Name: Xiphactinus audax („Frecher flinker Schwertfisch“).
Beschrieben: 1870 von Joseph M. Leidy.
Ordnung: Ichthyodectiformes; Familie: Ichtyodectidae („Fischbeißer“).
Körperlänge: ♂ bis zu 4,6m, ♀ bis zu 6m.
Gewicht: ♂ bis zu 500kg, ♀ bis zu 1.200kg.
Ernährung: carnivor.
Beschreibung:
Haie sind die wohl verbreitetsten Jäger in den flachen Binnenmeeren der Kreidezeit, doch längst nicht die einzigen und auch nicht die gefährlichsten. Sie teilen sich ihren Lebensraum mit zahlreichen anderen Seeungeheuern. Deshalb hat sich unter Urzeitfreunden die Bezeichnung „Aquarium des Teufels“ für das Ökosystem der Meere der späten Kreidezeit durchgesetzt. Besonders „teuflisch“ war dabei der Western Interior Seaway, das Flachmeer, das einst den nordamerikanischen Kontinent in eine West- und eine Osthälfte teilte. Der wohl grusligste Fisch dieses Aquariums ist dabei wohl ohne Zweifel Xiphactinus.
Dieser Raubfisch ist sehr leicht an seiner langen, stromlinienförmigen Körperform und dem breiten Maul mit dem bulldoggenähnlichen Unterbiss zu erkennen, das er dabei sehr weit aufreißen kann und in dem viele spitze, dolchähnliche Zähne stecken. Mit einer Länge von bis zu 6m ist ein ausgewachsener Xiphactinus größer als die meisten Haie und hat wegen seiner Wildheit kaum natürliche Feinde zu fürchten. Lediglich größeren Mosasauriern geht er aus dem Weg. Bei der Beschleunigung erreicht er dank seiner kräftigen Flossen Geschwindigkeiten von über 60km/h, was ihm zu einem schnellen und wendigen Jäger macht.
Lebensweise:
Als instinktgesteuerter, aber nicht besonders intelligenter Raubfisch greift Xiphactinus bei Hunger alles an, was sich bewegt und kleiner ist als er. „Kleiner“ bedeutet in seinem Fall, dass er auch vor sehr großen Fischen, Meeresreptilien, Seevögeln und sogar seinen eigenen Artgenossen keinen Halt macht. Und diese Tiere werden ihm selbst oft gefährlich: da er seine Beute bei einem Angriff meist nur verletzt, aber sie aber bevor er sie im Ganzen verschlingt oft noch am Leben ist, kommt es nicht selten vor, dass seine zappelnden Opfer ihm selbst schwere Verletzungen zufügen, wenn sie in seinem Schlund ihren Todeskampf führen.
Xiphactinus ist ein erbittert territorial lebender Einzelgänger, der Artgenossen nur während der kurzen Paarungszeit in seiner Nähe duldet. Das um einiges größere und stärkere Weibchen errichtet in dieser Zeit ein Nest in den geschützten Hängen von unterseeischen Riffspalten, in das es seine Eier legt. Nähert sich ein Männchen diesen Eiern zur Befruchtung, muss es dabei aber selbst sehr auf der Hut sein. Viele Männchen werden kurz nach der Befruchtung des Nests von dem in der Nähe lauernden Weibchen angegriffen und in einem Stück verschlungen.
Trivia über Xiphactinus:
Die im Text beschriebene Wildheit des Xiphactinus ist kein Produkt meiner Fantasie: Bei mehreren gefundenen Exemplaren dieses Raubfisches entdeckte man die Überreste großer Beutetiere. Ein Fall ist besonders spektakulär: Dort befand sich im Körper eines etwa vier Meter langen Xiphactinus ein fast zwei Meter langes Exemplar eines Gillicus arcuatus, eines eng verwandten Raubfisches, der nachdem er verschlungen wurde, wohl so verbissen gezappelt und um sein Leben gekämpft hat, dass er dabei die inneren Organe seines Bezwingers zerriss. Beide Fische verendeten dabei und blieben als Fossil erhalten.
Xiphactinus ist ein recht häufiges Fossil aus dem mittleren Westen Nordamerikas und das offizielle Staatsfossil des Staates Kansas. Kansas war in der oberen Kreidezeit viele Jahrmillionen von einem flachen Meer bedeckt, und dort wurden zahlreiche Exemplare dieses Fisches gefunden wurden.
Xiphactinus starb während des Massenaussterbens am Ende der Kreidezeit aus. Vielleicht fand er nach dem völligen Zusammenbruch der Nahrungskette kaum noch Beute. Aber wahrscheinlich spielte es auch eine Rolle, dass sein Lebensraum zu dieser Zeit bereits im Schwinden begriffen war. Als der Meeresspiegel am Ende der Kreidezeit sank, hatte sich der Western Interior Seaway bereits stark zurückgezogen, um wenig später ganz zu verschwinden. Xiphactinus sollte mit ihm verschwinden.
Zu der Zeit, in der Die weißen Steine spielt, ist Xiphactinus also bereits eine bedrohte Art. Im zweiten Teil Blut der Sonne bekommt er aber einen kurzen Auftritt und darf einen der Protagonisten einen gehörigen Schrecken einjagen.
Xiphactinus in der Wikipedia:
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