Name: Pachyrhizodus caninus („hundezähnige Dickwurzel“).
Beschrieben: 1872 von Edward Drinker Cope.
Ordnung: Crossognathiformes; Familie: Pachyrhizodontidae.
Länge: ♂ ca. 1,8m, ♀ ca. 1,5m (Ausnahmeexemplare: bis über 2m).
Gewicht: ♂ und ♀ ca. 35 bis 60 kg (Ausnahmeexemplare: bis zu 90 kg).
Ernährung: carnivor.
Beschreibung:
Pachyrhizodus ist einer der auffälligsten Fische des Pierre-Seewegs. Nicht etwa wegen seiner Größe, die eher im durchschnittlichen Bereich für Seefische dieser Zeit liegt. Die größte Art, Pachyrhizodus caninus, erreicht etwa zwei Meter Körperlänge. Auffällig ist er aber vor allem wegen seines ungewöhnlichen Aussehens: sein perfekt stromlinienförmiger Körper mit der großen, flachen Schwanzflosse wird von einer spornartigen Rückenflosse geziert, die ihm beim Schwimmen nicht nur zusätzliche Stabilität gibt, wie das Schwert eines Segelboots. Sie dient auch zur Arterkennung und zum Einschüchtern von Fressfeinden, da Pachyrhizodus durch sie viel größer erscheint, als er eigentlich ist. So sieht er wie ein Mix aus Thunfisch und Fächerfisch aus, ist aber mit keinen dieser heutigen Fische eng verwandt.

Pachyrhizodus ist ein Vertreter einer ganz eigenen Entwicklungslinie der Knochenfische, die im späten Mesozoikum die offenen Meere mit vielen Arten durchstreift. Aufgrund seiner enormen Anpassungsfähigkeit kommt Pachyrhizodus in allen warmen Meeren des Maastrichtiums vor. Alle Arten sind pelagische Jäger, die meist in mittleren Wasserschichten unterwegs sind, aber bei Bedarf auch große Tiefen aufsuchen oder zur Jagd dicht unter der Wasseroberfläche entlangschießen. Ihre Beute besteht überwiegend aus anderen Fischen, kleinen Tintenfischen und Krebstieren. Mit seinem kräftigen, zugespitzten Maul und den scharfen Zähnen, die bei Pachyrhizodus caninus namensgebend denen in einem Hundekiefer ähneln, packt er seine Opfer blitzschnell.
Lebensweise:
Pachyrhizodus jagt meistens allein, doch zur Laichzeit oder in besonders beutereichen Zonen kann es vorkommen, dass sich mehrere Exemplare lose zusammenschließen. Die Tiere sind sehr schnelle Schwimmer. Das müssen sie auch sein, da ihnen stets Gefahr durch andere große Raubfische und auch gefährliche Meeresreptilien droht. Die hohe Rückenflosse dient hier zusätzlich der Stabilisierung bei schnellen Wendemanövern, die im offenen Meer über Leben und Tod entscheiden können.

Bei Männchen ist die spitze Rückenflosse sogar noch ausgeprägter als bei den Weibchen und hellgelb gefärbt. Somit ist sie auch zum Angeben gut: Die Männchen stellen sie für eine potenzielle Partnerin oder zum Abschrecken eines Rivalen wirkungsvoll zur Schau. Während der Paarung legt das Weibchen ihren Laich in tieferen, küstennahen Zonen ab, wo das Männchen dann die Eier befruchtet. Der Nachwuchs wächst in geschützten Bereichen auf, bevor er ins offene Meer hinauszieht. Die Jungtiere von Pachyrhizodus unterscheiden sich in ihrer Gestalt nur wenig von den Erwachsenen, bloß die Proportionen von Kopf und Flossen wirken anfangs sogar noch übertriebener.
Trivia über Melvius:
Pachyrhizodus ist aus fossilen Schichten vom Cenomanium bis zum Paläozän belegt und lebte nachweislich als Gattung von vor 95 bis 60 Millionen Jahren. Er überlebte somit gleich zwei große marine Massenaussterben und kann damit als eine der erfolgreichsten Knochenfisch-Gattungen überhaupt gelten. Fossilien wurden in Europa, Nordamerika, Südamerika und Ozeanien gefunden, die vielen verschiedenen Arten zugeschrieben werden können. .
Erstmals wurden Überreste dieser Fische in den 1840er Jahren in Cambridgeshire, England, gesammelt und beschrieben. Es handelte sich um sehr bruchstückhafte Reste, lediglich ein Teil des Oberkiefers, der 1842 von Richard Owen als eine Art von Raphiosaurus beschrieben wurde – also im gleichen Jahr, als Owen auch die Dinosaurier als Tiergruppe beschrieb! Die Typusreste von Pachyrhizodus bestanden aus einem Oberkiefer aus der Unterkreide von Sussex. Dieser wurde ursprünglich für einen Unterkiefer gehalten, den Louis Agassiz 1850 als Pachyrhizodus bezeichnete. Frederick Dixon gab dem Exemplar schließlich den Artnamen basalis. In den folgenden Jahren wurden viele Pachyrhizodus-Arten ausschließlich aus England benannt, bis 1872 Edward Drinker Cope große Reste aus der Smoky Hill Chalk in Kansas beschrieb, die mehreren neuen Arten zugeordnet wurden. Im 19. Jahrhundert wurden mehrere vollständige und teilweise Skelette von Pachyrhizodus in England gesammelt, viele davon gehörten zu P. basalis und P. subulidens.
Im Pierre Seaway lebten vor 66 Ma noch die Arten P. caninus und die viel kleinere P. minimus. Sie wurden in Kanada und South Dakota gefunden.
Pachyrhizodus in Die Weißen Steine:
Band IV:
Im Kapitel „Das Meer der Lichter“ entdecken Leon und Marie bei ihrem Tauchgang im Pierre Seaway eine bunte Vielfalt verschiedener Meereskreaturen. Ein junger Pachyrhizodus caninus fällt durch seine außergewöhnliche Rückenflosse auf.
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Pachyrhizodus in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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