurier aus Mexiko
Rivera-Sylva et al. berichten über neue Fossilienfunde von Ankylosauriern aus der Oberkreide in Coahuila (Mexiko). Die entdeckten isolierten Osteodermen und partiellen Skelettteile deuten auf eine Zugehörigkeit zu den Nodosauriden hin und erweitern damit das bekannte Verbreitungsgebiet dieser gepanzerten Dinosaurier. Der Fund zeigt die Bedeutung Coahuilas als Schlüsselregion zur Erforschung der Dinosaurierfauna am südlichen Rand des Western Interior Seaway und liefert wertvolle Erkenntnisse zur Vielfalt, Verbreitung und ökologischen Rolle der Ankylosaurier in Nordamerika.
|
 |
Neue Dinosaurierzähne erweitern die Vielfalt der Jehol-Biota
Yin et al. berichten über den Fund von zwei Dinosaurierzähnen in der Unterkreide Jiufotang Formation in Liaoning (China). Der Fund markiert eine neue Fossilienfundstelle der Jehol-Biota mit dreidimensional erhaltenen Funden. Einer der Zähne gehört zu einem Theropoden und stammt von einer bisher unbekannten Art, die sich von Sinotyrannus unterscheidet, dem einzigen bekannten großen Theropoden der Formation. Der zweite Zahn gehört zu einem frühen Titanosauriformen und ist der jüngste Sauropoden-Nachweis in der Jehol-Biota. Die Funde erhöhen die Dinosaurierdiversität der Jiufotang-Formation von zehn auf zwölf Taxa.
|
Petrustitan hungaricus
Uriash kadici
|
Zwei neue Titanosaurier aus Rumänien
Díez Díaz et al. untersuchen Fossilien aus dem Hațeg-Becken in Rumänien und liefern neue Erkenntnisse zu Magyarosaurus dacus, einem „zwergwüchsigen“ Titanosaurier der späten Kreidezeit. Neben der Bestätigung dieser Art identifizieren sie drei weitere Titanosaurier: Paludititan nalatzensis, Petrustitan hungaricus (n. gen.) und Uriash kadici (n. gen. n. sp.), wobei letzterer zu den größten Sauropoden Europas zählt. Phylogenetische Analysen zeigen Verbindungen zu Gondwana-Linien. Die Größenunterschiede zwischen den Arten könnten durch ökologische Nischen oder frühes Zwergwachstum erklärt werden, ohne Anzeichen eines Größen-bedingten Artenwechsels im späten Maastrichtium.
|
 |
Neue Funde bestätigen, dass Holotyp von Leyesaurus marayensis ein Jungtier war
Peyre de Fabrègues et al. berichten über neue Erkenntnisse zu Leyesaurus marayensis, einem früh-divergierenden Sauropodomorphen aus Argentinien. Die erneute Aufbereitung von Material aus der Typlokalität Balde de Leyes führte zur Korrektur früherer Identifizierungen: Ein ursprünglich als Fußknochen bestimmtes Fossil wurde nun als Wadenbein erkannt. Eine erstmals durchgeführte osteohistologische Analyse identifiziert das Holotyp-Exemplar als Jungiter, was neue Einblicke in die Wachstumsphasen der Art ermöglicht.
|
 |
Carcharodontosaurier lebten auch in Australien!
Kotevski et al. beschreiben fünf Theropodenfossilien aus der Unterkreide Australiens, darunter drei Schienbeine und zwei Schwanzwirbel. Zwei der Schienbeine liefern den ersten Beleg für die schon länger bestehende Vermutung, dass Carcharodontosaurier auch in Australien verbreitet waren. Weitere Funde zeigen, dass Megaraptoriden bereits zu Beginn ihres Fossilnachweises große Körpergrößen erreichten. Ein Schienbein gehört zur Unenlagiinae-Gruppe, einer dromaeosaurischen Linie Gondwanas. Die Ergebnisse stützen die Hypothese, dass während des späten Jura und der Unterkreide ein sogenannter Faunenaustauschs stattfand: zwischen Australien und Südamerika konnten damals verschiedene Dinosaurierfamilien hin- und herwandern, wobei sie Antarktika als Landbrücke benutzten.
|
 |
Oviraptoriden-Eier liefern Hinweise auf verzögerte Eiablage
Zhu et al. beschreiben ein 2021 entdecktes Gelege aus acht vollständigen Eiern aus der Oberkreide der Qiupa-Formation in der Tantou-Senke, Henan. Die Eier gehören zur Oospezies Macroolithus yaotunensis (Elongatoolithidae) und wurden wahrscheinlich von dem Oviraptoriden Yulong mini gelegt. Die Anordnung der Eier und verstreute Schalenreste zeigen, dass das Gelege bereits vor der Fossilisierung beschädigt wurde. Mikroskopische Analysen der Eierschalen liefern zudem Hinweise darauf, dass das Ei länger als gewöhnlich im Leib des Muttertiers verblieb. Dieses Phänomen könnte darauf hindeuten, dass das Muttertier unter Stress stand, Umweltbedingungen die Eiablage verzögerten oder dass die Fortpflanzungsbiologie der Oviraptoriden Merkmale mit modernen Vögeln teilte, bei denen Ei-Zurückhaltung in bestimmten Situationen ebenfalls vorkommt. Es ist bereits das zweite bekannte Beispiel dieses Phänomens in der Familie Elongatoolithidae. |
 |
Keine „schwimmenden“ Sauropoden in Texas
Adams et al. untersuchen die berühmte Sauropoden-Spurenfundstelle in Texas, an der Roland T. Bird einst „schwimmende Brontosaurier“ vermutete. Neue Funde umfassen sieben zusätzliche Sauropoden-Fußabdrücke, eine weitere spurdominiert von Handabdrücken und eine einzelne Theropoden-Spur. Durch verschiedene Analysemethoden zeigen die Forscher, dass die Spuren nicht durch schwimmende Dinosaurier entstanden sein können. Die teilweise erhaltenen Fußabdrücke und geologische Hinweise auf seichtes Wasser von weniger als einem Meter Tiefe widerlegen die Idee, dass die Sauropoden mit den Vorderbeinen vom Boden abstießen. Die Spuren entstanden vielmehr in einer verhärtenden, flachen Sedimentschicht. |
 |
Weiche Gewebereste in Dinosaurierknochen: Echt oder Täuschung?
Schweitzer et al. untersuchen flexible, gefäßartige Strukturen in sechs Dinosaurierfossilien verschiedener Arten, Fundorte und Erdzeitalter. Mithilfe mikrostruktureller und molekularer Analysen vergleichen sie diese mit Blutgefäßen aus den Knochen eines Straußes. Die Ergebnisse liefern starke Hinweise darauf, dass es sich wirklich um originale Überreste handelt, jedoch auch Spuren von Mikroorganismen nachweisbar sind. Diese Studie trägt dazu bei, die umstrittene Frage nach der Erhaltung von Weichgewebe in fossilen Knochen zu klären. |
 |
Ceratosaurus wuchs schneller als seine Verwandten
Sombathy, O’Connor & D’Emic analysieren Knochen von Ceratosaurus aus der Morrison-Formation. Sie zeigen, dass dieser Theropode deutlich schneller wuchs als seine Verwandten Masiakasaurus und Majungasaurus. Seine Knochen waren stark durchzogen von Blutgefäßen und wiesen kaum Wachstumsunterbrechungen auf. Verschiedene Berechnungsmodelle bestätigen eine besonders schnelle Entwicklung, was auf eine evolutionäre Tendenz zu längerer Wachstumszeit innerhalb der Ceratosaurier hindeutet.
|
Xingxiulong yueorum |
Neue Art von Xingxiulong
Chen et al. beschreiben mit Xingxiulong yueorum eine neue Art der früh-divergierenden Sauropodomorphen aus der Unterjurazeit der Lufeng Formation in China. Das Fossil, bestehend aus einem postcranialen Skelett, unterscheidet sich von der Typusart Xingxiulong chengi durch anatomische Merkmale. Phylogenetische Analysen bestätigen aber die Monophylie der Gattung Xingxiulong. |
Januar
 |
War Stygimoloch doch eine eigene Art?
Wroblewski berichtet über neue Funde von Stygimoloch spinifer aus der oberkreidezeitlichen Ferris Formation in Wyoming. Sie stellen den südlichsten bekannten Nachweis der Art dar und erweitern das bekannte Verbreitungsgebiet damit um 100 km. Schädelteile und zwei Zähne stammen aus Ablagerungen, die 0,32–0,457 Ma vor der K/Pg-Grenze entstanden. Die Daten stützen die Hypothese, dass S. spinifer eine eigenständige Art war, die nur während der letzten 500.000 Jahre der Kreidezeit vorkam, und somit nicht nur ein Wachstumsstadium oder Geschlechtsmorph von Pachycephalosaurus. Die geringe Häufigkeit von S. spinifer in Fossilfunden erschwert jedoch paläobiogeografische Analysen. |
 |
Zur Klassifizierung portugiesischer Sauropodenzähne
Saleiro & Tschopp analysieren 59 isolierte Sauropodenzähne aus dem Oberjura Portugals, die bislang ununtersucht im Museu da Lourinhã lagerten. Die Zähne lassen sich in vier Morphotypen einteilen: herzförmige Zähne (Turiasauria), spatelförmige Zähne (Camarasauridae), meißelförmige Zähne (Titanosauriformes indet.) und bleistiftförmige Zähne (Flagellicaudata). Statistische Analysen zeigen, dass der Slenderness Index (SI) eine taxonomische Zuordnung erleichtert, jedoch die Morphologie für eine präzise Bestimmung unverzichtbar bleibt. Die Untersuchung bestätigt einen evolutionären Trend zu schlankeren Zähnen bei Sauropoden und das Verschwinden breitkroniger Formen mit komplexer Zahn-zu-Zahn-Okkklusion im Verlauf der Unterkreide. Diese Veränderungen könnten mit der zunehmenden Effizienz der Zahnreihen bei Ornithischiern zusammenhängen, die eine effektivere Nahrungsverarbeitung ermöglichten. |
 |
Neue Funde erweitern das Bild von Bonapartenykus ultimus und der Alvarezsaurier
Meso et al. überprüfen Alvarezsaurier-Fossilien aus der argentinieschen Allen Formation, die ursprünglich von Salgado et al. (2009) beschrieben wurden. Außerdem untersuchen sie einen Alvarezsaurier-Oberschenkelknochen aus derselben Fundstelle, der zuvor von Coria, Cambiaso & Salgado (2007) fälschlicherweise als Ornithopoden-Femur klassifiziert wurde. Darüber hinaus beschreiben sie weiteres Alvarezsaurier-Material aus dieser Fundstelle. Durch Röntgenbeugungsanalysen der Sedimente zeigen sie, dass alle Exemplare wahrscheinlich aus derselben Schicht stammen wie das Holotyp-Exemplar von Bonapartenykus ultimus. Aufgrund morphologischer Ähnlichkeiten werden die neuen Funde vorläufig dieser Gattung zugeordnet. |
 |
Schlüsselphase in der Evolution der Sauropoden
Gomez et al. beschreiben das Gliedmaßenskelett des frühen Eusauropoden Bagualia alba aus dem späten Unterjura Patagoniens und analysieren die morphologische Entwicklung der Sauropoden anhand einer phylogenetischen Datenauswertung. Die Ergebnisse zeigen zwei bedeutende Veränderungen im morphologischen Spektrum: Erstens mit dem Aussterben der nicht-sauropoden Sauropodomorphen und der Diversifikation der Sauropoden im Toarcium, und zweitens mit der Expansion der Neosauropoden im späten Jura. Zudem zeigt die Analyse, dass Körpergröße stark mit der morphologischen Entwicklung korreliert. Bagualia liefert wichtige Einblicke in die frühen Anpassungen der Sauropoden und ihren Übergang zu massiven, vierbeinigen Pflanzenfressern. |
 |
Neue Einblicke in das Wachstum iberischer Ornithopoden
Maíllo et al. analysieren die Knochenhistologie eines bislang unbestimmten Ornithopoden aus der Kreidezeit der Maestrazgo Formation in Spanien. Das untersuchte Teilskelett, bestehend aus Wirbeln, Rippen und Gliedmaßenknochen, zeigt ein verlangsamtes Knochenwachstum und unterschiedliche Wachstumsmarkierungen, die das Individuum als subadult identifizieren. Die Skeletochronologie deutet darauf hin, dass der Dinosaurier mit etwa sieben Jahren geschlechtsreif wurde und zwischen neun und zwölf Jahren starb. Erstmals wurde das Drei-Fronten-Modell zur Analyse von Knochenhistologie bei einem Ornithopoden angewandt. Die Studie zeigt, dass verschiedene Knochen je nach Art unterschiedliche Wachstumsmerkmale aufweisen, was die Auswahl eines einheitlichen Referenzknochens für skeletochronologische Untersuchungen erschwert. |
Mexidracon longimanus |
Neuer Ornithomimide aus Mexiko
Serrano-Brañas et al. beschreiben mit Mexidracon longimanus sp. nov. eine neue Gattung und Art der Ornithomimiden aus der Oberkreide der Cerro-del-Pueblo-Formation in Coahuila, Mexiko. Das Fossil umfasst Teile der Wirbelsäule und Gliedmaßen und weist spezielle Merkmale wie extrem verlängerte Mittelhandknochen auf. Die phylogenetische Analyse bestätigt M. longimanus innerhalb der Ornithomimidae, wobei die Art eine polytomische Beziehung zu anderen Mitgliedern der Gruppe bildet. |
 |
Haplocanthosaurus weiter verbreitet als bisher angenommen
Boisvert et al. analysieren Fossilien von Haplocanthosaurus, einem rätselhaften Sauropoden aus der späten Jurazeit der Morrison-Formation, und quantifizieren mehrere bekannte Exemplare. Ihre Untersuchung identifiziert zwölf Individuen aus zehn Fundstellen in Colorado, Utah, Wyoming und Montana, was eine größere geographische Verbreitung als bislang bekannt zeigt. Häufig gefundene Elemente sind Rücken- und Schwanzwirbel sowie Schienbeinknochen. Zudem widerlegt der Nachweis in der oberen Morrison-Formation die bisherige Annahme, dass Haplocanthosaurus nur in den unteren Schichten vorkam. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Art zahlreicher war und länger, bis zum Ende des Jura überlebte, als bislang angenommen. |
 |
Neue Erkenntnisse zu Piatnitzkysaurus
Pradelli, Pol & Ezcurra beschreiben das Skelett von Piatnitzkysaurus floresi aus der Cañadón-Asfalto-Formation in Argentinien neu und untersuchen dessen Bedeutung für die Evolution der Tetanura, einer Großgruppe der Theropoden. Die detaillierte Analyse des Skeletts zeigt, dass Piatnitzkysaurus und andere Mitglieder der Piatnitzkysauridae die frühesten Vertreter der Allosauroidea innerhalb der monophyletischen Carnosauria sind. Morphologische Vergleiche zeigen, dass jurassische Tetanuren ein anderes morphologisches Spektrum als ihre kreidezeitlichen Verwandten aufwiesen. Die Ähnlichkeit von Piatnitzkysaurus mit mitteljurassischen Arten der Nordhalbkugel deutet darauf hin, dass alle Tetanuren außer den Coelurosauriern auf der ganzen Welt ähnliche Körperbaupläne entwickelten. |
 |
Gut erhaltener Schädel eines juvenilen Jeholosaurus
Bertozzo et al. beschreiben einen außergewöhnlich gut erhaltenen Schädel eines juvenilen Jeholosaurus shangyuanensis aus der Unterkreide der Liaoning-Provinz in China. Mithilfe von μCT-Scans wurden dessen Schädelelemente analysiert, trotz einiger durch Sedimentkompression verursachter Deformationen. Das Fehlen von nodulärer Ornamentierung im Gesichtsschädel wird als ontogenetisches Merkmal interpretiert. Die Analyse innerer Schädelknochen verbessert die phylogenetische Einordnung von J. shangyuanensis und ordnet Changmiania liaoningensis als den basalsten bekannten Ornithopoden ein. Diese Ergebnisse liefern eine stabilere Grundlage für die Evolution der frühen Ornithopoden und betonen die Bedeutung vollständiger Schädel für die Erforschung ihrer Entwicklungs- und Anpassungsgeschichte. |
 |
Neuer Lambeosaurier-Nachweis in China
Wang et al. beschreiben ein fragmentarisches Skelett eines Entenschnabeldinosauriers aus der späten Kreidezeit der Dalangshan-Formation in China. Das Skelett umfasst Rücken- und Schwanzwirbel, einen Humerus, ein Darmbein, ein Femur und ein Schienbein. Morphologische und kladistische Analysen weisen das Fossil der selten in China vertretenen Lambeosaurini-Gruppe zu. Zusammen mit zuvor gefundenen Tyrannosauroiden-Zähnen bestätigt dieser Fund die Präsenz typischer spätkreidezeitlicher Laurasia-Fauna in der Region, bestehend aus pflanzenfressenden Hadrosauriern und räuberischen Tyrannosauroiden. |
 |
Stammen die Dinosaurier ursprünglich aus dem Süden Gondwanas?
Heath et al. untersuchen die biogeografischen Ursprünge der Dinosaurier und ihrer archosaurischen Verwandten mithilfe eines phylogenetischen Ansatzes zur grötmöglichen Wahrscheinlichkeit (maximum likelyhood analysis). Die Analyse zeigt, dass Dinosaurier wahrscheinlich in niedrig gelegenen Breiten Gondwanas entstanden, wo sich Archosaurier nach dem Großen Sterben zwischen Perm und Trias ausbreiteten. Die Modelle erklären auch die Lücke im Fossilnachweis früher Vogelbeckendinosaurier, indem die Forscher die Silesauriden als frühe Ornithischier einordnen. Die Ergebnisse legen nahe, dass Dinosaurier während der späten Trias von Gondwana aus Pangaea besiedelten und sich an unterschiedliche ökologische und klimatische Bedingungen anpassten. Unterrepräsentierte Fossilien in niedrigeren Breiten haben bisher ein vollständiges Bild ihres Ursprungs verdeckt. |
 |
Neuer prähistorischer Vogel aus der Unterkreide Chinas
O’Connor et al. beschreiben ein Teilskelett eines Enantiornithinen aus der Unterkreide Xiagou-Formation in China, dessen Fossilie sich in einem wahrscheinlichen Speiballen eines größeren Raubtieres befanden. Die neue Art trägt nun den Namen Novavis pubisculata, was „Neuer Vogel mit kurzem Schwambein“ bedeutet. Die verkürzte Schambeinlänge deutet auf einen proportional kleinen Bauchraum hin und könnte Muskelveränderungen verursacht haben, die die Geschwindigkeit der Schwanzmuskulatur beeinflussten. Da Enantiornithinen aber keine aerodynamischen Schwanzfedern besaßen, hatte diese Anpassung wohl keine negativen Auswirkungen auf ihre Flugfähigkeit. Die Entdeckung erweitert das Verständnis über die morphologische Vielfalt und funktionellen Anpassungen dieser frühen Vögel.
|
 |
Neue Dinofährte aus Brasilien
Deiques et al. beschreiben neue Dinosaurierspuren aus der Guará-Formation im Südwesten von Rio Grande do Sul, einem Bundestaat in Brasilien. Darunter befinden sich eine außergewöhnlich gut erhaltene Theropodenspur und die zweite bekannte Ankylosaurierspur der Region. Die Theropodenspur, ein dreizeihiger Abdruck des linken Fußes, wurde geschützt in einem Bachbett entdeckt und zeigt beeindruckende dreidimensionale Details. Sie kann den Ichnogenera Jurabrontes oder Iberosauripus zugeordnet werden. Die Ankylosaurierspur, eine tetradactyle, asymmetrische Spur mit robustem und abgerundetem Sohlenabdruck, wird als Unterspur interpretiert und könnte zu Tetrapodosaurus oder Metatetrapous gehören.
|
 |
Oberschenkel vonMegaraptor wirft neues Licht auf die Verwandtschaft
Calvo et al. beschreiben den ersten dokumentierten Oberschenkelknochen eines südamerikanischen Megaraptoriden, entdeckt in der Oberkreide der Portezuelo-Formation in Patagonien, Argentinien. Das Fossil wird Megaraptor namunhuaiquii zugeordnet, der in gleichalten Schichten in der gleichen Fundgegend entdeckt wurde. Das Fossil weist auch große Ähnlichkeiten mit einem juvenilen Exemplar der gleichen Art auf. Der Langknochen zeigt aber auch Unterschiede im Vergleich zum Jungtier, die auf Entwicklungsstadien hinweisen. Zudem verdeutlichen anatomische Abweichungen zwischen dem Oberschenkel von Megaraptor und dem von Gualicho shinyae, dass die beiden Theropoden nicht besonders eng verwandt waren. |
 |
Zur Erforschung der Fortbewegung von Dinosauriern
Falkingham erörtert eine kombinierte Methodik zur Rekonstruktion der Fortbewegung von Dinosauriern. In seiner Studie schlägt er vor, Erkenntnisse aus Skelettfunden, Fossilspuren, Skelett- und Muskelmodellen sowie Beobachtungen bei lebenden Verwandten zu kombinieren. Skelettrekonstruktionen helfen, Haltung, Bewegungsradius und Körpermasse zu bestimmen. Muskulaturmodelle simulieren Muskelbewegungen und testen Hypothesen zur Lokomotionsleistung. Fossilierte Fußspuren liefern direkte Hinweise auf Geschwindigkeit, Gangart und Haltung. Die Studie betont, dass eine umfassende Rekonstruktion der Fortbewegung von Dinosauriern die Kombination all dieser Beweise erfordert, um fundierte Einblicke in Verhalten, Ökologie und Erscheinung dieser Tiere zu gewinnen. |
 |
Die Evolution des Arctometatarsus
Kubo & Kobayashi analysieren die evolutionäre Entwicklung des Arctometatarsus, einer spezialisierten Fußstruktur, die bei verschiedenen Coelurosaurier-Linien wie Ornithomimosauriern, Oviraptorosauriern, Tyrannosauriern, Alvarezsauriern und Deinonychosauriern vorkam – aber unabhängig in konvergenter Evolution entstand. Die Ergebnisse zeigen, dass bei Ornithomimosauriern und Oviraptorosauriern die Verlängerung der unteren Hinterbeinsegmente der Entwicklung des Arctometatarsus vorausging. In anderen Linien geschahen diese Anpassungen parallel. Die Studie deutet darauf hin, dass diese Merkmale, die auf eine erhöhte Laufleistung hinweisen, während der mittleren Kreidezeit (93–120 Mio. Jahre) entstanden und durch selektive Anpassung an verbesserte Fortbewegungsmechanismen gefördert wurden. Das Fehlen dieser Fußstruktur außerhalb der Coelurosaurier zeigt phylogenetische Einschränkungen bei dieser Anpassung.
|
 |
Neue Methoden der Erforschung von Wachstum und Fortpflanzung bei Dinosauriern
Chapelle, Griffin & Pol analysieren die Fortschritte und Herausforderungen in der Erforschung der Ontogenie und Fortpflanzungsbiologie von Dinosauriern. Diese sind für unser Verständnis von Verwandtschaft, Paläoökologie und Makroevolution von entscheidender Bedeutung. Die Forscher heben hierbei Probleme wie die Variabilität der Knochenmorphologie und die begrenzte Probenzahl hervor. Sie empfehlen daher vermehrte Feldarbeit und die Nutzung bestehender Fossiliensammlungen, den Einsatz von μCT-Scans sowie standardisierte Methoden und Terminologien. Vergleichsdaten lebender Arten sollen genutzt werden, um ein umfassenderes Bild der Entwicklung und des ökologischen Erfolgs von Dinosauriern zu zeichnen. Diese Ansätze sollen künftige Forschung in der Dinosaurier-Evolution voranbringen.
|
Tameryraptor markgrafi |
Holotyp von Carcharodontosaurus saharicus neu beschrieben
Kellermann, Cuesta & Rauhut beschreiben das von Stromer 1931 beschriebene und im Krieg zerstörte Exemplar von Carcharodontosaurus saharicus auf Basis von Fotos und Zeichnungen neu. Dabei wurden diagnostische Merkmale deutlich, die eine eigene Gattung und Art rechtfertigen. Das Exemplar stammt aus der Baharya Formation und trägt nun den Namen Tameryraptor markgrafi. Die Forscher fanden zudem Unterstützung für die These, dass Carcharodontosauriden und Metriacanthosauriden eine gemeinsame Klade bilden, die sie als Carcharodontosauriformes benannten. |
 |
Daspletosaurus – direkter Vorfahre oder doch nur Cousin von T. rex?
Scherer untersucht die Evolution der Tyrannosaurinen mit modernen phylogenetischen Methoden wie Bayes’scher Inferenz und gewichtetem Parsimonie-Ansatz. Die Ergebnisse zeigen, dass Daspletosaurus-Arten eine paraphyletische Gruppe bilden, also keine geschlossene Einheit. Ein Zweig aus dieser Gruppe könnte zwar zu den Tyrannosaurini führen, aber gleichzeitig bleibt Daspletosaurus ein eigenes Taxon mit einer eigene Stammlinie. Die Analyse deutet auch auf mögliche neue Metaspezies von Daspletosaurus hin, ohne jedoch neue Taxa zu benennen. Scherer betont außerdem die Bedeutung, Homoplasien (konvergente Evolution!) bei der Untersuchung von Fossilien zu berücksichtigen, und bietet neue Perspektiven zur anagenetischen und cladogenetischen Evolution von Tyrannosaurinen. |
 |
Lebensraum-Präferenzen von Dinosauriern in Südwesteuropa
Vázquez López et al. analysieren fossile Funde aus der späten Kreidezeit in Südwesteuropa, um Umweltpräferenzen von Dinosauriergruppen zu bestimmen. Die Ergebnisse zeigen, dass Titanosaurier, Hadrosaurier und gepanzerte Nodosauriden bevorzugt in Tieflandumgebungen lebten, während Abelisauroiden keine klare Präferenz zeigten. Die Studie widerspricht früheren Arbeiten, die Nodosauriden und Hadrosaurier mit Küstengebieten assoziierten. Stattdessen deuten die Daten auf eine Nischenaufteilung bei der Nahrungssuche zwischen Titanosauriern, Ornithopoden und Nodosauriden hin, besonders im Zuge des Maastrichtiums. Zusätzliche Daten sind erforderlich, um diese Beziehungen weiter zu bestätigen. |
 |
Neue Titanosaurier-Funde aus Mato Grosso enthüllen seltene Pathologien
Lacerda et al. berichten über Titanosaurier-Fossilien aus der Oberkreide der brasilianischen Cambambe Formation in Mato Grosso. Die Funde umfassen vier unvollständige Schwanzwirbel und zwei Knochenfragmente, darunter ein mögliches linkes Darmbein. Zwei Wirbel zeigen pathologische Merkmale wie subchondrale Zysten, das dritte bekannte Beispiel dieser Art bei Titanosauriern. Diese Verletzungen könnten durch wiederholte mechanische Belastung, vielleicht durch Kämpfe, Stürze oder infektiöse Prozesse entstanden sein. Trotz fehlender Gattungsdiagnose deuten die Materialien auf zwei verschiedene Morphotypen hin, die primitive und abgeleitete Merkmale kombinieren. Diese Entdeckungen unterstreichen das Potenzial Mato Grossos für weitere bedeutende Titanosaurier-Funde. |
Dzharacursor bissektensis |
Neuer Ornithomimide aus Usbekistan
Averianov & Sues 2025 beschreiben einen neuen Ornithomimiden aus Usbekistan, auf von Fossilmaterial, dessen erste Bestandteile bereits 1995 auftauchten und das zunächst der Gattung Archaeornithomimus zugeschrieben wurde. Bei einer Revision wurden diagnostische Merkmale deutlich, die eine eigene Gattung rechtfertigen. Das Exemplar stammt aus der Bissekty Formation und trägt nun den Namen Dzharacursor bissektensis. |
 |
Analyse von Dino-Fußspuren aus Nordspanien
Piñuela et al. analysieren Fußspuren aus der Lastres-Formation des Oberjura in Nordspanien, die verschiedene Abdruckebenen zeigen. Ein besonderes Exemplar enthüllt vier Tiefenniveaus: ein oberflächlicher Stegosaurier-ähnlicher Abdruck, ein vogelähnlicher Abdruck, ein Nichtvogel-Theropoden-Fußabdruck und ein tiefes, losgelöstes Unterspurmodell aus Sandstein. Diese Morphologieänderungen betonen die Unsicherheiten bei der Zuordnung von Spuren zu bestimmten Dinosaurierarten. Die Ergebnisse zeigen, dass ichnotaxonomische und biogeographische Analysen nicht ausschließlich auf vermeintlichen Spuren-Anatomie-Zuordnungen basieren sollten, da taphonomische Prozesse die Form stark beeinflussen können.
|
Ahvaytum bahndooiveche |
Neuer basaler Sauropodomorph aus Wyoming (USA)
Lovelace et al. beschreiben einen neuen basalen Saurischier, wahrscheinlich einen Sauropodomorphen, aus Wyoming. Die neue Art wird auf Basis eines fragmentarischen Beinskeletts beschrieben, das bereits 2013 entdeckt wurde. Das Exemplar stammt aus der Popo Agie Formation und trägt den Namen Ahvaytum bahndooiveche. |
 |
Neues Archaeopteryx-Exemplar aus Bayern
Foth et al. beschreiben ein neues Archaeopteryx-Fossil aus der Mörnsheim-Formation der Oberjurazeit in Bayern. Es ist nunmehr das 14. Exemplar des berühmten Urvogels. Das Fossil enthält Teile der Vorder- und Hintergliedmaßen und zeigt Ähnlichkeiten mit dem Münchener Exemplar. Trotz starker Veränderungen durch Diagenese ist die Zugehörigkeit zu Archaeopteryx unstrittig. Phylogenetische Analysen unterstützen diese Zuordnung, während die genaue Art jedoch nicht bestimmt werden kann. Dieses Fossil ist bereits dritte Exemplar, das in diesem Steinbruch bei Mühlheim und bietet wie seine Vorgänger wichtige Einblicke in die Evolution der frühen Vögel. |
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Für noch mehr Lesestoff schau gerne in die Kategorie Meine Bücher. Alle meine Werke findest du auch in der Sidebar rechts. Dort gibt es auch einen Direktlink zu Amazon, wo du sie gleich bestellen kannst.
Wie kannst du Die Weißen Steine sonst noch unterstützen?
Klar, in erster Linie natürlich, wenn du dir eines meiner Bücher kaufst. Aber du kannst mir auch auf anderen Wegen eine große Freude machen:
- Teile diesen Beitrag auf deinen Social-Media-Kanälen!
- Schreibe mir eine nette Rezension auf Amazon!
- Kaufe hier auf der Website über Affiliate Links ein!
Ich kriege übrigens auch eine kleine Unterstützung, wenn du etwas völlig anderes kaufst. Es muss nicht unbedingt der hier beworbene Artikel sein! Jeder kleine Centbetrag hilft, diese Seite am Laufen zu erhalten.
 |
Zusammen mit meiner lieben Frau Sahar habe ich auch noch eine Menge mehr zu bieten! Sahar ist nämlich eine großartige Künstlerin und fertigt Gemälde, Lesezeichen, Stofftaschen und viele andere coole Artikel an. Auch mit tollen Urzeit-Motiven! Klick dich einfach mal durch die Beiträge in der Kategorie Produkte & Services. Bestimmt findest du da etwas nach deinem Geschmack. Oder auch ein schönes Geschenk für deine Lieben. |
Einen Grund, anderen eine Freude zu bereiten, findet man schließlich immer!
Ähnliche Beiträge
Your article helped me a lot, is there any more related content? Thanks!
Sure, every sunday new!