Name: Cephaloleichnus strongi („Strongs Kopfbeißer“)
Beschrieben: Fiktionales Tier
Ordnung: Coleoptera (Käfer); Familie: Chrysomelidae (Blattkäfer)
Körperlänge: ♂ und ♀ bis zu 0,03 m (ca. 3 Zentimeter)
Gewicht: ♂ und ♀ bis zu 0,00025 kg (ca. 2,5 Gramm)
Ernährung: herbivor
Beschreibung:
Cephaloleichnus strongi ist ein auffällig gedrungener Blattkäfer mit ovalem, fast schildförmigem Körper. Seine Deckflügel sind flach gewölbt, fein gelblich gepunktet und sonst von tiefschwarzer, manchmal leicht grünlich schimmernder Farbe. Eine schmale, rostbraune Längslinie verläuft mittig über die Elytren und dient vor allem der Tarnung im gefleckten Laub der Kreidezeitflora. Der kleine, aber kräftige Kopf sitzt halb verborgen unter dem Halsschild und trägt kurze, fächerförmig segmentierte Antennen, die dicht mit Sinneshaaren besetzt sind. Die Beine sind kurz, aber kräftig, mit winzigen Haftpolstern, die das sichere Klettern auf glatten Blättern ermöglichen. Die Mundwerkzeuge sind stark ausgebildet, insbesondere die Mandibeln.

Erwachsene Tiere sind fast ausschließlich auf den Blättern bestimmter Ginkgopflanzen, Farnen und krautiger Angiospermen anzutreffen. Dort sitzen sie gut getarnt auf der Blattoberseite und fressen breite Fraßrinnen entlang des Blattrandes. Sie sind tagaktiv, zeigen aber bei großer Hitze ein Verhalten namens „Blattschattenruhe“, bei dem sie sich auf die Blattunterseite zurückziehen. Bei Störung lassen sie sich häufig blitzschnell fallen, um sich im Laub zu verbergen. Cephaloleichnites ist einzelgängerisch, kommt aber bei reichhaltigem Nahrungsangebot in lockeren Gruppen vor.
Lebensweise:
In der warmfeuchten Jahreszeit, vor allem im Spätsommer, beginnt für die adulten Käfer die kurze Paarungszeit. Dabei suchen die Männchen aktiv nach Weibchen, wobei sie mit den Antennen Duftstoffe wahrnehmen. Die Paarung dauert meist nur wenige Minuten. Anschließend legt das Weibchen bis zu 80 ovale, orangefarbene Eier in kleinen Gelegen an der Blattunterseite ihrer bevorzugten Wirtspflanzen, vor allem Ingwergewächsen ab. Die Eier sind klebrig und gut gegen Fressfeinde wie einige fleischfressende Raupen oder andere Käfer geschützt.

Nach etwa einer Woche schlüpfen die Larven. Sie sind weichhäutig, gedrungen und besitzen winzige Borsten auf dem Rücken, die eine abschreckende Wirkung auf andere, räuberisch lebende Insektenlarven haben. Die Larven fressen sich gierig durch das Blattgewebe und hinterlassen unregelmäßige Fensterfraßmuster. Sie häuten sich mehrfach, wachsen rasch und erreichen nach zwei bis drei Wochen ihre maximale Larvengröße und eine Körperlänge von etwa drei Zentimetern. Dann verpuppen sie sich im Erdreich oder im morschen Holz nahe der Wurzeln der Futterpflanze. Nach einer Ruhezeit von rund zehn Tagen schlüpft der fertige Käfer.
Trivia über Cephaloleichnus:
Obwohl die Hell Creek Formation durch eine außergewöhnlich gute Erhaltung von Wirbeltieren und auch zahlreichen Pflanzen bekannt ist, sind Insektenfossilien dort nur äußerst selten erhalten geblieben, bislang ausschließlich in Bernstein. Diese sind allerdings bislang noch kaum erforscht. Körper- oder Abdruckfossilien gibt es bislang keine.
Umso wichtiger sind zur Rekonstruktion der Insektenfauna Spurenfossilien, wie Fraßmuster auf Blättern, Bohrlöcher und Gangsysteme, anhand derer sich die Existenz vieler Gliederfüßer überhaupt erst erschließen lässt. Eine solche Spur ist als sogenanntes Ichnofossil Cephaloleichnites strongi beschrieben worden. Es stammt von Blattfossilien, die vermutlich zu einer Ingwerpflanze (Zingiberopsis attenuata) gehörten. Diese Blätter aus der späten Kreidezeit zeigen typische Fraßmuster, die heutigen Schildkäfern (Hispinae) ähneln.
Da Ichnofossilien einer anderen Nomenklatur unterliegen als biologische, auch fossile Arten, habe ich dem bislang noch unbekannten Käfer aus Hell Creek also einen eigenen Namen gegeben, der dem bekannten Ichnofossil aber ähneln sollte. Den Artnamen habe ich beibehalten: er ehrt den US-amerikanischen Biologen und Insektenforscher Robert R. Strong, jr.
Cephaloleichnus in Die Weißen Steine:
Band IV:
Im Kapitel „Die Geister des Lorbeerwaldes“ spießt Max einen Cephaloleichnus mit seinem Messer auf und verspeist das Insekt, aus Hunger und Verzweiflung.
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