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Die weißen Steine

Entdeckungsreise in die Welt der Urzeit

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Der milde Nordwesten

Posted on Oktober 16, 2023Februar 11, 2025 by Markus Kretschmer
Lesedauer 7 Minuten

In meinem Roman Die Weißen Steine gelangt eine Schulklasse auf mysteriösem Wege in die späte Kreidezeit. Genauer: ins Maastrichtium, wie die Forscher den allerletzten Abschnitt der Kreidezeit nennen. Ihre Reise beginnt in der berühmten Hell Creek Formation, führt sie jedoch bald auch an andere Orte im urzeitlichen Nordamerika. Nur unweit davon liegt das heutige Kanada. Die Dinosaurier kannten aber natürlich noch keine Grenzen, und so ist es nur wenig erstaunlich, dass auch in den Fossil-Lagerstätten Kanadas die Tierwelt der aus den US-amerikanischen Lagerstätten sehr ähnlich war. Allerdings war das Klima weiter nördlich natürlich etwas kühler und gemäßigter, und so veränderte sich auch die Landschaft, je weiter man sich nordwärts bewegte. An diese veränderten Lebensräume im Nordwesten waren einige Dinosaurier besser angepasst als andere, und viele von ihnen lebten hier auch nur einen Teil des Jahres, um als Wandertiere in den unbequemeren Jahreszeiten in andere Gegenden auszuweichen.


Geographie

Die fossilreichen Regionen im westlichen Kanada erstrecken sich über einen Großteil des heutigen Bundesstaates Alberta sowie auf Teile von Saskatchewan, British Columbia sowie auf die US-amerikanischen Bundesstaaten Montana und North Dakota. Damit liegt ihre geografische Lage heute etwa zwischen 50° und 55° nördlicher Breite. Während der späten Kreidezeit lag die gesamte Gegend allerdings aufgrund des Kontinentaldrifts noch gut 10° weiter nördlich. Damit erreichten sie in etwa die heutige Breite des heutigen Südalaskas, bzw. des mittleren Schwedens und Norwegens. Somit ergab sich ein ähnliches Verhältnis des jährlichen Wechsels aus Sonnen- und Nachtstunden: Zur Sommersonnenwende spendete die Sonne dort zwischen 18 und 19 Stunden lang Licht und Wärme. An den dunkelsten Wintertagen ging sie allerdings schon nach nur etwa 6 Stunden wieder unter.

Die Gegend lag in einem geographischen Dreieck genau zwischen den drei verbleibenden Armen des einstigen Western Interior Seaway. Im Süden berührte sie die Küste des Pierre Seaway, im Westen die des Bearpaw Seaway sowie im Osten die des Hudson Seaway. Die Topografie dieser Regionen war geprägt von einer abwechslungsreichen Landschaft. Im Westen, nahe den laramidischen Gebirgen, fanden sich höhere Gebirgszüge mit Gipfeln, die bis zu 5.000 Meter hoch aufragten. Nach Osten hin flachten die Gebiete ab und wurden von zahlreichen Flüssen durchzogen, die sich durch ausgedehnte Überschwemmungsebenen und dichte Wälder schlängelten.

 

Die K-Pg-Grenzschicht

In vielen Formationen des südwestlichen Kanadas kann man den Übergang von der Kreide zum Paläogen, dem darauffolgenden Zeitalter, selbst als Laie gut erkennen: Die sogenannte K-Pg-Grenze zeichnet sich in einer etwa 2cm dicken und schwarz gefärbten Linie in den Gesteinsschichten ab. Diese Linie entstand wahrscheinlich als direkte Folge eines gewaltigen Meteoriteneinschlages, welcher der Kreidezeit und der Herrschaft der Dinosaurier ein abruptes Ende setzte. Sie ist in gleichalten Ablagerungen auf der ganzen Welt zu sehen.

Wie sich dieses beispiellose Ereignis am Schicksalstag der Dinosaurier zutrug, erfährst du in diesem Video, dass ich in Zusammenarbeit mit Michael Kubi (Darwinator) erstellt habe. Viel Spaß!


Klima

Die Nähe zum Meer sorgte für ein ausgeglichenes Klima mit saisonalen Schwankungen, sowie für eine hohe Niederschlagsrate: Egal, aus welcher Richtung der Wind wehte, er brachte immer feuchte Luftmassen mit sich. Besonders in den Sommermonaten war fast immer mit einer dichten Bewölkung und oft prasselnden Starkregenfällen zu rechnen. Die Niederschlagsmenge über das Jahr hinweg, insbesondere während der Regenzeit, war beachtlich und lag zwischen 1.000 und 1.500 Millimetern pro Quadratmeter und Jahr. Dies führte zur Entstehung von Überschwemmungsebenen und Sümpfen, die während dieser Zeit reichlich mit Wasser versorgt wurden. Während der Wintermonate fiel in den Bergen regelmäßig Schnee, der auf den Gipfeln liegenblieb und im Frühjahr allmählich schmolz, wodurch die Flüsse mit klarem Schmelzwasser gespeist wurden.

Hypothetisches Diagramm des Klimas in der Scollard– und Frenchman-Formation.

Die Temperaturen stiegen im Tiefland in den warmen Monaten oft über 20°C, im Winter fielen sie allerdings nur selten unter die Marke von 5°C. Dort waren Schneefälle zwar nicht gänzlich unmöglich, aber eher unwahrscheinlich. Die Winter waren eher mild, mit zwar kühlen Temperaturen, aber ohne starke Einbrüche von Frost oder Schnee. Die saisonalen Klimaveränderungen beeinflussten die Vegetation und die Tierwelt in diesen Regionen erheblich. Während der warmen Monate blühten dichte Wälder und üppige Pflanzenlandschaften auf. In den Wintermonaten mussten die Tiere, einschließlich der Dinosaurier, Anpassungen an die kälteren Bedingungen vornehmen.


Ökologie und Landschaftsformen

Die Auffaltung der laramidischen Gebirgskette und eine massive globale Erwärmung in den letzten 300.000 Jahren der Kreidezeit hat nicht nur für einen abrupten Klimawandel gesorgt, sondern auch das Meer rapide zurückgehen lassen. Statt den lichtdurchfluteten Korallenriffen fanden sich nun auf dem Gebiet des westlichen Kanadas viele verschiedene Land-Lebensräume, die auf dem fruchtbaren einstigen Meeresboden die vielseitigsten Ökosysteme hervorbrachten. Dort lebten auch zahlreiche bekannte Dinosaurier.

Dinosaurier aus dem Nordwesten Nordamerikas, von links nach rechts im maßstabsgetreuen Größenvergleich: Triearchuncus prairiensis, Saurornitholestes langstoni, Leptoceratops gracilis, Tyrannosaurus rex, Ornithomimus velox, Pectinodon bakkeri, Triceratops prorsus, Edmontosaurus annectens, Pachycephalosaurus wyomingensis, Sphaerotholus buchholtzae, Ankylosaurus magniventris, Struthiomimus sedens, Pachyrhinosaurus perotorum, Thescelosaurus neglectus.

Dichte Wälder

Die dichten Wälder in diesen Regionen waren vielfältig und von einer Mischung aus Nadel- und Laubbäumen geprägt. Hier fanden sich Araukarien, Zypressen, Koniferen und Lorbeergewächse. Diese Wälder waren der Lebensraum für eine breite Palette von Pflanzen- und Dinosauriern, darunter kleine Pflanzenfresser wie Leptoceratops, Pachycephalosaurus, Sphaerotholus und Thescelosaurus sowie Theropoden wie Ornithomimus, Pectinodon und Acheroraptor. Die häufigsten Wirbeltiere waren hier aber tatsächlich die Säugetiere, die hier mit vielen Arten von Multituberculaten, Beuteltieren und auch Plazentatieren vorkamen. In den Baumkronen nisteten auch viele verschiedene Vogelarten.

Fluss-Systeme

Die Fluss-Systeme durchzogen die Region und erstreckten sich über weite Ebenen. Sie waren die Lebensadern der Umgebung und boten Lebensraum für Fische, Amphibien und viele verschiedene Wasservögel. Den Flüssen folgten auch viele Dinosaurier bei ihren jährlichen Wanderungen. Hier sind besonders der Entenschnabeldinosaurier Edmontosaurus und die Horndinosaurier Triceratops und Pachyrhinosaurus zu nennen, denen oft auch gefährliche Jäger wie Tyrannosaurus auf den Fersen waren. An den Unterläufen der Flüsse lauerten auch große Krokodile wie Borealosuchus und Brachychampsa auf unvorsichtige Jungtiere.

Überschwemmungsebenen und Sümpfe

Zu Beginn der Regenzeit, besonders wenn im Frühjahr das Schmelzwasser aus den Bergen abging, verwandelten sich sowohl die Flussauen als auch große Teile der Wälder in dichte Sümpfe und Schwemmebenen. Diese boten Lebensraum für eine Vielzahl von Wasserorganismen. Besonders erfolgreich waren hier Schildkröten in dutzenden verschiedenen Arten. Aber auch gepanzerte Dinosaurier wie Ankylosaurus und der Entenschnabelsaurier Edmontosaurus fanden in den reich florierenden Wasserpflanzen ein üppiges Nahrungsangebot. Krokodile, große Amphibien und der krokodilähnliche Champsosaurus kamen in diesen wasserreichen Landschaften ebenfalls voll auf ihre Kosten.

Für viele andere Tiere konnte diese Gegend aber auch verhängnisvolle Gefahren bereithalten. Die Flüsse wurden in der Regenzeit nicht selten zu reißenden Strömen, die sturzflutartig alles mitreißen konnten, was ihnen im Weg war. Und die in der warmen Jahreszeit in Myriaden auftretenden blutsaugenden Insekten übertrugen so manche Krankheit, die auch den größten Dinosaurier zum Verhängnis werden konnte.

Die Bergwälder der laramidischen Gebirgskette

Diese Regionen am Rande der laramidischen Gebirge waren von dichten Wäldern aus Lorbeergewächsen und Nadelbäumen gekennzeichnet. Das Klima hier oben war deutlich kühler als in den tieferliegenden Senken und Flussauen. Zum Ende der Regenzeit fegten hier tosende Stürme über das Land, und auch sonst wehte hier oben oft ein steifes Lüftchen. Im Winter konnte es hier sogar regelmäßig schneien. Die höchsten Gipfel der Berge waren sogar das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt und boten bloß zähe, krautige Sträucher und Flechten als Nahrungsgrundlage für die Pflanzenfresser an. Trotzdem gab es auch bis in große Höhenlagen noch Tiere, die an solche extremen Bedingungen angepasst waren. Eines der größten Tiere in diesen rauen Gebirgswäldern war Pachycephalosaurus, der hier gut vor gefiederten Raptoren wie Saurornitholestes auf der Hut sein musste.


Fossil-Lagerstätten aus dem milden Nordwesten Nordamerikas:

Meine Rekonstruktion der Lebensräumen aus dem milden Nordwesten basiert natürlich auf echten Erkenntnissen aus der paläontologischen Forschung. Um diese beeindruckende Welt wiederzuerschaffen, habe ich aus zahlreichen Studien zu folgenden Lagerstätten recherchiert:

Scollard Formation

Frenchman Formation

Willow Creek Formation

Wapiti Formation

Coalspur Formation

Klick dich gerne durch die einzelnen Beiträge, wenn du mehr über die wissenschaftlichen Hintergründe erfahren möchtest!


Weitere Lebensräume:

An Land:

Der hohe Norden

Der milde Nordwesten

Die Gestade des Binnenmeeres

Das westliche Hochland

Die Küsten des Südwestens

Die Nebelwälder Appalachias

Im Meer:

Pazifik

Golfküste

Pierre Seaway

Atlantik


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