Das Königliche Museum der Naturwissenschaften (IRSNB; Institut royal des Sciences naturelles de Belgique) gehört zu den größten Museen mit einer der umfangreichsten Sammlungen Europas. Nur einen Katzensprung von den Gebäuden des Europa-Parlaments entfernt, befindet es sich im Leopold-Park der belgischen Hauptstadt Brüssel. Gegründet wurde es bereits 1846 auf königlichen Erlass von Leopold I., nachdem der belgische Staat die Sammlungen des vorherigen Naturkundemuseums aufgekauft hatte. Dieses Museum war bereits 1802 von Prinz Karl Alexander von Lothringen gegründet wurden, womit der Kern der Sammlung auch zu den ältesten in ganz Europa zählt. Die Sammlung des Museums umfasst heute schätzungsweise 38 Millionen Objekte. Das Institut beherbergt außerdem etwa 30.000 Holotypen.
Dinosaurier-Galerie
Im Jahr 1950 wurden mehrere moderne Gebäude von Lucien De Vestel hinzugefügt, um neue Ausstellungs- und Lagerflächen sowie Räumlichkeiten für das Königliche Belgisches Institut für Naturwissenschaften (IRSNB) zu schaffen, das als internationales Forschungszentrum eng mit dem Museum verbunden ist. Die neuen Ausstellungsräume wurden speziell entworfen, um die außergewöhnlichste paläontologische Entdeckung der damaligen Zeit zu präsentieren: die Iguanodon-Herde von Bernissart, die zur Hauptattraktion des Museums werden sollte.
1878 wurden in den Kohlebergwerken von Bernissart in Hennegau, in einer Tiefe von mehr als 300 Metern, etwa 30 fast vollständige Skelette dieses Dinosauriers entdeckt. Außerdem kamen damals zahlreiche fossile Pflanzen und Tiere derselben Zeitperiode ans Licht, darunter Krokodile, Schildkröten, Fische und Insekten.
Das Museum beherbergt heute die größte Dinosauriergalerie Europas, in der sowohl Fossilien als auch Nachbildungen ausgestellt sind. Zu den Highlights der Ausstellung gehören ein Original-Skelett von Plateosaurus, die Schädel (Originale und Nachbildungen) von Protoceratops, sowie Abgüsse von Sinosauropteryx, Maiasaura, Stegosaurus, Olorotitan, Cryolophosaurus, Diplodocus, Triceratops, Eoraptor, Velociraptor und „Stan“, des wohl bekanntesten Tyrannosaurus-Exemplars. Im Evolutions-Saal findet sich außerdem ein Allosaurus-Skelett, das von einem französischen Sammler geliehen und „Arkhane“ genannt wird.
Museumsinfos:
Dinosaurier, Naturgeschichte, Evolution, Geschichte der Naturwissenschaft. |
Sehr groß! Etwa 6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche auf mehreren Etagen, etwa 38 Millionen Objekte. |
Angemessen! In Belgien ist es generell etwas teurer als bei uns in Deutschland, trotzdem sind die Preise für den Eintritt (die bei etwas mehr als 10,-€ pro Person liegen) durchaus angemessen, wenn man bedenkt, was man hier geboten bekommt. Stundenten, Menschen mit Beeinträchtigungen, Schüler und Senioren bekommen außerdem ermäßigten Eintritt. Eine Preisliste findest du hier. |
Anspruchsvoll! 4 – 8 Stunden. |
Im Museum gibt es mehrere Verpflegungsmöglichkeiten. Es gibt ein Museumscafé, in dem kalte und warme Speisen zu rationalen (aber belgischen!) Preisen angeboten werden. Dort sind auch ausreichend Sitzgelegenheiten verfügbar. |
Ein Kinderparadies! Das Naturkundemuseum in Brüssel verfügt über mehrere Indoor-Spielbereiche, die sich speziell an Kinder richten. Diese Bereiche sind thematisch gestaltet und ermöglicht es den jüngeren Besuchern, spielerisch mehr über Naturwissenschaften zu lernen. Es handelt sich zwar nicht um einen Spielplatz im herkömmlichen Sinne mit Schaukeln und Rutschen, aber der Bereich bietet interaktive Aktivitäten und kreative Spielmöglichkeiten. |
Gut! Das Museum ist über den Bahnhof Brüssel-Luxemburg und im Anschluss mit mehreren Bus- oder Tramlinien gut zu erreichen. Vor dem Eingang sind auch einige kostenfreie Parkmöglichkeiten vorhanden, die sind aber an belebten Tagen schnell besetzt. In einer Großstadt wie Brüssel sind natürlich mehrere (teure!) Parkhäuser verfügbar, dann muss man aber auch mit einem längeren Fußweg rechnen. |
Hervorragend! Alle Bereiche des Museums sind mit einem Aufzug zu erreichen und barrierefrei eingerichtet. |
Sehr gut! Die Erklärtafeln im Museum sind primär in französischer Sprache gehalten, bieten aber auch deutsche, niederländische und englische Übersetzungen an. Außerdem finden auch Führungen in mehreren Sprachen statt. |
Ausgezeichnet! Das Museum bietet eine Ausstellung auf dem aktuellen Stand der Forschung, der auch regelmäßig aktualisiert wird. Die wechselnden Ausstellungen arbeiten auch aktuelle Forschungsthemen sehr gut auf. |
Sehr gut! Das Königliche Museum für Naturwissenschaften schneidet klar mit der Bestnote ab. Es ist nicht nur eines der größten und fortschrittlichsten Museen Europas, sondern auch eines der schönsten, spannendsten und lehrreichsten. Wer in Belgien oder den Benelux-Staaten Urlaub macht oder dort auf Durchreise ist, sollte es sich auf keinen Fall entgehen lassen! |
Achtung: Bei allen Angaben, einschließlich der Sterne-Bewertung, handelt es sich um meine persönliche Einschätzung zum Zeitpunkt meines letzten Besuchs in dem jeweiligen Museum. Diese soll lediglich als Entscheidungshilfe dienen, aber ist keineswegs als Werbung oder Anti-Werbung zu verstehen!
Seit meinem letzten Besuch am 20.08.2024 kann sich im Museum natürlich eine Menge geändert haben. Verlasse dich also bitte nicht allein auf meine Eindrücke, die auch schon einige Jahre her sein können, wenn du deinen eigenen Ausflug planst. Besuche deshalb bitte immer vorher auch die verlinkten Homepages der Betreiber, um aktuelle Informationen zu erhalten!
Königliches Museum der NaturwissenschaftenRue Vautier 29 1000 Brüssel (Region Brüssel; Belgien) |
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