Lesedauer 4 MinutenName: Habrosaurus dilatus („Verbreitete verweichlichte Echse“) Beschrieben: 1932 von Charles W. Gilmore Ordnung: Urodela (Schwanzlurche); Familie: Sirenidae (Armmolche) Länge: ♂ bis zu 1,2m; ♀ bis zu 1,7m Gewicht: ♂ bis zu 6,5kg; ♀ bis zu 9,5kg Ernährung: carnivor Beschreibung: Die Kreidezeit ist eine Zeit, die gänzlich von Reptilien dominiert wird. An Land herrschen Dinosaurier, in…
Kategorie: Amphibien
Alle (meist) vierbeinigen Landwirbeltiere, die sich nicht an Land, sondern nur im Wasser fortpflanzen können und deren Eier außerhalb ihres Körpers befruchtet werden, gehören zur Großgruppe der Amphibien, auch Lurche genannt. Heute wie auch schon in der Kreidezeit kamen sie in allen feuchten Landökosystemen vor. Sie besiedelten Wälder, Feuchtgebiete und Sümpfe. Die meisten Amphibien sind Insektenfresser. Nur wenige ernähren sich rein pflanzlich. Manche sind jedoch aufgrund ihrer Größe auch imstande, weit größere Beutetiere zu fangen.
Jeder Lurch beginnt sein Leben im Wasser. Dort lebt er eine gewisse Zeit lang wie ein kleiner Fisch, atmet mit Kiemen und ernährt sich von Plankton, Insektenlarven und kleineren Fischen. Wenn ein Lurch heranwächst, durchläuft er allerdings eine sogenannte Metamorphose. Dabei verwandelt er sich in ein Landlebewesen, bildet Gliedmaßen aus und atmet vor allem durch seine Lunge anstatt mit den Kiemen seiner Jugend.
Einige Lurche behalten ihre Kiemen jedoch auch ein Leben lang und können sowohl an Land als auch unter Wasser atmen. Auf dieses „Doppelleben“ nimmt der Begriff „Amphibie“ Bezug: ἀμφίβιος (amphíbios) ist Altgriechisch und bedeutet soviel wie „doppellebig“.
Amphibien haben eine glatte, durchlässige Haut, mit welcher sie oft ebenfalls atmen können. Diese Haut sollte stets feucht gehalten werden, weshalb die Amphibien längst nicht so unabhängig vom Wasser sind wie andere Landwirbeltiere. Bei hohen Temperaturen können sie leicht austrocknen. Viele Amphibien sondern über ihre Haut Sekrete ab, die dies verzögern. Manche dieser Sekrtete sind auch hochgradig giftig, womit sich die Amphibien vor Fressfeinden schützen. Die meisten Amphibien sind eher kleine Tiere und ernähren sich auch in ihrer ausgewachenen Lebensphase vor allem von kleinen Wibellosen. Sie selbst werden oft von größeren Reptilien, Vögeln und Säugetieren erbeutet. Einige wenige Amphibien werden allerdings auch ausgesprochen groß und mehrere Kilogramm schwer. Sie wagen sich dann auch an größere Beutetiere heran.
Systematik
Die Amphibien werden in drei große Gruppen unterteilt. Da sich die anderen Landwirbeltiere, wie Reptilien, Vögel und Säugetiere, ebenfalls aus Amphibien entwickelt haben und folglich mit dazugehören, bezeichnet man die drei abgeleiteten Gruppen der Lurche in der Systematik auch als Lissamphibia. Wenn ich hier von Amphibien spreche, sind somit vor allem diese damit gemeint.
Neben den besagten drei Großgruppen hat es in der Urzeit noch viele weitere Amphibien-Gruppen gegeben, die heute aber alle ausgestorben sind. Auch in der Kreidezeit haben sie schon nicht mehr existiert. Ihre Blütezeit hatten die Amphibien bereits im Karbon, einer Periode des Paläozoikums. Am Ende des Paläozoikums verloren sie allerdings einen beträchtlichen Teil ihrer Artenvielfalt. Heute wie auch in der Kreidezeit betrachten wir deshalb nur drei ihrer Gruppen:
- Caudata (Schwanzlurche), dazu gehören Molche, Salamander und Olme.
- Anura (Froschlurche), dazu gehören Frösche, Unken und Kröten.
- Gymnophiona (Schleichenlurche), dazu gehören die blinden, unter der Erde lebenden Blindwühlen.
Die Amphibien aus meiner Welt:
Folgende Amphibien kommen im Nordamerika des späten Maastrichtiums vor:
Froschlurche:
Bild: | Spezies: | Vorkommen: | Bekanntes Material: | Bemerkungen: |
---|---|---|---|---|
— | Barbourula sp. | Hell Creek | — | Unke (Bombinatoridae) |
— | Eopelobates sp. | Hell Creek | — | Kröte (Pelobatidae) |
— | Paradiscoglossus americanus | Lance | 2 Exemplare | Frosch (Anura) |
— | Scotiophryne pustulosa | Hell Creek | 16 Exemplare | Frosch (Anura) |
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Theatonius lancensis | Lance | 2 Exemplare | Frosch (Anura) |
Schwanzlurche:
Bild: | Spezies: | Fundort: | Bekanntes Material: | Bemerkungen: |
---|---|---|---|---|
— | Albanerpeton sp. | Frenchman | — | Schwanzlurch (Albanerpetonidae) |
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Habrosaurus dilatus | Hell Creek | 52 Exemplare | Armmolch (Sirenidae) |
— | Lisserpeton bairdi | Hell Creek | 25 Exemplare | Schwanzlurch (Scapherpetontidae) |
— | Opisthotriton kayi | Hell Creek | 111 Exemplare | Salamander (Batrachosauroididae) |
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Paranecturus garbanii | Hell Creek | 8 Exemplare | Grottenolm (Proteidae) |
— | Proamphiuma cretacea | Hell Creek | 4 Exemplare | Schwanzlurch (Caudata) |
— | Prodesmodon copei | Hell Creek | 32 Exemplare | Salamander (Batrachosauroididae) |
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Scapherpeton tectum | Hell Creek | 132 Exemplare | Schwanzlurch (Scapherpetontidae) |
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Und hier die anderen Unterkategorien:Amphibien |
Tierprofil: Paranecturus garbanii
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Tierprofil: Scapherpeton tectum
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