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Die weißen Steine

Entdeckungsreise in die Welt der Urzeit

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Die Weißen Steine – Band IV

Posted on September 14, 2025September 14, 2025 by Markus Kretschmer
Lesedauer 25 Minuten

Es ist endlich soweit! Die komplett überarbeitete Neuauflage meines Urzeit-Thrillers Die Weißen Steine ist ab sofort bei Amazon erhältlich! In Band IV wird das große Abenteuer einer Zeitreise in die Welt der Kreidezeit fortgesetzt. Beim neuen Verlag EK-2 Publishing geht meine Buchreihe nun in die nächste Runde. Jetzt ist auch Band IV in ganz neuem Design, und auch inhaltlich komplett neu überarbeitet erhältlich. Die Geschichte ist natürlich dieselbe geblieben, aber an vielen Stellen wurde sie um einige prähistorische Details und neue wissenschaftliche Erkenntnisse bereichert. Dort, wo es in der Erstauflage noch Fehler gab, haben wir sie bereinigt (wer jetzt noch was findet, darf aber trotzdem gern Bescheid sagen!). Und die Illustrationen erstrahlen in völlig neuem Glanz, ganz zu schweigen von dem atemberaubenden neuen Cover!


Inhaltsangabe von Die Weißen Steine – Band IV

Katharina und ihre Schüler und ihre Gefährten stehen vor der größten Herausforderung ihres Lebens: Hoffnung und Angst, Freundschaft und Verlust: alles entscheidet sich in einer Welt, die von urzeitlichen Bestien beherrscht wird. Kämpfe gegen Raubsaurier, die unbarmherzige Natur und innere Dämonen treiben die Gefährten an den Rand ihrer Kräfte. Als einer ihrer Schüler schwer verletzt wird und gar sein Bein verliert, wird Katharina klar, wie verzweifelt ihre Lage wirklich ist. Der Junge braucht nun dringend medizinische Hilfe. Doch gibt es in der Kreidezeit überhaupt eine Chance auf Heimkehr oder endet ihre Reise in einem Albtraum ohne Wiederkehr? Um diesem Albtraum zu trotzen, brechen John, Leon, Wasi, Marie und Hannah schließlich erneut in die urzeitliche Wildnis auf. Mit einem Ziel, dass ihre aussichtslose Lage vielleicht verbessern, vielleicht aber auch ihr Leben kosten könnte…

Ihre lange von ihnen getrennten Mitschüler haben derweil ganz andere Probleme. Verraten von der Gruppe um Alina und ihrer Bande, Die Weißen Steine, gehen ihnen gleichsam Lebensmittel wie Hoffnungen aus. Und zu allem Überfluss ist ihnen stets „Narbenauge“, ein hungriger Tyrannosaurus, auf den Fersen. Doch niemand ahnt, dass es da draußen noch eine ganz andere Naturgewalt gibt, die sich bald von ihrer grausamsten Seite zeigt…

Inzwischen ist aus Leon und Marie ein Paar geworden. Auf ihrem Abenteuer in der urzeitlichen Wildnis kommen sie sich immer näher und erleben auch die wunderschöne Seite dieser atemberaubenden Urzeitwelt. Schließlich machen die beiden eine Entdeckung, die diese Welt aber völlig auf den Kopf stellt. Offenbar sind sie nämlich nicht allein mit ihrer Klasse hier gestrandet. Irgendwo da draußen muss es eine Zivilisation geben! Ist das aber wirklich die ersehnte Hoffnung auf Rettung? Oder lauert dort bloß eine neue, unberechenbare Gefahr?


Im Buch auftretende Tiere:


Neu in Band IV auftretende Kreaturen:

Melvius thomasi

Scapherpeton tectum

Leptoceratops gracilis

Pachydiscus neubergicus

Discoscaphites rossi

Pachyrhizodus caninus

Archelon ischyros

Cephaloleichnus strongi

Acipenser eruciferus

Xiphactinus audax

Brodavis baileyi

Mosasaurus hoffmannii

Bereits zuvor aufgetretene Kreaturen:

Ichthyornis dispar

Palaeotringa littoralis

Cimolopteryx rara

Dakotaraptor steini

Palaeolibuella wyomingensis

Scolopendra cretacica

Hadrurus sylvestris

Struthiomimus sedens

Ornithomimus velox

Tyrannosaurus rex

Palintropus retusus

Borealosuchus steinbergii

Triceratops prorsus

Edmontosaurus annectens

Pectinodon bakkeri

Pachycephalosaurus wyomingensis

Avisaurus archibaldi

Palaeosaniwa canadensis

Anzu wileyi

Hier nun eine Leseprobe zu Band IV:

Der sterbende See

»Ja! Ich hab ihn! Ich hab ihn!« Max tanzte vor Freude. Er hatte das Ungetüm tatsächlich zur Strecke gebracht.

»Geiler Wurf, Alter!«, lobte ihn Tim.

»Ich wusste, ihr seid die geborenen Jäger!«, rief Cord und rannte voraus, um dem verletzten Struthiomimus den Gnadenstoß zu verpassen. Er erreichte den am Boden liegenden Dinosaurier und hob dann seinen Speer mit der Feuersteinklinge, die er auf das Herz des vogelähnlichen Geschöpfes richtete. Auf einmal begann die Steinspitze in Cords Hand jedoch fürchterlich zu zittern, fast so sehr, wie der gefiederte Dinosaurier selbst am Boden zappelte. Und dann fing er auch noch an zu schreien. Ein quakendes, klägliches Schreien, das Moritz durch Mark und Bein ging. Die Brust der erlegten, aber immer noch lebenden Beute hob und senkte sich so schnell, dass die Angst und der Schmerz, den der Dinosaurier empfand, sich auf Moritz zu übertragen schienen. Ihm wurde auf einmal ganz übel.

»Um Himmels willen, Tim, mach ihn endlich kalt!«, schrie Melina, die es auch nicht länger ertragen konnte, wie der Dinosaurier sich quälte.

»Ich … ich …« Cord stammelte.

»Ach komm, gib schon her!«

Melina riss Cord den blutigen Speer aus der Hand, zielte sorgfältig und stieß mit aller Kraft zu, direkt ins Herz des Tieres. Dabei musste sie ihr ganzes Gewicht einsetzen, denn der Dinosaurier war fast so groß wie ein Pferd. Doch schließlich verstummte er. Moritz wusste nicht, ob er von Melinas Eingreifen beeindruckt oder schockiert war.

»Danke, Melina … Ich … ich konnte einfach nicht, ich …« Cord wurde ganz grün im Gesicht.

Und auch Max, der den Speer geworfen und den Struthiomimus zu Boden gebracht hatte, sah auf einmal gar nicht mehr so stolz aus, als er realisierte, dass er dazu beigetragen hatte, ein Leben zu beenden.

»Ist schon gut …«, sagte Melina und wischte das Blut weg, das ihr ins Gesicht gespritzt war.

»Ach, ihr seid echt ein paar Memmen«, spottete Tim, nachdem er zu den anderen aufgeschlossen hatte. Er nahm dann sein Feuersteinmesser aus dem Gürtel und schnitt dem Struthiomimus den Leib auf. Innerhalb von Sekunden sickerte dunkles Blut in den Untergrund. Als Tim dann anfing, die Eingeweide des Tieres herauszunehmen, wurde es Max schließlich zu viel. Er drehte sich um und erbrach sich in ein Gebüsch.

»So viel zum Thema geborener Jäger«, lästerte Tim kopfschüttelnd, doch Cord nahm Max in Schutz.

»Ach lass ihn doch. Immerhin hat er getroffen. Dein Speer flog ja nicht mal in die Nähe von dem Vieh!«

»Glückstreffer!« Tim streckte Cord die Zunge heraus und grinste, während er fortfuhr, die Organe des Tieres zu entfernen.

Moritz fragte sich, ob Tim seine Fleischerkünste bereits in seinem alten Leben irgendwo gelernt hatte. Und erschauderte bei all dem Blut, besonders als er es roch. Der Geruch könnte Fleischfresser anlocken, also betete Moritz darum, dass Tim bloß schnell machte.

»Komm, Moritz, lass uns ein paar dicke Äste suchen, dann tragen wir das Vieh nach Hause«, sagte Melina und wandte sich danach an Max. »Ist bei dir alles in Ordnung?«

Max hatte sich gerade wieder gesammelt. Er drehte sich um und sah aus wie ein Gespenst, doch er hob den Daumen.

Mike wäre sicher wieder ausgerastet, wenn er Max jetzt sehen würde …

[…]

Ihre letzten Vorräte waren längst aufgebraucht, und weil sie wegen der Suche nach Sophie nicht dazu gekommen waren, neue zu sammeln, mussten sie seitdem von dem leben, was die Natur ihnen in der dürftigsten Form ihrer Barmherzigkeit noch gönnte. Gestern hatten sie die Suche schließlich schweren Herzens eingestellt. Von Sophie fehlte weiterhin jede Spur und Moritz hatte wenig Hoffnung, dass seine Klassenkameradin noch am Leben war.

***

Den törichten Fehler, bei einsetzender Dunkelheit laut rufend durch den Wald zu laufen, hätten sie fast mit dem Leben bezahlt, als sie einem wütenden Tyrannosaurus über den Weg gelaufen waren. Das Monster hatte sie zwar nicht lange verfolgt, es war auch niemand bei der panischen Flucht verletzt worden, doch trotzdem hatte ihnen allen diese Begegnung wieder eine Lektion erteilt, die Moritz sicher niemals vergessen würde. In ihrer Dummheit waren sie nämlich schnurstracks zurück zu der nicht weit entfernt liegenden Höhle gelaufen und hatten darin Schutz gefunden. Zwar passte der Tyrannosaurus dort natürlich nicht hinein. Doch er dachte nicht daran, aufzugeben, und legte sich vor der Höhle auf die Lauer. Mit starrem Blick fixierte das Biest die Menschen in ihrem Versteck und sog ihren Geruch in die mächtigen Nüstern ein.

Als Moritz seinen Atem und sein Herz wieder beruhigt hatte, kam wieder der Forscher in ihm ans Licht. Die anderen beratschlagten nur, was nun zu tun sei, doch Moritz mischte sich in das Gemurmel nicht ein. Er studierte den Dinosaurier mit scharfem Blick und sah in die riesigen blauen Augen, die genau dasselbe mit ihm selbst taten. Hinter dem rechten Auge hatte er eine markante Narbe.

Vielleicht stammt sie von einem Kampf mit einem Artgenossen? Oder von einer Jagd auf einen Triceratops? Das sieht echt fies aus… Kann auch noch nicht lange her sein, das Fleisch ist an der Stelle noch ganz rot…

Moritz empfand beim Anblick des Dinosauriers kaum noch Furcht. Nur grenzenlose Faszination. Es war offenbar das noch nicht ganz ausgewachsene Exemplar. Moritz wunderte sich sehr darüber, dass es sie nun allein belauerte. Es rief aber nicht nach dem Rest seiner Familie. Noch als das Feuer vor der Höhle längst verglüht und es bereits tiefe Nacht war, konnte Moritz nicht die Augen von dem Tier lassen, obwohl der Tyrannosaurus nun bloß noch ein bedrohlicher, dunkler Fleck in der Dunkelheit war.

Am nächsten Tag war der Belagerer immer noch da. Er schlief seelenruhig bis weit in den Morgen. Cord und Tim, die dringend pinkeln mussten, wagten einen kläglichen Versuch, sich an ihm vorbei in den Wald zu schleichen. Aber schon als sie die ersten paar Schritte aus der Höhle unternommen hatten, erwachte die Bestie und erhob sich schneller, als Moritz es einem Tyrannosaurus jemals zugetraut hätte. Er stützte sich auf die beiden winzigen Ärmchen ab, holte mit dem mächtigen Schwanz Schwung und brachte sich blitzschnell auf die mächtigen Beine, die ihn in rasantem Tempo immer näher an seine Beute brachten. Cord und Tim schafften es gerade noch so in die Höhle. Die riesigen Kiefer schnappten direkt hinter Tim zu. Ein zorniges Grollen und Fauchen hallten in der Höhle wider.

Celina gab ihrem Freund eine klatschende Ohrfeige für dessen Dummheit. Cord musste seine Blase schließlich in einen der noch leeren Tonkrüge entleeren. Nach und nach taten das auch Tim, Ramzi, Max, Michael und schließlich auch Moritz. Sogar den Mädchen blieb nichts anderes übrig, als in die leerstehenden Töpfe zu pinkeln. Der Tyrannosaurus jedoch rührte sich beinahe den ganzen Tag lang nicht von der Stelle. Erst in der Mittagszeit erhob er sich von seinem Wachposten und schritt aufs Seeufer zu, um seinen Durst zu stillen. Danach kehrte er zurück. In der Höhle breiteten sich Ungeduld und Angst aus, eine giftige Mischung.

»Dieses scheiß Biest… Was sollen wir denn jetzt machen?«, fragte Tim ratlos.

»Wir müssen einfach abwarten«, entgegnete Michael. »Oder was meinst du, Moritz? «

Jedes Mal. Immer, wenn das Arschloch nicht weiterweiß, schiebt er mir das Kommando zu.

Michael war kaum noch als der Mann wiederzuerkennen, der ihn in der Schule immer so gepiesackt hatte. Sein Bart wucherte wild und mehr grau als schwarz aus dem früher so gepflegt aussehenden Gesicht. Seine Haare waren ein wirres Durcheinander und fielen ihm in fettigen Strähnen in die Stirn. Moritz konnte den Kerl nicht ausstehen, das konnte er noch nie, doch nun empfand er tatsächlich Mitleid mit ihm. Nur noch zehn der sechsundzwanzig Schüler, für die der einstige Lehrer die Verantwortung trug, waren noch übrig.

»Was soll ich denn meinen? «, fragte Moritz schließlich. »Wir haben doch keine andere Wahl.«

»Ich habe Hunger«, klagte Melina, was Moritz das Herz brach. »Haben wir denn nichts mehr zu essen?«

Nach kurzem Nachsehen bestätigte sich die schlimmste Befürchtung. Auch die letzten Nüsse und getrockneten Datteln waren aufgezehrt.

»Ich sag es doch schon die ganze Zeit, dass wir uns um unser Essen kümmern müssen, statt jeden Tag wie bekloppt zu suchen. Es tut mir ja total leid, aber es hat doch keinen Sinn mehr mit Sophie. Bestimmt haben Alina und ihre Dreckschlampen sie umgebracht. Deshalb sind sie auch abgehauen!«, vermutete Ramzi.

Moritz gab ihm im Stillen recht und senkte den Kopf. Er traute Alina inzwischen alles zu. Hülya brach in Tränen aus.

»Wie kannst du das nur sagen!«, brüllte sie ihren Bruder an und stieß ihn so unsanft vor die Brust, dass Ramzi fast nach hinten umfiel. Hülya war wohl die Einzige, die noch fest daran glaubte, dass ihre beste Freundin am Leben sein musste.

»Moritz, wie lange, glaubst du, kann ein Tyrannosaurus ohne Essen auskommen? Also… Wann, meinst du, wird er aufgeben und uns in Ruhe lassen?«, fragte Anna-Luisa.

»Schwer zu sagen«, antwortete Moritz. Genau darüber hatte er auch schon die ganze Zeit nachgedacht. »Bedenkt man seine Größe und sein Gewicht, wird er wohl einen sehr hohen Nahrungsbedarf haben. Er braucht sicher wenigstens einmal in der Woche eine frische Beute und mehrere hundert Kilogramm Fleisch.«

»Moment! Soll das heißen, der könnte die ganze Woche noch aushalten? Bis dahin sind wir vielleicht noch nicht verhungert. Aber kein Mensch kann länger als drei Tage ohne Wasser auskommen«, warf Max ein. Moritz wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Der Tyrannosaurus gähnte in diesem Moment herzhaft. Es klang in diesem Moment fast wie ein ironisches Lachen.

Stunde um Stunde vergingen. Wieder wurde es Abend, schließlich Nacht. Die Stimmung war am Boden. Noch hatte niemand eine Schuldzuweisung ausgesprochen. Moritz war zum ersten Mal so richtig froh darüber, dass Alina und ihre Freundinnen weg waren. Denn sonst hätten sie sich hier drinnen sicher schon ärger zerfleischt, als es ein hungriger Tyrannosaurus tun konnte. Immerhin: der Hass und die Wut der andere richtete sich bisher ausschließlich auf Abwesende. Und sogar Tim und Ramzi gerieten nicht aneinander, im Gegenteil. Die beiden fanden in den langen Stunden des Ausharrens sogar Zeit, sich auszusprechen. Obwohl die Pisspötte inzwischen schon fast alle voll waren und sich ein erbärmlicher Gestank in der Höhle auszubreiten begann, knurrte Moritz der Magen, so laut, dass er nachts sogar einmal davon aufwachte.

Ein weiterer Tag brach an. Am Morgen teilten sie sich alle den letzten kümmerlichen Rest des Wassers. Für jeden war es kaum mehr als ein Schluck. Hülya weinte. Auch Anna-Luisa konnte sich bald nicht mehr zusammenreißen. In Moritz wurde die Sorge allmählich zur Panik. Die Leere in seinem Inneren wuchs zu einem schwarzen Loch der Verzweiflung. Sogar das Beobachten des Dinosauriers, dessen Geduld grenzenlos zu sein schien, wurde langsam langweilig. Melina konnte Moritz‘ Sorgen wenigstens für ein paar Minuten, vielleicht waren es sogar Stunden vertreiben, als sie sich zu ihm setzte und sie den Tyrannosaurus vor der Höhle zeichnete. Jedes Detail des Tieres fing sie in ihrer Zeichnung ein, natürlich auch die markante Narbe hinter ihrem Auge.

»Was meinst du, Moritz… sollen wir dem T. rex einen Namen geben?«

»Einen Namen? Wieso das denn? Der ist doch nicht unser Haustier«, antwortete Moritz etwas fassungslos.

»Ich weiß… Aber der ist jetzt schon so lange hier… Ich will den nicht immer nur T. rex nennen. Was hältst du von Narbenauge?«, fragte Melina.

Mit Sorge sah Moritz, dass ihre Lippen vor Durst aufgesprungen waren. Auch seine eigene riss schmerzhaft auf, als er über Melinas Vorschlag wohl etwas zu breit gelächelt hatte.

»Na gut, wenn du ihn unbedingt so nennen willst, dann ist das jetzt halt Narbenauge«, spöttelte Moritz.

Immerhin konnte Melina ihn auch in den dunkelsten Momenten noch aufheitern. Die Zeit, die sie miteinander verbrachten, selbst als sie einfach nur schweigend nebeneinandersaßen, konnte eine Leere in ihm füllen, wie es ein voller Teller nicht weniger getan hätte. Ähnlich schien es Tim mit Anna-Luisa zu gehen.

Ich wünschte, ich könnte auch so reden wie er. Wie Anna ihn anhimmelt… Die beiden sind so perfekt zusammen. Aber ich… ich habe keine Ahnung, wie ich den nächsten Schritt machen soll. Und was, wenn Melina gar nichts von mir will? Bei Anna ist das offensichtlich… Aber Melina zu lesen ist schwieriger als ‚Predatory Dinosaurs of the World‘…

Dann begannen die Kopfschmerzen. Moritz hatte keine Ahnung, ob es an seiner Grübelei lag, dem inzwischen unerträglichen Pissegestank oder dem Wasser- und Nahrungsmangel. Er konnte nicht einmal mehr richtig sitzen. Egal in welcher Position er sich an die Höhlenwand lehnte, fingen entweder Waden, Oberschenkel oder Füße immer wieder an zu krampfen. Den anderen ging es offenbar ähnlich. Sehnsüchtig sah Moritz dem Tyrannosaurus hinterher, der sich gerade wieder eine Trinkpause gegönnt hatte. Aber das Vieh dachte nicht daran, seine Belagerung aufzugeben.

»Cord… Ich glaube, ich werde blind…«, klagte Celina am Mittag des nächsten Tages mit zittriger Stimme.

»Was meinst du? «, entgegnete Cord heiser, mit hörbarem Schrecken in der Stimme.

»Ich sehe alles nur noch verschwommen«, gab seine Freundin zurück.

»Das liegt am Wassermangel«, warf Max ein. »Mir geht es schon den ganzen Tag genauso. Wenn wir nicht bald etwas zu trinken bekommen, dann gehen wir drauf. «

»Na na na«, entgegnete Michael. »Hör auf, so etwas zu sagen. Wir müssen uns jetzt eben mal zusammenhalten!«

Er meint sicher zusammenreißen. Aber auch bei ihm merkt man, dass er am Ende ist.

»Ich halte es aber wirklich nicht mehr aus!«, quietschte Celina.

»Können wir nicht versuchen, den Rex wegzulocken?«, fragte Cord. »Tim… Lass es uns wenigstens versuchen. Wir locken ihn in den Wald, und wenn wir weg sind, holt ihr schnell etwas Wasser.«

»Das ist aussichtslos!«, rief Moritz dazwischen. »Ihr habt doch gesehen, wie weit ihr das letzte Mal gekommen seid. Und jetzt seid ihr geschwächt. Ihr habt seit Tagen nichts gegessen und getrunken. Da habt ihr keine Chance!«

»Wir… Wir könnten den Urin aus den Pötten trinken«, schlug Max vor.

»Boah, bist du pervers oder so?«, fragte Ramzi angewidert.

»Urin kann man doch gar nicht trinken. Das ist doch giftig!«, widersprach auch seine Schwester.

»Quatsch. Es gibt sogar Leute, die das als Kur machen«, sagte Michael. »Das soll sogar eigentlich gesund sein! Vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee.«

»Diese Kuren sind Blödsinn«, schüttelte Anna-Luisa mit dem Kopf. »Das sagt dir jeder Experte, Michael. Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg, dass Urin irgendwie gesund sei. Alles nur Geschwurbel.«

»Aber giftig ist es auch nicht«, sagte Max. »Immerhin kriegen wir dadurch etwas Flüssigkeit in unseren Körper.«

»Alter, ich würde inzwischen sogar Motoröl saufen«, sagte Cord. »Aber wir haben alle zusammen in die Pötte gepisst. Wenn es nur meine eigene wäre… Dann würde ich vielleicht drüber nachdenken. Aber wir können doch nicht…«

Vor der Höhle bewegte sich etwas. Der Tyrannosaurus war wieder aufgestanden. Aber er ging diesmal nicht wieder zum Wasser. Stattdessen reckte er den Kopf nach oben. Seine Nüstern bebten. Schnüffelnd drehte sich das riesige Raubtier in die Richtung, aus der ein Geruch zu kommen schien, der seine Aufmerksamkeit erregte. Dann war aus der Ferne ein tiefes Grollen zu hören. So leise, dass wahrscheinlich nur Moritz es überhaupt hören konnte, der am nächsten am Höhlenausgang saß. Der Tyrannosaurus stapfte davon. In der Höhle begannen alle zu jubeln.

[…]

»Komm, Ramzi. Wir müssen ein Feuer machen!«

Von nun an bestritten sie die Suche nach Nahrung nur noch bei Tageslicht und ohne Rufen. Sie hatten überall im Wald Nachrichten in die Bäume geritzt, nicht nur für Sophie, sondern auch für die Six Zicks, dass sie doch bitte zurückkommen sollen und man über alles reden könne. Doch all ihre Bemühungen blieben ergebnislos. Und die Krüge und Körbe mit Vorräten nach wie vor erschreckend leer.

***

Die Situation belastete Moritz noch immer. Jeden Tag rechnete er damit, dass der Tyrannosaurus sich an sie erinnern und wieder zurückkehren würde. Er wusste ja schließlich jetzt, wo sie waren. Doch der jetzige Jagderfolg erfüllte ihn mit neuem Optimismus. Er verscheuchte seine traurigen Gedanken, und so trugen sie, nun nur noch zu viert, die schwere Beute nach Hause. Max hatte sich zwar wieder etwas berappelt, war aber doch noch sichtlich wackelig auf den Beinen.

Als ihre Höhle am Seeufer endlich vor ihnen auftauchte, war Michael nirgends zu sehen, aber Celina, Anna-Luisa, Hülya und Ramzi stürmten sofort auf sie zu, als die Jagdgruppe in Sicht kam. Celina fiel ihrem Freund um den Hals und knutschte ihn ab, während Anna-Luisa ihren Augen nicht traute.

»Boah, was ist das denn für ein Vieh?«

»Das ist ein… Struthiomimus«, keuchte Moritz und ließ die Last endlich fallen. »Ebenfalls aus der … Familie Ornithomimidae … Max hat ihn erlegt.«

»Was, Max? Echt?«

»Boah, krasse Leistung!«

Anna-Luisa und Hülya klopften Max auf die Schulter, worauf er sofort begann, die Geschichte ihres Jagderfolgs zu erzählen. Moritz hatte keine Lust auf diese Prahlerei und daher war es ihm sehr willkommen, dass Ramzi ihn ansprach.

»Wir waren ebenfalls fleißig«, erklärte er. »Wir haben jetzt wieder zwei Körbe voll mit Walnüssen und einen mit Datteln. Ja, Datteln! Wir sind so bescheuert. Die Palmen, die da hinten am Strand wachsen, sind Dattelpalmen! Die sind zwar nicht so groß wie die bei uns … aber man kann sie essen.«

»Seit wann wachsen bei uns Datteln?«, fragte Tim spöttisch, doch Ramzi grinste nur.

»Klimawandel, mein Dicker. Sie werden bald bei uns wachsen, glaub mir!«

»Würden …«, seufzte Celina.

Moritz sah die betrübten Blicke der anderen und spürte, dass die Stimmung gleich wieder kippen würde.

»Ach, kommt schon, sammelt Holz, macht ein Feuer, denn heute, meine Lieben, gibt es gebratene Struthiomimus-Keule in Walnusssoße mit Datteln!«, rief er, weil er der aufkommenden Melancholie keine Chance lassen wollte. Doch das Jubeln und Lachen, das er sich erhofft hatte, blieb aus.

Noch bevor die Nachmittagssonne ihre lilarote Abendgarderobe anlegte, brannte bereits ein helles Feuer. Ein Bein des Struthiomimus schmorte über dem Feuer und duftete köstlich. Sein Fett tropfte zischend in die Flammen und lockte schließlich auch Michael wieder hervor.

»Das riecht ja köstlich!«, sagte er leise und setzte sich zu den anderen auf seinen Hocker, den er sich aus dem elastischen Holz eines Baumes gezimmert hatte. Max bekam das erste Stück des Bratens und wurde erneut von allen für seinen Erfolg gelobt.

[…]

Moritz erhob sich.

»Wohin gehst du?«, fragte Melina.

»Ach, ich muss nur mal auf die Toilette«, antwortete Moritz.

Eine richtige Toilette besaßen sie natürlich nicht, aber dafür einen umgestürzten Baum mit einem Loch im Stamm, um das herum sie etwas Stoff von den Sitzbezügen befestigt hatten. So konnte man bequem eine Sitzung abhalten, allerdings musste dies leider in der Öffentlichkeit geschehen. Zum Glück stand das Klo hinter einer dichten Kreuzdornhecke, und sie hatten sich darauf geeinigt, als Zeichen dafür, wenn es besetzt war, ein rotes Handtuch, das einmal Sarah gehört hatte, über die Hecke zu legen.

Zum Abwischen besaßen sie allerdings kein Klopapier und auch die Taschentücher waren ihnen schon vor Wochen ausgegangen, weshalb einige von ihnen jeweils verschiedene, mitunter kaputte Kleidungsstücke gesponsert und sie in einzelne Fetzen geschnitten hatten. So verfügte jeder über sein eigenes Klotuch, das nach der Benutzung im See wieder ausgewaschen wurde. Anstatt zu spülen, bedeckten sie ihre Exkremente mit lockerer Erde.

Als Moritz sein Geschäft erledigte, begann der Stamm auf einmal leicht zu vibrieren. Moritz bekam einen gehörigen Schreck. Er befürchtete schon, er würde beim Scheißen gleich von einem Triceratops umgerannt werden. Oder, dass der Tyrannosaurus wieder zurückgekehrt war. Doch als er sich ängstlich umsah, war nichts Bedrohliches zu erkennen. Nur ein kleines Säugetier mit einem langen flauschigen Schwanz wie bei einem Eichhörnchen huschte quiekend vorbei.

Was zum Teufel war denn das?

Moritz ging mit seinem Klotuch zum See, um es auszuspülen und sich die Hände zu waschen. Dabei fiel ihm ein merkwürdiger, unangenehm fauliger Geruch auf, der jedoch nicht von seinem benutzten Tuch kam. Er sah angestrengt aufs dunkle Wasser hinaus, von dort schien der Geruch zu kommen. Aber er konnte nichts erkennen. Schließlich ging er zurück zu den anderen und setzte sich wieder auf die Baumstammbank.

»Boah pfui … kannst du dir nicht mal ordentlich die Hände waschen?«, zischte Melina leise und rümpfte die Nase.

»H… habe ich doch«, entgegnete Moritz verdutzt und fühlte sich hundeelend. Das war der peinlichste Augenblick seines Lebens. Es hatte ansonsten zwar niemand mitbekommen, aber dass Melina ihn für einen Stinker hielt und sich angewidert von ihm wegsetze, war viel schlimmer. Moritz roch an seinen Händen, die fürchterlich nach faulen Eiern stanken. Er wischte sie verzweifelt am feuchten Moos ab, das den Boden zu ihren Füßen bedeckte, aber das brachte nichts. Zu Tode gedemütigt stand er auf, und da sich sowieso niemand mehr etwas zu erzählen hatte und Tim nur noch schmutzige Witze riss, beschloss er, ins Bett zu gehen. Er brauchte lange, um in den Schlaf zu finden.

Am nächsten Morgen erwachte Moritz natürlich wieder als erster. Es war draußen noch fast dunkel. Ein sanfter Lichtschimmer, der durch die Höhle drang, reichte aber bereits aus, damit er munter wurde. Wie an jedem Morgen schritt er zuerst wieder zum See, um sich zu waschen. Bereits am Ufer schlug ihm ein bestialischer Gestank entgegen. Moritz musste würgen. Ihn überkam ein mieses Gefühl, das noch verstärkt wurde, als eine große, dunkle und lautstark kreischende Wolke über ihn hinwegflog.

Wow … ob jetzt der Winter kommt? Fliegen die auch so wie bei uns jetzt alle in den Süden?

Doch da erkannte Moritz, dass es kein reiselustiger Vogelschwarm sein konnte, denn die Wolke bestand aus mehreren unterschiedlichen Vogelarten. Blaue, schwarze, weiße, grüne – die gesamte Vogelfauna des kretazischen Nordamerikas schien in dem gewaltigen Schwarm am Firmament vertreten zu sein. Das Geschrei der Tiere war ohrenbetäubend. Und sie flogen nicht nach Süden, sondern in Richtung der aufgehenden Sonne, also ostwärts.

Was zur Hölle geht hier vor sich?

Moritz fand einen großen, toten Fisch am Seeufer und beruhigte sich wieder, denn das war sicher die Ursache des Gestanks. Erleichtert beugte er sich hinunter zum Wasser, um sich das Gesicht zu waschen. Als er die Hände jedoch hineintauchte, begannen sie auf einmal fürchterlich zu brennen. Moritz sprang zurück und griff in den Sand, doch das machte den Schmerz nicht besser. Er rannte wieder nach oben auf den Hügel und suchte sich feuchtes Moos, das ihm etwas Linderung verschaffte. Doch seine Hände waren knallrot und sahen fürchterlich aus, als plötzlich Melina neben ihm auftauchte.

»Was ist denn mit dir los?«, fragte sie ihn und rieb sich den Schlaf aus den Augen. »Ach herrje! Deine Hände! Was hast du denn gemacht?« Der Schrecken stand ihr ins Gesicht geschrieben.

»Es ist … ich glaube, es ist das Wasser. Der See …«, sage Moritz schmerzverkniffen und rubbelte seine rot leuchtenden Hände erneut im feuchten Moos. Doch das Abwischen brachte keine Linderung, im Gegenteil. Die Haut riss an mehreren Stellen auf, Blut quoll hervor.

»Was ist mit dem See?«, fragte Melina ungläubig. »Gestern war doch noch alles in Ordnung, da haben wir noch alle zusammen gebadet.«

Moritz schaute sie ratlos an. »Ich weiß es nicht. Los, komm! Wir müssen Michael Bescheid sagen!«

Der Lehrer schlief noch tief und fest, und es war nicht leicht, den Morgenmuffel zu wecken. Wütend blaffte er sie nur an und drehte sich zuerst wieder grummelnd zur Seite, doch als Melina ihn packte und unsanft herumriss, erhob er sich endlich. Auch die anderen waren inzwischen auf die Beine gekommen. Gemeinsam gingen sie wieder ans Ufer. Moritz‘ Hände sahen aus wie ein Kirschstreuselkuchen.

»Ach du Scheiße!«, riefen gleich mehrere Stimmen aus, denn es bot sich ihnen ein grauenvolles Bild, gehüllt in den Schimmer der Morgensonne. An der Seeoberfläche trieben jetzt hunderte, wenn nicht tausende tote Fische. Auch einige Vögel und Schildkröten, sogar ein großer Champsosaurier befanden sich unter den Kadavern.

»Bleibt ja weg von dem Wasser! Das ist giftig!«, riet Moritz, der sich die wild pochenden Hände hielt, doch Max widersprach ihm: »Nicht giftig. Ätzend.«

»Ätzend? Wie kommst du darauf?«, fragte Michael.

»Wahrscheinlich Schwefelsäure. Es riecht nach faulen Eiern. Und sieh dir mal Moritz Hände an. Das sind Verätzungen, ohne Zweifel«, erörterte Max.

»Wieso ist das Wasser auf einmal ätzend?«, fragte Celina.

»Es ist der Berg. Das muss ein Vulkan sein. Erinnert ihr euch an neulich, an das kleine Erdbeben? Dadurch muss irgendein Gas aus dem Erdinneren freigesetzt worden sein, und das in solchen Mengen, dass es den ganzen See getötet hat«, sagte Max. »Moritz hat uns doch gewarnt, dass die Hauptgefahr hier nicht die Dinosaurier, sondern Vulkane und Erdbeben sind.«

»Vielleicht hat er recht. Erinnert ihr euch an neulich … ich glaub, das war Dienstag, da gab es auch schon mal ein Erdbeben. Und gestern Abend, als ich auf dem Klo war, auch wieder. Und unten am See hat es gestern schon so komisch gerochen«, sagte Moritz.

»Na, ob das Beben und der Geruch nicht doch eher von dir selbst kamen, bei deinem ständigen Gefurze?«, witzelte Tim, doch niemand fand den Spruch witzig. Moritz überhörte ihn, denn wie auf ein Stichwort begann der See plötzlich an einer Stelle zu blubbern, als hätte jemand unter der Wasseroberfläche tatsächlich einen gewaltigen Pups gelassen.

»Wir müssen sofort hier weg!«, brüllte Max. »Schnell! Holt euer Zeug und dann los! Mann, worauf wartet ihr noch?«

Max stürzte zur Höhle zurück, doch die anderen blieben völlig perplex stehen. Moritz spürte, dass Max recht hatte.

»Seid ihr taub? Lauft, los!«

Moritz rannte Max hinterher, Melina folgte ihm. Plötzlich drang eine gewaltige Gasblase an die Oberfläche. Ein lautes BLUBB ertönte und Moritz sah sich für eine Sekunde um, als das Wasser an einer Stelle sicherlich eineinhalb Meter angehoben wurde und in einer großen, runden Welle zerplatzte. Jetzt begannen auch die anderen zu rennen. Max erreichte als erster die Höhle. Flugs griff er sich seinen Rucksack, seinen Speer und seine Reisetasche. Moritz holte sein Zeug und half Melina, während die anderen in die Höhle stürmten und ihre Sachen ebenfalls eilfertig zusammenpackten.

»Mann, was macht ihr denn für einen Stress am frühen Morgen? Nur wegen ein paar toten Fischen?«, fragte Tim, der den Ernst der Lage offenbar völlig verkannte.

»Wenn das Gas, das da aus dem See kommt, schwerer ist als Luft und wenn es sich ausbreitet, ersticken wir alle, du Vollidiot! Also beweg deinen blöden Arsch!«, blaffte Max ihn an.

»Ist ja gut, ich bin ja schon fertig, Euer Gnaden!«, antworte Tim, schwang sich lässig seinen Rucksack auf die Schulter und stieß Max beim Herausgehen unsanft an.

»Meine Gitarre!«, rief Anna-Luisa plötzlich. »Ach Mist, die liegt noch hinten. Ich …«

»Lass nur, ich hole sie «, sagte Tim, eilte an Moritz vorbei und in die Höhle zurück. Moritz wuchtete sich seine Sachen auf die Schulter und trat ins Freie. Er gesellte sich die Ramzi und Melina und versuchte, so gut es ging, den Schmerz in seinen nun mit Pusteln übersäten Händen zu ignorieren. Und dann bebte die Erde erneut. Dieses Mal so heftig, dass es Moritz die Füße wegriss. Er stürzte und konnte sich gerade noch mit den wunden Händen am Boden abfangen. Das brannte fürchterlich. Moritz vernahm einen Schrei. Der aber kam nicht von ihm selbst. Er kam aus der Höhle. Moritz erkannte die Stimme nicht. Doch es musste einer der Jungs sein. Im Inneren der Höhle ertönte nun ein weiterer Schrei puren Entsetzens. Die Stimme gehörte zu Anna-Luisa, wie Moritz vermutete.

»TIM! Oh nein! TIIIIIM!«

Eine gigantische Staubwolke, die ihnen allen die Sicht und den Atem raubte, quoll aus der Höhlenöffnung hervor. Moritz ließ sein Zeug auf den Boden fallen und rannte gemeinsam mit Max und Michael zurück in die Höhle, um zu helfen. Der Staub brachte ihn zum Husten. Als seine tränenden Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte er das volle Ausmaß der Katastrophe. Der ganze hintere und niedrigere Teil der Höhle war eingestürzt und hatte alles, was sich dort noch befunden hatte, unter seinen Trümmern begraben.

»Was ist passiert?«, rief Michael. »Seid ihr alle okay?«

»Tim … er war noch dahinten!«, rief Anna-Luisa und brach in Tränen aus. »Er wollte noch meine Gitarre holen!«

Cord und Ramzi waren schon dabei, die Felsbrocken wegzuräumen, die den hinteren Teil der Höhle blockierten. Moritz kam ihnen zu Hilfe, und Michael packte ebenfalls mit an. Doch es war zwecklos. Sie kamen kaum voran, viel zu viel Geröll versperrte den schmalen Gang, in dem sie zu viert schon kaum noch Platz fanden, geschweige denn der Schutt, den sie wegzuräumen versuchten. Die meisten Felsen waren außerdem viel zu schwer, als dass sie sie jemals hätten bewegen können. Moritz keuchte vor Anstrengung und auch vor Schmerz, denn seine wunden Hände brannten fürchterlich, als der Staub und die vielen scharfkantigen Felsbrocken gleichermaßen in sein geschundenes Fleisch drängten.

Trotzdem schuftete er unermüdlich weiter, Felsbrocken für Felsbrocken. Er sah sich um und sah Melina, die Anna-Luisa und Hülya vor sich herschob und sie drängte, nach draußen zu gehen. Hülya hatte eine kleine Platzwunde am Kopf. Als Moritz nur kurz in ihre Richtung schaute und seine Hände wie automatisch weiterarbeiten ließ, griff er plötzlich in etwas Weiches und Warmes. Als er wieder hinsah, erkannte Moritz eine Hand, die aus den Trümmern ragte. Ihre Finger umfassten den Hals einer zerschmetterten Gitarre. Verzweifelt schrie Moritz die anderen an, dass er Tim gefunden hatte, doch er brauchte nur zwei weitere Steine wegzuräumen, um zu erkennen, dass alle Mühe vergebens war. Noch ehe er sich dessen wirklich gewahr wurde, drang Michaels Stimme an sein Ohr: »Los, raus hier. RAUS HIER!« Der Lehrer brüllte in blanker Panik. »Cord! Komm jetzt!«

[…]

Der Himmel begann sich zu verfinstern, als hätte es sich die Sonne mit dem Aufgehen noch einmal anders überlegt und die Richtung gewechselt. Bald schon war es so dunkel wie in einer mondlosen Nacht. Moritz spüre etwas Weiches auf seinem Arm. Als er verwundert hinsah, kam es ihm in der Finsternis wie eine Schneeflocke vor. Wieder berührte ihn etwas, diesmal an seinem Ohr, und als er geradeaus schaute, sah er, dass dicke, graue Flocken vom Himmel regneten. Der Schnee sah im fahlen Licht wunderschön aus. Doch es war kein Schnee.

»Asche!«, japste Max. »Los, schnell, bindet euch irgendetwas vors Gesicht. Ihr dürft das Zeug auf keinen Fall einatmen, die Aschekristalle geraten sonst in eure Lunge.«

»Mann, ich krieg jetzt schon kaum noch Luft«, protestierte Ramzi. »Ist das denn wirklich notwendig?«,

»Ja, du Idiot! Das ist notwendig!«, schrie Max ihn an. »Die Kristalle bestehen aus Gestein! Und das zerreißt deine Lungenbläschen. Wenn du nicht ersticken willst, dann los! Ein Halstuch, einen Schal, irgendetwas!«

[…]

Sich einen notdürftigen Atemschutz zu basteln, dauerte kaum eine Minute, also ging es schnell weiter. Keuchend und schwitzend zwang sich Moritz, mit Melina und Anna-Luisa, die vorausliefen, Schritt zu halten. Bald schon konnte er die Hand vor Augen nicht mehr sehen, demnach waren sie gezwungen, langsamer zu werden, um sich in der Dunkelheit und im Aschegestöber nicht zu verlieren. Ständig verrutschte der Atemschutz, und Moritz bekam kaum noch Luft. Wie gerne hätte er sich das T-Shirt wieder vom Mund gerissen und einmal kräftig durchgeatmet, doch das wäre vielleicht sein Todesurteil gewesen. Was Max gesagt hatte, klang diesmal nicht wie seine übliche Klugscheißerei, sondern leider viel zu vernünftig.

Dann lieber langsam an meinem eigenen Atem ersticken.

Auf einmal bebte erneut die Erde, doch dieses Beben war anders. Es schien immer näher zu kommen. Moritz befürchtete bereits das Schlimmste, als er etwas Merkwürdiges entdeckte: Das Beben verlief im Takt. In einem Vierertakt. Und dieser Vierertakt schien sich wie in einem endlosen Kanon zu wiederholen.

BA-DA-BUMM-BA! BUMM-BA-DA-BUMM-BA! BA-DA-BUMM-BA!

Er wusste, was nun auf sie zukommen würde, noch bevor er es sah. Und tatsächlich brach plötzlich eine ganze Herde aus dem Unterholz direkt vor ihnen. Die gewaltigen Dinosaurier, einige so groß wie ein Schulbus, rannten genau wie die kleine Menschengruppe um ihr Leben.

»Pass auf!«, schrie Melina gerade noch rechtzeitig.

Ein junger Triceratopsbulle jagte auf Moritz zu. Obwohl noch längst nicht ausgewachsen und viel kleiner als der Bulle, der ihn einst gejagt hatte, hätte ihn das riesige, bestimmt über zwei Tonnen schwere Tier locker zermalmt. In letzter Sekunde sprang Moritz zur Seite und rollte sich ab, als noch ein Tier, diesmal ein voll ausgewachsenes, tiefschwarzgefärbtes Weibchen, auf ihn zuraste. Moritz wich erneut aus, aber nur knapp. Der Stoffbeutel mit seinem Essgeschirr fiel dem Fuß des Giganten krachend zum Opfer. Moritz flüchtete sich panisch zurück zu seinen Klassenkameraden in die Deckung eines großen Felsens, an dem die Stampede unaufhörlich entlangdonnerte.

Im Gewühl der Triceratopsier befanden sich einige Ornithomimosaurier, die den riesigen Vierbeinern immer wieder geschickt auswichen. Sie überholten die Herde schließlich und rannten nun allen anderen Tieren vorweg. Auch ein paar Edmontosaurier und ein einzelner, verzweifelt pfeifender Ankylosaurus befanden sich unter den Flüchtenden. Ihnen allen stand die gleiche Panik in den Augen. Fasziniert und geschockt zugleich saß Moritz auf seinem Hintern, was sich anfühlte, als säße er auf einem Massagestuhl, so sehr bewegte sich der Boden unter den Schritten der tonnenschweren Giganten.

Als die Herde vorbeigetrampelt war, beruhigte sich die Erde allmählich wieder. Trotzdem blieb ein Bild der Zerstörung und des Chaos zurück. Der Wald war regelrecht niedergewalzt worden. Alle Pflanzen, die nicht hoch oder dick genug gewesen waren, um dem Ansturm standzuhalten, lagen umgestürzt, zersplittert oder ausgerissen auf dem aufgewühlten Grund und wurden allmählich mit Asche zugedeckt. Es war mittlerweile noch dunkler geworden, sodass Moritz nur noch wenige Meter weit schauen konnte, was die Situation immer gespenstischer erscheinen ließ. Er rappelte sich auf. Glücklicherweise war niemand verletzt worden und sie alle mit dem Schrecken davongekommen. Er wollte es sich bereits gönnen, aufzuatmen, als plötzlich das nächste Unglück geschah.

Etwas Riesiges schlug mit einem kreischenden Pfeifen und einem grässlichen Zischen nur einige Meter vor Moritz krachend in den Boden ein. Ein Baum nahe der Einschlagsstelle loderte hell auf. Weitere Einschläge zerhagelten hinter ihnen die Landschaft.

»LAUFT! Lauft so schnell ihr könnt!«, brüllte Michael atemlos.


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Buchversionen und Preise:

Band IV – Im Angesicht des Untergangs in der Zeit der Dinosaurier (Neueste Auflage!)

Taschenbuch: 14,99 €

  • Herausgeber: ‎ EK-2 Publishing; 1. Edition (11. September 2025)
  • Sprache: ‎ Deutsch
  • Taschenbuch: ‎ 284 Seiten
  • ISBN-10: ‎ ‎ 3964036617
  • ISBN-13: ‎ ‎ 978-3964036612
  • Leseempfehlung: ab 12 Jahren
  • Abmessungen: ‎ 15.24 x 1.8 x 22.86 cm

Amazon Kindle-Ebook: 6,99 €

  • ASIN: ‎ B0FQNV5KDG
  • Herausgeber: ‎ EK-2 Publishing (11. September 2025)
  • Sprache: ‎ Deutsch
  • Dateigröße: ‎ 11.6 MB
  • Gleichzeitige Verwendung von Geräten: ‎ Keine Einschränkung
  • Text-to-Speech (Vorlesemodus): ‎ Aktiviert
  • Screenreader: ‎ Unterstützt
  • Verbesserter Schriftsatz: ‎ Aktiviert
  • X-Ray: ‎ Nicht aktiviert
  • Word Wise: ‎ Nicht aktiviert

Neue Alte Welt (Ältere Auflage)

Die alte Auflage umfasste ihrerzeit noch die Bände I & II.

Hardcover-Ausgabe: 32,- €

  • Herausgeber: ‎ Die weißen Steine (24. Juni 2021)
  • Sprache: ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe: ‎ 316 Seiten
  • ISBN-10: ‎ 3964031569
  • ISBN-13: 978-3964031563
  • Leseempfehlung: ‎ ab 12 Jahren
  • Abmessungen: ‎ 17.78 x 2.26 x 25.4 cm

Timeline

Auf Wunsch einiger meiner Leser, die meine Romane bereits vor einiger Zeit gelesen haben und vielleicht den Überblick über die Geschehnisse verloren haben, findest du hier eine Zeitlinie zu den Geschehnissen in meiner Romanreihe Die Weißen Steine.

In dieser Timeline wird die Handlung aller bislang erschienenen Bücher paraphrasiert, also kurz und knapp zusammengefasst. Dies soll aber nicht im Stil einer (langweiligen) Inhaltsangabe erfolgen, sondern in Form einer nach Tagen geordneten Timeline. Hier erfährst du, was John und den Schülern der 10b auf ihrer unfreiwilligen Reise Tag für Tag passiert ist.

Viel Spaß beim Schmökern!


Hat dir diese Leseprobe gefallen?

Für noch mehr Lesestoff wirf gern auch einen Blick in die Artikel zu meinen anderen Büchern:

Die Weißen Steine (alle bereits erschienenen Bände):

I – Gestrandet in der Kreidezeit


II – Überlebenskampf in der Kreidezeit


III – Zeitreise in die Welt der Dinosaurier


IV – Im Angesicht des Untergangs in der Zeit der Dinosaurier


V (Teaser)

Traumreise-Bücher:

Mein traumhaftes Dinosaurier-Buch


Traumreise für Kinder in die Zeit der Dinosaurier

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