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Tierprofil: Nanotyrannus lancensis

Posted on Oktober 31, 2025November 5, 2025 by Markus Kretschmer
Lesedauer 15 Minuten

Name: Nanotyrannus lancensis („Winziger Tyrann der Lance Formation“)

Beschrieben: 1946 von Charles W. Gilmore (als Gorgosaurus lancensis); 1988 neue Gattung Nanotyrannus von Bakker, Williams & Currie

Ordnung: Saurischia; Familie: Nanotyrannidae (Dryptosauridae?)

Länge: ♂ bis zu 6,4m, ♀ bis 5,7m

Gewicht: ♂ bis zu 1.000kg, ♀ bis zu 850kg

Ernährung: carnivor


Beschreibung:

Lange Zeit war Tyrannosaurus rex der einzige größere Fleischfresser in ganz Laramidia, dem westlichen Teil Nordamerikas. Alle anderen Theropoden waren im Vergleich zu ihm winzig: Acheroraptor und Pectinodon erreichten gerade einmal die Größe eines heutigen Wolfs. Dakotarapror, der zweitgrößte Fleischfresser, war immerhin etwas größer als ein Löwe. Ein T. rex übertraf sie alle bereits in einem Alter von nur wenigen Monaten, womit T. rex der unangefochtene Spitzenprädator in seinem Lebensraum war. Jedenfalls bis jetzt. Der sinkende Meeresspiegel bewirkte in den jetzten Jahrhunderttausenden einen drastischen Rückgang des großen Binnenmeeres, das Nordamerika zuvor noch von Süd nach Nord komplett teilte. Nun entstanden breite Landbrücken, die Laramidia und Appalachia wieder miteinander verbanden, nach vielen Millionen Jahren getrennter Evolution. Nanotyrannus ist eine invasive Art aus dem nebulösen Ost-Kontinent, wo seine Vorfahren einst an der Spitze der Nahrungskette standen.

Männlicher Nanotyrannus.

Nanotyrannus ist ein entfernter Verwandter des Tyrannosaurus. Zwar ist er viel kleiner, trotzdem hat er es als eine der wenigen Spezies aus Appalachia geschafft, in Laramidia erfolgreich Fuß zu fassen und sich eine ökologische Nische an der Seite seines gewaltigen Vetters zu erobern. Dies führte sogar zu einem drastischen Wechsel im Verhalten des Tyrannosaurus: während die Jungtiere zuvor bloß einige Monate mit ihren Eltern verkehrten und schon bald als Einzelgänger oder in Kleingruppen mit ihren Geschwistern durch die Wälder streiften, sorgte die Konkurrenz zu Nanotyrannus, oder sogar die direkte Gefahr, die von diesen Räubern ausgeht, beim T. rex für einen deutlich ausgeprägteren Familiensinn. So bleiben junge Tyrannosaurier nun oft bis zum Erreichen der Geschlechtsreife in der Nähe ihrer Eltern und verlassen ihre Familie erst, wenn auch sie nichts mehr von einem Nanotyrannus zu befürchten haben.

Lebensweise:

Nanotyrannus ist ein opportunistischer Räuber, der vor allem im Wald auf Nahrungssuche geht. Dort gibt ihm sein gestreiftes Federkleid eine ausgezeichnete Tarnung. Bevorzugt jagt er landeinwärts, fernab der Küste auf flachem Terrain, wo er einerseits Tyrannosaurus aus dem Weg gehen kann, und auch wiederum er nicht selbst die Konkurrenz zum Dakotaraptor befürchten muss. Dort jagt er alles, was er mit seinen grazilen, aber dennoch kräftigen Kiefern erbeuten kann. Als einer der schnellsten und ausdauerndsten Theropoden seiner Zeit ist er imstande, selbst schnelle und wendige Beute wie Thescelosaurus, Ornithomimus und Struthiomimus zu schlagen. Er stellt aber auch aus dem Hinterhalt weit größerer Beute nach, wobei er es vor allem auf Jungtiere sowie ältere und schwächere Tiere abgesehen hat. So müssen selbst große Pflanzenfresser wie Triceratops, Edmontosaurus und Ankylosaurus vor ihm auf der Hut sein.

Ein Nanotyrannus-Weibchen.

Nanotyrannus lebt anders als Tyrannosaurus aber meist als strikter Einzelgänger. Männchen und Weibchen begegnen sich nur zu Paarungszeit und bleiben solange zusammen, bis das Weibchen vier bis acht Eier an einem sicheren Nistplatz abgelegt hat. Dann übernimmt das etwas größere Männchen allein die Brutpflege. Gezwungenermaßen ein Bodenbrüter, muss der Vater in dieser kritischen Zeit immer wachsam sein, um alle möglichen Eierdiebe auf Abstand zu halten. Nach dem Schlupf bleiben die immer hungrigen Jungen stets an seiner Seite, bis sie nach etwa einem Jahr groß genug sind, für sich selbst zu sorgen. Aufgrund des hohen Drucks durch Konkurrenten und Beutegreifer erreichen aber nur wenige Jungen selbst die Geschlechtsreife. Im Alter von sieben oder acht Jahren gründen sie dann selbst zum ersten Mal eine Familie. Nanotyrannus kann über 20 Jahre alt werden.


Wissenswertes zu Nanotyrannus:

Die Kontroverse um Nanotyrannus war lange eine der wohl berühmtesten Debatten in der jüngeren Dinosaurierforschung. Bereits 1942 fand David H. Dunkle in der Hell Creek Formation (damals noch durchweg als Lance Formation bezeichnet!) einen bemerkenswerten Schädel, der zum Zankapfel in dieser Debatte wurde. Dieser Schädel wird bis heute im Cleveland Museum of Natural History aufbewahrt, das auch die Expedition zu seiner Entdeckung finanzierte. Von Charles W. Gilmore wurde das deshalb auch Cleveland-Schädel genannte Fossil vier Jahre später als weitere Art des Gorgosaurus beschrieben, zu dem er eine gewisse Ähnlichkeit erkannte. Die Art nannte er Gorgosaurus lancensis, in Referenz zur Fundregion.

Diesen Schädel fand David Dunkle 1942, er sollte später zum Holotyp von Nanotyrannus lancensis werden. Foto: James St. John, CC-BY-SA 2.0. Zur nicht-kommerziellen Verwendung gekennzeichnet bei Wikimedia Commons.

Ein T. rex-Baby?

Schon damals wurde bereits gemunkelt, dass es sich bei dem Cleveland-Schädel von Dunkles Gorgosaurus nicht vielleicht um ein Jungtier des gewaltigen Tyrannosaurus rex handeln könnte, der bereits Anfang des 20. Jahrhunderts von Barnum Brown ebenfalls in Montana entdeckt worden war und 1906 von Henry F. Osborn seinen eindrucksvollen Namen bekommen hatte. Im Laufe der Jahrzehnte nach seiner Entdeckung konnte T. rex einen ungeheuren Popularitätszuwachs für sich einnehmen und mauserte sich zum wohl bekanntesten Dinosaurier der Pop-Kultur überhaupt. Mit recht kann man wohl behaupten, dass Tyrannosaurus rex der wohl einzige Dinosaurier ist, den fast jeder Mensch mit korrektem Gattungs- aber auch Artnamen anzusprechen weiß.

Nicht zuletzt aufgrund dieser enormen Bekanntheit ist er seither auch Gegenstand unzähliger Forschungsprojekte gewesen und gehört zu den am besten erforschten Dinosauriern der Welt. Über 70 Exemplare wurden inzwischen gefunden, darunter auch einige auch sehr vollständige, wie z.B. „Sue“, das heute mit der Inventarnummer FMNH PR2081 im Field Museum in Chicago steht, oder Tristan (MB.R.91216), den auch viele deutsche Dino-Fans bereits im Berliner Museum für Naturkunde bestaunen konnten.

Tristan-Otto im Berliner Museum für Naturkunde. Dieses Bild habe ich im Oktober 2022 dort aufgenommen.

Forschungslage

Über kaum einen Dinosaurier wissen wir inzwischen so viel wie über T. rex. Seine möglichen Sinnesleistungen und damit einhergehend seine wahrscheinliche Lebensweise sind vergleichsweise gut erforscht. Ein scheinbar ewiger Knackpunkt und Thema erbitterter Kontroversen war und ist noch immer die Frage, wie der „König der Tyrannenechsen“ (so die deutsche Übersetzung seines Namens) seine Jugend verbrachte, und ob er sich seine Herrschaft nicht vielleicht auch mit anderen gefährlichen Fleischfressern in seinem Ökosystem teilen musste. Und genau darum geht es im eingangs angesprochenen Streit.

Tatsächlich wurden inzwischen mehrere kleine Exemplare gefunden, die von vielen Forschern als T. rex-Jungtiere interpretiert wurden. Auch der Cleveland-Schädel wurde von Rozhdestvensky (1965) als jugendlicher Tyrannosaurus interpretiert. Gorgosaurus lancensis wurde damit von der Mehrheit der Experten als ungültig betrachtet. Einige Experten sahen aber weiterhin so viele massive Unterschiede, dass sie ihre Überreste als die einer komplett anderen Gattung zuwiesen. Bakker, Williams & Currie (1988) nahmen eine Neubeschreibung des von Dunkle gefundenen Schädels vor, wobei sie das Exemplar eine eigene Gattung stellten, nämlich Nanotyrannus. Immerhin war dieser Schädel auch proportional betrachtet viel schmaler als der eines ausgewachsenen T. rex, und in seinen Kiefern steckten zudem auch mehr Zähne.

Doch dabei sollte es nicht bleiben. Thomas Carr (1999) vergich den Cleveland-Schädel mit den deutlich besser überlieferten Jungtieren von Albertosaurus. Dabei kam er zu dem Schluss, dass es sich dabei sehr wahrscheinlich nicht um den Nachweis einer kleineren Tyrannosaurier-Art handelte, sondern vielmehr um ein Jungtier von T. rex, wie bereits von Rozhdestvensky in den 60ern vermutet.

„Jane“

Ein weiteres Exemplar, dass den Spitznamen „Jane“ trägt (BMRP 2002.4.1) und 2001 in Montana entdeckt wurde und heute im Berkeley Museum of Natural History ausgestellt ist, heizte die Kontroverse weiter an. Ihr Schädel ähnelt frappierend dem Cleveland-Schädel. Jane war zum Zeitpunkt ihres Todes erst zwischen 11 und 14 Jahren alt, und sie zeigt Anzeichen dafür, dass sie noch nicht ausgewachsen war, als sie starb. Dennoch wurde Jane sofort nach ihrer Enteckung von den Nanotyrannus-Befürwortern als weiterer Beleg für die Existenz einer kleineren Tyrannosaurier-Art aufgefasst. Zu den vehementesten Verteidigern dieser These gehörte u.a. Peter Larson, der Chef des Black Hills Institutes in South Dakota, der schon 2005 viele Argumente für Jane als eigenständige Art abseits der Gattung Tyrannosaurus aufstellte.

Doch auch diese Einschätzung blieb nicht unwidersprochen. Erickson et al. (2004) hatte bereits zuvor postuliert, dass Tyrannosaurus im Laufe seiner Jugend eine dramatische Wandlung im Erscheinungsbild durchgemacht hätte. Anfangs sei er noch ein graziler wendiger und sehr schneller Jäger gewesen, bevor er nach einem enormen und sehr schnellen Wachstumsschub in seiner Teenie-Zeit zu einem tonnenschweren Kraftpaket heranwuchs. Ähnliche Wachstumsmuster konnten auch bei anderen Tyrannosauriern, wie z.B. bei Albertosaurus nachgewiesen werden, von dem viel mehr Exemplare aus verschiedenen individuellen Altersstufen bekannt sind.

Isoliertes Skelett von „Jane“, einem Nanotyrannus spec. (Foto: McDinosaurhunter CC-BY-SA 3.0). Zur nicht-kommerziellen Verwendung gekennzeichnet bei Wikimedia Commons.

„Bloody Mary“

Einige Jahre später gehörte Larson zusammen mit Robert Bakker zu den ersten, die auch eine erste Einschätzung zu „Bloody Mary“ (BHI 6437) vornahm. Bei diesem Exemplar handelt es sich um ein spekatakuläres Fossil, dass als „Dueling Dinosaurs“ berühmt geworden ist. 2006 wurden in einem massiven Block die Überreste zweier verschiedener Dinosaurier entdeckt. Larson und Bakker identifizierten den einen im Jahr 2013 als Horndinosaurier und ordneten ihn Triceratops zu. Der andere jedoch, ein mittelgroßer Fleischfresser, sei jedoch eindeutig ein weiterer Nanotyrannus! Beide Tiere starben offenbar im Kampf mit- oder wenigstens in direkter Nähe zueinander.

Die Forschung an diesem interessanten Fossil stagnierte jedoch, einerseits wegen der sich schwierig gestaltenden Präparation, andererseits aber auch wegen eines längeren Rechtsstreits um die Eigentumsrechte. Die Fossilien lagen auf dem Land der Familie Murray, doch die Rechte zur Nutzung für die dort gefundenen Mineralien lagen bei der Familie Severson. Da in Montana unklar war, ob Fossilien rechtlich als Mineralien gelten, blockierten widersprüchliche Gerichtsentscheidungen jede Übertragung der Fossilien an ein Museum. Erst 2020 entschied der Montana Supreme Court, dass Fossilien keine Mineralien sind, wodurch die Murrays die „Dueling Dinosaurs“ schließlich an das North Carolina Museum of Natural Sciences verkaufen konnte. Dort wurde 2024 eine spektakuläre Ausstellung zum Sensationsfund veröffentlicht.

Streit um die Gültigkeit von Nanotyrannus

Dies spaltete die kleine Welt der Theropoden-Experten in zwei Lager: die einen Experten an Nanotyrannus als eigene Gattung fest, während die anderen in allen kleineren Exemplaren bloß Jungtiere und bestenfalls Teenager sahen. In den letzten zehn Jahren setzte sich aber allmählich die Hypothese durch, dass sowohl Jane, der Burkes isolierter Schädel sowie auch mehrere andere kleinere Exemplare von tyrannosauroiden Raubsauriern wohl doch allesamt die Jungtiere von Tyrannosaurus rex repräsentierten, und dass es somit gar keinen Nanotyrannus gegeben hätte. Eine vielbeachtete Studie dazu veröffentliche wieder Thomas Carr (2020), in welcher er die Wachstumsphasen von T. rex rekonstruierte. Dies war eine wahre Mammutaufgabe, die als sein ganzes Lebenswerk mit unzähligen aufgeführten Belegen gilt und viele Zweifler in das Lager der Nanotyrannus-Kritiker zog.

Größenvergleich von Nanotyrannus lancensis und Tyrannosaurus rex.

Doch einige Exemplare, die in den letzten Jahren noch einmal intensiv untersucht wurden, brachten die Debatte erneut ins Rollen. Offenbar hatten manche „Teenager“ nicht nur mehr Zähne (was vielleicht noch durch Ontogenese zu erklären wäre!), aber auch deutlich längere Arme und auch mehr Schwanzwirbel als ein ausgewachsener Tyrannosaurus. Da Gliedmaßen und Wirbel aber nicht nach dem Wachsen wieder schrumpfen oder gar ganz verschwinden können, war die Debatte bald wieder in vollem Gange. Longrich & Zaitta (2024) argumentierten für die klare Trennung von Nanotyrannus lancensis und Tyrannosaurus rex und stützen diese Einstufung auf mehrere unabhängige Beweislinien.

Die Wiederauferstehung des Nanotyrannus

Über 150 Unterschiede allein im Schädel und Skelett der zur Debatte stehenden Exemplare weisen darauf hin, dass sie keine jugendliche Form von T. rex sein können. Wachstumslinien im Knochen, verwachsene Elemente und die verlangsamte Wachstumsrate belegen, dass die bekannten Exemplare bereits subadult oder junge Erwachsene waren und niemals die Körpermasse eines T. rex erreicht haben könnten. Zudem passen die geforderten ontogenetischen Veränderungen nicht zu bekannten Wachstumsreihen anderer Tyrannosauriden. Und auch nicht zu den Exemplaren, die wir definitiv als echte juvenile T. rex identifizieren können, wie z.B. Jordan oder Rocky. Longrich & Zaitta wiesen auch als erste darauf hin, dass Nanotyrannus sogar außerhalb der Tyrannosauridae stehen könnte.

Letztendlich konnte die Gültigkeit von Nanotyrannus in einer umfassenden Studie von Zanno & Napoli (2025) bestätigt werden. Bei der histologischen Untersuchung der Oberschenkelknochen von „Bloody Mary“ stellte sich aber nun heraus, dass der Fleischfresser zum Zeitpunkt seines Todes bereits ausgewachsen war und ein Alter zwischen 17 und 21 Jahren erreicht hatte. Im selben Artikel ordneten die Forscher auch „Jane“ der Gattung Nanotyrannus zu, allerdings einer zweiten Art, die fortan Nanotyrannus lethaeus heißen sollte.

Illustration von Nanotyrannus und Tyrannosaurus zum neuen Paper von Zanno & Napoli (2025), von Anhony Hutchings. Bildquelle: North Carolina State University, zur nicht-kommerziellen Verwendung gekennzeichnet beu Eureka Alert. Heruntergeladen auf der Website des NC Museum of Natural Sciences.

Was ist „Jane“?

Zanno & Napoli argumentieren für eine zweite Nanotyrannus-Art, weil sich „Jane“ und „Bloody Mary“ erstens doch sehr voneinander unterscheiden. Bloody Mary war zum Todeszeitpunkt deutlich älter, aber wesentlich kleiner als Jane. Allerding wäre Jane, wenn sie wirklich ein jugendlicher T. rex wäre, in ihren Teenager-Jahren nur sehr langsam gewachsen, und hätte anschließend eine abrupte Wachstumsplateauphase durchmachen müssen, bevor sie dann wieder enorm schnell zur vollen Größe eines T. rex ausgewachsen wäre, was angesichts ihres doch schon fortgeschrittenen Alters aber als eher unwahrscheinlich erscheint.

Wir sprechen hier von einem bevorstehenden Wachstum von mehr als einer Tonne Körpergewicht pro Jahr, was für einen Fleischfresser doch wirklich sehr extrem scheint. Lediglich bei einigen Sauropoden wird so ein enorm schnelles Wachstum angenommen. Dieses Entwicklungsmuster passt aber zu keinem anderen Theropoden. Die angesprochene Phase mit einem so langen stabilen Plateau vor dem zweiten Wachstumsschub passt auch zu keinem anderen Archosaurier überhaupt. Und sie würde auch dem Wachstumsschema der kleineren, aber älteren „Bloody Mary“ widersprechen. Jane wirft somit weiterhin viele Fragen auf, was sie denn nun wirklich sein könnte. An ihr dürfte die Debatte wohl noch einige Zeit lang weitergehen.

Mysteriöse Systematik von Nanotyrannus

Zanno & Napoli haben in ihrer Studie die beiden Nanotyrannus-Arten in eine eigene Familie gestellt, weitab der Tyrannosauridae. Sie gehören zwar nach wie vor zur weitergefassten Klade der Eutyrannosauria. Jedoch zu einem Zweig doch recht weit abseits von Tyrannosaurus rex! Ihre Körpermerkmale weisen auf eine Zugehörigkeit zum gleichen Zweig wie Dryptosaurus und des noch ältere Appalachiosaurus hin, die sich in einigen Millionen Jahren der Isolation im östlichen Teil Nordamerikas entwickelten. Diese Klade bekam nun den neuen Namen Nanotyrannidae. Da aber Othniel C. Marsh bereits 1890 die Familie Dryptosauridae aufstellte, könnte es sein, dass die neue Familienzuweisung bald wieder herausgefordert wird. Dryptosauridae ist jedenfalls der ältere Name für diese Klade aus Tyrannosauriern aus Appalachia. Die doch recht komplizierten Verwandtschaftsverhältnisse der Eutyrannosauria und die mögliche Position im Stammbaum von Nanotyrannus zeigt diese Grafik:

Die Grafik stammt aus der Materialsammlung zu einem meiner noch in Arbeit befindlichen Bücher.

Woher kam Nanotyrannus?

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal betrifft die Knochenproportionen: Arm-, Handgelenk- und Handknochen von Nanotyrannus sind größer als die entsprechenden Knochen bei Tyrannosaurus. Zwar können die Gliedmaßen eines Tieres im Laufe seines Heranwachsens an einem gewissen Punkt aufhören zu wachsen, sodass sie proportional betrachtet dann bei den älteren Individuen viel kleiner wirken. Ein gutes Beispiel ist bei uns Menschen der Kopf, der bei Säuglingen und Kleinkindern proportional betrachtet bereits ausgesprochen groß ist, aber im Laufe der Jugend sich kaum noch weiter vergrößert. Es ist aber ontogenetisch völlig unmöglich, dass sich ein bereits gewachsener Knochen im Laufe der Entwicklung wieder so immens zurückbildet.

Auch das gesamte Schema der Anatomie der Arme passt schon grundsätzlich nicht zu einem Vertreter der Tyrannosauriden aus Laramidia. Nanotyrannus stammt somit sehr wahrscheinlich nicht von diesen ab, sondern gehört zu einer ganz eigenen Linie von Tyrannosauroiden, die sich vermutlich isoliert und nach einer längeren geographischen Trennung von den Tyrannosauriden entwickeln. Naheliegend ist eine Herkunft aus Appalachia, dem Ostteil des nordamerikanischen Kontinents, der während der Kreidezeit tatsächlich sehr lange von Laramidia, dem Westteil, getrennt war. Von dort ist aus der späten Oberkreide Dryptosaurus bekannt, von dem mehrere Skelette in New Jersey an der Ostküste der USA gefunden wurden, also weit entfernt vom Lebensraum des T. rex.

Rekonstruierte Karte von Nordamerika während des späten Maastrichtiums vor 66 Ma.

Nanotyrannus – Eine invasive Spezies?

Die eigentliche Sensation ist für mich also nicht unbedingt das, was jetzt durch alle Schlagzeilen geistert. Natürlich ist es schon toll, dass die Frage um die Existenz von Nanotyrannus nun mit einiger Klarheit beantwortet werden kann. Dies eröffnet auch einen gewaltigen Raum für neue Studien, weshalb die Fachwelt auch gerade ziemlich aus dem Häuschen ist. Tatsächlich ist Nanotyrannus aber nun nicht wirklich etwas Neues. So einige Experten, wie vor allem Nick Longrich, verweisen bereits mit einem deutlich süffisanten Unterton darauf, dass für sie über diesen neuen Status Quo bereits lange Klarheit herrschte, teilweise sogar seit Jahrzehnten.

Was mich und den Leser dieses Artikels, der ihn schließlich auf einer Kryptozoologie-Seite gefunden hat, aber umso mehr verblüffen sollte, ist die Tatsache, dass wir es hier offenbar mit einem wirklich seltenen Fall von Paläo-Kryptozoologie zu tun haben. Der Nachweis eines zur Debatte stehenden Dinosauriers ist schließlich kaum weniger spektakulär, als es die Entdeckung eines Kryptiden wäre. Sollte sich die Appalachia-Hypothese durchsetzen – wonach es derzeit aussieht – hätten wir hier sogar einen echten Fall eines Out-of-Place-Tieres in der Kreidezeit und den ersten Nachweis einer invasiven Spezies aus dem geheimnisvollen Appalachia in Laramidia überhaupt. Und es könnten sogar gleich zwei gewesen sein!

Über Dinosaurier aus diesem Teil Nordamerikas ist derzeit nämlich kaum etwas bekannt, da sich dort kaum Aufschlüsse aus der späten Kreidezeit erhalten haben. Die Dinosaurier-Fauna des spätkreidezeitlichen Appalachia ist ein absolutes Mysterium in der Paläontologie. Dass Nanotyrannus hierauf unerwartet neues Licht wirft, ist für mich die eigentliche Sensation.

Irrer Zufall oder richtiger Riecher?

Die These, dass Nanotyrannus – wenn es ihn denn gab – vielleicht eine invasive Spezies aus Appalachia ist, habe ich bereits 2024 mit Nick Longrich diskutiert. Longrich zeigte sich als Experte dafür durchaus offen. Auf Basis dieses kurzen Chats habe ich kurz vor Erscheinen der aufsehenerregenden Studie von 2025, als noch nichts über ihren Inhalt oder ihr Thema bekannt war, eine kleine Satire geschrieben. Die Gerüchteküche über ein neues, wirklich großes Paper, dass die Fachwelt erschüttern würde, geisterte zu diesem Zeitpunkt bereits durch alle Paläo-Foren, und Longrich selbst fiel durch einen Kommentar auf, indem er schrieb, dass viele seiner Kollegen wohl in den nächsten Tagen ziemlich blöd aus der Wäsche gucken würden.

Mit einem deutlichen Augenzwinkern habe ich dann meine Vermutung, um was es wohl gehen würde, auf meiner Seite kundgetan:

„Nick Longrich et al. weisen nach, dass einer der Dueling Dinosaurs ein Nanotyrannus ist – und zwar der, den man zuvor für einen Ceratopsier gehalten hat.“

Ist das nicht irre? Gut, es waren nun Zanno & Napoli (und nicht Longrich!), die das Nanotyrannus-Rätsel lösen konnten, aber es ging tatsächlich um die „Dueling Dinosaurs“, wenn auch der Triceratops immer noch ein Triceratops ist. Aber offenbar hatte ich hier absolut den richtigen Riecher!

2025 wurde meine Vermutung zur Herkunft des Nanotyrannus nun auch von den meisten Experten aufgegriffen. Appalachia und eine Verwandtschaft zu Dryptosaurus gelten nunmehr als am wahrscheinlichsten. Da die Debatte über die genauen Verwandtschaftsverhältnisse aber noch läuft und auch sehr wahrscheinlich noch intensive Studien dazu in der kommenden Zeit erscheinen werden, müssen wir auch hier erst einmal geduldig abwarten, was die Daten zeigen. Nanotyrannus hat die Forschung schon zu oft komplett umgeworfen und auf den Kopf gestellt, sodass wir auch auf weitere Überraschungen gefasst sein müssen.

Bleibende Skepsis

Ich blicke allerdings selbst nach wie vor mit einiger Skepsis auf das Exemplar Jane und die neu aufgestellte Art Nanotyrannus lethaeus. Ohne die Argumente zu ignorieren, die auch bei Jane für eine eigene Gattung sprechen, ist es doch unübersehbar, dass Jane deutlich größer und massiger ist als Bloody Mary. Gleichzeitig war sie mit 11 bis 14 Jahren aber deutlich jünger, als sie starb, und befand sich intensiver Forschung zu urteilen immer noch im Wachstum. Könnte Jane also doch ein junger T. rex sein? Und was ist all den anderen kleinen Exemplaren, wie z.B. „Jordan“ (LACM 28471), „Baby Bob“ (der sich in einer Privatsammlung befindet) oder auch „Rocky“ aus dem Dinosaurier-Museum im Altmühltal? Ich würde hier sehr vorsichtig sein, sie alle nun in die Schublade zu Nanotyrannus zu stecken.

Dino-Treffen Altmühltal Titel
„Rocky“ – ein jugendlicher T. rex aus dem Dinosaurier Museum Altmühltal, den ich 2021 im Rahmen eines Dino-Treffens dort besucht habe.

So sieht es auch Experte Thomas Holtz. Mehrfach auf die aktuelle Studie angesprochen, und gefragt, welche der Exemplare vielleicht doch Baby- oder Teenie-Rexe sind, verwies er auf aktuelle Studien, die derzeit bereits zu mehreren Exemplaren laufen. Demnach scheint es sich bei „Teen Rex“ aus dem Denver Museum wohl mit größter Wahrscheinlichkeit nicht um einen Nanotyrannus zu handeln. Gleiches gelte wohl auch für das „U-Chicago-Exemplar“. Trotz meiner fortbestehenden Skepsis zu Nanotyrannus lethaeus halte ich aber die These, dass es vielleicht sogar mehrere invasive Arten aus Appalachia am Ende der Kreidezeit in Hell Creek gegeben haben könnte, für äußerst spannend und freue mich deshalb sehr auf weitere Forschungen zu diesem Thema.

Ein interessantes Video zur Nanotyrannus-Debatte hat Michael Kubi (Darwinator) auf seinem Kanal geteilt, bei dem ich ihn natürlich gern unterstützt habe. 


Nanotyrannus in Die weißen Steine:

Aufgrund des umstrittenen Status von Nanotyrannus habe ich ihn bislang noch nicht in meiner Buchreihe auftreten lassen. In den kommenden Teilen wird es jedoch die Protagonisten auch in das geheimnisvolle Appalachia verschlagen. Da ich hier sowieso schon einen Dryptosaurus auftreten lassen wollte, wird das betreffende Kapitel nun umgeschrieben. Ich kann somit eindeutig bestätigen, dass Nanotyrannus auch in der Welt von Die weißen Steine existiert!

Ich blicke allerdings selbst mit einiger Skepsis auf das Exemplar Jane und die neu aufgestellte Art Nanotyrannus lethaeus. Ohne die Argumente zu ignorieren, die auch bei Jane für eine eigene Gattung sprechen, ist es doch unübersehbar, dass Jane deutlich größer und massiger ist als Bloody Mary. Gleichzeitig war sie mit 11 bis 14 Jahren aber deutlich jünger, als sie starb. Und sie befand sich offenbar auch immer noch im Wachstum. Da ich persönlich noch nicht vollends überzeugt davon bin, dass Jane auch ein Nanotyrannus und nicht vielleicht eher doch ein junger T. rex ist, wird die neue Art Nanotyrannus lethaeus vorerst in Die weißen Steine noch keine Erwähnung finden.

Nanotyrannus lancensis ist hier einerseits der neuen Familie Nanotyrannidae zugewiesen. Anderserseits habe ich aber auch eine ältere Klade mit angegeben, nämlich die Dryptosauridae (Marsh 1890). Sollte die These der invasiven Art aus Appalachia mehr Gewicht bekommen, so wäre diese Namenswahl auch aufgrund der Prioritätsregel vorzuziehen. Da Marsh jedoch bei der Aufstellung der Dryptosauridae keine formelle Beschreibung vornahm, wie sie heute gefordert ist, wird es aber wohl bei der Nanotyrannidae bleiben.

Nanotyrannus in der Wikipedia:

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