Name: Hadrurus sylvestris („Haarskorpion aus dem Wald“)
Beschrieben: Fiktionales Tier!
Ordnung: Scorpionides (Skorpione); Familie: Caraboctonidae
Länge: ♂ bis zu 0,13m, ♀ bis zu 0,17m
Gewicht: ♂ bis zu 0,03kg, ♀ bis zu 0,05kg
Nahrung: carnivor
Beschreibung:
Skorpione sind eine uralte Tiergruppe, die bereits lange vor den Dinosauriern existierte und sich bis heute kaum verändert hat. Auch in der späten Kreidezeit Nordamerikas sind sie weit verbreitet und besetzen eine Vielzahl ökologischer Nischen. Während einige Arten in trockenen Halbwüsten vorkommen, leben andere in dichten Wäldern. Hadrurus sylvestris, der „große Waldskorpion“, gehört zu den größten Skorpionen der Hell Creek Formation und auch des gesamten kreidezeitlichen Nordamerikas. Mit einer Körperlänge von etwa 12 cm und einem Gewicht von rund 30 Gramm erreicht er die Größe einer menschlichen Hand. Sein Körper ist dunkelbraun gefärbt, während seine Zangen und sein Schwanz heller erscheinen. Diese Färbung bietet ihm eine hervorragende Tarnung zwischen Rindenstücken, Laub und Totholz. Meistens verbirgt er sich tagsüber unter umgestürzten Baumstämmen oder in selbst gegrabenen Wohnhöhlen, von wo aus er in der Dämmerung auf Beute lauert.
Als geschickter Lauerjäger nutzt Hadrurus seine kräftigen Zangen, um Insekten, Spinnen, kleine Säugetiere, Schlangen und Eidechsen zu ergreifen. Hat er ein Beutetier erspäht, schnellt er blitzschnell hervor, packt es mit seinen Scheren und setzt seinen Stachel ein. Sein Gift lähmt die meisten Beutetiere binnen Sekunden. Für Menschen ist sein Stich nicht lebensgefährlich, doch er verursacht starke Schmerzen und Schwellungen, die mehrere Tage anhalten können. Trotz seiner beeindruckenden Verteidigungsfähigkeiten ist Hadrurus selbst nicht unangreifbar. Vögel, größere Amphibien und andere Raubtiere stellen ihm nach, wenn sie weitestgehend immun gegen sein Gift sind. Besonders Jungtiere fallen oft kleinen Theropoden oder Säugetieren zum Opfer. Dank seines hochsensiblen Tasthaaresystems kann Hadrurus jedoch selbst feinste Bodenerschütterungen wahrnehmen und sich frühzeitig in Sicherheit bringen.
Lebensweise:
Obwohl Waldskorpione meist einzelgängerisch leben, zeigen sie untereinander nur selten Aggressionen und dulden sich auch in ihren jeweiligen Jagdrevieren. In der Paarungszeit suchen Männchen und Weibchen gezielt die Nähe zueinander. Die Paarung beginnt mit dem sogenannten „Hochzeitstanz“, bei dem sich Männchen und Weibchen an den Zangen fassen. Dabei führt das Männchen das Weibchen über den Boden, bis es eine geeignete Stelle für die Spermatophorenablage gefunden hat. Nach der Befruchtung trägt das Weibchen den Nachwuchs zehn Monate lang in seiner Bruttasche, bis die Jungtiere lebend zur Welt kommen. Die frisch geschlüpften Skorpione sind zunächst weißlich gefärbt und verbringen die ersten Wochen auf dem Rücken ihrer Mutter, wo sie sich von ihren Körpersekreten ernähren. Erst nach der ersten Häutung sind sie kräftig und vor allem dunkel genug getarnt, um allein in ihrer gefährlichen Umwelt zurechtzukommen.
Bis zur Geschlechtsreife durchlaufen die jungen Skorpione insgesamt acht Häutungen, die sich über mehrere Jahre erstrecken. Während dieser Zeit sind sie besonders verletzlich, da ihr Außenskelett erst nach der letzten Häutung vollständig aushärtet. Erwachsene Hadrurus sylvestris können in freier Wildbahn mehrere Jahre alt werden, wobei ihre Lebenserwartung stark von der Verfügbarkeit von Nahrung und Versteckmöglichkeiten abhängt. Während trockenerer Phasen zeigt die Art ein ungewöhnliches Verhalten: Sie vergräbt sich tiefer in den Waldboden und fällt in eine Starre, bis sich die klimatischen Bedingungen verbessern. Dies ermöglicht ihr, auch in weniger optimalen Perioden zu überleben. In der Hell Creek Formation nimmt Hadrurus besonders als nachtaktiver Räuber eine wichtige Rolle im Ökosystem ein. Dies zeigt, dass Skorpione selbst in einer von Dinosauriern dominierten Welt äußerst erfolgreiche Überlebenskünstler sind.
Trivia über Hadrurus:
Hadrurus sylvestris ist ein fiktionaler Skorpion, angelehnt an den heutigen Texas-Wüstenskorpion, der in den Südstaaten der U.S.A. weit verbreitet ist. Die Farbe habe ich im Buch aufgrund des Habitatwechsels von sandfarben zu schwarz verändert, da es sich in Hell Creek natürlich um einen Waldskorpion handelt.
Allerdings ist der Artname „sylvestris„, das lateinische Wort für „Wald“ oder „Gehölz“, nicht nur ein Hinweis auf seinen Lebensraum. In Anerkennung an den amerikanischen Paläontologen Thomas Holtz, der mir als wichtige Quelle für meine Paläo-News dient und mir schon oft mit gutem Rat zur Seite stand, ist mein fiktiver Skorpion nach ihm (sylvestris = Holz) benannt.
Hadrurus in Die Weißen Steine:
Band II:
Im Kapitel „Zuflucht“ hat ein Hadrurus sylvestris einen Auftritt und sticht John beim Holzsammeln in die Hand, der daraufhin bereits befürchtet, den Stich des riesigen Skorpions nicht zu überleben.
Band III:
Als Kevin im Kapitel „Game Over“ schwer erkrankt, vermuten seine Freunde zuerst einen Skorpionstich dahinter.
Band IV:
Eine weitere Erwähnung finden Skorpione im Kapitel „Mea Culpa“.
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Hadrurus in der Wikipedia:
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