Name: Habrosaurus dilatus („Verbreitete verweichlichte Echse“).
Beschrieben: 1932 von Charles W. Gilmore.
Ordnung: Urodela (Schwanzlurche); Familie: Sirenidae (Armmolche).
Länge: ♂ bis zu 1,2m; ♀ bis zu 1,7m.
Gewicht: ♂ bis zu 6,5kg; ♀ bis zu 9,5kg.
Ernährung: carnivor.
Beschreibung:
Die Kreidezeit ist eine Zeit, die gänzlich von Reptilien dominiert wird. An Land herrschen Dinosaurier, in den Binnengewässern Krokodile, in den Meeren Plesiosaurier und Mosasaurier und in den Lüften Pterosaurier. Die Amphibien, die lange vor den Dinosauriern die vorherrschende Tierklasse waren, haben in dieser Zeit längst an Boden verloren. Die meisten haben sich zu kleinen Fröschen, Salamandern und Schwanzlurchen entwickelt, die unter der Herrschaft der Reptilien ein Schattendasein führen.
Der unheimliche Habrosaurus straft jedoch der Behauptung, dass die Amphibien ihre besten Zeiten längst hinter sich haben, Lügen. Er ist eine der größten Amphibien seiner Zeit. Die Weibchen, die sehr viel größer werden können als die Männchen, erreichen Kopf-Rumpf-Längen, die beinahe an die eines Menschen heranreichen. Sie werden ausgewachsen nicht selten mehr als 5kg schwer.
Verbreitung und Lebensweise von Habrosaurus:
Die archaischen Riesen gehören allerdings zu einer in der Kreidezeit sogar noch recht jungen Familie: Die Armmolche. Sie sind eine Amphibiengruppe, die sich wieder an eine Lebensweise nahe und im Wasser spezialisiert hat. Sie haben ihre Hinterbeine zurückgebildet und bewegen sich mit schlängelnden Bewegungen wie ein Aal durch das Wasser. An Land sind sie unbeholfen und langsam und können sich nur mühsam mit ihren kleinen Vorderbeinen über den Boden ziehen. Deshalb riskieren sie nur dann einen Landgang, wenn sie zu ihrem Laichtümpel wandern oder ihr Sommer- gegen ihr Winterquartier eintauschen. Habrosaurus bewohnt vor allem sauerstoffreiche Tümpel und Brackwasserseen im Inland. Auch dort, wo es für andere Reptilien und Amphibien zu kalt ist, kommen Habrosaurier noch vor. Ihr Verbreitungsgebiet reicht bis in den höchsten Norden Alaskas.
Habrosaurus ernährt sich überwiegend von Würmern, Insektenlarven und Krebstieren, die er mit seinen meißelartigen Zähnen gut knacken kann. Seine mächtigen Kiefer eignen sich aber auch hervorragend zum Zupacken weit größerer Beute und wirken wie ein Schraubstock. Da Habrosaurier auch im Erwachsenenstadium ihre Kiemen behalten, können sie unter Wasser atmen. Luftatmende Beute wie Vögel, Säugetiere und sogar kleine Krokodile packen sie, zerren sie ins Wasser und ertränken sie dort seelenruhig. Ihre Kiemen versorgen sie beim Tauchen jedoch nicht unbegrenzt mit Sauerstoff. Hin und wieder müssen sie auftauchen und auch atmosphärischen Sauerstoff atmen.
Trivia zu Habrosaurus:
Habrosaurus ist eine sehr langlebige Tiergattung. Ihre ersten Vertreter erschienen bereits vor mehr als 80 Millionen Jahren während des Campaniums. Sie gehören auch zu den wenigen Tieren aus Hell Creek, die noch in Gesteinsschichten des Paläozäns überliefert sind. Habrosaurus überlebte also das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit, als ein gewaltiger Meteorit auf der Erde einschlug. Wahrscheinlich konnte er sich während des Impaktwinters einfrieren lassen. Die mageren Monateüberdauerte er dann in einer Art Trockenstarre, in der er nichts zu Fressen brauchte.
Auch heute noch sind die Armmolche, seine Nachfahren, mit zwei Gattungen und fünf Arten in Nordamerika vertreten. Der Große Armmolch (Siren lacertina) erreicht zwar nur etwa die Hälfte der Größe seines ausgestorbenen Vorfahren. Er ist jedoch mit fast einem Meter Länge trotzdem für ein Amphibium ein recht beeindruckendes Exemplar.
Habrosaurus hat in Die weißen Steine – Neue Alte Welt einen Kurzauftritt, als er einen der Protagonisten beim Umzug von seinem Sommer- in sein Winterquartier überrascht und heftig erschreckt. Ansonsten zeigen sich Amphibien eher selten und fallen vor allem durch ihr abendliches Quak-Konzert auf.
Habrosaurus in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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