Das Tor zur Urzeit in Brügge bei Bordesholm ist ein kleines, aber liebevoll eingerichtetes Museum im Herzen Schleswig-Holsteins. Ein ideales Ausflugsziel für Familien mit Kindern in idyllischer Lage, hat das Museum einiges zu bieten. Und es kommt auch immer wieder neues dazu: die von einem ehrenamtlich arbeiteten Verein geleitete Ausstellung wächst seit dem Jahr 2010 immer weiter und sogar über ihre Grenzen in einer großräumigen Scheune hinaus: auf dem Außengelände ist eine großartige Eiszeit-Landschaft entstanden, die als Rast- und Spielplatz besonders Familien einlädt.
Paläozoikum
Auf zwei Etagen führt das Museum seine Besucher durch die gesamte Erdgeschichte. Angefangen bei der Entstehung unseres Sonnensystems und der „Geburt“ unseres Planeten Erde geht es zuerst durchs Paläozoikum, das Erdaltertum. Dort begegnen wir den ersten höheren Lebewesen, die unseren Planeten bevölkerten.
Mesozoikum
Dann tauchen wir ein ins Mesozoikum, ins Erdmittelalter zu den Dinosauriern und ihren Zeitgenossen. Natürlich begegnen einem hier auch T. rex und Stegosaurus. Doch der Schwerpunkt liegt vor allem auf der regionalen Erdgeschichte: auch die prähistorischen Bewohner des Teils der Welt, der so viel später einmal zu Deutschland werden würde, werden hier vorgestellt!
Der große Star des Museums ist seit 2020 ein originalgetreues Skelett eines 13 Meter langen Elasmosauriers. Er illustriert auf beeindruckende Art und weise, wie groß und gleichzeitig bizarr die Unterwasserwelt in Norddeutschland am Ende der Kreidezeit war. Denn auch bei uns wurden Fossilien dieser mächtigen Meeresechsen gefunden!
Känozoikum
Auf der zweiten Etage führt die Ausstellung ihre Besucher ins Känozoikum, die Erdneuzeit. Die Zeit nach den Dinosauriern hat auch einiges an spektakulärer Tier- und Pflanzenwelt zu bieten: vom mächtigen Deinotherium bis hin zu Mammuts, Riesenhirschen, Terrorvögeln und Eiszeitmenschen kannst du hier eine völlig andere Welt erleben, die doch einmal unsere eigene war!
Kryptozoologie
Ein weiterer Höhepunkt ist außerdem die Kryptozoologie-Ausstellung. Das Netzwerk für Kryptozoologie hat hier in Brügge einen eigenen Ausstellungsraum, der einzige in ganz Deutschland, der sich mit diesem interessanten Thema befasst. Dabei ist das hier allerdings natürlich kein Treffpunkt für Pseudowissenschaftler und „Monsterjäger“: auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse wird dem Besucher hier nahegebracht, was hinter den Geheimnis um Nessie, Bigfoot und Mothman vielleich wirklich stecken könnte – und was definitiv nicht! |
Veranstaltungen und Aktionen
Das Tor zur Urzeit bietet neben der Ausstellung vor Ort aber auch außerhalb interessante Aktionen an. So finden in der warmen Jahreszeit u.a. die Ausflüge in die Kiesgrube Dohrn / Eggers statt. Wer sich zusammen mit anderen Urzeit-Fans auf die Suche nach Seeigeln, Donnerkeilen und anderen Schätzen aus der Urzeit machen möchte, ist dort herzlich willkommen! Auch ich nehme regelmäßig an diesen Exkursionen teil, gelegentlich leite ich sie sogar selbst. Noch besser aus als ich kennt sich allerdings Diplomgeologe und Paläontologe Gerald Kopp, der jeden Fund genau zu bestimmen weiß. Auch ich bin oft mit Sahar bei diesen Exkursionen mit dabei, und leite sie sogar gelegentlich selbst!
Daneben finden in unregelmäßigen Abständen auch Filmabende, Vorträge und auch Autorenlesungen statt. Wer auf dem laufenden bleiben möchte, der sollte unbedingt die Website des Museums abonnieren. Ich werde aber natürlich auch selbst über alle interessanten Programme auf meiner Website und auf Facebook und Instagram informieren.
Museumsinfos:
Erdgeschichte, Urzeit, Dinosaurier, Natur, Frühmenschen, Kryptozoologie und vieles mehr. |
Mittelmäßig. Auf zwei Etagen präsentiert das Museum Tor zu Urzeit eine Fülle von Exponaten. Fossilien, Modelle und präparate veranschaulichen viele verschiedene Urzeitthemen. |
Angemessen. Kinder zahlen 3,- €; Erwachsene 6,- €. |
Zeitsparend. 1 – 3 Stunden |
Mittelmäßig. Das Museum bietet an manchen Tagen frisch gekochten Kaffee oder Tee, auch kalte Getränke und von Vereinsmitgliedern selbstgebackenen Kuchen an. In der Nähe sind fußläufig auch einige Restaurants erreichbar. |
Ein Kinder-Paradies! Das Museum ist ein schöner Ort für Kinder mit vielen Möglichkeiten zum Spielen. Sie können in einer Schatzkiste nach Fossilien suchen, auf der Höhlenmalerei-Tafel in den Höhlenbär-Höhle malen und in der Eiszeit einen Schneesturm auslösen. Das Museum selbst bietet außerdem viele pädagogische Sonderaktionen für Kinder an. Eiszeitkunst und Fossiliengießen, aber für die Älteren auch Speerschleudern sind dabei besondere Highlights. Kinder können im Museum deshalb auch ihren Geburtstag feiern – und ein unvergessliches Urzeit-Abenteuer erleben. |
Mittelmäßig. Das Museum ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer erreichbar. Wer gut zu Fuß ist, kann mit dem Zug bis nach Bordesholm fahren und dann etwa 20 Minuten zu Fuß dorthin gehen. Für Autos gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten auf dem Museumshof und an der Straße. Die Parkplätze sind alle gebührenfrei. |
Gut. Im unteren Bereich und in der Außenanlage ist das Museum barrierefrei eingerichtet. Der obere Bereich ist für Rollstuhlfahrer aber leider nicht erreichbar. Für ältere Menschen ist jedoch ein Treppenlift verfühgbar. |
Mittelmäßig. Die Informationstafeln sind alle ausschließlich auf Deutsch. Das Museum ist zwar für Nichtmuttersprachler trotzdem interessant, allerdings vielleicht nicht alles sofort verständlich. Die ehrenamtlichen Helfer sind aber meist imstande, auch auf Englisch alles wissenswerte zu vermitteln. |
Mittelmäßig. Die Ausstellung umfasst viele Modelle, die in Jahrzehnten begeisterter Sammlerleidenschaft und Begeisterung für die Urzeit zusammengetragen und dem Museum aus privater Hand gestiftet wurden. Deshalb sind viele natürlich nicht mehr zeitgemäß. Für Urzeit-Fans haben sie dennoch einen hohen Nostalgie-Wert! Die im Museum vermittelten Informationen sind nicht immer korrekt, an manchen Stellen hat auch da der Forschungsfortschritt einiges überholt. Trotzdem bietet das Museum einen lehrreichen und unterhaltsamen Einblick in die Erdgeschichte. |
Durchschnittlich. Das Tor zur Urzeit ist ein kleines, privat von einem ehrenamtlich arbeitenden Verein und durch Spenden getragenes Museum im Herzen Schleswig-Holsteins. Allein durch das Herzblut und die Leidenschaft der engagierten Vereinsmitglieder ist hier eine hübsche Ausstellung entstanden, die auch stetig weiter wächst. Mit großen Landesmuseen ist es natürlich nicht zu vergleichen, somit sollte man seine Erwartungen nicht zu hoch setzen. Trotzdem bietet es für Familien einen interessanten Nachmittag, insbesondere für Kinder. Und allein schon wegen der vielen Liebe, die hier hineingesteckt wurde, ist es einen Besuch allemal wert! |
Achtung: Bei allen Angaben, einschließlich der Sterne-Bewertung, handelt es sich um meine persönliche Einschätzung zum Zeitpunkt meines letzten Besuchs in dem jeweiligen Museum. Diese soll lediglich als Entscheidungshilfe dienen, aber ist keineswegs als Werbung oder Anti-Werbung zu verstehen!
Seit meinem letzten Besuch kann sich im Museum natürlich eine Menge geändert haben. Verlasse dich also bitte nicht allein auf meine Eindrücke, die auch schon einige Jahre her sein können, wenn du deinen eigenen Ausflug planst. Besuche deshalb bitte immer vorher auch die verlinkten Homepages der Betreiber, um aktuelle Informationen zu erhalten!
Museum Tor Zur UrzeitDorfstraße 4 24582 Brügge |
Wie kommst du dorthin?
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Einen Grund, anderen eine Freude zu bereiten, findet man schließlich immer!