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Die weißen Steine

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Der hohe Norden

Posted on Oktober 9, 2023Mai 19, 2025 by Markus Kretschmer
Lesedauer 7 Minuten

Durch den Kontinentaldrift hat sich der nordamerikanische Kontinent im Laufe der letzten 66 Millionen Jahre um einige hundert Kilometer nach Süden verschoben. Das heutige Alaska lag damals somit nur unweit des Polarkreises. Durch das weltweit warme Klima während der Kreidezeit befand sich dort allerdings noch keine lebensfeindliche Eiswüste mit einem kilometerdicken Schild aus Gletschern. Der hohe Norden war vielmehr ein Lebensraum mit borealem Klima, in welchem der extreme Wechsel der Jahreszeiten das Landschaftsbild prägte. Auf milde Sommer folgten bitterkalte Winter mit Frost und Schneefall. Auch wenn das wohl ein eher ungewöhnliches Bild ist: hier hat es tatsächlich Dinos im Schnee gegeben! Sie und viele andere Tiere hatten sich an das wechselhafte Klima angepasst. Manche wichen den kalten Wintern aus und wanderten in wärmere Breitengrade ab, andere blieben jedoch auch das ganze Jahr dort und warteten geduldig in der monatelangen Dunkelheit des Polarwinters auf die ersten Strahlen der Frühlingssonne.


Geographie

Vor 66 Ma befand sich der nordamerikanische Kontinent noch etwa 9° weiter nördlich als heute. Im Laufe des Kontinentaldrifts hat er sich weiter nach Süden verschoben. Die höhere Breitenlage hatte eine große Auswirkung auf den jahreszeitlichen Wechsel und die verfügbaren Sonnenstunden, je weiter man nach Norden kam. Tatsächlich lagen einige Gebiete des heutigen Alaskas nur unweit des Nordpols. Dort herrschte während der Kreidezeit an 120 Tagen im Jahr völlige Dunkelheit, und an ebenso vielen Tagen ging die Sonne überhaupt nicht mehr unter.

Zur Zeit ihrer Ablagerung befanden sich alle der hier vorgestellten Lebensräume an schlammigen Küstenebenen. Blätter, Wurzeln und Pollen sind aus mehreren Fundstellen bekannt. Fossile Fußspuren, besonders aus dem Westen der Gebiete zeigen, dass hier ein hoher Durchlauf vorbeiziehender Tiere herrschte. Offenbar befand sich im hohen Norden Alaskas ein echter Dinosaurier-Highway! Auf ihm zogen vor allem Ceratopsier und Hadrosaurier vom Norden in den Süden – und umgekehrt. Die Anwesenheit von Gips und Pyrit in benachbartem Gestein lässt darauf schließen, dass die Prince Creek- und Cantwell Formation während des Maastrichtiums an einen Meeresarm grenzten, den Bearpaw Seaway. Die Kanguk Formation lag dagegen weiter westlich, am Hudson Seaway. Die Summit Creek Formation lässt dagegen auf kontinentales Klima schließen, sie lag wohl weiter landeinwärts.


Klima

Während des späten Maastrichtiums durchlief die Erde eine sogenannte Treibhausphase. Der CO2-Gehalt in der Atmosphäre war um ein Vielfaches höher als heute, was an den enormen vulkanischen Ausgasungen zu dieser Zeit lag. Die Jahresdurchschnittstemperatur lag weltweit sehr hoch und wird selbst in den Polargebieten noch auf etwa 5 bis 6 °C geschätzt. Dabei könnten die kalten Monate am Nordpol durchschnittlich 2 bis 4 °C und die warmen Monate durchschnittlich sogar noch 10 bis 12 °C erreicht haben. Die Niederschlagsmenge pro Jahr lag im Durchschnitt zwischen 500 und 1.500 Millimetern pro Quadratmeter.

Diagramm mit dem hypothetischen Klima der Prince Creek Formation.

An Land wuchsen Flechten, Pilze, Farne, Moose, Nadelbäume, Sträucher und Kräuter. Basierend auf dem Vorkommen von Dinosauriern und Flora lässt sich ableiten, dass die Gegenden wahrscheinlich von polaren Wäldern geprägt waren, in denen es auf Höhe des Meeresspiegels wohl keinen oder nur selten Bodenfrost gab. In höheren Lagen herrschten allerdings im Winter deutlich niedrigere Temperaturen vor, Schneefälle und Frost waren dort regelmäßig zu erwarten. Im Sommer kamen die Temperaturen nur an wenigen Tagen über 20°C hinaus. Die sommerlichen Durchschnittswerte lagen deutlich tiefer, bei etwa 12°C.


Ökologie und Landschaftsformen

Die nördlichen Lebensräume Nordamerikas waren während der späten Kreidezeit von einer erstaunlichen Vielfalt geprägt. Von den Küsten über Flussdeltas bis hin zu Teichen, Seen, Bruchwäldern und Bergwäldern boten diese Landschaften eine Fülle von Ökosystemen. Manche Dinosaurier wie Edmontosaurus, Thescelosaurus, Leptoceratops und Ornithomimus kamen auch noch in deutlich tieferen Breiten vor. Für viele der dort heimischen Dinosaurier war es im Norden allerdings zu kalt. Dafür fanden sich dort wiederum auch einige Spezies, die nur in den höheren Breiten vorkamen. Sie profitierten von der Abwesenheit von Tyrannosaurus, Triceratops und anderer Konkurrenten.

Dinosaurier, die nahe am spätkreidezeitlichen Nordpol lebten, von links nach rechts im maßstabsgetreuen Größenvergleich: Saurornitholestes langstoni, Leptoceratops gracilis, Augustynolophus morrisi, Alaskadon incertus, Edmontosaurus annectens, Dromaeosaurus albertensis, Alaskacephale gangloffi, Pachyrhinosaurus perotorum, Thecelosaurus neglectus, Ornithomimus velox, Nanuqsaurus hoglundi.

Küsten

An den nördlichen Küsten des kreidezeitlichen Nordamerikas erstreckten sich steile Klippen und Berghänge bis hinunter zu tiefen, kalten Gewässern. Mancherorts gab es aber auch Sand- und Felsenstrände und stark verschlammte Küstenabschnitte. In den küstennahen Gewässern tummelten sich verschiedene Meeresbewohner, darunter viele Arten von Fischen, Ammoniten und Krebstieren. Meeresreptilien wie Plesiosaurier und Mosasaurier nutzten diese Gewässer als Jagdgründe und fanden einen reich gedeckten Tisch vor. Die langhalsigen Elasmosaurier nutzten die kalten Polarmeere auch als ihre Kinderstuben. Die Küstenregionen boten auch Lebensraum für Küstenvögel, die auf den Felsen und Klippen nisteten und sich von den reichen Fischvorkommen ernährten. Die angrenzenden Wälder waren von kühlem, feuchtem Klima geprägt und von Nadelbäumen dominiert.

Flussdeltas und Feuchtgebiete

Die Flussdeltas des Nordens waren ein wichtiger Lebensraum für viele Tierarten. Die reichen Wasserquellen und die fruchtbaren Böden zogen eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren an. Hier florierten Schachtelhalme, Seerosen und andere Wasserpflanzen. Flusskrebse, Fische und kälteresistente Amphibien fanden in den Teichen und Flüssen reichlich Nahrung. Für Krokodile waren diese Gewässer dagegen meist zu kalt. Diese Regionen waren auch der Lebensraum von großen Pflanzenfressern wie Edmontosaurus und Pachyrhinosaurus. Sie ernährten sich von den saftigen Pflanzen in den Flussdeltas. Fleischfresser wie Saurornitholestes oder das Alaska-Troodon (fiktionaler Name: Alaskadon) und besonders der kleine Tyrannosauride Nanuqsaurus lauerten an den Ufern auf Beute.

Teiche und Seen

Die klaren Teiche und Seen im Norden boten eine Oase für viele Tierarten. Wasservögel fanden hier Nahrung und Brutplätze. Die Ufer waren von Schilfrohr, Seerosen und anderen Wasserpflanzen gesäumt. In den Gewässern tummelten sich Fische und Amphibien. Auf den am Ufer liegenden Steinen sonnte sich auch gerne mal eine Eidechse. Diese Teiche waren auch Heimat von kleineren Dinosauriern, die sich von Wasserpflanzen oder den Bewohnern der Gewässer ernährten. Die Ruhe dieser Idylle wurde allerdings gelegentlich auch von furchterregenden Fleischfressern gestört, wie dem Nanuqsaurus, der hier der Spitzenprädator war.

Bruchwälder und Feuchtgebiete

Die Bruchwälder im Norden waren von Moosen, Farnen und hohen Nadelbäumen geprägt, deren Wurzeln im Sommer vom Wasser der über die Ufer getretenen Flüsse umspült und deren dicken Stämme dann von Nebelschwaden umweht wurden. Zahlreiche Bäche und kleine Flüsse schlängelten sich durch das dichte Unterholz. Diese Regionen waren Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, darunter Säugetiere, Vögel, Reptilien und Amphibien. Kleinere Dinosaurier wie Ornithomimus, Alaskacephale, Thescelosaurus und Leptoceratops versteckten sich hier zwischen den Bäumen. Fleischfresser wie Dromaeosaurus, Saurornitholestes, das Alaska-Troodon und der mächtige Nanuqsaurus lauerten hier auf Beute.

Bergwälder und Hochebenen

Bis auf etwa 1.500m Höhe erstreckten sich in den höheren Lagen im Norden noch dichte Wälder mit hoch aufragenden Bäumen, die von der feuchten Luft der Berge genährt wurden. Die Bergkämme waren oft in Nebel gehüllt, und die Luft war kühl und erfrischend. Von Oktober bis Mai lag auf diesen Höhenlagen Schnee, und oberhalb der Baumgrenze schmolz dieser erst im Juni. Die Gipfel der höchsten Berge, die auf mehr als 4.000m aufragten, waren sogar ganzjährig von Eis und Schnee bedeckt. Die Bergwälder boten Lebensraum für zahlreiche Vögel, Säugetiere und kleinere Dinosaurier wie Leptoceratops und Alaskacephale.


Fossil-Lagerstätten aus dem hohen Norden Nordamerikas:

Meine Rekonstruktion der Lebensräumen aus dem hohen Norden basiert natürlich auf echten Erkenntnissen aus der paläontologischen Forschung. Um diese beeindruckende Welt wiederzuerschaffen, habe ich aus zahlreichen Studien zu folgenden Lagerstätten recherchiert:

Prince Creek Formation

Cantwell Formation

Kanguk Formation

Summit Creek Formation

Klick dich gerne durch die einzelnen Beiträge, wenn du mehr über die wissenschaftlichen Hintergründe erfahren möchtest!


Weitere Lebensräume:

An Land:

Der hohe Norden

Der milde Nordwesten

Die Gestade des Binnenmeeres

Das westliche Hochland

Die Küsten des Südwestens

Die Nebelwälder Appalachias

Im Meer:

Pazifik

Golfküste

Pierre Seaway

Atlantik


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