Im Jahr 2021 wurden viele neue Dinosaurier erstmalig beschrieben! Insgesamt gab es 41 neue Arten und 39 neue Gattungen!
Die meisten Dinosaurier wurden im Jahr 2021 in China 🇨🇳 (7) gefunden. Auch Brasilien 🇧🇷 (5), England 🇬🇧 (5), die Mongolei 🇲🇳 (4), Argentinien 🇦🇷 (3), Spanien 🇪🇦 (3), die USA 🇺🇲 (3), Chile 🇨🇱 (2), Usbekistan 🇺🇿 (2), Australien 🇦🇺 (1), Frankreich 🇫🇷 (1), Grönland 🇬🇱 (1), Marokko 🇲🇦 (1), Mexiko 🇲🇽 (1), Japan 🇯🇵 (1) und Tadschikistan 🇹🇯 (1) waren in diesem Jahr Dinosaurier-Land.
Die Dinosaurier aus 2021 in der Übersicht:
THEROPODA (16):
Berthasaura leopoldinae (Abelisauridae); Pflanzenfresser aus Brasilien 🇧🇷; Oberkreide
Ceratosuchops inferodios (Spinosauridae); Fisch- und Fleischfresser aus England 🇬🇧; Unterkreide
Erythrovenator jacuiensis (Therpoda indet.); möglicherweise der erste Theropode; Fleischfresser aus Brasilien 🇧🇷; Obertrias
Kansaignathus sogdianus (Dromaeosauridae); Fleischfresser aus Tadschikistan 🇹🇯; Oberkreide
Khulsanurus magnificus (Alvarezsauridae); Insektenfresser aus der Mongolei 🇲🇳; Oberkreide
Kuru kulla (Dromaeosauridae); Fleischfresser aus der Mongolei 🇲🇳, Oberkreide
Kurupi itaata (Abelisauridae); Fleischfresser aus Brasilien 🇧🇷; Oberkreide
Llukalkan aliocranianus (Abelisauridae); Fleischfresser aus Argentinien 🇦🇷; Oberkreide
Papiliovenator neimengguensis (Troodontidae); Fleischfresser aus China 🇨🇳; Oberkreide
Pendraig milnerae (basaler Theropode); Fleischfresser aus England 🇬🇧; Obertrias
Riparovenator milnerae (Spinosauridae); Fisch- und Fleischfresser aus England 🇬🇧; Unterkreide
Shri devi (Dromaeosauridae); Fleischfresser aus der Mongolei 🇲🇳; Oberkreide
Tamarro insperatus (Troodontidae); Fleischfresser aus Spanien 🇪🇦; Oberkreide
Ulughbegsaurus uzbekistanensis (Carcharodontosauridae); Fleischfresser aus Usbekistan 🇺🇿; Oberkreide
Vectiraptor greeni (Dromaeosauridae); Fleischfresser aus England 🇬🇧; Unterkreide
Ypupiara lopai (Dromaeosauridae); Fleischfresser aus Brasilien 🇧🇷; Oberkreide
SAUROPODOMORPHA (12):
Arackar licanantay (Titanosauria); Pflanzenfresser aus Chile 🇨🇱; Oberkreide
Arrudatitan maximus (Titanosauria); Pfanzenfresser aus Brasilien 🇧🇷; Oberkreide
Australotitan cooperensis (Titanosauria); Pflanzenfresser aus Australien 🇦🇺; Oberkreide
Dzharatitanis kingi (Rebbachisauridae oder Titanosauria); Pflanzenfresser aus Usbekistan 🇺🇿; Oberkreide
Garrigatitan meridionalis (Titanosauria); Pflanzenfresser aus Frankreich 🇫🇷; Oberkreide
Hamititan xinjiangensis (Titanosauria); Pflanzenfresser aus China 🇨🇳; Unterkreide
Issi saaneq (Plateosauridae); Pflanzenfresser aus Grönland 🇬🇱; Obertrias
Menucocelsior arriagadai (Titanosauria); Pflanzenfresser aus Argentinien 🇦🇷; Oberkreide
Ninjatitan zapatai (Titanosauria); Pflanzenfresser aus Argentinien 🇦🇷; Unterkreide
Omeisaurus puxiani (Mamenchisauridae); Pflanzenfresser aus China 🇨🇳; Mitteljura
Rhomaleopakhus turpanensis (Mamenchisauridae); Pflanzenfresser aus China 🇨🇳; Oberjura
Silutitan sinensis (Euhelopidae); Pflanzenfresser aus China 🇨🇳; Unterkreide
ORNITHISCHIA (13):
Brighstoneus simmondsi (Hadrosauriformes); Pflanzenfresser aus England 🇬🇧; Unterkreide
Fylax thyrakolasus (Hadrosauromorpha); Pflanzenfresser aus Spanien 🇪🇦; Oberkreide
Menefeeceratops sealeyi (Ceratopsidae); Pflanzenfresser aus den USA 🇺🇲; Oberkreide
Napaisaurus guangxiensis (Iguanodonta); Pflanzenfresser aus China 🇨🇳; Unterkreide
Ornatops incantatus (Saurolophinae); Pflanzenfresser aus den USA 🇺🇲; Oberkreide
Portellsaurus sosbaynati (Styracosterna); Pflanzenfresser aus Spanien 🇪🇦; Unterkreide
Sierraceratops turneri (Ceratopsidae); Pflanzenfresser aus den USA 🇺🇲; Oberkreide
Sinocephale bexelli (Pachycephalosauridae); Pflanzenfresser aus China 🇨🇳; Oberkreide
Spicomellus afer (Ankylosauria); Pflanzenfresser aus Marokko 🇲🇦; Mitteljura
Stegouros elengassen (Ankylosauria); Pflanzenfresser aus Chile 🇨🇱; Oberkreide
Tarchia tumanovae (Ankylosauridae); Pflanzenfresser aus der Mongolei 🇲🇳; Oberkreide
Tlatolophus galorum (Saurolophinae); Pflanzenfresser aus Mexiko 🇲🇽; Oberkreide
Yamatosaurus izanagii (Hadrosauridae); Pflanzenfresser aus Japan 🇯🇵; Oberkreide
Arackar licanantay
Neuer Sauropode aus Chile
In einer neu erschienenen Studie stellte eine chilenisch-argentinische Forschergruppe um David Rubilar-Rogers die Fossilien eines bislang unbekannten Sauropoden aus der oberen Kreidezeit vor, den sie in der chilenischen Hornitos-Formation in der Atacama-Wüste entdecken.
Die Fossilien gehören vermutlich zu einem etwa 6,5m langen Jungtier aus der Familie der Saltasauridae, eher kleinen Sauropoden, die besonders in Südamerika sehr erfolgreich waren. Ausgewachsene Exemplare von Arackar licanantay, wie die Forscher das Tier nannten, könnten zwölf bis fünfzehn Meter lang geworden sein. Das Material ähnelt sehr dem auf Madagaskar gefundenen Rapetosaurus krausei, mit dem Arackar eng verwandt gewesen sein dürfte.
Arrudatitan maximus
Kleiner Titanosaurier aus Brasilien neu beschrieben!
Bereits vor 24 Jahren legten Forscher unter der Leitung von Antônio Celso de Arruda Campos im brasilianischen Cândido Rodrigues, unweit der Großstadt São Paulo die Überreste eines Langhalssauriers aus der Gruppe der Titanosaurier frei. Zu diesen Sauropoden gehörten einige der größten Landtiere aller Zeiten, doch das dort gefundene Skelett war für einen Titanosaurier relativ klein und grazil, vermutlich handelte es sich um ein subadultes Jungtier. Ausgewachsene Exemplare maßen saßen allerdings wohl auch noch weniger als 20m. Der Sauropode lebte in der oberen Kreidezeit vor etwa 70 Millionen Jahren.
2011 wurde das Fossil der Gattung Aeolosaurus zugeschrieben und mit einem eigenen Artnamen „maximus“ (der größte) versehen – ziemlich ironisch, wenn man bedenkt, dass manche seiner nahe verwandten Zeitgenossen fast doppelt so lang und fünfmal so schwer wurden. In einer aktuellen Studie erkannten aber Rodrigo M. Santucci bei der erneuten Sichtung des Materials einige Unterschiede zu anderen Aeolosauriern, die nicht zum Holotypus passten und somit das Aufstellen einer eigenen Gattung erforderten. Der Sauropode heißt nun zu Ehren seines Erstentdeckers Arrudatitan maximus.
Australotitan cooperensis
Neuer Riesen-Sauropode aus Südaustralien
Auf einer Rinderfarm in Südaustralien, inmitten der Winton-Formation des Eromanga-Beckens (Südaustralien), wurden bereits vor rund 14 Jahren die Überreste eines großen Sauropoden entdeckt. Scott A. Hocknull vom Queensland Museum in Brisbane und seine Forschungskollegen beschrieben aus dem geborgenen Material im Rahmen ihrer aktuellen Arbeit einen neuen Dinosaurier: Australotitan cooperensis. Die Fossilien gehören zu gleich vier Individuen unterschiedlichen Alters, offenbar einer kleinen Herde. Die Individuen tragen die Spitznamen Zac, Syd, Tom und Cooper. Das größte, Cooper, wird auf eine Länge von 25 bis 30m geschätzt. Damit ist Australotitan nicht nur der größte jemals in Australien gefundene Dinosaurier, sondern ist sogar ähnlich groß wie seine Verwandten aus Südamerika.
Forscher vermuteten schon lange, dass in Australien, das während der Kreidezeit vor etwa 95 Millionen Jahren noch in der Nähe des Südpols lag, auch große Titanosaurier herumstreiften. Wie Südamerika und Afrika war Australien nämlich einst ein Teil Gondwanas, des großen Südkontinents. Zwar war dieser in der Kreide bereits auseinandergebrochen, durch Landbrücken waren die einzelnen Landmassen aber immer wieder mal miteinander verbunden. Australotitan ist somit auch ein wichtiger Schlüssel zur Rekonstruktion der Entwicklungsgeschichte der großen Sauropoden.
Berthasaura leopoldinae
Neuer, ungewöhnlicher Ceratosaurier aus Brasilien
Geovane Alvez de Souza von der Universidade Federal do Rio de Janeiro (Brasilien) und seine Kollegen beschreiben in einer neuen Studie Berthasaura leopoldinae. Sie gehört zu den Ceratosauriern, einer Großgruppe innerhalb der theropoden Dinosaurier und ist der wohl vollständigste bekannte Theropode Brasiliens. Darüber hinaus weist sie viele neue osteologische Merkmale auf, die bei Theropoden äußerst ungewöhnlich und selbst bei südamerikanischen Ceratosauriern beispiellos sind. Fast alle von ihnen waren nämlich gefürchtete Fleischfresser, und vor 85 Ma, als Berthasaura lebte, waren sie sogar oft die Spitzenprädatoren des Kontinents. Doch schon seit der Entdeckung des jurassischen Noasauriden Limusaurus inextricabilis im Jahr 2009 ist bekannt, dass die Ernährung der Ceratosauria und insbesondere der Noasauridae, zu denen auch Berthasaura gehörte, sehr vielfältig war. So stellt auch Berthasaura wohl einen zahnlosen, vermutlich pflanzen- oder zumindest allesfressenden Ceratosaurier dar!
Das Fossil dieses kleinen, weniger als einen Meter langen Tieres stammt aus den äolischen Sandsteinen der kreidezeitlichen Goio-Erê Formation im Bauru-Becken von Brasilien. Der Name des Dinosauriers bezieht sich auf Bertha Maria Júlia Lutz, die bis zu ihrem Tod 1976 Biologin und Frauenrechtlerin am Nationalmuseum war. Der Artname ehrt sowohl die einstige Kaiserin Maria Leopoldina als auch eine nach ihr benannte Samba-Schule.
Brighstoneus simmondsi
Langschnäuziger Iguanodontid von der Isle of Wight
Die Wessex-Formation, eine Abfolge von Gesteinsschichten aus der unteren Kreidezeit auf der Isle of Wight, gehört zu den bekanntesten Dinosaurier-Fundstellen Europas. Viele „Berühmtheiten“ stammen von dort, darunter Iguanodon, Baryonyx, Hypsilophodon und Polacanthus. Nun ist die Formation wieder um einen neuen Dinosaurier reicher: Jeremy A. F. Lockwood und sein Team identifizierten die bereits 1978 entdeckten Fossilien in einer neuen Studie nun als neue, eigenständige Art. Zuvor wurden sie einst mit dem Theropoden Neovenator assoziiert, danach für einen Mantellisaurus gehalten. Das neue Taxon zeichnet sich vor allem durch seine stark verlängerte Schnauze aus. Das Gebiss hat mindestens 28 Positionen am Zahndamm, die höchste Zahl, die bei einem Ornithopoden mit nicht parallelen Alveolen gemessen wurde.
Brighstoneus simmondsi, benannt nach einem Dorf nahe dem Fundort und seinem Entdecker Keith Simmonds, lebte vor etwa 127 Ma. Die Iguanodontiden, zu denen B. simmondsi gehört, werden in England seit fast einem Jahrhundert von nur zwei Taxa repräsentiert, dem robusten Iguanodon bernissartensis und dem grazileren Mantellisaurus atherfieldensis. Nun gesellt sich ein drittes dazu und erhöht die bekannte Vielfalt der hadrosauriformen in England. B. simmondsi ist zugleich der älteste von ihnen. Zusammen mit kürzlichen Entdeckungen in Spanien legt der Fund nahe, dass die Vielfalt der frühkreidezeitlichen Ornithopoden Europas erheblich größer war als ursprünglich angenommen.
Ceratosuchops inferodios
Neuer Spinosaurid (Baryonychinae) aus der Unterkreide von England
Die Spinosaurier gehören zu den berühmtesten, aber auch nur wenig bekannten fleischfressenden Dinosauriern. Aus der Wessex Formation auf der Idle of Wight, der Unterkreide von England, wurden nun zwei neue Vertreter dieser Tiergruppen beschrieben. Chris T. Barker von der University of Southampton und sein Team führten groß angelegte phylogenetische Analysen mit Parsimony- und Bayesian-Techniken durch und ordneten die beiden einer neuen Klade innerhalb der Baryonychinae, der Spinosaurier ohne Rückensegel zu. Beide Exemplare repräsentieren offenbar verschiedene und neuartige Taxa, die in einer neuen Studieneu beschrieben wurden. Der erste trägt nun den Namen Ceratosuchops inferodios („Hornkrokodilgesichtiger Höllenreiher“). Der zweite wurde Riparovenator milnerae getauft (Beschreibung hier weiter unten).
Eine neue paläogeographische Rekonstruktion legt nahe, dass die Spinosaurier sich in Europa entwickelten und sich von dort aus mindestens zweimal nach Afrika ausbreiteten. Die neuen Funde liefern willkommene Informationen über zuvor schlecht erforschte Bereiche der Spinosauridenanatomie. Sie legen nahe, dass Sympatrie vorhanden und möglicherweise bei Baryonychinen und Spinosauriden insgesamt verbreitet war, und tragen zu aktualisierten paläobiogeographischen Rekonstruktionen für die Klade bei.
Dzharatitanis kingi
Sauropode aus der späten Kreidezeit Zentralasiens
Erythrovenator jacuiensis
Der früheste bekannte Theropode?
In den Ablagerungen aus der frühen Oberrtrias der Brasilianischen Candelaria Formation machten Wissenschaftler einen bemerkenswerten Fund: ein winziges Knochenfragment, dass offensichtlich einst ein Teil des Oberschenkel-Gelenks eines frühen Dinosauriers war. Das Fossil wurde zwar schon 2020 entdeckt und auch im November dieses Jahres in einem Paper angekündigt, die Studie erschien allerdings erst 2021, sodass auch dieser Dinosaurier für dieses Jahr zählen muss. Der Fund zeigt so eindeutige Merkmale, dass der Paläontologe Rodrigo T. Müller ihn in seiner Studie als Erythrovenator jacuiensis neu beschreiben und in phylogenetisch als den ersten bekannten Theropoden einstufen konnte. Das ca. 230 Millionen Jahre alte Fossil zeigt abgeleitetere Theropoden-Merkmale als alle anderen südamerikanische Dinosaurier jener Zeit, wie Herrerasaurus und Eoraptor, deren systematische Stellung nach wie vor umstritten ist. Es ist außerdem ein weiteres Mosaiksteinchen für die Theorie, dass sich die Theropoden in Südamerika entwickelt haben.
Erythrovenator („roter Jäger“, benannt nach den roten Sandsteinablagerungen, in denen er gefunden wurde), lebte in einer Umgebung, aus der zuvor noch gar keine Dinosaurier bekannt waren. Dominiert wurde das Ökosystem der Candelaria Formation damals noch von großen Säugetier-Verwandten wie dem Therapsiden Siriusgnathus, vor dem sich Erythrovenator wahrscheinlich gut in Acht nehmen musste.
Fylax thyrakolasus
Neuer Hadrosauroid aus der späten Kreide Spaniens
Bereits in den 1990er Jahren wurden in den spanischen Pyrenäen, in der Figuerola Formation, die Fossilien eines Dinosauriers freigelegt. Die Funde umfassen ein nahezu komplettes linkes Zahnbein mit mehreren Zähnen, die nun von Albert Prieto-Márquez und Miguel Ángel Carrera Farias erforscht und in ihrem aktuellen Paper neu beschrieben wurden. Der Dinosaurier trägt jetzt den Namen Fylax thyrakolasus , was auf griechisch soviel wie „Torwächter zur Hölle“ bedeutet. Der Name ist eine Anspielung auf das große Massenaussterben am Ende der Kreidezeig. F. thyrakolasus wurde unmittelbar unter der K-Pg-Grenzschicht gefunden und hat diese Katastrophe also direkt miterleben müssen. Dieses Taxon ist die dritte bisher in Europa entdeckte und jüngste Gattung eines Hadrosauroiden, der jedoch nicht zur Familie der Hadrosauridae gezählt wird. Er gehört einer noch viel basaleren Linie an. F. thyrakolasus war offenbar eng verwandt mit dem etwas älteren, in Italien gefundenen Tethyshadros insularis.
Es ist außerdem wahrscheinlich, dass die Vorfahren der Fylax-Tethyshadros-Klade ihre Wurzeln im nordamerikanischen Ost-Kontinent Appalachia hatten. Über landbrücken haben sie dann am Ende der Kreidezeit auch Europa besiedelt, das zu jener Zeit eine Inselgruppe war. Auch die Vorfahren der Hadrosauridae, die „klassischen“ Entenschnabelsaurier wie Edmontosaurus oder Parasaurolophus, stammen ursprünglich möglicherweise von dort. Ursprünglich kamen aber wohl die ersten Hadrosauroiden, also die letzten gemeinsamen Vorfahren beider Linien, aus Asien. F. thyrakolasus ist also ein wichtiges Bindeglied, um die Entwicklungsgeschichte der Hadrosaurier zu verstehen.
Garrigatitan meridionalis
Neuer Titanosaurier aus Frankreich
Die Überreste eines großen Sauropoden wurden schon bei Feldarbeiten im Jahr 2009 und 2012 in zwei Bonebeds im französischen Velaux-La Bastide Neuve (Becken von Aix-en-Provence) gefunden. Die dortige Fossilfauna wird von Dinosauriern dominiert, darunter z.B. der Titanosaurier Atsinganosaurus velauciensis. Verónica Díez Díaz vom Museum für Naturkunde in Berlin und ihr Team beschreiben in ihrer aktuellen Arbeit aber einen neuen. Garrigatitan meridionalis, wie die Forscher das Tier nannten, weist drei diagnostische Merkmale auf: einen sanduhrförmigen Oberarmknochen, ein Darmbein mit einer breiten abgerundeten Vertiefung, und außerdem ist der Rand des Oberschenkelknochens nur leicht zur Mitte hin abgelenkt.
Garrigatitan war ein kleiner bis mittelgroßer Sauropode, das gefundene Exemplar stammt von einem noch nicht ausgewachsenen Tier, das zwischen 4 und 6 Metern lang und etwa 2,5 Tonnen schwer war. Von Atsinganosaurus und den anderen Titanosauriern, die in der späten Kreidezeit auf der Insel Ibero-Amorica lebten, unterscheidet es sich aber deutlich. Der Name bezieht sich auf die Garigue, eine offene mediterrane Formation aus Strauchheide, die in der Landschaft am Fundort typisch ist. Große, bisher unbestimmbare Titanosaurier-Fossilien, die in Velaux-La Bastide Neuve gefunden wurden, könnten zu erwachsenen Garrigatitan-Individuen gehören, die eine Körperlänge von mindestens 12 Metern erreicht haben dürften. Die histologische Analyse von Röhrenknochen zeigt ähnliche Merkmale wie bei anderen europäischen Titanosauriern der späten Kreidezeit, was darauf hindeutet, dass alle anderen dieser Individuen ausgewachsen waren. Das neue Taxon wird innerhalb der Klade der Lirainosaurinae geführt.
Hamititan xinjiangensis
Neuer Sauropode aus der Unterkreide von China
Das Turpan-Hami-Becken im Nordwesten Chinas ist eigentlich bekannt für seine frühkreidezeitlichen Pterosaurier-Fossilien, auch fossile Flugsaurier-Eier mit Embryonalerhaltung wurden dort gefunden. Dinosaurier waren von dort bislang allerdings nicht bekannt. Doch in den letzten Jahren brachten neue Grabungen viele neue Fossilien zu Tage, darunter die Überreste von drei Sauropoden. Der erste Fund besteht aus einer artikulierten mittleren bis hinteren Halswirbelreihe. Kladistische Analysen, die auf verschiedenen Datensätzen basieren, haben dieses Exemplar als einen Euhelopodiden identifiziert. Der zweite umfasst eine unvollständige artikulierte Folge von Schwanzwirbeln, die aufgrund ihrer Merkmale der Gruppe der Lithostrota aus der Klade der Titanosaurier zugeordnet werden konnten. Das dritte Exemplar besteht nur aus vier sakralen Wirbelelementen.
Die ersten beiden Exemplare scheinen eng miteinander verwandt zu sein und wurden in einer neuen Studievon Xiaolin Wang von der Chinese Academy of Sciences in Peking und seinem Team als neue Arten identifiziert. Die Forscher tauften das erste Exemplar Silutitan sinensis (weiter unten ausführlich beschrieben). Das zweite war etwas kleiner, nur ca. 17m, und trägt nun den neuen Namen Hamititan xinjiangensis, nach den Fundorten (Stadt Hami; Provinz Xinjiang). Die vier Wirbel des dritten Exemplars lassen nur eine grobe Zuordnung zur Klade der Somphospondylia zu, ein eigener Artname wurde aufgrund fehlender diagnostischer Merkmale nicht vergeben.
Issi saaneq
Früher Sauropodomorph aus der Trias von Grönland neubeschrieben
In der Malmros Klint Formation in Grönland wurden bereits seit Mitte der 90er zahlreiche Exemplare von basalen Sauropodomorphen (Langhals-Sauriern) entdeckt und zunächst der Gattung Plateosaurus zugeordnet. Kontinuierliche neue Erkenntnisse von frühen nicht-sauropoden Sauropodomorphen rund um den Globus erleichtern heute jedoch die Arbeit der Paläontologen und ermöglichen ihnen, dieses Material nun zu überarbeiten. Dies haben Victor Beccari von der Universidade Nova de Lisboa (Portugal) und sein Team nun getan: sie beschreiben in ihrer neuen Studie zwei fast vollständige Schädel von Dinosauriern. Einer repräsentiert ein Jungtier, der andere wohl ein fast ausgewachsenes Tier. Sie unterscheiden sich von allen anderen Sauropodomorphen durch mehrere einzigartige Merkmale im Aufbau ihrer Schädel, sodass die Forscher sie einer neuen Gattung und Art zuordnen konnten: Issi saaneq.
Der Name bedeutet auf Kalaallisut, der Sprache der indigenen Bewohner Grönlands, soviel wie „eiskalter Knochen“. Issi, der in der Obertrias vor etwa 225 Ma lebte, zeigt Affinitäten zu brasilianischen Plateosauriden und dem europäischen Plateosaurus, der in der phylogenetischen Analyse der Forscher als Schwestergruppe des letzteren erkannt wurde. Der Fund stellt außerdem die nördlichste bekannte Überlieferung eines Sauropodomorphs aus der späten Trias und auch den frühesten Nachweis eines Dinosauriers aus dieser Gegend dar.
Kansaignathus sogdianus
Neuer Dromaeosaurier aus Tadschikistan beschrieben!
Im Terkhana-Becken, einer weitläufigen Talsenke zwischen dem Tianshan- und Alai-Gebirge in Zentralasien, fanden bereits in den 1960er Jahren paläontologische Ausgrabungen unter sowjetischer Leitung statt. Das damals geborgene Material lag Jahrzehnte unter Verschluss und konnte erst jetzt im Rahmen einer neuen Studiegesichtet und erforscht werden. Alexander Averianov und Alexey Lopatin untersuchten dabei u.a. das Zahnbein eines kleinen Theropoden aus der Familie der Dromaeosauridae, der in der Yalovach-Formation bei Konsoy in Taschikistan entdeckt wurde.
Aus der russischen Transkription dieser Region entstand der neue Gattungsname Kansaignathus (Kiefer aus Konsoy). Der Artname sogdianus nimmt wiederum Bezug auf die antike Bezeichnung für diese Gegend (Sogdien), die einst schon Alexander der Große bereiste und zum Teil seines gewaltigen Reiches machte. Kansaignathus war ein mittelgroßer Dromaeosaurier von etwa 2m Länge und 15kg Gewicht, also vergleichbar mit dem besser bekannten Velociraptor, mit dem er offenbar auch recht eng verwandt war. Er ist jedoch etwas älter als sein berühmter Vetter und durchstreifte Asien bereits im Santonium, vor rund 85 Ma.
Khulsanurus magnificus
Neuer Alvarezsaurier aus der kreidezeitlichen Mongolei
Alexander O. Averianov und Alexey V. Lopatin vom Zoologischen Institut der Russischen Wissenschaftsakademie in St. Petersburg (Russland) beschreiben in ihrer neuen Arbeit einen weiteren Alvarezsauriden aus der Wüste Gobi. Die Fossilien des neubenannten Khulsanurus magnificus umfassen ein Teilskelett, das u.a. die Hals- und Schwanzwirbel, Oberarmknochen und das Schambein umfasst. Es wurde aus der Barungoyot Formation der Oberkreide von Khulsan geborgen, daher bedeutet sein Name auch „großartiger Schwanz von Khulsan“. Das neue Taxon unterscheidet sich von anderen Alvarezsauriden durch eine Kombination von einzigartigen Merkmalen. Es teilt aber mit der nahe verwandten Gattung Shuvuuia den deltopektoralen Oberarmkamm, der in den Humeruskopf übergeht.
Die phylogenetische Analyse stellte Khulsanurus in die Unterfamilie der Parvicursorinae, und damit in eine Gruppe mit Mononykus, Shuvuuia, Albinykus und Xixianykus. Khulsanurus war ein kleiner, vogelähnlicher Dinosaurier mit zwei winzigen Ärmchen, die nur einen einzigen, aber kräftigen Finger trugen. Vermutlich jagte er wie seine Verwandten vor allem bei Nacht nach Insekten und Kleintieren, die er mit seinen lichtempfindlichen Augen und dem ausgezeichneten Hörvermögen aufstöberte. Er lebte vor etwa 75 Ma.
Kuru kulla
Neuer Dromaeosaurier aus der Inneren Mongolei
Die Dromaeosauriden, trivial bekannt als „Raptoren“, stellen eine seltene, aber wichtige Gruppe Dinosauriern dar. Ihre enge evolutionäre Verwandtschaft mit modernen Vögeln hat sie in den letzten Jahrzehnten in den Mittelpunkt der paläontologischen Forschung gestellt. James G. Napoli vom American Museum of Natural History in New York (USA) und sein Team beschreiben in ihrer aktuellen Arbeit eine neue Art dieser Sichelklauen-Dinosaurier: Kuru kulla, benannt nach einem weiblichen Yidam aus der tibetanischen Mythologie. Das Material umfasst ein Teilskelett aus der Khulsan-Lokalität der späten Kreidezeit (Barun-Goyot-Formation) der Mongolei, das 1991 bei der gleichen Expedition wie der auch im Jahr 2021 beschriebene Shri devi entdeckt wurde. Bereits 1999 wurde es in der Arbeit zu dem riesigen Dromaeosaurier Achillobator als Airakoraptor erwähnt, aber da es nie formal beschrieben wurde, konnte dieser „Nomen nudum“ verworfen und ein neuer aufgestellt werden.
Eine phylogenetische Analyse stellte fest, dass Kuru kulla das Schwestertaxon von Adasaurus mongoliensis ist. Sein Verwandter stammt aus der etwas späteren Nemegt-Formation, mit der Kuru kulla durch drei Synapomorphien verbunden ist. Kuru kulla wurde etwas über 2m lang, etwa 20kg schwer und lebte in der oberen Kreidezeit vor 71 Ma.
Kurupi itaata
Neuer Abelisaurier aus der Oberkreide Brasiliens
Die Marília-Formation der späten Kreidezeit Brasiliens besteht hauptsächlich aus Paläosolen, die in einer trockenen Umgebung entwickelt wurden. Eine Neubewertung ihrer früher bekannten Mitglieder reduzierte ihre lithologische Zusammensetzung und geografische Verteilung. Daher hat die Marília-Formation bisher einen sehr spärlichen Fossilienbestand von Wirbeltieren, und viele bislang unbenannte Arten. In ihrer neuesten Studiebeschreiben Fabiano V. Iori vom Museu de Paleontologia “Pedro Candolo” in São Paulo (Brasilien) und sein Team einen neuen theropoden Dinosaurier, Kurupi itaata. Sein Name leitet sich aus der Guaraní-Sprache ab und bedeutet so viel wie „felsenharter Kurupi (jener war in der Mythologie ein Gott der Fruchtbarkeit).
Dieser Name wurde als eine scherzhafte Referenz an den Fundort gewählt, der sich unmittelbar neben dem „Motel Paraíso“, einem ortsbekannten Freudenhaus befindet. Das Fundmaterial besteht aus drei Schwanzwirbeln und dem partiellen Beckengürtel. Die phylogenetische Analyse wies ihn als einen mittelgroßen Abelisaurier aus, der durch einige Alleinstellungsmerkmale von anderen Gattungen abgegrenzt werden konnte. K. itaata war ein mittelgroßer Fleischfresser, etwa 5 Meter lang, mit einem starren Schwanz und kursorischer Fortbewegung, wie durch seine Muskelansätze und Knochenanatomie bestätigt werden konnte. Dieses neue Taxon trägt zur Kenntnis der Kontinentalfauna Brasiliens während der späten Kreidezeit vor etwa 69 Ma bei und erhöht die Vielfalt mittelgroßer Abelisauriden im westlichen Gondwana.
Llukalkan aliocranius
Neuer Abelisaurier aus Südamerika mit gutem Hörvermögen
Abelisauriden gehören zu den am häufigsten vorkommenden und vielfältigsten Theropoden Südamerikas der späten Kreidezeit. Federico A. Gianechini und seine Kollegen entdeckten in der rund 80 Millionen Jahre alten Bajo de la Carpa Formation im Norden Argentiniens einen gut erhaltenen Schädel, der zu einem Vertreter aus der Untergruppe der Furileusaurier gehört. Aufgrund einiger einzigartiger Merkmale, u.a. dem besonderen Aufbau seines Gehörs, das wahrscheinlich deutlich feiner war als das anderer Abelisaurier, konnten sie das Fossil von anderen Theropoden abgrenzen und in einer neuen Studie als Llukalkan aliocranianus neu beschreiben.
Sein engster Verwandter scheint Viavenator exxoni zu sein, der zur gleichen Zeit in derselben Gegend lebte. In Südamerika haben also gleich zwei etwa gleich große, 5 bis 6m lange Abelisaurier im gleichen Ökosystem gelebt. Wahrscheinlich waren sie auf unterschiedliche Beutetiere spezialisiert und konnten deshalb ohne große Konkurrenz füreinander koexistieren. Der Gattungsname „Llukalkan“ ist aus der Mapuche-Sprache der Ureinwohner Patagoniens entlehnt und bedeutet so viel wie „der, der Schrecken verbreitet“. Der Artname ist eine lateinische Anspielung auf den leicht anders gebauten Schädel.
Menefeeceratops sealeyi
Neuer Horndinosaurier aus dem Südwesten der U.S.A. beschrieben
Ein Forscherteam unter der Leitung von Sebastian G. Dalman vom New Mexico Museum of Natural History and Science in Albuquerque untersuchte in seiner jüngsten Studiedas unvollständige Skelett eines Horndinosauriers aus dem Allison-Member der Menefee-Formation in New Mexico (U.S.A.), das bereits 1997 das erste Mal beschrieben, aber noch nicht genau klassifiziert und benannt worden war. Zusammen mit neuentdeckten Fossilien vom gleichen Fundort konnten sie dabei neue Erkenntnisse zur Evolution der centrosaurinen Ceratopsier gewinnen, einer der beiden Hauptlinien der Horndinosaurier. Menefeeceratops sealeyi, wie sie das Tier nannten, ist vielleicht sogar der älteste Centrosaurinae.
Zumindest seiner Morphologie gemäß ist M. sealeyi der ursprünglichste seiner Familie und wohl am engsten mit Crittendenceratops krzyzanowskii verwandt, der 2018 in Arizona entdeckt wurde, allerdings etwa 10 Millionen Jahre jünger war. M. sealeyi liefert somit neue Informationen über die Vielfalt der Morphologien in verschiedenen Arten und die zeitliche und paläobiogeographische Verbreitung dieser Tiere in Laramidia. So nennt man den westlichen Teil Nordamerikas, der seinerzeit noch vom Osten durch ein Binnenmeer getrennt war. Der Fund legt auch nahe, dass die Centrosaurinae aus den südlichen Teilen des westlichen Nordamerikas und der südlichen Rocky Mountain-Region stammen und anschließend sich nach Norden hin ausgebreitet haben. M. sealeyi war wahrscheinlich etwa 4m lang und lebte vor etwa 83,5 Millionen Jahren während des unteren Campaniums, also in der oberen Kreidezeit.
Menucocelsior arriagadai
Oberkreidezeitlicher Eutitanosaurier aus Argentinien
Die Ablagerungen der Oberkreide aus Patagonien sind reich an Fossilien von mächtigen Sauropoden. Trotzdem gkbt es natürlich immer noch viele Lücken im Fossilbericht, und immer wieder werden neue Gattungen und Arten dort gefunden. Mauro Aranciaga Rolando vom Museo Argentino de Ciencias Naturales (Bernardino Rivadavia) in Buenos Aires (Argentinien) beschreibt zusammen mit seinem Team in seiner neuesten Studieden Fundort gleich mehrerer Sauropoden aus der Allen-Formation, die im Maastrichtium, also in der Zeit von vor 72 bis 66 Ma abgelagert wurde. Die Forscher fanden dort Überreste unbestimmter Saltasaurinen und Aeolosaurinen, sowie neue Exemplare des kleinen Saltasaurine Rocasaurus muniozi. Unter den Fossilien waren aber auch Knochen, die sich keiner bislang bekannten Gattung zuweisen ließen, und die deshalb neu als Menucocelsior arriagadai beschrieben wurden.
Der Gattungsname, der soviel wie „höher gelegenes Wasserloch“ bedeutet, bezieht sich auf den Fundort beim Gebiet Salitral Ojo de Agua in der Provinz Río Negro, der sich ähnlich übersetzen lässt. Der Artname ehrt den Entdecker Beto Arriagada. Der neue Eutitanosaurier ist durch unvollständige Schwanzwirbel und einige Knochen des Hinterleibs überliefert, die zu keiner zuvor anerkannten Eutitanosaurier-Klade passen. Das gemeinsame Vorkommen mehrerer ungefähr gleichalter Titanosaurier in einem eingeschränkten Gebiet deutet darauf hin, dass sie wahrscheinlich alle eigene ökologische Nischen besetzten und wahrscheinlich nicht um Nahrung konkurrierten. Dieses Muster wird an anderen Standorten der Welt nicht in diesem Maße beobachtet. Basierend auf diesen Aufzeichnungen und der großen Vielfalt der gefundenen Osteoderm-Morphotypen scheint es sicher zu sein, dass die paläoökologischen Bedingungen in der Region das Gedeihen vieler Titanosaurierarten förderten.
Napaisaurus guangxiensis
Basaler Iguanodont aus Südchina
Die Dinosaurierfauna der frühen Kreidezeit Ostasiens, bestehend aus Sauropoden, Theropoden, Ornithopoden und möglichen Psittacosauriden, ist besonders gut aus der Xinlong-Formation des Napai-Beckens, in der Autonomen Region Guangxi Zhuang (Südchin) überliefert. Trotzdem sind noch viele der dort gefundenen Fossilien unbeschrieben, viele Gattungen unbestimmt. Im Jahr 2020 wurden dort u.a. ein rechtes Darmbein und ein rechtes Sitzbein entdeckt, die diagnostische Morphologien eines basalen Iguanodonten zeigen. Die Merkmale, die sich von anderen bekannten Taxa dieser Gruppe klar unterscheiden, legen nahe, dass das Napai-Material ein neues Taxon darstellt, so befanden die Forscher Shu-An Ji und Pei Zhang von der Chinesischen Wissenschaftsakademie in Peking.
Sie beschrieben die Fossilien deshalb in einer neuen Arbeitals Napaisaurus guangxiensis, das erste benannte basale iguanodontische Taxon Südchinas. Benannt wurde das Tier nach seinem Fundort. Der neue Fund bereichert die Elemente der Napai-Dinosaurierfauna in Südchina und liefert entscheidende Beweise für das Verständnis der Beziehungen der Dinosaurierfaunen der frühen Kreidezeit zwischen dem Napai-Becken und Thailand in Südostasien sowie zwischen dem Napai-Becken und Nordchina. Napaisaurus war zwischen 4 und 5m lang und lebte vor etwa 120 Ma.
Ninjatitan zapatai
Ältester bekannter Titanosaurier aus Südamerika?
Die Sauropoden waren die größten Landtiere, die jemals auf der Erde lebten. Besonders die Gruppe der Titanosaurier brachte in der Kreidezeit gigantische Vertreter hervor, mit mehr als 35m Körperlänge und dem mehr als zehnfachen Gewicht eines Elefanten! Pablo A. Gallina und seine Kollegen beschrieben in ihrer neuen Arbeit einen neuen, mit etwa 20m Länge noch eher kleinen Titanosaurier aus der der frühen Unterkreide in Argentinien. Dessen Fossilien entdeckte man schon vor sieben Jahren bei einer Grabung in der Bajada Colorada Formation. Mit einem Alter von etwa 140 Millionen Jahren könnte der neu beschriebene Ninjatitan zapatai zu den ältesten Titanosauriern gehören.
Der witzig klingende Gattungsname soll natürlich nicht auf die geheimen Attentäter-Künste des Dinosauriers hinweisen. Er ist eine Hommage an den argentinischen Paläontologen Sebastián „Ninja“ Apesteguia. Der Artnamen ehrt den Präparationstechniker Rogelio Zapata, der an der Präparation der Fossilien maßgeblich beteiligt war.
Omeisaurus puxiani
Neue Langhals-Saurierart aus Asien
Chao Tan von der (China) und sein Team beschreiben in ihrer aktuellen Arbeit eine neue Art von der schon seit 1939 bekannten Sauropoden-Gattung Omeisaurus. Sie tauften die Art O. puxiani. Die Fossilien stammen aus dem Mittleren Jura im Südwesten Chinas und bestehen aus teilweise gegliederten Wirbeln, den Vordergliedmaßen, Hintergliedmaßen und weiterem fragmentarisch überlieferten Material eines einzlnen Individuums, das vor etwa 165 Millionen Jahren lebte.
Vergleichende Studien und kladistische Analysen zeigen, dass dieses neue Taxon zur Gattung Omeisaurus gehört und eine einzigartige Kombination von Charakteristika aufweist, wie z.B. die vorderen Neuralstacheln am Schwanz, die sich nach hinten hin ausdehnen. Auch eine zuvor beschriebene einzelne mittlere Halswirbelsäule aus derselben Fundschicht kann dieser neuen Art zugerechnet werden. Die Entdeckung von Omeisaurus puxiani bereichert die Vielfalt der Gattung Omeisaurus und liefert zusätzliche Informationen zum Verständnis der Evolutionsgeschichte dieser Gattung sowie der Mamenchisaurier in Ostchina. Omeisaurus puxiani wurde wahrscheinlich zwischen 15 und 18m lang. Er hatte wie die meisten anderen Mamenchisaurier einen extrem verlängerten Hals, mit dem er auch in großen Höhen Baumwipfel abweiden konnte.
Ornatops incantatus
Hadrosaurier aus dem Staat der Verzauberung
Aus dem Allison Member der Menefee Formation in New Mexico des neuesten beschriebenen Dinosauriers: in ihrer neuesten Arbeitbeschrieben Andrew T. McDonald und seine Kollegen einen neuen Hadrosaurier (Entenschnabeldinosaurier) aus der Gruppe der Brachylophosaurini: Ornatops incantatus. Die Fundstelle schließt einen Abschnitt aus der späten Kreidezeit vor etwa 78 Millionen Jahren auf und eröffnet den Blick auf ein prähistorisches Ökosystem, aus dem erst seit einigen Jahren Dinosaurier bekannt sind. 2018 wurden dort bereits der Ankylosaurier Invictarx zephyri und der Tyrannosaurier Dynamoterror dynastes entdeckt. Die Dinosaurier teilten sich ihren Lebensraum auch mit einigen Krokodilen, wie z.B. Brachychampsa sealeyi sowie dem gigantischen „Monster-Croc“ Deinosuchus.
Die Menefee Formation war ein tropischer Küstenstreifen am Western Interior Seaway, eines großen Binnenmeeres, das Nordamerika damals in eine Ost- und Westhälfte und viele voneinander isoliert liegende Dinosaurier-Ökosysteme teilte. Ornatops ist dabei ein wichtiges Kettenglied zum Verständnis, wie diese Ökosysteme aufgebaut waren, und wie sich die Evolution verschiedener Dinosaurierfamilien dort vollzogen haben könnte. Er ist der südlichste bislang bekannte Brachylophosaurine und belegt, dass die Hadrosaurier ohne Kopfkamm auch noch tief im Süden Laramidias vorkamen. Sein Gattungsname bedeutet „Geschmücktes Gesicht“, der Artname „incantatus“ ist eine Anspielung an den Trivialnamen New Mexicos (State of Enchantment; „Staat der Verzauberung“).
Papiliovenator neimengguensis
Neuer Troodontid aus der Oberkreide der Inneren Mongolei (China)
Aus der Wulansuhai-Formation in Bayan Manduhu (Innere Mongolei, China) stammt der vollständige Schädel eines kleinen Deinonychosauriers, der nun von einem Forscherteam um Rui Peo von der Chinese Academy of Science in Peking im Rahmen einer neuen Studieals neue Gattung und Art beschrieben wurde. Auch fragmentarische Knochen des Körpers sind halbartikuliert erhalten. Sie stammen offenbar von einem noch nicht ausgewachsenen Jungtier.
Papiliovenator neimengguensis, so der Name des Tieres, der übersetzt „Schmetterlingsjäger aus Neimengun“ bedeutet, unterscheidet sich von anderen Troodontiden aufgrund einer Reihe von Merkmalen wie der seitlichen Furche der Zahnwurzel, die nicht nach hinten erweitert ist, und schmetterlingsförmiger Neuralbogen der vordersten Rückenwirbel, denen das Tier auch den Namen verdankt. Die Forscher ordnen Papiliovenator einem basalen Zweig der Troodontiden zu. Möglicherweise war er recht eng mit Mei long verwandt. Er lebte vor etwa 80 Ma. Die Entdeckung ermöglicht ein verbessertes Verständnis der Anatomie von Troodontiden sowie ihrer regionalen Variation während der späten Kreidezeit im Gobi-Becken.
Pendraig milnerae
Neuer früher Theropode aus der Obertrias von Wales
Schon 1952 entdeckten Fossiliensammler in einem Steinbruch bei Pant-y-ffynnon in Wales die Fossilien eines kleinen Theropoden aus der Gruppe der Ceolophysoidea, die zu den ersten fleischfressenden Dinosauriern auf der Nordhalbkugel gehörten. Zuvor wurde das Fossil der heute als ungültig geltenden Gattung Syntarsus zugeordnet und verschwanden dann im Archiv des Londoner Natural History Museums, wo sie jahrzehntelang keine Beachtung mehr erfuhren.
Erst in jüngster Zeit entdeckten die Paläontologinnen Angela Milner (die vor wenigen Monaten verstarb) und Susannah Maidment in einer Kiste mit Krokodil- und Schildkrötenfossilien wieder. Zusammen mit einem Team unter der Leitung von Stephan Spiekman untersuchen sie die Fossilien im Rahmen einer Studie und konnten eine Reihe von Merkmalen feststellen, die den Dinosaurier als eigenständiges Taxon ausweisen. Die Forscher benannten ihn deshalb neu als Pendraig milneri. Der Gattungsname bedeutet auf walisisch soviel wie „Kopf des Drachen“, der Artname ehrt Angela Milner. Pendraig lebte in der späten Trias vor etwa 210 Ma. Er war wahrscheinlich eng mit den Gattungen Powellvenator und Lucianovenator verwandt.
Portellsaurus sosbaynati
Neubeschriebener Ornithopode aus Spanien
Andrés Santos-Cubedo von der Universitat Jaume I, Castelló (Spanien) und sein Team beschreiben in ihrer neuesten Arbeit einen neuen Dinosaurier aus der Gruppe der Styracosterna, einer Großgruppe innerhalb der Vogelbecken-Dinosaurier (Ornithischia), die alle Tiere umfasst, die mit Iguanodon und den Hadrosauriern enger verwandt sind als mit anderen Ornithopoden. Diese Tiere liefen zumeist auf vier, im schnellen Lauf aber auf zwei Beinen. Die neue Art heißt Portellsaurus sosbaynati, benannt nach dem Fundort Portell in der Margas de Mirambell Formation (frühe Kreide Barremium) in der spanischen Region Castellón. Der Artname ehrt das Institut Vicent sos Baynat.
Die Forscher stellten bei der Untersuchung eines Kieferknochens, der bereits 1998 geborgen wurde, zwei autapomorphe Merkmale sowie eine einzigartige Kombination von Merkmalen fest, womit er als neue Art diagnostiziert werden konnte. P. sosbaynati erreichte eine geschätzte Länge von etwa 8m. Phylogenetische Analysen zeigen, dass die neue iberische Form enger mit dem afrikanischen Ouranosaurus nigeriensis verwandt ist als mit seinen Zeitgenossen Magnamanus soriaensis und Iguanodon galvensis. Er ist demnach eine wertvolle Ergänzung des Stammbaums der Styracosterna und hilft beim Verständnis der Evolution dieser Tiergruppe. Außerdem zeigt er, dass die Iberische Halbinsel vor 130 Ma die Heimat einer großen Vielfalt verschiedener mittelgroßer bis großer Ornithopoden gewesen ist.
Rhomaleopakhus turpanensis
Mamenchisaurid aus China bekommt neuen Namen
Der als Hudiesaurus sinojapanorum beschriebene Sauropode aus dem späten Jura aus dem Nordwesten Chinas, der auf der Basis eines Halswirbels, vier Zähnen und einer fast vollständigen Vordergliedmaße im Jahre 1993 entdeckt und einige Jahre später beschrieben wurde, ist im Zuge einer Neubewertung des Materials und einer Vergleichsstudie mit anderen Taxa neubenannt worden. Offenbar handelt es sich bei den gefundenen Fossilien um die Überreste verschiedener, aber eng verwandter Dinosaurier. Zu diesem Schluss kamen jedenfalls Paul Upchurch vom University College of London (UK) und seine Kollegen in ihrer neuen Studie. Upchurch arbeitet schon seit fast 20 Jahren an den Fossilien und hat die Zusammengehörigkeit bereits 2004 erstmals angezweifelt.
Den Wirbel könne man als Holotyp-Exemplar von Hudiesaurus beibehalten, doch die Vordergliedmaßen müssen einem neuen Taxon zugeordnet werden, das nun den Namen Rhomaleopakhus turpanensis trägt. Der Gattungsname bedeutet „starker Vorderarm“, der Artname bezieht sich auf den Fundort in der chinesischen Turpan-Region. Die Zähne, die früher als Hudiesaurus bezeichnet wurden, sind schlecht erhalten, ähneln jedoch denen einiger anderer Mamenchisaurier aus Ostasien, wie beispielsweise Mamenchisaurus sinocanadorum. Phylogenetische Analysen bestätigen, dass Hudiesaurus das Schwestertaxon von Xinjiangtitan ist. Mamenchisaurier und Titanosaurier konvergierten zu jener Zeit vor etwa 145 Ma möglicherweise um Nahrungsquellen. Dies brachte manche Arten dann dazu, kräftigere und längere Vorderbeine zu entwickeln. Damit büßten sie zwar ihre Fortbewegungsfähigkeit etwas ein, konnten sich aber dafür eine eigene ökologische Nische erschließen und von hohen Bäumen fressen.
Riparovenator milnerae
Neuer Spinosaurid (Baryonychinae) aus der Unterkreide von England
Aus der Wessex Formation auf der Idle of Wight, der Unterkreide von England, wurden dieses Jahr zwei neue Vertreter der Spinosauriden beschrieben. Eine Studie von Chris T. Barker von der University of Southampton und seinem Team stellt zwei neue Arten dieser Tiergruppe vor. Die erste ist Ceratosuchops inferosios (Beschreibung weiter oben). Die zweite heißt Riparovenator milnerae („Milners Sandbank-Jäger“, zu Ehren der 2021 verstorbenen Paläontologin Angela Milner.
Zusammen mit Baryonyx walkeri sind nun also gleich drei Spinosaurier aus der Wessex Formation bekannt. Allerdings ist es durchaus möglich, dass sie nicht alle gleichzeitig koexistierten: vielleicht stellen sie bloß unterschieldiche Chronospezies einer geneinsamen Entwicklungslinie dar, oder es handelt sich um verschiedene Geschlechter oder Altersstufen desselben Tieres. Dies muss noch weiter erforscht werden.
Shri devi
Neuer Dromaeosaurier aus der späten Kreidezeit der Mongolei
Er war der Erste: Ein kleiner Theropode aus der Mongolei hat schon Anfang Januar einen neuen Namen erhalten. Es handelt sich aber nicht um eine Neuentdeckung. Das Exemplar mit der Katalognummer IGM 100/980 wurde bereits vor fast 30 Jahren von Mark Norell bei einer Ausgrabung an den berühmten Flaming Cliffs der Djadochta Formation in der mongolischen Wüste Gobi entdeckt. Norell nannte das Tier scherzhaft „Ichabodcraniosaurus“, in Anlehnung an die Romanfigur Ichabod Crane, der es in Washington Irvings Gruselroman „The Legend of Sleepy Hollow“ mit einem kopflosen Reiter zu tun bekommt. Dem ansonsten gut erhaltenen Fossil fehlte nämlich der Schädel. Einige Jahre später wurde das Exemplar der Art Velociraptor mongoliensis zugeordnet. In einer kürzlich veröffentlichten Studie konnten von Alan H. Turner und seinen Kollegen nun aber etliche Merkmale ausgemacht werden, die deutlich vom bekannten Material des Velociraptors abweichen. Demnach konnten sie dem Exemplar nun einen eigenen Gattungs- und Artnamen geben.
Sie nannten es Shri devi, nach einer Gottheit aus dem tantrischen Buddhismus. Shri war ein kleiner Theropode von etwa 1,8m Länge, der vor etwa 72 Millionen Jahren lebte. Mehr als zwei Jahre nach seiner Erstbeschreibung konnte dem Fossil von Shri auch ein Schädel zugeordnet werden. Łukasz Czepiński von der Polnischen Akademie der Wissenschaften beschrieb diesen in einer neuen Studie, stellte dabei aber fest, dass Shri einige unerwartete Merkmale aufweist, die mehr an einem nordamerikanischen „Raptor“ aus der Gruppe der Dromaeosaurinae erinnern, als an einen ostasiatischen Velociraptorinen. Diese hatten beispielsweise eine länhliche, spitz zulaufende Schnauze, Shris Schädel war aber kürzer und stunpfer. Ob diese ungewöhnliche Morphologie aber auf einer gemeinsame Verwandtschaft beruht, oder bloß Ergebnis konvergenter Evolution, ist nun ein neues interessantes Streitthema unter den Forschern.
Sierraceratops turneri
Neuer Ceratopsier aus New Mexico
Die Ceratopsier (Horndinosaurier) waren eine vielfältige Familie pflanzenfressender Dinosaurier, die ihren Ursprung in der späten Kreidezeit wahrscheinlich im westlichen Nordamerika (Laramidia) hatten. Als eine der artenreichsten Dinosauriergruppen sind ihre Vielfalt und Verbreitung wichtig, um die Evolution der Dinosaurier der Kreidezeit zu verstehen. Es wurde zuvor angenommen, dass Ceratopsiden ein hohes Maß an Endemismus aufweisen, weil sie eine relativ kleine Landmasse mit wenigen Ausbreitungsbarrieren bewohnen: Laramidia, den westlichen Teil des nordamerikanischen Kontinents, der damals noch durch ein Binnenmeer geteilt wurde.
Sebastian G. Dalman vom New Mexico Museum of Natural History and Science in Alburquerque (USA) und sein Team beschreiben in ihrer neuesten Arbeit einen neuen Ceratopsier aus der Unterfamilie der Chasmosaurinen, den sie Sierraceratops turneri nannten. Der Name bezieht sich auf die Hall Lake Formation im Sierra County von New Mexico. Der neue Fund steht im Einklang mit der Hypothese, dass das südliche Laramidia eine endemische Dinosaurierfauna beherbergte. Sierraceratops zeichnet sich u.a. durch seine relativ kurzen, robusten Hörner aus und eine abgeflachte mediale Kante am hinteren Ende des Nackenschilds. Die phylogenetische Analyse weist Sierraceratops als Schwestertaxon von Bravoceratops und Coahuilaceratops aus, die ebenfalls im Südwesten der USA und in Mexiko lebten. Sierraceratops lebte vor etwa 72 Ma und war zwischen 4 und 6m lang.
Silutitan sinensis
Neuer Sauropode aus der Unterkreide von China
Im Turpan-Hami-Becken im Nordwesten Chinas, das eigentlich bekannt ist für seine frühkreidezeitlichen Pterosaurier-Fossilien, war auch der Fundort mehrerer Sauropodenfossilien, die in einer aktuellen Studie von Xiaolin Wang von der Chinese Academy of Sciences in Peking und seinem Team nun neu beschrieben wurden. Die Forscher tauften das erste Exemplar Silutitan sinensis, was soviel bedeutet wie „Seidenstraßen-Titan aus China“. Seine Körperlänge wird auf etwa 20m geschätzt.
Das zweite war etwas kleiner, nur ca. 17m, und trägt nun den neuen Namen Hamititan xinjiangensis (weiter oben beschrieben). Die vier Wirbel des dritten Exemplars lassen nur eine grobe Zuordnung zur Klade der Somphospondylia zu, ein eigener Artname wurde aufgrund fehlender diagnostischer Merkmale nicht vergeben. Weitere Grabungen sollen nun mehr fossilien der Dinosaurier zutage fördern. Wegen der Überlieferung von Flugsauriereiern erhoffen sich Xiaolin Wang und sein Team die Entdeckung eines Sauropoden-Nestes, um mehr über das Leben der Urzeitriesen zu erfahren, die vor etwa 125 Ma lebten.
Sinocephale bexelli
Neuneschreibung von Pachycephalosaurier aus der Inneren Mongolei (China)
Schon 1930 entdeckten schwedische Forscher in der oberkreidezeitlichen Ulansuhai Formation in der Autonomen Region Nei Mongol die Fossilien eines kleinen, kuppelbewehrten Dinosauriers. 1953 wurde das Exemplar dann beschrieben, zuerst als eine Art des Theropoden Troodon (T. bexelli.) Zehn Jahre päter erkannte man die Zugehörigkeit zu einem Pachycephalosaurier und wurde der Gattung Stegoceras zugeordnet, doch wurde das Material jahrzehntelang nicht neu beschrieben. Es ging nach seiner Rückführung nach China irgendwann verloren. Allerdings existieren noch zwei Gipsabgüsse des Materials, anhand derer David C. Adams vom Royal Ontario Museum (Kanada) und seine Kollegen nun eine Neubeschreibung des Dinosauriers vornhemen konnten.
Die Untersuchung dieser Replikate ermöglichte eine aktualisierte vergleichende Beschreibung und vollständige systematische Überarbeitung dieses rätselhaften Taxons und seine erstmalige Einbeziehung in eine phylogenetische Analyse. Das Material unterscheidet sich von allen anderen Pachycephalosaurus-Materialien und kann durch eine einzige Autapomorphie (ein breiter und tief eingefasster hinterer Parietalrand) und eine einzigartige Kombination von Merkmalen, einschließlich des Fehlens von primären Knoten auf dem Parietal und eines stark gewölbten, vollständig überdachten Schläfenbeins, diagnostiziert werden. Es wurde deshalb einer neuen Gattung, Sinocephale („China-Schädel“) zugeordnet. Der Artname bexelli zu Ehren des Entdeckers Gefhard Bexel blieb erhalten.
Spicomellus afer
Bizarrer Ankylosaurier aus Marokko
Die Ankylosaurier sind eine vielfältige Gruppe von gepanzerten Dinosauriern, deren Mitglieder wichtige Bestandteile vieler Ökosysteme der Kreidezeit waren. Phylogenetische Analysen deuten darauf hin, dass die Panzersaurier sich während des späten Unterjuras von ihrer Schwestergruppe, den Stegosauriern, trennten. Doch die Fossilien beider Kladen sind bis zum späten Jura leider nur spärlich vorhanden. Darüber hinaus ist Ankylosauria fast ausschließlich auf Lagerstätten auf den Nordkontinenten beschränkt. Susannah C. R. Maidment vom Natural History Museum in London (UK) und ihr Team beschreiben in ihrer neuen Studie einen zuvor unbekannten, sehr frühen Ankylosaurier aus dem Bathonium (Mitteljura) vor etwa 168 Ma. Spicomellus afer, wie die Forscher das Tier nannten, könnte der früheste bekannte Ankylosaurier sein und ist der erste, der aus Afrika, aus der marokkanischen El Mers II Formation, bekannt ist.
Wo genau das Fossil gefunden wurde, ist allerdings unklar – es wurde vom Museum 2019 von einem Fossilhändler gekauft. Der Name bedeutet so viel wie „afrikanischer Stachelmantel“. Das fossile Exemplar besteht aus einer Rippe mit stacheliger Hautpanzerung, die mit seiner Rückenoberfläche verschmolzen ist, eine einzigartige Morphologie unter ausgestorbenen und noch existierenden Wirbeltieren. Es ist ein wichtiger Schlüssel zur Erforschung der Herkunft von gepanzerten Dinosauriern und ihrer frühen Entwicklung, und es deutet auf einen vielleicht sehr vielfältigen, aber bislang noch unentdeckten Fossilienbestand der Ankylosaurier auf dem Südkontinent Gondwana hin.
Stegouros elengassen
Bizarrer neuer Parankylosaurier stellt Ordnung der Panzersaurier auf den Kopf
Thyreophoren (Gepanzerte Dinosaurier) sind bekannt für ihre Entwicklung spezialisierter Schwanzwaffen. Stegosaurier hatten z.B. Schwanzstacheln und Knochenplatten, Ankylosaurier dagegen eine knöcherne Keule. Weniger bekannt, ja geradezu rätselhaft sind die Thyreophoren von den Südkontinenten (Gondwana). Doch gerade von dort stammen wahrscheinlich die frühesten Zweige der Ankylosauria. Zur Lösung des Rätsels haben Sergio Soto-Acuña von der Universidad de Chile in Santiago und sein Team eine interessante neue Studie veröffentlicht. Sie beschreiben darin ein fast vollständiges Skelett eines kleinen, etwa 2m langen Thyreophoren aus der späten Kreidezeit im südlichsten Chile. Stegouros elengassen heißt der neubeschriebene Dino, der aber eine Waffe an seinem Schwanz besaß, die anders ist als bei allen anderen gepanzerten Dinosauriern.
Er trug dort eine flache, wedelartige Struktur, die aus sieben Paaren seitlich hervorstehender Osteodermen bestand. Diese Waffe ähnelt einem Macuahuitl, dem berüchtigten Obsidianschwert der Aztekenkrieger. Stegouros stimmt im Bau des Schädels mit anderen Ankylosauriern überein, aber ähnelt im Körperbau doch in einigen Aspekten mehr den Stegosauriern. Nach phylogenetischer Analyse platzierten die Forscher Stegouros bei den Ankylosauriern, insbesondere ist er wohl mit Kunbarrasaurus aus Australien und Antarctopelta aus der Antarktis verwandt. Alle zusammen bilden eine Klade gondwanischer Ankylosaurier, die sich am frühesten von allen anderen Ankylosauriern abspalteten. Die großen Osteodermen und spezialisierten Schwanzwirbel bei Antarctopelta deuten darauf hin, dass auch er eine Schwanzwaffe ähnlich der von Stegouros hatte. Deshalb schlagen Soto-Acuña und seine Kollegen für die frühen, gondwanischen Panzersaurier eine neue Klade vor: die Parankylosauria.
Tamarro insperatus
Neuer Troodontid aus den Pyrenäen
Auch aus Spanien gibt es einen neuen Dinosaurier. Diesmal aber einen ganz kleinen: Internationale Forscher um Albert G. Sellés beschreiben in ihrer Arbeit anhand eines winzigen Mittelfußknochen einen neuen Theropoden, den man in der Talarn Formation in den spanischen Pyrenäen fand. Tamarro insperatus, benannt nach einem Fabelwesen aus der spanischen Folklore, gehörte zu den vogelähnlichen Troodontiden und war ein eher kleines Tier von etwa einem Meter Länge. Das Fossil repräsentiert wahrscheinlich ein noch nicht ganz ausgewachsenes Exemplar. Alles deutet darauf hin, dass der Dinosaurier seine Jugendzeit ziemlich flott hinter sich brachte und sehr schnell gewachsen ist. Er lebte vor etwa 66 Millionen Jahren, also ganz am Ende der Kreidezeit und kurz vor dem großen Massenaussterben.
Das Fossil weist einige Ähnlichkeiten zu dem Material des asiatischen Jinfengopteryx elegans auf. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Vorfahren von Tamarro einst aus Asien nach Europa immigrierten. Spanien gehörte damals noch zu einem Archipel aus vielen kleineren und größeren Inseln.
Tarchia tumanovae
Neuer gepanzerter Ankylosaurier aus der Mongolei
Aus der oberkreidezeitlichen Nemegt-Formation der Mongolei bargen Paläontologen neues Fossilmaterial eines großen gepanzerten Ankylosauriers, das nun von Yin-Young Park von der Seoul National University (Südkorea) in einer aktuellen Studie neu beschrieben wurde. Gefunden wurden ein sehr gut erhaltener Schädel, Rücken-, Kreuz- und Schwanzwirbel, sechzehn Rückenrippen, Teile der Hüfte, mehrere freie Osteoderme (Hautknochen, also die Panzerung) und die berüchtigte Knochenkeule am Schwanz. Das Material konnte der bereits seit 1977 bekannten Gattung Tarchia zugeordnet werden. Zusammen mit der damals beschriebenen Typusart T. kielanae und der 2016 beschrieben zweiten Art T. teresae umfasst diese Gattung jetzt mit dem neubeschriebenen Taxon Tarchia tumanovae insgesamt drei Spezies. Somit ist T. tumanovae der erste neue Dinosaurier aus 2021, der nur eine neue Art, aber keine neue Gattung repräsentiert. Die Art wurde nach der russischen Paläontologin Tatyana Tumanova benannt und lebte im frühen Maastrichtium, vor 72 Ma.
An den Rippen und am Schwanz pathologisch einige Auffälligkeiten festgestellt, die darauf hinweisen, dass sich der Dinosaurier zu Lebzeiten mehrere harte Kämpfe geliefert haben muss. Das Knochenwachstum an der Keule war durch diese Verletzungen stark eingeschränkt. Ob die Kämpfe gegen Fressfeine oder konkurrierende Artgenossen geführt wurden, lässt sich natürlich nicht sagen. Darüber hinaus hatte T. tumanovae einen nach vorne vorstehenden schaufelförmigen Schnabel, der ein morphologisches Merkmal selektiver Nahrungsaufnahme ist: T. Tumanovae hatte sich offenbar wie viele andere späte Ankylosauriden auf eine ganz bestimmte Auswahl niedrig wachsender Pflanzen und ihrer Früchte spezialisiert, sicher um Konkurrenz zu anderen Pflanzenfressern zu vermeiden.
Tlatolophus galorum
Neuer Entenschnabelsaurier aus Mexiko
Im Jahr 2013 startete ein gemeinsames Paläontologen-Team vom Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH) und von der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) unter der Leitung von Ángel A. Ramírez-Velasco ein Forschungsprojekt, bei dem der Schwanz eines mutmaßlichen Hadrosauriers freigelegt wurde. Der Gesteinsblock, aus dem sie das Fossil befreiten, wurde schon 2005 in der Cerro del Pueblo-Formation in der Nähe von Presa de San Antonio entdeckt. Die aus dem Block geborgenen Fossilien sind derzeit die vollständigsten eines lambeosaurinen Hadrosauriers (Entenschnabelsauriers mit Knochenkamm), die bisher in Mexiko gefunden wurden.
Die Forscher beschrieben das Tier, das im oberen Campanium, also in der späten Oberkreide vor etwa 75 Millionen Jahren lebte, in einer neuen Studie nun als Tlatolophus galorum. Er gehörte zu der gleichen Entwicklungslinie wie der aus nördlicheren Regionen bekannten Parasaurolophus und trug wie dieser einen verlängerten Knochenzapfen auf dem Kopf, der dem Tier wohl zur Geräuscherzeugung dienten. Der Name des Tieres ist ein Mischwort aus Griechisch (lophos = Kamm) und der Aztekensprache Nahuatl, in welcher „Tlatolli“ so viel wie „Wort“ bedeutet. Der gleichnamige Buchstabe in der Aztekensprache hat außerdem eine ähnliche Form wie der Kopfkamm des Dinosauriers. Der Artname „galorum“ ehrt die Familien Garza und López, die die Forscher bei der Ausgrabung und Präparation des Fossils unterstützten.
Ulughbegsaurus uzbekistanensis
Carcharodontosaurier und Spitzenprädator aus der frühen Oberkreide Zentralasiens
Die Carcharodontosaurier waren eine Gruppe mittelgroßer bis großer räuberischer Theropoden, die in der Kreidezeit weltweit verbreitet waren. Diese Theropoden waren wahrscheinlich die Spitzenprädatoren Asiens in der frühen Oberkreide, noch vor dem Aufstieg der berühmten Tyrannosaurier, obwohl aus dieser Zeit aufgrund einer schlechten Fossilüberlieferung nur wenige Arten von dort bekannt sind. Kohai Tanaka von der University of Tsukuba, (Japan) und sein Team beschreiben in ihrer neuesten Arbeit eine neue Art der Carcharodontosaurier, Ulughbegsaurus uzbekistanensis. Der Gattungsname ist eine Referenz an Ullugh Beg, eines sehr wissenschaftsversierten Sultans aus der Timuriden-Dynastie. Der Artname ehrt das Fundland. Die Fossilien, darunter ein gut erhaltener, isolierter Oberkiefer, wurden dort in der Bissekty Formation, also Schichten aus der frühen Oberkreide (Turonium) gefunden und sind etwa 92 Millionen Jahre alt. Ulughbegsaurus teilte sich seinen Lebensraum mit mehreren anderen Dinosauriern, wie dem Dromaeosauriden Itemirus und dem kleinen Tyrannosauroiden Timurlengia, aber auch vielen anderen Wirbeltieren.
Ulughbegsaurus dürfte nach Schätzung der Forscher eine Körperlänge von 7,5–8 m und eine Körpermasse von mehr als 1000 kg erreicht haben, was darauf hindeutet, dass er der zuvor unbekannte Spitzenprädator des Bissekty-Ökosystems war, während die kleineren Tyrannosauroiden und Dromaeosauriden wahrscheinliche als mittelgroße Jäger in seinem Schatten standen. Ein Ende 2022 beschriebener Zehenknochen warf jedoch eine interessante Frage auf: dieser könnte nämlich zu einem Dromaeosaurier (umgangssprachlich „Raptoren“) gehören, der alle seine bekannten Verwandten hinsichtlich der Körpergröße überragte, sogar den riesigen Utahraptor aus der Unterkreide Nordamerikas. Ein Forscherteam um Hans-Dieter Sues von der Cambridge University (UK) stellte daher in einer weiteren Studie die Frage, ob nicht Ulughbegsaurus der einstige Besitzer des Zehenknochens gewesen sein könnte, und damit der größte je entdeckte Raptor aller Zeiten, der mit einiger Sicherheit in der Kreidezeit vor etwa 92 Ma in Zentralasien gelebt hat. Die Zuordnung als Carcharodontosaurier gilt damit als unsicher.
Vectiraptor greeni
Neuer Dromaeosaurier aus England
Aus der Unterkreide von England ist eine große Artenvielfalt von Dinosauriern bekannt, darunter Ornithischier, Sauropoden und Theropoden. Nicholas R. Longrich von der University of Bath (UK) und seine Kollegen beschreiben in ihrer aktuellen Arbeit einen neuen Dromaeosaurier, Vectiraptor greeni.
Die Fossilien, bestehend aus Rückenwirbeln und einem partiellen Kreuzbein, stammen aus der etwa 125 Ma alten Wessex Formation von der Isle of Wight. Der lateinische Name des Dinosaurier bezieht sich auf eben diese Insel: er bedeutet „Dieb von Wight“. Die Merkmale der Fossilien deuten auf einen recht großen Dromaeosaurier von etwa 3m Länge hin. Vectiraptor ähnelt Eudromaeosauriern aus der frühen Kreidezeit aus Nordamerika, was auf einen Faunenaustausch zwischen Europa und Nordamerika hindeutet. Die vielfältige Dinosaurier-Ansammlung der frühen Kreidezeit, die in England und Europa gefunden wurde, resultierte aus der Verbreitung aus Nordamerika, Asien und West-Gondwana, die wahrscheinlich sowohl Landbrücken als auch ozeanische Verbreitung umfasste. Die kreidezeitliche Inselwelt Europas diente in der Unterkreide als biotischer Kreuzungspunkt, der den Faunenaustausch zwischen diesen Landmassen ermöglichte.
Yamatosaurus izanagi
Urtümlicher Hadrosaurier aus Japan beschrieben
Bereits im Jahr 2004 entdeckte der japanische Knochenjäger Shingo Kishimoto auf der japanischen Insel Awaji die Überreste eines Dinosauriers. Die Fossilien, die aus einigen Rippen, Wirbeln, Zähnen und Teilen des Unterkiefers bestehen, übergab Shingo 2014 dem Museum der Präfektur Hyogo. Dort wurde das Skelett von Kazumi Wada, Tomomi Ikeda und Chisato Ota präpariert und beschrieben. Die Ergebnisse haben sie nun in einer neuen Studie veröffentlicht. Der Fund stammt aus der marinen Kiti-Ama Formation und gehört zu einem Hadrosaurier. Dass diese Entenschnabelsaurier in Meeresablagerungen erhalten bleiben, ist nichts Ungewöhnliches: da die Tiere vermutlich in Feuchtgebieten und Flussdeltas lebten, wurden ihre Kadaver vom Wasser häufig mitgetragen und in Küstennähe sedimentiert.
Die phylogenetische Analyse zeigt, dass Yamatosaurus izanagii, wie die Forscher den Dinosaurier tauften, zu einer recht ursprünglichen Klade der Hadrosaurier gehört, denn er weist sowohl Merkmale der Saurolophinen als auch der Lambeosaurinen auf – der zwei Gruppen der Entenschnabeldinosaurier. Der Fund untermauert also die These, dass beide Gruppen, die sowohl in weiten Teilen Asiens als auch Nordamerikas lebten, ursprünglich wohl aus Ostasien stammten. Auch die deutlich älteren basalen Taxa Plesiohadros djadokhtaensis und Tanius sinensis stammen von dort. Die japanischen Inseln waren vielleicht ein Refugium, in denen sich die ursprünglichsten Linien noch bis zum Ende der Kreidezeit halten konnten. Dort lebten sie dann bis zum Schluss zeitgleich auch mit „fortschrittlichen“ Hadrosauriern, wie z.B. Kamuysaurus japonicus. Die Fundorte der beiden lagen in der Kreidezeit jedoch noch ziemlich weit voneinander entfernt. Deshalb existierten sie wahrscheinlich nicht nebeneinander, sondern besiedelten jeweils eigene Reviere.
Ypupiara lopai
Neuer Dromaeosaurier aus der Gruppe der Unenlaginae aus Brasilien
Arthur Brum von der Universidade Fereral do Rio de Janeiro (Brasilien) und sein Team beschreiben in ihrer neuen Studie das fossile Material einer neuen Theropoden-Art, die sie Ypupiara lopai tauften. Der Gattungsname stammt aus der indigenen Tupi-Sprache und bedeutet so viel wie „Der am Wasser lebt“. Der Dinosaurier wurde zusammen mit einem Fischfossil entdeckt, weshalb die Forscher davon ausgehen, dass er mit seiner langen Schnauze ähnlich wie ein Reiher vor 67 Ma Fische fing. Der Artname „lopai“ ehrt den Entdecker des Fossils, Alberto Lopa, der es bereits vor etwa 80 Jahren in der Marília Formation entdeckte. Es war zu jener Zeit der erste Dromaeosaurier, der in Südamerika gefunden wurde, und der erste Unenlaginae überhaupt. Lopa übergab seinen Fund dem Museo Nacionál do Brazil, wo es später von Llewellyn Ivor Price gelistet, aber danach nicht mehr beachtet wurde.
2018 dokumentierten Brum und sein Team die alten Bestände des Museums und nahmen viele Fotos auf – ein Glücksfall! Denn noch im gleichen Jahr verwüstete ein Brand das Archiv des Museums. Dem Feuer fielen alle Fossilien von Y. lopai zum Opfer, und deshalb erschien das Paper mit der Beschreibung auch erst jetzt, weil die Schadensbegrenzung im Museum zunächst Vorrang hatte und die Arbeit der Forscher sich dadurch verzögerte. Noch eine interessante Anmerkung: Price veröffentlichte kurz vor seinem Tod noch eine Beschreibung eines anderen, ebenfalls von Lopa entdeckten Dinosauriers, den er darin als Lopasaurus beschrieb. Ob es sich bei Lopasaurus und Ypupiara um die gleiche Gattung handelt, kann also nicht ausgeschlossen werden. Möglicherweise ist Ypupiara also ein nur kurzlebiger Name und könnte bald wieder gestrichen werden, sollte sich dies bestätigen.
Noch mehr neue Dinosaurier!
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