Name: Melvius thomasi („Für Melvin Thomas“).
Beschrieben: 1987 von Laurie J. Bryant.
Ordnung: Amiiformes; Familie: Amidae (Kahlhechte).
Länge: ♂ und ♀ ca. 1,6m (Ausnahmeexemplare: bis zu 2,8m.
Gewicht: ♂ und ♀ ca. 45kg (Ausnahmeexemplare: bis zu 155kg).
Ernährung: carnivor.
Beschreibung:
Melvius ist der mit Abstand größte Süßwasser-Knochenfisch aus der Hell Creek Formation und zugleich einer der gefürchtetsten Raubfische seiner Zeit. Seine bevorzugten Lebensräume sind die trüben Brackwasserzonen der Mangrovensümpfe, wo sich Süß- und Salzwasser vermischen und das Wasser oft sauerstoffarm, aber nährstoffreich ist. Doch auch in isolierten, vulkanischen Kraterseen oder langsam fließenden Flussläufen ist Melvius anzutreffen, insbesondere während der Regenzeit, wenn die Wasserpegel steigen und der Fisch sich neue Gebiete erschließen kann. Mit seinem kräftigen, zylindrischen Körper, den fleischigen Flossen und seinem flachen Schädel erinnert er an heutige Kahlhechte, mit denen er entwicklungsgeschichtlich tatsächlich eng verwandt ist.
Wie alle anderen Kahlhechtartigen aus Hell Creek ist Melvius ein einzelgängerischer Raubfisch, der ein ausgeprägt territoriales Verhalten zeigt. Er bevorzugt tiefes, schlammiges Wasser mit geringem Lichteinfall, in das kaum ein Sonnenstrahl dringt. Dort liegt er stundenlang bewegungslos am Gewässergrund, verborgen zwischen Wurzeln, Algen oder im Treibholz, bereit, mit einem plötzlichen Ruck auf ahnungslose Beute zuzuschnellen. Er nimmt gerne Würmer, Muscheln und Krebstiere, die er mit seinem gut entwickelten Geruchssinn im Schlamm aufspürt. Doch auch anderen Fischen, Amphibien und großen Wasserinsekten stellt er nach, gelegentlich fallen ihm sogar junge Schildkröten, frisch geschlüpfte Krokodile, Wasservögel und kleine Säugetiere, die sich ins trübe Wasser wagen, zum Opfer. Mit seinem breiten Maul und dem starken Unterdruck, den er beim Öffnen erzeugt, kann er selbst flinke Tiere blitzschnell einsaugen und verschlingen.

Lebensweise:
Weibliche und männliche Vertreter von Melvius sind äußerlich kaum zu unterscheiden, was in der Fischwelt nichts Ungewöhnliches ist. Sie leben strikt voneinander getrennt und treffen sich nur zur Fortpflanzung. In dieser Zeit, meist zu Beginn der Trockenperiode, wenn das Wasser klarer und die Temperaturen ausgeglichener werden, versammeln sich mehrere Tiere in geschützten Flachwasserzonen mit dichter Vegetation. Dort laichen die Weibchen in selbst gegrabenen Mulden oder unter überhängenden Wurzeln. Das Männchen bewacht das Gelege mit aggressiver Entschlossenheit, selbst gegenüber anderen Melvius-Exemplaren. Nicht selten endet ein Zusammenstoß mit einem Melvius-Vater tödlich für den Eindringling.
Melvius ist überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Nur bei starkem Oberflächenluftdruckabfall, etwa während schwerer Gewitter oder langanhaltender Regenfälle, kann man ihn auch tagsüber im offenen Wasser beobachten. Helles, klar durchlichtetes Wasser hingegen meidet er. Seine Augen sind besonders lichtempfindlich, was auf eine Anpassung an das dämmrige Milieu seines Lebensraums hindeutet. Die Tiere wachsen ihr Leben lang. Während Weibchen und Männchen im Durchschnitt etwa eineinhalb Meter lang werden und bis zu 45 Kilogramm wiegen, können außergewöhnliche Exemplare deutlich darüber hinausgehen. In abgeschiedenen Kraterseen oder in den langsam mäandernden Hauptflüssen des Beckens erreichen sie mitunter ein Alter von über 100 Jahren, eine Länge von weit über zwei Metern und ein Gewicht weit jenseits der 100-Kilogramm-Marke.
Trivia über Melvius:
Melvius ist eine über den gesamten Westen Nordamerikas verbreitete Gattung und mit zwei Arten überliefert: In nördlicheren Breiten kommt M. thomasi vor, weiter im Süden die etwas kleinere Art M. chauliodous.
Melvius starb am Ende der Kreidezeit zusammen mit den meisten Dinosauriern aus. Wahrscheinlich konnte sich die Art nicht an den monatelangen Impaktwinter und die Übersäuerung seines Lebensraumes anpassen.
Melvius in Die Weißen Steine:
In meiner Romanreihe nbekommen die Jugendlichen beim Baden in ihrem See immer mal wieder große Raubfische zu sehen, die sich dabei aber als sehr scheu erweisen. Melvius ist für den Menschen also ungefährlich. Junge Exemplare lassen sich sogar angeln und sind sehr schmackhaft. Direkt erwähnt wird Melvius aber bis zum vierten Band noch nicht, da sich nicht einmal Moritz sicher ist, wie diese Art überhaupt heißt.
Band IV:
Im Kapitel „Der sterbende See“ entdeckt Moritz, als er sich die Hände waschen will, einen toten Melvius, der einen üblen Geruch zu verbreiten scheint. Tatsächlich stinkt aber der See selbst: vulkanische Gase haben ihn über die Nacht umkippen lassen und das Wasser in ätzende Säure verwandelt. Bald treiben tausende Fische und andere Tiere des Sees tot an der Oberfläche.
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Melvius in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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