Dinosaurier lebten auf der ganzen Welt. Sie besiedelten alle Kontinente und Klimazonen während des Erdmittelalters. Auch bei uns in Deutschland kamen sie vor, obwohl Deutschland nicht gerade das ergiebigste Dinosaurier-Land ist. Die meisten Dino-Fossilien werden derzeit in Südamerika und China gefunden. Doch wurden auch in unserer Heimat einige aufsehenerregende Funde gemacht. Hier möchte ich sie dir einmal näher vorstellen!
Obertrias
Während der Trias bildeten alle Erdteile noch eine einzige große Landmasse, die von den Fachleuten Pangaea genannt wird. Zu Beginn dieser Periode gab es bei uns aber noch keine Dinosaurier. Sie traten als Tiergruppe erst vor etwa 235 Ma auf, allerdings entwickelten sie sich auf der kühleren und feuchteren Südhalbkugel, wahrscheinlich in Afrika oder Südamerika. Wann die Dinosaurier nordwärts zogen und sich auch die ariden Gebiete des heutigen Nordamerikas, Asiens und Europas erschlossen, ist derzeit noch unklar. Es gibt zwar einige Hinweise auf eine frühe Migration der Dinosaurier nordwärts, jedoch scheinen sie dort, wo heute Deutschland liegt, erst deutlich später angekommen zu sein.
Erst in der späten Trias, vor etwa 215 Ma, waren sie auch bei uns in Deutschland bereits etabliert und mit mehreren Arten vertreten. Unsere Heimat war also schon früh ein wahres Dinosaurierparadies! Allerdings mussten sich die frühen Dinos zu jener Zeit ihren Lebensraum noch mit anderen großen Reptilien teilen. Dazu gehörten zum Beispiel die furchterregenden Rauisuchier, wie Teratosaurus, oder der riesige Lurch Mastodonsaurus, der die Größe eines heutigen Krokodils erreichte. Auch die frühe Schildkröte Proganochelys lebte in diesem Lebensraum.

Die Trossingen- und Löwenstein Formation
Doch der bevorstehender Erfolg der Dinosaurier zeichnete sich schon in der späten Trias ab. Plateosaurus war zum Beispiel ein 10m langer und mehr als 4 Tonnen schwerer Pflanzenfresser, beinahe so groß also wie ein heutiger Elefant. Mehr als 100 zum Teil hervorragend erhaltene Skelette dieses großen Tieres wurden allein entlang des Neckars und der Pegnitz gefunden.
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Die meisten davon stammen aus dem schwäbischen Trossingen. In diesem beschaulichen Städtchen, das unter anderem auch berühmt ist für seine Musikinstrumente, befindet sich der größte „Dinosaurierfriedhof“ Europas. Nach ihm ist auch die Trossingen Formation benannt, eine der reichhaltigsten Fossillagerstätten der späten Trias und des frühen Jura. Unter ihr liegt die etwas ältere Löwenstein Formation. Beide Formationen lagerten sich im südlichen und mittleren Deutschland während der Zeit von vor 216 bis 201 Ma ab. |

Von Sachsen-Anhalt über Thüringen bis nach Bayern wurden in ihren Aufschlüssen viele unterschiedliche Dinosaurier entdeckt. Darunter waren auch die etwas kleineren Prosauropoden Ruehleia und Efraasia, der kleine Theropode Procompsognathus und der mittelgroße Jäger Liliensternus. Liliensternus und Ruehleia wurden beide nach dem Arzt und Paläontologen Hugo Rühle von Lilienstern benannt. Aus Trossingen stammt außerdem der Tuebingosaurus. Dieser ist insofern bemerkenswert, weil er offenbar zu den Massopoda, einer fortschrittlicheren Gruppe von Sauropodomorphen gehört. Er war also mit den „echten“ Langhals-Sauriern deutlich näher verwandt als Plateosaurus. Allerdings wird sein Status als gültige Art von einigen Forschern auch angezweifelt.
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Die Trossingen Formation in meinen Büchern:Das prähistorische Trossingen ist einer der Handlungsorte in Mein zauberhaftes Dinosaurierbuch. In der neunten Geschichte reist du in die Trias, wobei du dem Plateosaurus Paul dabei hilfst, das zweibeinige Laufen zu lernen. Später kannst du ihn bei einem Wettrennen gegen seine Geschwister anfeuern. |
Unterer Jura
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Zu Beginn des Jura brach der Superkontinent Pangaea allmählich auseinander. Neue Seestraßen öffneten sich und der Meeresspiegel stieg stark an. Das Land, auf welchem zuvor noch Dinosaurier umherstapften, wurde größtenteils überflutet. Wo es zuvor noch Buschland, Halbwüsten und Nadel- und Zykadeenwälder gab, fand man nun Flachmeere, Korallenriffe, Inseln und Lagunen. Besonders während der Zeit des Unterjura, vor rund 180 Ma, lagerte sich in weiten Teilen Mittel- bis Nordwesteuropas der sogenannte Posidonienschiefer ab. |
Nahe der schwäbischen Stadt Holzmaden wurden darin nicht nur zahlreiche Fische und Wirbellose, sondern auch viele beeindruckende Fossilien von Meereskrokodilen und Ichthyosauriern entdeckt. Beide waren an das Leben im Meer perfekt angepasst. In den Korallenriffen unserer Heimat hatten sie ihre Kinderstuben. Einige der Fossilien der Ichthyosaurier waren so gut erhalten, dass man in ihnen sogar die Exemplare von Jungtieren entdecken konnte, was belegt, dass Ichthyosaurier lebendgebärend waren.

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Der Posidonienschiefer in meinen Büchern:Das Jurameer des Posidonienschiefers ist einer der Handlungsorte in Mein zauberhaftes Dinosaurierbuch. In der achten Geschichte tauchst du hinab in ein bezauberndes Korallenriff, um der Stenopterygius-Dame Stella dabei zu helfen, ihr Kind zur Welt zu bringen. |
Die Dinosaurier des deutschen Unterjura
Auch ein Dinosaurier ist aus dem Posidonienschiefer bekannt. Der kleine Sauropode Ohmdenosaurus wurde nach seinem Fundort bei Ohmden in Baden-Württemberg benannt. Er ist durch einige fragmentarische Beinknochen überliefert. Wahrscheinlich wurde der Kadaver dieses frühen Sauropoden durch die Flut ins Meer geschwemmt und gelangte so in den marinen Schiefer. Etwa gleichalt ist der kleine gepanzerte Emausaurus, der aber nicht in Süddeutschland, sondern bei Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern gefunden wurde. Er stammt wohl aus einem südlichen Ausläufer der eigentlich dänischen Sorthat Formation.

Unweit seiner Fundstelle wurden außerdem die Überreste eines Sauropoden gefunden, der sich von Ohmdenosaurus aber deutlich unterscheidet und mit dem marokkanischen Tazoudosaurus verwandt sein könnte. Ebenfalls aus dem norddeutschen Geschiebe des Unterjuras stammt der Wirbelknochen eines kleinen Theropoden, der bislang allerdings lediglich als der eines Orioniden identifiziert werden konnte. Vielleicht gehörte er einem frühen Megalosaurier.
Mittlerer Jura
Die größten fleischfressenden Dinosaurier, die jemals in Deutschland lebten, trieben allerdings erst im Mitteljura ihr Unwesen, im Zeitalter des Calloviums vor etwa 164 Ma. Im Wiehengebirge, im Kalksteinbruch Pott nahe der Stadt Minden in Nordrhein-Westfalen, entdeckte man im Jahre 1999 die Überreste eines gewaltigen Raubdinosauriers. Eine Rippe dieses imposanten Tieres war um 50% größer als die des Allosaurus, des wohl bekanntesten Theropoden des Jura. Ausgehend davon wurde die Gesamtlänge des Tieres damals auf mindestens 12m beziffert. Dies wurde heute jedoch inzwischen etwas nach unten korrigiert. Neuere Untersuchungen lassen auf ein Tier von 7 bis 9m Körperlänge schließen. Allerdings wurde festgestellt, dass es sich wohl um ein noch nicht ausgewachsenes Jungtier handelte. Wiehenvenator, wie ihn die Wissenschaftler tauften, könnte als ausgewachsenes Tier also deutlich größer geworden sein. Ausgewachsen dürfte er Allosaurus also wohl deutlich übertroffen haben.

Deutschland – frühe Hochburg der Megalosaurier
In der sogenannten Ornatenton Formation, wie man die Fundgegend nennt, wurden außerdem die Überreste von Meereskrokodilen und Pliosauriern, wie Metriorhynchus und Liopleurodon gefunden. Aber mindestens ein weiterer riesiger Fleischfresser lebte dort. Ein enger Verwandter des Wiehenvenator war nämlich Torvosaurus, der ebenfalls bei uns in Deutschland gelebt haben könnte. Fußspuren und auch einige fragmentarische Schädelfossilien, die an der Lutternschen Egge zwischen Minden und Bad Oeynhausen entdeckt wurden, zeugen jedenfalls von der Anwesenheit dieses großen Fleischfressers.
Wenn es sich hierbei wirklich um einen Torvosaurus handelt, so wären das die ältesten bekannten Überreste dieses Fleischfressers, der ansonsten nur aus dem Oberjura bekannt ist. Wir haben es also wohl eher doch mit einer eigenen, urtümlicheren Art zu tun. Deutschland könnte somit ein wichtiger Angelpunkt in der Entwicklungsgeschichte großer Megalosauriden gewesen sein. Von hier aus gelangten sie offenbar auf dem Westweg nach Portugal und über eine Landbrücke dort auch nach Nordamerika, sowie über den Südweg bis nach Ostafrika. Auch Torvosaurus konnte, wie Funde aus Portugal belegen, 11m Körperlänge erreichen – sein möglicher deutscher Vorfahre vielleicht ebenfalls!
Ein weiterer Wirbel eines Megalosauriden, der allerdings wahrscheinlich durch die Gletscher der Eiszeit zu uns nach Deutschland transportiert worden ist, wurde bei Ahrensburg in der Nähe von Hamburg entdeckt und befindet sich heute im Eiszeitmuseum Lütjenburg. Sein ehemaliger Besitzer könnte vielleicht im prähistorischen Dänemark oder Schweden gelebt haben.
Oberjura
Je weiter sich die Tethys öffnete und je höher sich der Meeresspiegel hob, umso mehr prägte das Meer das Landschaftsbild unserer prähistorischen Heimat. Abseits der Korallenriffe sah es bei uns im Jura nun etwa so aus wie heute auf den Bahamas. Im tropisch warmen Tethysmeer lagen einige größere, aber vor allem viele kleinere Inseln. Diese waren aber auch die Heimat von mehreren verschiedenen Dinosauriern!
Urvögel
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Das bekannteste Dinosaurier-Fossil aus Deutschland ist ohne Zweifel der Archaeopteryx, auch als Urvogel bekannt. Dieses kaum krähengroße Tier lebte vor 150 Millionen Jahren im oberen Jura, wurde im Steinbruch von Solnhofen in der bayrischen Altmühltal Formation entdeckt. Anhand einer einzigen gefundenen Feder wurde 1861 die Art beschrieben. Doch in den Jahren danach wurden auch vollständige, ebenfalls gefiederte Skelette dieses Tiers entdeckt. Inzwischen gibt es 14 Exemplare dieses Tiers. |
Eines davon könnte jedoch auch eine eigene Gattung repräsentieren, da es deutlich größer ist: Wellnhoferia. Auch ein weiterer Urvogel ist inzwischen als eigene Gattung beschrieben worden: Alcmonavis. Deutschland beherbergte also offenbar nicht nur einen einzigen Urvogel, sondern eine wahre Vielfalt an frühen Verwandten der Vögel!

Die Urvögel erregten bald nach ihrer Entdeckung auch außerhalb Deutschlands Aufsehen. Ihr Auftauchen stützte nämlich die damals noch junge Evolutionstheorie. Archaeopteryx ist eine Mosaikform, wie sie Charles Darwin in seinen Schriften vorausgesagt hatte. Eine Mosaikform ist ein Tier, dass sowohl die Merkmale einer urtümlicheren als auch einer fortschrittlicheren Tiergruppe in sich vereint. Archaeopteryx hat die hohlen Knochen und die Federn eines Vogels. Aber er hat auch einen langen, knöchernen Schwanz, bekrallte Armschwingen und Zähne im Schnabel, so wie ein Dinosaurier.
Weitere Dinosaurier aus dem Altmühltal
Aus Bayern ist außerdem der Compsognathus bekannt, ein kaum hühnergroßer Theropode und Zeitgenosse des Archaeopteryx. Compsognathus hielt lange Zeit den Rekord als der kleinste Dinosaurier der Welt. Er wurde aber in der jüngeren Vergangenheit von einigen Theropoden aus China, die noch kleiner waren als er, vom Zwergen-Thron gestoßen. Trotzdem ist Compsognathus vielen Dino-Freunden noch immer ein Begriff. Nicht zuletzt, weil er als „Compy“ auch einige Auftritte in der Jurassic Park-Reihe hatte.
Sowohl Compsognathus als auch Archaeopteryx mussten jedoch auch vor Räubern auf der Hut sein. Aus der Luft drohte ihnen möglicherweise von Pterosauriern wie Germanodactylus Gefahr. An Land stellten ihnen auch noch größere Jäger wie Juravenator oder der mit buschigen Federn bedeckte Sciurumimus nach. Von beiden sind bislang zwar bloß recht kleine Individuen als Fossil bekannt, doch der außergewöhnlich gute Zustand ihrer Körper verrät, dass die beiden noch längst nicht ausgewachsen waren: als Erwachsene erreichten diese Theropoden vielleicht eine Größe von mehreren Metern und waren gefährliche Killer.

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Die Almühltal Formation in meinen Büchern:Die Altmühltal Formation ist einer der Handlungsorte in Mein zauberhaftes Dinosaurierbuch. In der siebten Geschichte kommst du in den Oberjura Bayerns, wo du dem verzweifelten Urvogel Archie dabei hilfst, von der Insel zu fliehen, auf der er gestrandet ist. |
Zwergsauropoden
Ein weiterer Bewohner der spätjurassischen Inselwelt war der kleine Sauropode Europasaurus, der allerdings nicht in Bayern, sondern im Kalksteinbruch Langenberg am südlichen Rand des niedersächsischen Beckens entdeckt wurde. Europasaurus ist einer der kleinsten bekannten Sauropoden und ein gutes Beispiel für sogenannte Inselverzwergung: Aufgrund seines begrenzten Lebensraumes haben sich seine Vorfahren angepasst und sind immer kleiner geworden. Europasaurus wog wohl kaum mehr als eine Tonne. Wohlgemerkt: Seine Verwandten auf dem Festland konnten damals das mehr als siebzigfache Gewicht erreichen!

Untere Kreidezeit
Auch die Kreidezeit kann mit mehreren verschiedenen deutschen Dinosauriern aufwarten. Im niederländischen Obernkirchen wurden zum Beispiel die fragmentarischen Überreste des Stenopelix gefunden, die entweder zu einem kleinen Horndinosaurier oder Pachycephalosaurier gehören. In Nehden im Sauerland fand man außerdem mehrere recht gut erhaltener Exemplare von Iguanodonten, wahrscheinlich gehörten sie zur Gattung Mantellisaurus. Unweit davon fand man im nordrhein-westfälischen Gronau außerdem noch die Überreste eines gepanzerten Hylaeosaurus. Die Tierwelt Deutschlands vor etwa 125 Ma entsprach also wohl in etwa der, wie sie in der besser bekannten Wessex Formation von England überliefert ist. Es ist somit auch durchaus möglich, dass hier auch große Fleischfresser lebten, wie der Spinosauride Baryonyx.

Etwa aus der Mitte der Kreidezeit, aus dem Übergang vom Aptium zum Albium vor etwa 113 Ma, stammen die Überreste eines frühen Ornithomimosauriers, die sonst vorallem aus der Oberkreide Asiens und Nordamerikas bekannt sind. Bislang war Pelecanimimus aus der Unterkreide Spaniens der einzige eindeutige Vertreter dieser Theropoden in Europa. In einer arstigen Spaltenfüllung bei Balve entdeckten Forscher aber eine typische Handkralle und den Mittelfußknochen. Wahrscheinlich war der deutsche Ornithomimosaurier eng mit Pelecanimimus verwandt.
Die Dinosaurier aus Münchehagen
Deutlich älter, nämlich etwa 139 Ma, sind die Fossilien aus Münchehagen bei Hannover. Dort sind zwar keine Skelette gefunden worden, allerdings viele sogenannte Ichnofossilien. Über 300 Fußabdrücke wurden dort entdeckt, die von den Dinosauriern im schlammigen Bett eines frühkreidezeitlichen Flusses hinterlassen haben. Diese Fußabdrücke bezeugen, dass es bei uns vor etwa 139 Millionen Jahren eine reichhaltige Dinosaurierfauna gab. Kleine Ornithopoden, ähnlich dem kleinen Hypsilophodon und dem größeren Iguanodon, gefürchteten Fleischfressern im Format des Neovenator und sogar gewaltigen Sauropoden von der Größe des berühmten Brontosaurus oder Apatosaurus aus Nordamerika durchstreiften unsere Heimat in der frühen Kreidezeit. Die Skelette dieser imposanten Tiere warten allerdings noch auf ihre Entdeckung. Dort, wo sie einst lebten, zeigt aber der Dinosaurierpark Münchehagen eine beeindruckende Ausstellung mit Modellen in Lebensgröße!

Weitere Dino-Fährten aus Deutschland
Auch im niedersächsichen Obernkirchen, in einem Steinbruch auf dem Bückeberg, nach dem die Bückeberg Formation auch benannt worden ist, wurden etwa 2.700 Dinosaurier-Fußabdrücke ähnlichen Alters wie die aus Münchehagen entdeckt. Die untersten Fundhorizonte sind sogar noch einmal 5 Ma älter und stammen aus der Übergangszeit vom Jura in die Kreide. Darin finden sich auch die typischen, zweizehigen Fußabdrücke von Deinonychosauriern, die umgangssprachlich „Raptoren“ genannt werden. Auch diese gefürchteten Raubdinosaurier streiften also einst durchs prähistorische Deutschland. In den oberen Schichten fanden sich dagegen die Spuren von großen Ornithopoden, wahrscheinlich Iguanodontiden. Von einer anderen Fundstelle, aber ebenfalls aus der Bückeburg Formation, sind auch die Spuren eines mutmaßlichen Ankylosauriers sowie auch eines sehr großen Theropoden bekannt.
Ebenfalls in Niedersachsen, in Barkhausen, wurde zudem eine prähistorische Fährtenreihe gefunden, die von mindestens 11 Dinosauriern verursacht wurde. Sie stammen von neun Sauropoden und zwei Theropoden. Allerdings ssind diese Funde älter als die aus Münchehagen und vom Bückeberg. Vielleicht haben hier bereits vor etwa 150 Ma, während des späten Jura, zwei mächtige Jäger ihre potenzielle Beute verfolgt.
Noch ältere Fußspuren von Dinosauriern aus der Trias finden sich besonders in der Region Franken, wo vor allem die Spuren vieler kleiner Theropoden gefunden wurden. Ein weiteres Gebiet mit ähnlich alten Spurenfunden liegt in Baden-Württemberg. Im Jahr 1912 wurde dort eine einzigartige, sechs Quadratmeter messende Platte mit über 100 Fußabdrücken entdeckt. Diese wurden jedoch während eines Bombenangriffs im Zweiten Weltkrieg zerstört. Heute existieren von diesem beeindruckenden Fund lediglich Bruchstücke und eine Skizze.
Oberkreide
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Fossilien von Dinosauriern aus der Oberkreide, also der Zeit, in welcher meine Buchreihe Die Weißen Steine spielt, sind bei uns in Deutschland eher selten. Gesteinsschichten aus dieser Zeit sind entweder marinen Ursprungs, bildeten sich also im Meer. Aus meiner Heimat in Schleswig-Holstein sind aus der Oberkreide allerdings wieder zahlreiche Meeresfossilien bekannt. Und auch die Überreste von Mosasauriern und eines Plesiosauriers wurden in Norddeutschland bereits entdeckt, zum Beispiel in Lägerdorf bei Itzehoe. |

Die Fossillagerstätten, die aber auf dem Land entstanden, wurden bei uns aber bereits weitestgehend durch Erosion abgetragen oder von jüngeren Schichten überlagert, vor allem während der Eiszeiten. In Adelholzen bei Siegsdorf in Oberbayern fand man allerdings das nur etwa 2m lange Skelett eines kleinen Hadrosauriers. Dieser lebte dort genau zu der Zeit lebte, in welcher Moritz, John und Heinrich in meiner Geschichte auftreten und ihre Abenteuer in Nordamerika an der Seite von T. rex und Co. erleben. Einen Namen hat dieser Dino allerdings noch nicht.
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Deutschland war also in der Urzeit tatsächlich auch ein richtiges Dino-Land, und wer weiß, was in Zukunft noch für aufsehenerregende Entdeckungen bei uns gemacht werden. Schau dich gerne einmal auf dieser interaktiven Karte um! Hier habe ich die wichtigsten Urzeit-Orte, sowohl die Dino-Fundstellen und auch Museen, welche die Dinosaurier aus unserer Heimat zeigen, verzeichnet! |
Liste der bislang bekannten deutschen Dinosaurier:
Bild: | Dinosaurier: | Fundort: | Alter: |
---|---|---|---|
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Archaeopteryx lithographica | Bayern
(Altmühltal Formation) |
ca. 150 Ma
(Oberjura) |
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Alcmonavis poeschli | Bayern
(Altmühltal Formation) |
ca. 150 Ma
(Oberjura) |
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Compsognathus longipes | Bayern
(Altmühltal Formation) |
ca. 150 Ma
(Oberjura) |
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Efraasia minor | Baden-Württemberg
(Löwenstein Formation) |
ca. 212 Ma
(Obertrias) |
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Emausaurus ernsti | Mecklenburg-Vorpommern
(Sorthat Formation) |
ca. 183 Ma
(Unterjura) |
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Europasaurus holgeri | Niedersachsen
(Süntel Formation) |
ca. 152 Ma
(Oberjura) |
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Hylaeosaurus sp. | Nordrhein-Westfalen
(Bückeberg Formation) |
ca. 142 Ma
(Unterkreide) |
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Juravenator starki | Bayern
(Altmühltal Formation) |
ca. 150 Ma
(Oberjura) |
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Liliensternus liliensterni | Baden-Württemberg
(Löwenstein Formation) |
ca. 210 Ma
(Obertrias) |
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Mantellisaurus atherfieldensis | Bayern
(Altmühltal Formation) |
ca. 150 Ma
(Oberjura) |
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Ohmdenosaurus liasicus | Baden-Württemberg
(Posidonienschiefer) |
ca. 182 Ma
(Unterjura) |
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Plateosaurus trossingensis | Baden-Württemberg
(Trossingen Formation) |
ca. 210 Ma
(Obertrias) |
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Procompsognathus triassicus | Baden-Württemberg
(Löwenstein Formation) |
ca. 212 Ma
(Obertrias) |
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Ruehleia bedheimensis | Baden-Württemberg
(Trossingen Formation) |
ca. 210 Ma
(Obertrias) |
![]() |
Sciurumimus albersdoerferi | Bayern
(Altmühltal Formation) |
ca. 150 Ma
(Oberjura) |
![]() |
Stenopelix valdensis | Niedersachsen
(Wealden Formation) |
ca. 140 Ma
(Unterkreide) |
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Torvosaurus sp. (?) | Nordrhein-Westfalen
(Ornatenton Formation) |
ca. 164 Ma
(Mitteljura) |
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Tuebingosaurus maierfritzorum | Baden-Württemberg
(Trossingen Formation) |
ca. 210 Ma
(Obertrias) |
![]() |
Wellnhoferia grandis | Bayern
(Altmühltal Formation) |
ca. 150 Ma
(Oberjura) |
![]() |
Wiehenvenator albati | Nordrhein-Westfalen
(Ornatenton Formation) |
ca. 164 Ma
(Mitteljura) |
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