Name: Paleopsephurus wilsoni („Wilsons alter Schwertstör“).
Beschrieben: 1947 von Archie J. MacAlpin.
Ordnung: Acipenseriformes (Störe); Familie: Polyodontidae (Löffelstöre).
Länge: ♂ und ♀ durchschnittlich 1,9m lang, Ausnahmeexemplare über 4m.
Gewicht: ♂ und ♀ durchschnittlich 18kg schwer, Ausnahmeexemplare über 200kg.
Ernährung: carnivor.
Beschreibung:
Störe gehören zu den häufigsten Knochenfischen in den brackigen Sümpfen und ausgedehnten Flusssystemen der Hell Creek Formation. Sie sind mit mehreren Gattungen und Arten dort vertreten, manche groß, andere eher klein. Der Schwertstör Paleopsephurus gehört zu den größten Vertretern. Große Exemplare erreichen nicht selten Körperlängen von über zwei Metern und mehreren Zentnern Gewicht, sodass sie für ein Leben in den Flüssen sogar schon zu groß werden. Die größten Exemplare weichen daher auf ein Leben im offenen Meer aus und kommen dann nur noch zum Laichgeschäft in die Sümpfe und Flüsse. Solche Riesen können dann mehrere Meter lang werden, denn Störe wachsen ihr ganzes Leben. Charakteristisch für Paleopsephurus ist seine verlängerte Schnauze, das sogenannte Rostrum, dem der Fisch auch seinen Namen verdankt. Auf seiner Spitze sitzen viele druckempfindliche Sinnesorgane, mit denen der Fisch seine Beute aufstöbert.
Kleine Schwertstöre ernähren sich hauptsächlich von Krabben, Garnelen und kleinen Süßwasserfischen, während die größeren ihr riesiges Maul öffnen und alles Lebendige in ihrem Umfeld einsaugen, dass sie verschlingen können. Paleopsephurus gehört jedoch selbst zur Hauptbeute kleinerer Mosasaurier und größerer Raubfische. Äußerlich sind die Geschlechter von Paleopsephurus kaum auseinanderzuhalten. Männchen wachsen bloß etwas schneller und erreichen die Geschlechtsreife im Alter von etwa 8 Jahren, Weibchen erst mit etwa 12 Jahren. Einmal im Jahr wandern die Schwertstöre bis weit in die Oberläufe der größten nordamerikanischen Flüsse hinauf, um sich dort fortzupflanzen. Diese Wanderung wird von einigen anderen Tieren sehnlichst erwartet: Pectinodons, Schnappschildkröten und sogar Ankylosaurier erbeuten dann zumeist die kleineren, kranken und schwachen Wanderer. An ihrem Ziel angekommen, legt ein Paleopsephurus-Weibchen bis zu 100.000 Eier am felsigen oder schlammigen Untergrund ab.
Trivia über Paleopsephurus:
Paleopsephurus ist eine von zwei bekannten fossilen Löffelstör-Arten Nordamerikas. Die andere, Crossopholis magnicaudatus, lebte erst während des Eozäns vor etwa 52 Millionen Jahren.
Das Fossilmaterial von Paleopsephurus besteht aus mehreren Funden, die in den späten 30er Jahren in der Hell Creek Formation zusammen mit den Überresten anderer Störe und einem großen Hadrosaurier (Edmontosaurus) entdeckt wurden. Das Holotyp-Exemplar wurde 1947 beschrieben, ging aber inzwischen leider verloren. Die Beschreibung fußte auf ursprünglich drei Exemplaren und einem später gefundenen vierten, alle Fundstücke waren sehr unvollständig. Obwohl sie alle in nächster Nähe zueinander gefunden wurden, ist es unklar, ob sie zum selben Individuum gehören. Somit kann die Größe des Fisches auch nur vage geschätzt werden. Es handelte sich aber offenbar schon um einen recht großen Stör, der länger und schwerer als ein Mensch werden konnte.
Löffelstöre überlebten das Massenaussterben am Ende der Kreidezeit, wenn auch der nordamerikanische Paleopsephurus nicht mit darunter war. Ein ganz ähnliches Tier entwickelte sich aber in der späteren Zeit in China. Allerdings ist der rezente Schwertstör (der auch als Vorlage für das Tier in meiner Geschichte Pate gestanden hat) wahrscheinlich in den letzten 15 Jahren aufgrund der massiven Eingriffe des Menschen in sein Ökosystem auch inzwischen ausgestorben.
Paleopsephurus in der (englischsprachigen) Wikipedia:
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