Lesedauer 22 MinutenHier erfährst du alles über die aktuellen Erkenntnisse aus der Dinosaurierforschung. Die Paläo-News 2024 erfolgen dabei als kurze Paraphrase mit dem wichtigsten Ergebnis der Studie. Einen Link zum Paper findest du natürlich auch, falls du noch weiterlesen möchtest!
Achtung: Die hier angegebenen Links führen alle direkt zu wissenschaftlichen Fachpublikationen. Diese können mitunter für Laien schwer verständlich sein, und sie sind auch alle auf Englisch verfasst. Natürlich kannst du sie mit Google oder einer KI übersetzen lassen, was aber nur bedingt empfehlenswert ist. Fachbegriffe und auch ganze Inhalte können hierbei falsch übersetzt und somit noch ungenauer werden. Lies dich also gern rein – aber es braucht etwas Übung und Geduld, bis man wirklich alles versteht. Bei Fragen stehe ich dir natürlich gern zur Verfügung!
Paläo-News auf Social Media
|
Hab auch bloß keine Scheu, deine Fragen an Leute zu stellen, die sich sehr gut mit einem Thema auskennen. Hier ist Facebook eine großartige Anlaufstelle. In den Gruppen Naturgeschichte der Erde, Fossilien Funde und Fundstellen und ganz besonder Paläontologie/Paläobiologie stehen dir soagr echte Experten mit Rat und Tat zur Seite. Schau also gern einmal rein, oder frag auch deine Eltern, ob sie für dich eine Frage dort stellen können.
Um sofort über die neuesten Erkenntnisse aus der Urzeitfforschung informiert zu werden, abonniere bitte auch mich und meine Seite auf Facebook und Instagram. Hier gibt es viele interessante Neugkeiten auch abseits vom Themenfeld Dinosaurier: von den Anfängen des Lebens über die Welt der Dinosaurier bis hin zu unserer eigenen Geschichte als Menschen stecken wir da einen riesigen Zeitraum ab. Einen Cut mache ich erst in der vorrömischen Eisenzeit. |
Neue Dinosaurier
|
Alle neuentdeckten Dinosaurier aus 2024 kommen auch hier in den Paläo-News vor. Etwas genauer stelle ich sie allerdings in einem eigenen Artikel vor. Diesen erreichst du immer beim Klick auf das jeweilige Bild des Dinosauriers, und kommst hierbei also nicht zur Studie, in welcher er beschrieben wurde. Den Link zum Paper gibt es in der rechten Spalte, gleich am Anfang.
Schau dich gerne gleich im Anschluss in der Unter-Kategorie Neue Dinosaurier um! Dort findest du nicht nur einen Beitrag zu allen neuentdeckten Dinosauriern aus 2024, sondern auch zu allen Neulingen aus den letzten Jahren, seit ich diese Seite betreibe. |
Januar
|
Kein Zwergenwuchs bei neuentdeckten Hadrosauriern von der Insel Hațeg
Nikolov, Dochev und Brusatte untersuchen das ontogenetische Alter kleiner Hadrosauroid-Knochen aus der späten Kreidezeit (Maastrichtium) der Kaylaka Formation in Bulgarien. Die Forscher stellen dabei fest, dass das Exemplar wahrscheinlich einem Jungtier oder einem jungen Subadulten gehörte, allerdings nicht etwa zu einem ausgewachsenen Tier mit Zwergenwuchs. Damit liegt der Schluss nahe, dass große landbewohnende Pflanzenfresser in der Lage waren, einige europäische Inseln überkurzlebige Landbrücken zu besiedeln. |
Sidesaura marae |
Großer und später Rebbachisauride aus Argentinien beschrieben
Lerzo et al. beschreiben in ihrem neuen Paper die Fossilien mehrerer Individuen großer Sauropoden, die in der Huincul Formation von Argentinien gefunden wurden. Die neue Art trägt den Namen Sidesaura marae. |
|
Neues Feuer in der Nanotyrannus-Diskussion
Longrich & Saitta überprüfen erneut den taxonomischen Status des umstrittenen Zwerg-Tyrannosauriers Nanotyrannus lancensis . Sie argumentieren, dass es sich um ein eigenständiges Taxon handelt, aber möglicherweise um keinen Tyrannosauriden. Es gäbe beim untersuchten Material deutliche Unterschiede zu einem noch nicht ausgewachsenen Tyrannosaurus, für den die meisten Experten Nanotyrannus tatsächlich halten. Die Studie wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert, nicht nur inhaltlich, sondern auch aufgrund der kurzen Zeitspanne zwischen Einreichen und Freigeben des Papers. |
|
Klimawandel beeinflusste die geographhische Ausbreitung von Abelisauriern in Südamerika
Delcourt et al. veröffentlichen eine Studie über die Affinitäten von isolierten Theropodenzähnen aus dem Bauru-Becken in Brasilien. Die Autoren kommen darin zum Ergebnis, dass die geografische Verteilung von Abelisauriden in Südamerika durch klimatische Bedingungen beeinflusst wurde. |
|
Geschlechtsdimorphismus bei Confuciusornis
Zhou et al. puplizieren eine morphometrische Studie über eine große Anzahl von Exemplaren von Confuciusornis sanctus. Die Autoren interpretieren ihre Ergebnisse als Hinweis auf das Vorhandensein von Sexualdimorphismus bei diesem frühkreidezeitlichen Vogel.
|
Tyrannosaurus mcraeensis |
Herkunft von Tyrannosaurus rex geklärt?
Dalman et al. beschreiben mit Tyrannosaurus mcraensis einen möglichen frühen Tyrannosaurinen aus der McRae-Formation. Dabei könnte es sich um die ältere Schwesterspezies von T. rex handeln. Die Herkunft der Tyrannosaurinen könnte damit eher im Südwesten Laramidias gelegen haben, und nicht wie anders postuliert in Asien. |
|
Wie sind Unenlaginae gelaufen?
Gianechini, Colli & Makovicky präsentieren eine Rekonstruktion der Becken- und Hintergliedmaßenmuskulatur von Buitreraptor gonzalezorum. Im Modellversuch klären sie, wie schnell Unenlaginae ihre Beine und insbesondere den zweiten Zeh mit der berüchtigten Sicherkralle bewegen konnten. Daraus ziehen sie den Schluss, dass sich das Verhalten der Unenlaginae vielleicht von dem anderer Dromaeosaurier unterschieden haben könnte. |
|
Wie manche Dinosaurier ihre Zähne durch Hornschnäbel ersetzten
Aguilar-Pedrayes, Gardner & Organ liefern Belege, dass die Entwicklung der Ketatin-Schnäbel im Laufe der Evolutionsgeschichte der Dinosaurier mit einem teilweisen Verlust von Zähnen einherging. Dies erklärt jedoch nicht den vollständigen Zahnverlust in mehreren Dinosaurierlinien, wie z.B. Oviraptorosauriern, Ornithomimiden und den heutigen Vögeln. |
|
Über das Wachstum von Abelisauriern
Aureliano et al. veröffentlichen eine Studie zur Knochenhistologie eines mittelgroßen Abelisauriden aus der Oberkreide der Serra da Galga Formation (Brasilien). Die Forscher berichten, dass das untersuchte Exemplar, obwohl es in einer halbariden tropischen Umgebung lebte, eine Wachstumsrate hatte, die den der abelisauriden Dinosaurier aus dem deutlich feuchteren Patagonien ähnlich war. |
Gandititan cavocaudatus |
Neuer Titanosaurier aus Südchina beschrieben
Han et al. beschreiben einen neuen Titanosaurier, basierend auf einem Teilskelett, das aus der unteren oberen Kreide der Zhoutian Formation bei Ganzhou City in Südchina geborgen wurde. Die neue Art trägt den Namen Gandititan cavocaudatus. |
Eoneophron infernalis |
Atkins-Weltman et al. beschreiben auf Basis eines unvollständigen Beinskeletts einen neuen großen Caenagnathiden aus der Hell Creek Formation, der sich deutlich von Anzu wyliei unterscheidet. Das Exemplar wurde in South Dakota gefunden und trägt den Namen Eoneophron infernalis. |
|
Erster Stegosaurier aus der Provinz Gansu
Li et al. beschreiben erstmals fossiles Material eines Stegosauriers aus Gansu (China). Die Fossilien haben sie vorläufig Stegosaurus sp. zugeordnet. Sie stammen aus der Unterkreide und wurden in der Hekou Group gefunden. |
|
Proto-Federn: nutzten frühe Dinosaurier sie zur Insektenjagd?
Park et al. schlagen vor, dass frühe gefiederte Dinosaurier aus der Gruppe der Pennaraptora ihre Proto-Federn möglicherweise dazu genutzt haben, um Insekten aufzuschrecken. Außerdem könnten sie ihre Beute mit dem Auftrieb und dem Widerstand ihrer Flatterbewegungen an der Flucht gehindert haben. Dieses Verhalten könnte zur Entwicklung größerer und steiferer Federn beigetragen haben. |
Yanbeilong ultimatus |
Einer der jüngsten bekannten Stegosaurier aus China
Jia et al. beschreiben auf Basis von Becken- und Wirbelknochen eine neue Stegosaurier-Art. Sie ist einer der jüngsten bekannten Stegosaurier und stammt aus der Zuoyun Formation in der chinesischen Provinz Shanxi. Das Fossil wurde als Yanbeilong ultimatus beschrieben. |
|
Neue Theropodenfossilien aus Spanien beschrieben
Montealegre, Castillo-Visa & Sellés beschreiben zuvor unveröffentlichtes Fossilmaterial von Theropoden aus der Arcillas de Morella Formation im frühkreidezeitlichen Spanien. Einige Fossilien ordnen sie Protathlitis zu, andere stammen wohl von einem Carcharodontosauriden, der aber möglicherweise kein Concavenator war.
|
|
War der Riesenwuchs der Sauropoden ein Resultat ihres Wanderverhaltens?
Agustí, Alcalá & Santos-Cubedo schlagen vor, dass der Gigantismus bei Sauropoden wie Turiasaurus eine Anpassung an ihr Wanderverhalten gewesen sein könnte. Ausgeprägte saisonale Schwankungen erhöhten den Wanderdruck für viele Tiere. Je größer ein Tier war, umso effizienter und energiesparender konnten lange Strecken gemeistert werden.
|
|
Pathologie und Krankheitsbilder bei Abelisauriern
Baiano et al. veröffentlichen eine Studie, in der sie die Fusion von zwei Schwanzwirbeln bei Aucasaurus garridoi als angeborene Fehlbildung diagnostizieren. Auch die teilweise Fusion von fünf Schwanzwirbeln bei Elemgasem nubilus sind das Resultat einer krankhaften Spondyloraptropathie. Ein Exemplar von Quilmesaurus curriei weist dagegen eine Deformation des Schienbeins auf, deren Ursache allerdings noch nicht geklärt ist. In allen drei Fällen handelt es sich um die ersten nachgewiesenen Vorkommen dieser diagnostizierten Pathologien Abelisauriern.
|
Februar
|
Erste Hadrosaurier-Fährte aus Alberta (Kanada) beschrieben
Powers et al. beschreiben die ersten bekannten Fußabdrücke von Hadrosauriern (Entenschnabel-Dinosauriern) aus der Horseshoe Canyon Formation in Alberta, Kanada. Die fossilen Fährten werden dem Ichnotaxon Hadrosauropodus langstoni zugeordnet. Mit Sicherheit sagen, von welchem ausgestorbenen Tier eine Fährte stammt, ist nicht möglich, weshalb Fußabdruckfossilen eine eigene Taxonomie haben.
|
|
Fossilien eines Caenagnathiden aus New Mexico
Funston, Williamson & Brusatte beschreiben die Fossilien eines Oviraptorosauriers aus dem oberen Campanium des De-na-zin Member aus der Kirtland Formation in New Mexico (USA). Es ist das erste Material eines solchen Theropoden aus der Familien der Caenagnathidae. Aufgrund fehlender diagnostischer Merkmale wird auf die Aufstellung einer neuen Art verzichtet.
|
|
CT-Analyse des Schädels eines kleinen Horndinosauriers
Podlesnov et al. haben mithilfe detaillierter CT-Scans die Morphologie des Schädels und Endokraniums des frühen Ceratopsiers Psittacosaurus sibiricus untersucht. Dabei forschten sie sowohl an den Schädeln juveniler als auch erwachsener Exemplare. Im Detail konnten so entscheidende Merkmale herausgearbeitet werden, um die Art von anderen abzugrenzen.
|
|
Krokodil-Paper mit neuem Noasauriden-Material
Mohabey et al. überprüfen und beschreiben die mesozoischen Krokodile Laevisuchus indicus, Jubbulpuria tenuis und Compsosuchus solus neu. In ihrem Paper beschreiben sie aber auch einen neuen Dentalknochen eines Noasauriden aus Zentralindien mit nach vorn gerichteten Zähnen, ähnlich denen von Masiakasaurus. Aufgrund fehlender diagnostischer Merkmale wird auf die Aufstellung einer neuen Art verzichtet.
|
|
Wie (manche) Dinosaurier zu Pflanzenfressern wurden
Kunz & Sakamoto veröffentlichen eine Studie über die evolutionären Raten der Bissmechanik bei pflanzenfressenden Dinosauriern. Pflanzenfresser gab es in allen großen Kladen der Dinosaurier, bei Theropoden, Sauropodomorphen und Ornithischiern. Und sie alle haben die Anpassung an pflanzliche Nahrung wohl unabhängig voneinander erworden. Nun gibt es Hinweis darauf, dass die Evolution der Bissmechanik Rückschlüsse auf ökologische Merkmale in verschiedenen Linien ermöglichen kann, und auch ihrer ontogenetischen Stadien: junge pflanzenfressende Dinosaurier hatten häufig wohl ein anderes Nahrungsspektrum als ihre erwachsenen Artgenossen.
|
|
Spinosauriden ahmten Phytosaurier aus der Trias nach
Chan-gyu Yun identifiziert konvergente Ähnlichkeiten in der Schädel- und Gebissanatomie zwischen Spinosauriern und triassischen Phytosauriern. Beide Familien hatten trotz keiner engen Verwandtschaft eine ähnlich geformte Schnauzenform, die ideal angepasst war, um damit schnell schwimmende Beute zu packen. |
|
Schädelscan eines Troodontiden belegt ihre enge Verwandtschaft zu Vögeln
Yu et al. beschreiben den Hirnschädel und den Schädelendokast von Sinovenator changii. Nach den Ergebnissen der morphologischen CT-Studie steht er verwandtschaftlich nun zwischen den Theropoden und rezenten Vögeln, was neue Aufschlüsse über die Evolution beider Linie ermöglicht. Die Troodontiden könnten demnach die vogelähnlichsten Gehirne entwickelt haben und den Vögeln damit sogar näher stehen als den Dromaeosauriern.
|
|
Studie zur Schwanzanatomie der Rebbachisauriden
Windholz et al. beschreiben einen neuen Schwanzwirbel von einem Rebbachisauriden aus der cenomanischen Candeleros-Formation (Argentinien). Dabei liefern sie neue Informationen zur Schwanzanatomie bei Rebbachisauriden, die wie bei allen Sauropoden durch ein komplexes System von Hohlräumen gekennzeichnet war. Der Wirbel kann allerdings keiner neuen oder bekannten Art zugeordnet werden.
|
|
Caudipteryx und Anchiornis könnten fliegende Vorfahren gehabt haben
Kiat & O’Connor erklären, wie die Anzahl und Form der Flugfedern von ausgestorbenen Coelurosauriern mit dem Fortbewegungsstil bei rezenten Vögeln korrelieren. Sie kommen dabei zu dem Ergebnis, dass Caudipteryx und Anchiornithinen ihre Flugfähigkeit möglicherweise sekundär wieder verloren haben, aber durchaus von fliegenden Vorfahren abstammen könnten.
|
|
Mysteriöser Bagaraatan war ein juveniler Tyrannosauride
Słowiak, Brusatte & Szczygielski überprüfen erneut das Fossilmaterial, das Bagaraatan ostromi zugeordnet wurde. Sie interpretieren das Holotyp-Exemplar als einen nicht näher bestimmten juvenile Tyrannosauriden und berichten, dass einige der ursprünglich Bagaraatan zugeschriebenen Fossilien tatsächlich zu Caenagnathiden gehören.
|
Datai yingliangis |
Neuer Ankylosaurier aus Südostchina
Xing et al. beschreiben auf Basis eines Schädels und Teilskeletts einen bislang unbekannten Ankylosaurier aus der Zhoutian Formation in der südostchinesischen Provinz Jiangxi. Der Panzersaurier, einer der ältesten modernen Ankylosaurier mit Schwanzkeule, heißt nun Datai yingliangis.
|
|
Skelettanatomie von Oksoko avarsan gibt Aufschluss über andere Oviraptotosaurier
Funston beschreibt umfassend die Skelettanatomie des zweifingrigen Oviraptorosauriers Oksoko avarsan. Er gibt dabei auch einen Einblick in seine ontogenetische Variation. Die exzellente Erhaltung der Fossilien ermöglicht einzigartige Einblicke in die Anatomie eines Oviraptoriden, was wertvolle Kontextinformationen für die Interpretation anderer Oviraptorosaurier liefert.
|
|
Über das Laufverhalten von Dromaeosauriern
Manafzadeh, Gatesy & Bhullar ermitteln mithilfe von raycast-basierten 3D-Messungen neue Daten, die das Lauf- und auch Angriffsverhalten von Dromaeosauriern wie Deinonychus entschlüsseln. Mit ihrer Kralle konnten sie nicht nur Beutetiere am Boden fixieren, sondern gezielt und schwungvoll zustechen.
|
Riojavenatrix lacustris |
Neuer Spinosaurier aus Spanien
Isasmendi et al. beschreiben einen neuen Spinosaurier aus der fossilreichen Enciso Gruppe, einer Fundstelle aus der Unterkreide in der für ihren Weinbau bekannten Region La Rioja in Spanien. Es ist inzwischen schon der fünfte beschriebene Spinosauride, der auf der Iberischen Halbinsel gefunden wurde. Er trägt den Namen Riojavenatrix lacustris.
|
|
Älteste Dinosaurier-Fährten aus Australien entdeckt
Romilio et al. beschreiben Dinosaurier-Fährten aus den Razorback Beds (Queensland; Australien) aus dem frühen Jura (Sinemurium). Diese Fährten repräsentieren die bisher ältesten Dinosaurier-Fährten, die in auf dem australischen Kontinent entdeckt wurden.
|
|
Wer war der größte Sauropode Argentiniens?
Jorge Orlando Calvo unternimmt in einer Studie den Versuch, den größten Titanosaurier aus Argentinien zu bestimmen, trotz begrenzter Daten. Die Studie umfasst eine Untersuchung von Argyrosaurus superbus, Antarctosaurus giganteus, Argentinosaurus huinculensis, Puertasaurus reuili, Futalognkosaurus dukei, Traukutitan eocaudata, Dreadnoughtus schrani, Notocolossus gonzalezparejasi und Patagotitan mayorum. Basierend auf der Größe der verfügbaren Knochen könnte der größte bekannte Titanosauria entweder Notocolossus oder Puertasaurus sein. |
|
Erster Ankylosaurier aus der Unterkreide von British Columbia (Kanada)
Cross & Arbour identifizieren einen Oberschenkelknochen, der 1993 am Murray River im Nordosten von British Columbia gesammelt wurde, als den eines Ankylosauriers. Das Exemplar ist allerdings zu stark beschädigt, um es den Nodosauridae oder Ankylosauridae zuzuordnen. Dennoch ist es der erste Ankylosaurier-Fund aus der unterkreidezeitlichen Dunvegan Formation. |
„Jingia“dongxingensis |
Neuer Mamenchisaurier aus China
Ren et al. beschreiben einen neuen Mamenchisaurier, dessen Fossilien in der Dongxing Formation in Liaoning (China) entdeckt wurden. Die neue Art trägt den Namen „Jingia“dongxingensis, dieser ist allerdings nicht gültig, da der Name Jingia bereits an einen Schmetterling vergeben wurde. Der Dinosaurier wird also demnächst umbenannt werden. |
|
Neuer Enantihornithinae aus China
Wang et al. beschreiben einen neuen Enantiornithinen aus der Jiufotang Formation (Provinz Liaoning, China). entdeckt. Der Holotyp ist auf einer einzigen Platte konserviert und besteht aus einem nahezu vollständigen, in ventraler Ansicht erhaltenen Exemplar. Ein Teil der Wirbelsäule und die meisten Gastralien fehlen. Schwache Federabdrücke sind um Teile des Skeletts sichtbar. Der neue Urvogel wird Imparavis attenboroughi heißen.
|
|
Vogel-Vorfahren waren bereits vor Entwicklung des Fluges daran angepasst
Wu et al. veröffentlichen eine Studie zur Evolution des Schultergürtels von gefiederten Theropoden (Pennaraptora). Dabei entdecken sie Hinweise auf Modifikationen, die den Bewegungsbereich der Vordergliedmaße vor dem Ursprung des Fluges bei Paraviern verändert haben. Außerdem liefern sie Hinweise auf nachfolgende flugadaptive Modifikationen bei modernen Vögeln.
|
März
|
Spinosaurus jagte wie ein Reiher, nicht wie ein Otter
Myhrvold et al. veröffentlichen ein Gegenpaper zu den Ausführungen von Fabbri et al. (2022), in welcher Spinosaurus aufgrund seiner hohen Knochendichte ein subaquatisches Jagdverhalten nachgesagt wurde – also dass er wie ein Otter seiner Beute hinterhertauchen konnte. Neue statistische Analysen liefern jedoch Belege, dass Spinosaurus wahrscheinlich kein aquatischer Beutegreifer war, sondern ein semeaquatischer Lauerjäger, der vergleichbar mit einem Firschreiher auf ihm zu nahe kommende große Firsche wartete.
|
Chakisaurus nekul |
Neuer Ornithopode aus Argentinien
Alvarez Nogueira et al. beschreiben einen neuen Ornithopoden, dessen Fossilien in der Huincul Formation in Neuquen (Argentinien) entdeckt wurden. Die neue Art trägt den Namen Chakisaurus nekul.
|
|
Die Zähne aus Kem Kem: Welche Theropoden lebten im Lebensraum von Spinosaurus?
Hendrickx et al. veröffentlichen eine umfangreiche Studie zu den Verwandtschaftsbeziehungen der Theropoden einer der berühmtesten Fossillagerstätten aus Nordafrika. Zähne, die in der Kem Kem Group (Marokko) häufig gefunden wurden, geben darüber Aufschluss, mit welchen Raubsauriern sich der berühmte Spinosaurus seinen Lebensraum vor etwa 100 Ma teilte. Die Forscher identifizieren Zähne von Abelisauriden, Spinosaurinen, und Carcharodontosauriden. Ein Zahn gibt weiterhin Rätsel auf: er stammt von einem nicht-abelisauriden Ceratosaurier oder einem Megaraptoren.
|
Hesperonyx martinhotomasorum
|
Neuer Ornithopode aus Portugal
Rotatori et al. beschreiben einen neuen Ornithopoden, dessen Fossilien in der Serrote do Letreiro-Fundstelle in der portugisischen Lourinhã Formation entdeckt wurden. Der Pflanzenfresser aus dem Oberjura trägt den Namen Hesperonyx martinhotomasorum.
|
|
Dino-Fußabdrücke und Felsmalereien
Troiano et al. berichten über die Entdeckung mehrerer Fußabdrücke von Theropoden, Sauropoden und Iguanodontiern aus der frühen Kreidezeit in der Serrote do Letreiro-Stätte (Brasilien). Bemerkenswert ist, dass sie sich nicht an einer paläontologisch interessanten Fundstelle befinden, sondern auch für Archäologen ist diese Entdeckung von großer Bedeutung: Neben den Dinosaurierspuren schmücken indigene Petroglyphen (Felsmalereien) die Oberfläche.
|
|
Ist der chinesische Sauropode Gyposaurus eigentlich ein Lufengosaurus?
Wang, Zhao & You interpretieren in einer neuen Studie den Sauropoden „Gyposaurus“ sinensis aus der chinesischen Lufeng Formation neu. Es handelt sich bei den beiden unter „Gyposaurus“ beschriebenen Exemplaren wohl lediglich um Jungtiere einer bereits länger bekannten Art, Lufengosaurus huenei. Der Name dürfte also in Zukunft als ungültig betrachtet werden. |
|
Die versteckte Ornithischier-Vielfalt aus dem Vereinigten Königreich
Wills, Underwood & Barrett veröffentlichen eine Studie über die taxonomischen Affinitäten isolierter Ornithischier-Zähne aus dem Mitteljura des Vereinigten Königreichs. Die Studie liefert Hinweise auf das Vorhandensein einer zuvor unbekannten, vielfältigen Ornithischier-Fauna während des mittleren Jura.
|
|
In Nordirland beschriebener „Scelidosaurus“ war doch keiner!
Satchell befasst sich in einer Vergleichsstudie einen fragmentarischen Oberschenkelknochen aus Nordirland, der 2021 vorläufig dem frühen Panzersaurier Scelidosaurus zugeschrieben wurde. Diese Zuschreibung lässt sich nicht bestätigen. Es bestehen Zweifel, dass es sich überhaupt um einen Ornithischier handelt. Nach Satchell wird das Fossil nun als Dinosauria indet. geführt, also als unbestimmbarer Dinosaurierknochen. |
Udelartitan celeste |
Neuer Titanosaurier aus Uruguay
Soto et al. beschreiben auf Basis von zwei fragmentarischen Teilskeletten einen neuen Titanosaurier aus der Guichón Formation von Uruguay. Die neue Art trägt den Namen Udelartitan celeste. |
|
Anatomische Analyse des nordamerikanischen Therizinosauriers Nothronychus
Smith & Gillette untersuchen die Skelettanatomie zweier nordamerikanischen Therizinosaurier, Nothronychus graffami und Nothronychus mckinleyi. Dabei entdeckten sie Hinweise auf das Vorhandensein von Merkmalen, die konvergent sowohl mit rezenten Vögeln, mit ornithischischen Dinosauriern als auch mit Titanosaurier-Sauropoden sind.
|
Thyreosaurus atlasicus |
Neuer Stegosaurier aus Marokko
Zafaty et al. beschreiben auf Basis von Rückenwirbeln, Rippen und teilen des Beinskeletts einen neuen Stegosaurier aus der El-Mers-Gruppe von Marokko. Die neue Art trägt den Namen Thyreosaurus atlasicus. |
|
Phylogenetische Studie zu Antarctopelta
Soto Acuña, Vargas & Kaluza liefern eine neue Beschreibung des Holotyp-Exemplars von Antarctopelta aus der Snow Hill Island Formation in der Antarktis. Sie stützen dessen phylogenetische Position innerhalb der Parankylosauria.
|
April
|
Beschreibung der Dinosaurier-Vielfalt aus der Morrison Formation
Maidment untersucht, wie sich die Biodiversität der jurassischen Dinosaurier in der nordamerikanischen Morrison Formation verändert hat, über einen Zeitraum von etwa 9 Ma. Dort lebten einige der bekanntesten Dinosaurier, wie Allosaurus, Brachiosaurus, Stegosaurus und Diplodocus. Unter Verwendung eines neuen hochauflösenden chronostratigraphischen Rahmens für die Formation kartiert Maidment deren Funddaten aus der Paleobiology Database zeitlich und räumlich, um Muster der Diversitätsveränderung im Laufe der Zeit und im Raum zu untersuchen.
|
|
Hohlräume in Rippenknochen haben sich unabhängig bei verschiedenen Sauropoden entwickelt
King et al. berichten über den Nachweis einer zuvor unbekannten Form der Pneumatizität (der Hohlräume) in einem Rippenknochen eines Apatosaurus. Sie schlagen vor, dass die Rippenpneumatizität unter Apatosaurinen individuell variabel ist. Die Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass pneumatische Rippen sich unabhängig bei Diplodocidae und Titanosauriformes entwickelten und somit als Merkmale ungeeignet sind, um auf Ebene einer ganzen Klade bei Diplodociden gedeutet zu werden. |
|
Schädelfossilien eines Ornithopoden aus der Castrillo de la Reina Formation
Escanero-Aguilar et al. beschreiben Schädelfragmente eines hadrosauriformen Ornithopoden aus der unteren Kreidezeit der spanischen Castrillo de la Reina Formation. Diese werden als weiter fortgeschritten als Iguanodon, aber basaler als Proa interpretiert und erweitern die bekannte Vielfalt der Ornithopoden aus dem Cameros-Becken.
|
|
Auch frühe Dinosaurier hatten bereits schnelle Wachstumsraten
Curry Rogers et al. veröffentlichen eine Studie zur Oberschenkel-Histologie von Tieren aus der tiassischen Ischigualasto Formation in Argentinien. Zu den untersuchten Tieren gehören auch frühe Dinosaurier wie Chromogisaurus novasi, Eodromaeus murphi, Eoraptor lunensis, Herrerasaurus ischigualastensis und Sanjuansaurus gordilloi. Die Forscher stellen fest, dass frühe Dinosaurier, die aus dieser Formation bekannt sind, mindestens genauso schnell wuchsen wie Sauropodomorphen und Theropoden aus dem späteren Mesozoikum. Ihre hohen Wachstumsraten unterschieden sie außerdem nicht von anderen Reptilien, die zur gleichen Zeit lebten.
|
|
Studie über die Vogelbeckendinosaurier aus der Unterkreide Spaniens
Santos-Cubedo veröffentlicht eine Übersicht über die frühen kreidezeitlichen Vogelbeckendinosaurier aus dem Maestrat-Becken in Spanien. Diese Fundstätte in der Kordillere ist ein wichtiger Ort für die Erforschung der Hadrosaurier und Styracosterna der Unterkreide in Europa, die in diesen Gebieten die häufigste Gruppe der Dinosaurier sind. Die Vielfalt dieser Klade war während des Barremiums bis Albinums größer als ursprünglich angenommen.
|
|
Virtuelles 3D-Modell von Spinophorosaurus
Vidal erklärt anhand von Spinophorosaurus, wie virtuelle 3D-Modelle von Sauropoden ein Verständnis ihrer Biomechanik ermöglicht haben. Diese Form der virtuellen Paläontologie hat die Erforschung von Organismen aus der Vergangenheit revolutioniert. Komplexe Montagesysteme und teure Nachbildungen, die einst zur Untersuchung ihrer Skelette verwendet wurden, sind heute dank Fortschritten in der Computertechnik leichter zu realisieren. Fragen wie die Position ihrer langen Hälse, ihre Bewegungsfähigkeiten und funktionellen Auswirkungen oder sogar wie sie sich gepaart haben, lassen sich daher einfacher beantworten als je zuvor. |
|
Gehören fragmentarische „Dinosaurier“-Fossilien aus der Obertrias Europas zu gigantischen Ichthyosauriern?
Perillo & Sander deuten die vermeintlichen Knochenfragmente von großen Dinosauriern aus dem Rhaetium aus Frankreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich als Fossilien von großen Ichthyosauriern auf Basis ihrer Knochenhistologie. Die Forscher fanden eine Kombination von gemeinsamen histologischen Merkmalen, die denen des Riesen-Ichthyosauriers Shastasaurus sikanniensis aus Kanada ähneln. Die Knochen zeigen darüber hinaus auch Merkmale, die auf ein schnelles Wachstum und das Erreichen gigantischer Körpergrößen hindeuten.
|
|
Mögliches Ceratosauriden-Fossil aus dem Mitteljura Argentiniens
Pradelli, Pol & Ezcurra beschreiben ein Fossil aus der mitteljurassischen Cañadón Asfalto Formation in Argentinien, das wahrscheinlich das Zahnbein eines Ceratosauriden darstellt. Dies erhöht die bekannte Vielfalt der Theropoden aus dieser Formation, und überhaupt der des Mitteljura, die in Südamerika bislang nur durch sieben bekannte Arten überliefert sind. Der Fund unterstützt die These der Verbreitung von Ceratosauriern auch in Südamerika. In Uruguay wurden bereits einige isolierte Zähne gefunden, die auf die Existenz dieser Fleischfresser dort hindeuten.
|
|
Neues Sauropoden-Material aus der Winton Formation lässt Zweifel an der Art Australotitan cooperensis aufkommen
Beeston et al. beschreiben neues Sauropodenmaterial aus der Winton-Formation (Australien) und ziehen dabei die Gültigkeit des jüngst beschriebenen Australotitan cooperensis in Zweifel. Sie vermuten auf Basis ihrer Ergebnisse, dass das Material höchstwahrscheinlich ein jüngeres Synonym von Diamantinasaurus matildae ist, und schlagen deshalb eine Einordnung als Diamantinasauridae indet. vor. |
|
3D-Schädelscan belegt starke Belastbarkeit des Schädels früher Oviraptorosaurier
Meade et al. erstellten 3D-Schädelmodelle für den früh abzweigenden Incisivosaurus gauthieri und drei Oviraptoriden, Citipati osmolskae, Conchoraptor gracilis und Khaan mckennai. Bei ihrer Analyse fanden sie Hinweise darauf, dass Oviraptorosaurier schon früh in ihrer Evolutionsgeschichte die Fähigkeit entwickelten, dass ihre Schädel großen mechanischen Belastungen standhalten konnten. Dies geschah offenbar bereits lange vor dem Auftreten des typischen Schädelbaus der höher entwickelten Oviraptoriden.
|
Titanomachya gimenezi
|
Neuer Saltasaurier aus Argentinien
Perez-Moreno et al. beschreiben einen neuen, recht kleinen Saltasaurier aus der La Colonia Formation von Argentinien. Die neue Art trägt den Namen Titanomachya gimenezi. |
|
Die Dinosaurier der Unterkreide von Brasilien
Bandeira et al. überprüfen Dinosaurierüberreste aus den frühkreidezeitlichen Massacará- und Ilhas-Gruppen in Brasilien, die zwischen 1859 und 1906 gesammelt wurden. Sie interpretieren die untersuchten Fossilien als Hinweis auf das Vorhandensein einer Dinosaurier-Gemeinschaft der frühen Kreidezeit, einschließlich Theropoden, Sauropoden und Ornithopoden.
|
Tietasaura derbyiana
|
Neuer Elasmaria-Ornithopode aus Brasilien
Bandeira et al. reklassifizieren einen neuen Ornithopoden aus der Gruppe der Elasmaria. Seine Überreste wurden bereits im 19. Jahrhundert in Südamerika entdeckt. |
|
Ältester Nachweis eines Abelisauriers aus Südamerika
Ribeiro et al. identifizieren einen Theropodenzahn aus der Missão Velha Formation aus Brasilien als den ältesten bisher in Südamerika gemeldeten Nachweis eines Abelisauriden. Der Fund ist zeitlich schwierig einzuordnen, stammt aber vom Übergang vom Oberjura zur Oberkreide. |
|
Zahnersatz bei Vogelfüßern
Hu et al. entdecken im Rahmen ihrer Studie ein Muster, wie Jeholosaurus shangyuanensis seine Zähne ersetzte. Offensichtlich verlangsamte sich der Zahnersatz mit zunehmendem Alter. Ausgewachsenen Ornithopoden fielen die Zähne in längeren Zeitintervallen aus als ihren Jungtieren.
|
|
Studie über das Fressverhalten von Dromaeosauriern („Raptoren“)
Tse, Miller & Pittman untersuchen die Schädelform und Bissmechanik von Dromaeosauriden. Nach ihrer Studie war Deinonychus antirrhopus an die Jagd auf große Wirbeltiere angepasst. Für Halszkaraptor escuilliei betrachten sie es hingehen als unwahrscheinlich, dass er Fische jagte. Seine Lebensweise ähnelte wohl vielmehr der von heutigen Wasservögeln wie Enten und Gänsen.
|
|
Vergleichsstudie bestätigt Zweifel an der Gültigkeit des arktischen Entenschnabelsauriers „Ugrunaaluk“
Sharpe et al. beschreiben Fossilmaterial eines wahrscheinlich halbwüchsigen Exemplars von Edmontosaurus regalis aus der Horseshoe Canyon Formation. Sie interpretieren seine Ähnlichkeiten mit „Ugrunaaluk kuukpikensis“ als Unterstützung für die These, dass dieser keine eigene Art und Gattung war, sondern zu Edmontosaurus gehörte.
|
|
Was nach dem Tod eines Sauropoden geschah
Filippi, Previtera & Garrido veröffentlichen eine Studie zur Taphonomie des Fossilmaterials von Kaijutitan maui aus der argentinischen Sierra Barrosa Formatio, einer Lagerstätte aus der Oberkreide. Diese Arbeit stellt den ersten taphonomischen und histologischen Fallstudie eines Dinosauriers aus der Rincón de los Sauces Region dar. Einige Merkmale legen nahe, dass das Kaijutitan-Exemplar über einen gewissen Zeitraum einer Verwitterung ausgesetzt war, bevor es endgültig eingebettet wurde. Auch Aasfresser haben am Kadaver des Sauropoden gefressen und die Knochen an der Fundstelle verstreut.
|
|
Sind „Compsognathiden“ eigentlich die Jungtiere von großen Theropoden?
Traditionell werden die Compsognathiden als kleine Coelurosaurier betrachtet. Allerdings wurde bislang noch kein einziges ausgewachsenes Exemplargefunden. Alle bislang bekannten Exemplare besaieren auf Jungtieren, die teils noch ein deutliches Kindchenschema zeigen. Andrea Cau präsentiert in seiner neuen Studie Belege, dass die Compsognathiden keine natürliche Gruppe der Dinosaurier darstellen, sondern vielmehr Jungtiere großer Carnivoren wie Allosauroiden oder Megalosauroiden sind. Dazu wendete er eine „Ontogenetische Zustandsaufteilung“ (OSP) an, ein neuartiges Codierungsprotokoll, das die Variationen zwischen Jungtieren und Erwachsenen integriert. Jungtiere von Dinosaurier können sich nämlich erheblich von ihren erwachsenen Artgenossen unterscheiden. Außerdem fand er zusätzliche Erklärungen, warum die für die späte Kreidezeit typischen Gemeinschaften von Tyrannosauriern erst damals entstanden: die „Triumvirate“ der Nicht-Coelurosaurier-Theropoden hätten sie zuvor gehindert, ökologische Spitzennischen zu erreichen. |
|
Über das Brutverhalten von Dromaeosauriern
Wu et al. beschreiben mögliche Dromaeosaurier-Eier aus der oberkreidezeitlichen Lianhe Formation in China. Sie benennen ein neues Ootaxon, Gannanoolithus yingliangi. Die Entdeckung von dessen paarweise gelegten Eiern interpretieren sie als möglichen Hinweis darauf, dass Dromaeosaurier paarig funktionelle Eileiter hatten. |
|
Unbestimmbare Dino-Rippe aus Brasilien
Paio et al. beschreiben ein neues Rippenfragment aus der brasilianischen Marília Formation. Es stammt aus dem Campanium bis Maastrichtium und dürfte einen nicht näher bestimmbaren Saurischier zugehörig sein.
|
|
Erster Nachweis eines Dinosauriers aus Thailand
Buffetaut & Tong interpretieren einen vermeintlichen Ichthyosaurierzahn aus der Sao-Khua-Formation, der 1962 gefunden und 1963 beschrieben wurde, als Zahn eines Spinosauriden. Es ist damit der erste Fund eines Nichtvogel-Dinosauriers, der aus Thailand bekannt ist. |
|
Großer Tyrannosaurier-Zahn aus Südchina
Xing et al. beschreiben große Tyrannosauroid-Zähne aus der Dalangshan Formation aus der späten Oberkreide von Südchina. Dies stellt den bislang südlichsten bekannten Nachweis von Tyrannosauriern auf dem asiatischen Kontinent aus diesem Zeitabschnitt dar. |
|
Junge Entenschnabelsaurier fraßen vielleicht andere Pflanzen als ihre Eltern
Warnock-Juteau et al. präsentieren Beweise aus der Untersuchung eines Schädels eines juvenilen Hadrosauriers aus der Dinosaur Park Formation aus der Oberkreide von Kanada. Sie können als Hinweis auf Unterschiede in der Entwicklung des Zahnbatteries zwischen Hadrosaurierarten interpretiert werden. Möglicherweise ernährten sich junge Entenschnabeldinosaurier von anderen Pflanhzen als ihre ausgewachsenen Artgebossen.
|
|
Fußspuren eines riesigen Troodontiden?
Xing et al. beschreiben Spuren aus der oberen kreidezeitlichen Shaxian-Formation (Fujian, China), die möglicherweise von einem großwüchsigen (mit einer geschätzten Hüfthöhe von über 1,8 m) Troodontiden stammen könnten, und benennen eine neue Ichnotaxon Fujianipus yingliangi. |
|
Studie über die Anatomie und das Grabverhalten von Oryctodromeus
Krumenacker et al.veröffentlichen eine Neubeschreibung der Skelettanatomie und eine Studie zu den Verwandtschaftsverhältnissen von Oryctodromeus cubicularis, eines kleinen, tunnelgrabenden Ornithopoden. Neue Funde aus Idaho und Montana liefern eine Reihe zusätzlicher diagnostischer Merkmale für das Taxon. Außerdem konnten sie druch diese Rückschlüsse auf das Verhalten ziehen. Die Grabgänge von Oryctodromeus hatten offenbar separate oder mehrere Eingänge und Ausgänge.
|
|
Nicht alle langgestreckten Dino-Eier aus China gehören offenbar zu Oviraptorosauriern!
Zhu, Wang & Wang untersuchen die mikrostrukturelle Variation von langgestreckten (elongatoolithiden) Eiern aus China und interpretieren die untersuchte Variation als Hinweis darauf, dass nicht alle dieser typischen Eierschalen mit Oviraptorosauriern in Verbindung gebracht werden können. |
|
Tyrannosaurus – wohl doch kein hochintelligenter Werkzeugbauer!
Caspar et al. veröffentlichen ein Gegenpaper zu der Studie von Herculano-Houzel (2023), die darin die Neuronenzahlen im Gehirn von Theropoden als Indikatoren für deren Verhaltensweisen heranzog – oder kurz gesagt behauptete, Theropoden wie T. rex seien etwa so intelligent wie Paviane gewesen und demnach auch imstande, Werkzeuge herzustellen. Die Autoren der neuen Studie identifizieren allerdings mehrere Mängel in der aufsehenerregenden Analyse und Interpretation. Sie schlagen überarbeitete Schätzungen der Enzephalisierung und der Telencephalon-Neuronenzahlen bei Dinosauriern vor, basierend auf phylogenetisch informierten Modellen und einem überarbeiteten Datensatz von Messungen im Schädelinnenraum. Ihrem Ergebnis nach war die Neuronenanzahl deutlich niedriger als von Herculano-Houzel angenommen. Außerdem seien diese nur bedingt ein Indikator für eine bestimmte Intelligenz und Lebensweise. |
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
|
Beschreibung der Dinosaurier-Vielfalt aus der Morrison Formation
Kirkland et al. beschreiben die Biodiversität der kreidezeitlichen Dinosaurier aus dem Bundesstaat Utah. Die Studie wird im November veröffentlicht und ist noch nicht einsehbar!
|
Dezember
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Für noch mehr Lesestoff schau gerne in die Kategorie Meine Bücher. Alle meine Werke findest du auch in der Sidebar rechts – mit einem direktlink zu Amazon, wo du sie gleich bestellen kannst.
Wie kannst du Die Weißen Steine sonst noch unterstützen?
|
Klar, in erster Linie natürlich, wenn du dir eines meiner Bücher kaufst. Aber du kannst mir auch auf anderen Wegen eine große Freude machen:
- Teile diesen Beitrag auf Facebook, Instagram oder anderen sozialen Medien!
- Schreibe mir eine nette Rezension auf Amazon!
- Kaufe hier auf der Website über Affiliate Links ein!
Ich kriege übrigens auch eine kleine Unterstützung, wenn du etwas völlig anderes kaufst, es muss nicht unbedingt der hier beworbene Artikel sein! Das sind zwar meistens nur Centbeiträge, aber sie helfen dabei, diese Seite am Laufen zu erhalten.
Aber wenn du gerade nicht die Zeit oder das Geld für große Bestellungen hast, kannst du mir trotzdem helfen! Folge meiner Seite weiter so lieb, wie du es schon tust, und teilt meine Beiträge mit deinen Freunden. Teilen und Liken kostet nicht viel Zeit. Denn bestimmt gibt es in deiner Freundesliste auch den einen oder anderen, der sich für Dinos oder Abenteuerbücher interessiert. Deshalb würde ich mich riesig freuen, wenn du mich weiterempfehlen würdest! |
|
Zusammen mit meiner lieben Frau Sahar habe ich auch noch eine Menge mehr zu bieten! Sahar ist nämlich eine großartige Künstlerin und fertigt Gemälde, Lesezeichen, Stofftaschen und viele andere coole Artikel an. Auch mit tollen Urzeit-Motiven! Klick dich einfach mal durch die Beiträge in der Kategorie Produkte & Services. Bestimmt findest du da etwas nach deinem Geschmack. Oder auch ein schönes Geschenk für deine Lieben. |
Einen Grund, anderen eine Freude zu bereiten, findet man schließlich immer!
Ähnliche Beiträge