Name: Cimolopteryx rara („Seltener Kreidezeit-Flügel“)
Beschrieben: 1892 von Othniel C. Marsh
Ordnung: Charadriiformes (Regenpfeiferartige); Familie: Cimolopterygidae
Länge: ♂ 0,39, ♀ bis 0,35m; Flügelspannweite: bis zu 0,95m
Gewicht: ♂ bis 0,35kg, ♀ bis 0,33kg
Ernährung: piscivor
Beschreibung:
Auch wenn viele Vögel der späten Kreidezeit noch sehr urtümliche Dinosaurier-Merkmale wie Armkrallen oder Zähne aufweisen, so gab es auch in den damaligen Ökosystemen schon zahlreiche „echte“ Vögel, die den Vögeln des 21. Jahrhunderts näher stehen als ihren prähistorischen Vorfahren. Im Maastrichtium waren die meisten großen Gruppen der Vögel bereits vertreten und teilten sich ihren Lebensraum mit den Dinosauriern.
Einer der häufigsten Vögel des westlichen Nordamerikas jener Zeit ist Cimolopteryx, ein naher Verwandter der heutigen Möwen. Er besetzt auch die gleiche ökologische Nische wie diese Seevögel, weshalb man ihn vor allem an Küsten und in Gewässernähe vorfindet. Dort ernährt er sich opportunistisch von allen Leckereien, die er mit seinen scharfen Augen aufspüren kann. Fische stehen auf seiner Speisekarte ganz vorn, jedoch ist er auch nicht wählerisch, wenn es um Krebse, Muscheln, Ammoniten und auch Aas von viel größeren Meerestieren geht, die an die Küste angeschwemmt werden.
Cimolopteryx und andere Möwen stehen in arger Konkurrenz zu anderen, urtümlicheren Seevögeln wie zum Beispiel Ichthyornis. Lautstarke Streitigkeiten sind an der Tagesordnung, und man kann oft beobachten, wie die größeren den kleineren ihre Beute wegschnappen und sich als Luftpiraten verdingen.
Cimolopteryx-Hähne werden ein klein wenig größer und schwerer als die Hennen, allerdings sind sie äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden. Der Schnabel der Hähne weist eine leicht rotorangene Maserung auf, während die Weibchen einen etwas gelberen Schnabel besitzen. Die Jungtiere sind aus Gründen der Tarnung grau gescheckt. Beide Elterntiere kümmern sich fürsorglich um ihren Nachwuchs. Sie führen für die Fortpflanzungssaison eine meist monogame Beziehung, die sich oft in etwas Dauerhaftes entwickelt. Manche Brutpaare bleiben sich ihr ganzes Leben lang treu, andere wechseln aber in einer neuen Brutsaison ihre Partner.
Trivia zu Cimolopteryx:
Die meisten Vogelfossilien des späten Maastrichtiums im westlichen Nordamerika stammen nicht aus der Hell Creek-, sondern aus der nahegelegen Lance Formation im Süden Wyomings. Vollständige Vogelfossilien sind jedoch auch dort sehr selten. Meist findet man von ihnen bloß einige fragmentarische Knochenreste, weshalb es bei der wissenschaftlichen Untersuchung häufig zu Verwechslungen kommt.
Auch die genaue zoologische Verwandtschaft ist deshalb häufig umstritten. So ist es wissenschaftlich keineswegs erwiesen, dass Cimolopteryx eine Möwe war oder sich so ähnlich verhielt. Cimolopteryx war lange Zeit eine Mülleimer-Gattung, der viele Vogelfunde und eigentlich so gut wie jeder Fund zugeordnet wurde, der Ähnlichkeit mit den Charidriiformes (Regenpfeiferartige) hatte.
Neubewertung des Fossilberichts
Nach einer Neubewertung des Fossilberichts und detaillierten Untersuchungen wird heute nur noch eine Art, Cimolopteryx rara, anerkannt. Eine weitere, nur oberflächlich etwas ähnliche Art, C. maxima, gehörte sehr wahrscheinlich nicht zu der gleichen Gattung, denn das gefundene Exemplar war beinahe doppelt so groß wie C. rara. Enge Verwandte, die auch im gleichen Ökosystem wie Cimolopteryx vorkamen, sind Lamarqueavis und Ceramornis.
In Die weißen Steine weden möwenartige Seevögel realtiv häufig gesichtet. Die Hell Creek Formation lag nah am Meer, da ist ihr Auftauchen für mich obligatorisch gewesen. Auch in meiner Heimat Kiel gibt es keinen Tag, an dem ich keine Möwe sehe.
Cimolopteryx in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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