Der Frühling ist da. Und Die Weißen Steine sind zurück aus der Winterpause! Am letzten Wochenende (09.04. bis 10. 04.2022) hat unsere erste Urzeit-Reise stattgefunden, und zwar diesmal tief im Westen von Nordrhein-Westfalen (NRW). Dort hat bislang noch niemals ein Dino-Treffen stattgefunden. Und auch ich selbst kenne mich in dieser Gegend noch so gut wie gar nicht aus. Trotzdem wollte ich diese Gegend immer schon einmal besuchen. Der Westen Deutschlands ist schließlich eines der größten Bergbaugebiete Europas. Und deshalb wurden dort einige der spektakulärsten Fossilien Deutschlands gefunden! Schon in der Weihnachtszeit habe ich diesen Ausflug geplant, zum ersten Mal zusammen mit meiner Freundin Sahar. Sie war auch schon sehr gespannt, denn sie kennt Deutschland ja so gut wie noch gar nicht! Ich musste ihr versprechen (und habe das natürlich auch gerne getan!), ihr alle interessanten Orte meines Heimatlandes zu zeigen.
So machten wir uns am Freitag mit der Bahn zuerst auf den langen Weg nach Leichlingen, nahe Leverkusen. Für die Deutsche Bahn wirklich überraschend, trafen wir dort nach fast achtstündiger Fahrt aber völlig ohne Zwischenfälle ein und meinen Freund Tobias. Tobias, der sowohl meine Website hier als auch das Netzwerk für Kryptozoologie aufgebaut hat, stellte uns freundlicherweise seine Wohnung als Startbasis für unsere Abenteuer zur Verfügung. Wir ließen den Abend noch bei herrlichem Wetter, mit einem netten Spaziergang und einer leckere Pizza ausklingen, voller Vorfreude auf unser nächstes Abenteuer.
Abenteuer im Neandertal
Unser erster Treffpunkt war am Samstag, den 08.04.2022 das Neandertal, rund zehn Kilometer östlich von Düsseldorf. Dort trafen Sahar, Tobias und ich noch auf meine Verleger Jill und Monika und ihre beiden Kinder Lea und Finn. Mit dabei waren auch Alina und Alona, zwei junge Ukrainerinnen, die von Jill und seiner Familie infolge der Krise in ihrem Heimatland aufgenommen wurden. Nachdem sich die Kinder auf dem großartigen Abenteuerspielplatz erst einmal ausgetobt hatten, begannen wir unsere Wanderung durchs Neandertal. Mit einem etwas mulmigen Gefühl: an diesem Tag war eigentlich Regen angesagt, und tatsächlich machte der Himmel den Eindruck, als ob er heute mal so richtig Lust auf ordentliches Aprilwetter hatte.
Das Neandertal ist ein weitgehend unbebauter Einschnitt der Düssel auf dem Gebiet der Städte Erkrath und Mettmann. Einst befand sich hier eine mächtige Kalkstein-Schlucht, die allerdings bis zum 19. Jahrhundert von Bergleuten vollständig abgebaut und so zerstört wurde. Benannt wurde das Neandertal, das einst schlicht „das Gesteins“ oder „das Klipp“ hieß, nach dem berühmten reformierten Kirchenlied-Komponisten Joachim Neander. Der gebürtige Bremer liebte dieses Tal, in dem er viele Spaziergänge machte und sogar Gottesdienste abhielt. „Neander“ selbst ist wiederum eine zu seinerzeit moderne Gräzisierung (also eine Namensübertragung ins Griechische) des deutschen Nachnamens „Neumann“. Und zugegeben: „Neumannstal“ würde aber auch wirklich ziemlich blöd und langweilig klingen.
Die Entdeckung des Neandertalers
Berühmt ist das Neandertal natürlich vor allem für die Fossilien, die dort gefunden wurden, eben unmittelbar bei den Steinbrucharbeiten an der damaligen Kalksteinschlucht. Im August 1856 stießen Bergleute dort auf die uralten Überreste von Menschenknochen. Diese warfen die Knochen zunächst aber einfach auf den Müllhaufen. Dort fielen sie allerdings den Besitzern des Steinbruchs, Wilhelm Beckershoff und Friedrich Wilhelm Pieper auf, deren Interesse die Knochen weckten. Insgesamt 16 Skelettreste konnten die Männer sicherstellen. Sie wurden später an den Naturforscher Johann Carl Fuhlrott übergeben, und später auch von dem Anatom Hermann Schaaffhausen untersucht. Beide kamen zu dem Ergebnis, dass es sich um die Überreste eines urzeitlichen Menschenwesens handelte. Ihre Interpretation wurde jedoch von ihren zeitgenössischen Kollegen in Deutschland nicht geteilt.
Erst 1863 wurde einer der im Neandertal gefundenen Schädel formal beschrieben, allerdings von einem Iren: William King, seines Zeichens Geologe, war es auch, der dem Urmenschen seinen heute noch gültigen Namen gab: Homo neanderthalensis. Inzwischen ist vom landläufig als „Neandertaler“ bezeichneten Frühmenschen aber eine Vielzahl weiterer Fossilien entdeckt worden. Sein prähistorisches Verbreitungsgebiet erstreckte sich von Spanien bis nach Indien.
Unsere Wanderung im Neandertal
Der – in Tobias Augen klägliche – Rest des Neandertals ist allerdings immer noch einen Besuch wert. Die Landschaft ist wirklich sehr schön, besonders für uns Flachländer aus dem Norden. Leider konnten wir wegen Bauarbeiten die Originalfundstelle der ersten Neandertalerknochen nicht besichtigen. Dafür begegneten wir allerdings zahlreichen „echten“ Eiszeittieren: auf mehreren großen Weideflächen sind Tarpane (Wildpferde), Heckrinder (Auerochsen) und Wisente untergebracht.
Zu unserer großen Freude spielte das Wetter dann doch mit: unseren ganzen, etwa zweistündigen Spaziergang, begleitete uns die Sonne. Erst wieder kurz vor dem Parkplatz begann es zu regnen, sodass wir uns erst einmal ins Auto flüchteten. Dort ließen wir uns die Reste von unserer Pizza schmecken, bevor wir uns aufmachten, auch das Neanderthal Museum zu besuchen.
Das Neanderthal Museum Mettmann
Dem Neandertaler, heute aufgrund der Rechtschreibreform ohne „h“ geschrieben, ist unweit seiner erstmaligen Fundstätte ein Museum gewidmet. Das Neanderthal Museum in Mettmann wird aufgrund seiner historischen Bedeutung, und natürlich mit Bezug auf den Artnamen neanderthalensis, immer noch mit „h“ geschrieben. Ich war sehr gespannt auf die Ausstellung, über die ich schon viel Gutes gehört hatte. Zuerst ließen Tobias, Sahar und ich uns in dem gemütlichen Café – ganz oben und mit herrlichem Blick über das Neandertal – eine heiße Schokolade schmecken. Jill besuchte derweil mit seiner Familie und den beiden Ukrainerinnen die nahegelegene Pizzeria.
Neanderthal Museum MettmannTalstraße 300 40822 Mettmann (Nordrhein-Westfalen) |
Das Neandertalermuseum kann man sehr gut auch ohne eine Führung besuchen. Man erhält nämlich am Eingang ein paar Kopfhörer, die man an verschiedenen Stationen einstöpseln und sich die interessante Geschichte hinter den Exponaten anhören kann. Für Sahar und die Ukrainerinnen, die ja noch nicht so gut Deutsch verstehen, waren auch englischsprachige Adapter verfügbar. Die ganzen tollen Geschichten kann ich hier natürlich nicht alle nacherzählen. Ich kann euch nur raten, sie selbst zu entdecken! Es lohnt sich!
Die Ausstellung hält neben den Neandertalern auch viele weitere Informationen über die Menschwerdung, unsere einstige (und heutige) Verschiedenheit, aber auch über die vielen Gemeinsamkeiten bereit, die alle Menschen auf der Welt noch immer miteinander teilen. Außerdem trifft man dort natürlich auf Eiszeittiere, kann sich an der Herstellung prähistorischer Werkzeuge versuchen und sich natürlich auch im Museumsshop das eine oder andere Schnäppchen gönnen.
Unten im Keller wartete zum Abschluss noch ein ganz besonderes Highlight: Die Mumienausstellung! Viele Originalexponate, vor allem aus Südamerika, versetzten mich und die anderen wirklich in Staunen. Fotos waren dort aber leider nicht erlaubt. Das Foto hier ist entsprechend aus dem Internet „geklaut“.
Ausflug nach Münster
Am Sonntag besuchten wir schließlich eine Stadt, die ich bislang nur aus dem Tatort kannte. Jill und seine Familie waren heute nicht mit dabei, auch nicht die beiden Ukrainerinnen. So machten sich Tobias, Sahar und ich heute allein auf den Weg nach Münster. Zweieinhalb Stunden Zugfahrt später machten wir zunächst einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt, wo wir natürlich auch den Dom kurz besichtigten.
Unser Bus brachte uns dann aber schnell zum Naturkundemuseum, das unweit von dem ebenfalls wohl sehr schönen Zoo liegt. Obwohl wir uns kurz überlegten, dem Zoo bei dem heute wieder (meist) sonnigen Wetter ebenfalls einen Besuch abzustatten, blieben wir dann doch für mehr als fünf Stunden im Museum. Und das lohnt sich richtig!
Das LWL Museum für Naturkunde in Münster
Schon vor dem Eingang wartete Hiltrud auf uns, die Betreiberin der Website Dinosaurier-Interesse.de. Wenig später stießen auch Franzi und Micha dazu. Alle drei hatte ich bereits 2019 bei meinem allerersten Dino-Treffen im Dinosaurierpark Münchehagen kennengelernt, und wir haben uns riesig gefreut, uns nach so langer Zeit endlich wiederzusehen. Heute also zu sechst, begannen wir unseren Rundgang durchs Museum.
LWL Museum für Naturkunde in MünsterSentruper Str. 285 48161 Münster |
Die Dinosaurier-Ausstellung
Natürlich habe ich mich zuerst am Empfang vorgestellt und meine beiden Bücher Die weißen Steine und Traureise in die Urzeit als Rezensionsexemplare hinterlegt. Ich hoffe, das Museum kann sie beide in ihren Shop mit aufnehmen und in Zukunft dort verkaufen – warten wir mal ab!
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In jedem Fall kann ich aber jetzt schon sagen, dass die beiden Frauen am Eingang wirklich sehr freundlich und zuvorkommend zu uns waren. Wir durften sogar kostenlos an einer interessanten Führung teilnehmen, die an dem weltgrößten jemals gefundenen Ammoniten startete.
Kompetent und voller interessanter Informationen, aber auch mit reichlich Humor, begleitete man uns zu der Ausstellung, weshalb wir alle eigentlich hergekommen waren: zu den Dinosauriern! Ich glaube, dass selbst die „Dino-Experten“ unter uns hier noch so einiges an Informationen mitgenommen haben. Und viele wunderbare Eindrücke über die Dinosaurier aus dem Jura und der Kreidezeit sowieso!
Weitere Ausstellungen
Mein Gesamteindruck vom Museum: Klein, aber oho! Die Ausstellungsfläche ist im Vergleich zu der von anderen Naturkundemuseen, wie die in Stuttgart, Frankfurt oder natürlich Berlin, nicht besonders groß. Trotzdem kann ich hier durchaus bestätigen, dass das LWL Museum in Münster absolut zu recht oft in einem Atemzug mit diesen genannt wird, wenn es um die Frage geht, welches die schönsten und sehenswertesten Urzeit-Museen Deutschlands sind. Nicht nur Dinos, sondern auch die Vielfalt der Eiszeittiere, die in unseren Breiten lebten, wird hier eindrucksvoll beleuchtet.
Die Dinosaurier-Exponate – zumeist originalgetreue Repliken und nach dem aktuellen Stand der Forschung rekonstruierte Modelle haben uns stundenlang in ihren Bann gezogen. Es wird eindrucksvoll erklärt, wie die Dinosaurier lebten, und auch, was aus ihnen wurde: nämlich unsere Vögel.
In dem gleichen Raum, in dem Tyrannosaurus und Allosaurus stehen, ist auch die interessante Entwicklungsgeschichte der Wale zu sehen. Ein riesiges, echtes Pottwal-Skelett ist wenigstens genauso eindrucksvoll wie das der großen Dinos!
Außerdem kann man im Museum viel über die Entstehung unserer Erde, der Planeten und des Universums lernen. Ein Topographie-Sandkasten kann nicht nur Kinder, sondern auch sechs Erwachsene völlig in seinen Bann ziehen.
In der Sonderausstellung „Alleskönner Wald“ erfährt man außerdem alles über unsere heimische Natur, wie sie eigentlich aufgebaut ist und was wir ihr vielleicht gar nicht zugetraut haben. Ich jedenfalls wurde an diesem Tag bestens unterhalten und freue mich darauf, bestimmt noch einmal wiederzukommen!
Ende unseres Urzeit-Abenteuers – und Vorfreude auf das nächste!
Unser Urzeit-Abenteuer ging damit dann auch allmählich zu Ende. Wir verabschiedeten uns von allen Teilnehmern und versprachen, uns möglichst bald wieder zu treffen. Es hat wirklich riesigen Spaß gemacht, und umso mehr freue ich mich nun schon auf das nächste Dino-Treffen im Mai! Dann werden wir – Sahar und ich – uns gemeinsam nach Süddeutschland aufmachen. Heute fahren wir aber erst einmal zu meinen Eltern. Und danach werden wir Sahars Bruder und seiner Frau bei seinem Neustart in Kiel helfen… Das wird bestimmt eine Menge Arbeit. Mal sehen, wieviel Zeit mir nebenbei noch zum Schreiben bleibt. Schließlich brauchen die Beiden alles – vom Bett bis zum Kühlschrank. Falls einer von euch ebenfalls gerade bei der Einrichtung einer neuen Wohung ist: wir haben ein paar ganz gute Angebote bei Amazon gefunden:
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Neu & Live: Foto-Stories bei Instagram!
Apropos Unterhaltung: Falls du uns bei unserem Rundgang durch die Museen begleiten möchtest, kannst du das jetzt nämlich sogar tun, ohne selber an einem Dino-Treffen teilzunehmen. Klar, in echt ist das natürlich weiterhin möglich und auch viel, viel schöner. Aber meine Freundin Sahar erstellt für alle, die nicht so weit reisen können, nun bei vor Ort live für dich Instagram-Fotostories! Diese könnt ihr abrufen, ohne selber einen Instagram-Account zu haben. Und sie sind auch auf Facebook für 24 Stunden (also jetzt leider nicht mehr) verfügbar. Schaut aber gerne auch mal bei Instagram vorbei – unter dem Highlight Museen & Parks kannst du an unseren Abenteuern jederzeit teilnehmen!
Möchtest auch du mich einmal bei einem meiner Urzeit-Abenteuer begleiten? Die nächsten Dino-Treffen sind bereits geplant. Schau mal in meinem Veranstaltungskalender vorbei, oder klick auf den Artikel Das nächste Abenteuer, wo du alles über die genauen Treffpunkte, Urzeiten und das geplante Programm der nächsten Veranstaltung erfährst.