Lesedauer 4 Minuten Das Foto zeigt die Coalspur Formation am Brazeau River im Yellowhead County, Alberta. Bildquelle: GoogleMaps. Die Coalspur Formation im südwestlichen Alberta ist eine stratigraphische Einheit aus der Oberkreide bis zum unteren Paläozän im Western Canada Sedimentary Basin. Sie besteht aus Sedimenten, die vor, während und nach dem Kreide-Paläogen (K-Pg) Massenaussterben abgelagert wurden. Wie ihr Name…
Kategorie: Lagerstätten
Lagerstätten: In dieser Sparte stelle ich alle bedeutsamen Fundstellen für Fossilien aus dem Maastrichtium von Nordamerika vor. Diese bilden die Grundlage meiner Recherche über die Urzeitwelt, die ich für meine Romanreihe Die Weißen Steine rekonstruiert habe. Doch das ist längst noch nicht alles! Auch meine Traumreise-Geschichten aus den Kinderbüchern führen dich in viele verschiedene urzeitlichen Lebensräume. Diese stelle ich hier auf der Website in vielen interessanten Beiträgen vor. Und das beste ist: du kannst sogar fast in echt dort hinreisen und sogar einen virtuellen Spaziergang in die Urzeit machen!
Die Berichte über die Lagerstätten sind für Urzeit-Fans besonders interessant und sogar interaktiv gestaltet. Du findest in allen Beiträgen zunächst eine interaktive Karte, sodass du dich virtuell direkt vor Ort umsehen kannst. Viele dieser Karten führen direkt in die Lagerstätten hinein und lassen dabei Landschaft und Gelände lebendig werden. Über meine Karte kannst du sie alle direkt erreichen. Wenn du auf die verlinkten Beiträge klickst, erfährst du alles Wichtige über die Formation. Wann und wo hat sie sich abgelagert? Welche Gesteinstypen sind dort zu finden? Was sind ihre geologischen Besonderheiten? Und welche Fossilien von welchen Tieren wurden dort gefunden? Weitere interaktive Karten verraten dir außerdem, wo die Formation heute liegt, und wie sich ihre Lage in den letzten Jahrmillionen verändert hat.
Interessante Urzeit-Orte
Schau dich auch gerne mal im Bereich Deutschland um! Dort findest du nicht die in meinen Büchern vorkommenden Lagerstätten, sondern auch viele großartige Urzeit-Museen und Freizeitparks, welche die dort gefundenen Fossilien ausstellen. Dies wird dir eine große Hilfe dabei sein, wenn du einen Ausflug planst. Du findest schnell heraus, was es in deiner Nähe Sehenswertes gibt, und kannst je nach deinen Bedürfnissen entscheiden, ob sich die Reise dorthin lohnt. Schau dich einfach mal um!
Meine urzeitliche Welt
Die hier behandelten Lagerstätten liegen heute auf der ganzen Welt verstreut. Die Handlungsorte aus Die Weißen Steine zum Beispiel auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent, von Kanada im hohen Norden über die gesamten USA bis nach Mexiko im Süden. Während des Maastrichtiums lagen diese allerdings noch auf drei (Teil-)Kontinenten. Ein riesiges Binnenmeer, der Western Interior Seaway, hatte Nordamerika noch bis wenige Millionen Jahre vor Ende der Kreidezeit in mehrere Teile geteilt: Laramidia im Westen, Appalachia im Osten und Nunavut ganz im Norden. Das Meer zog sich am Ende des Maastrichtiums allmählich zurück, sodass alle drei Landmassen nun wieder durch Landbrücken miteinander verbunden waren.
Vielfältige Ökosysteme
So konnten die Lebewesen innerhalb dieser Lebensräume umherwandern und sich darin ausbreiten. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sich die Tierwelt auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent recht ähnlich war. Aber: aufgrund der langen Teilung gab es dennoch so einige Unterschiede, der sich in den Fossilberichten aus den Lagerstätten auch niederschlägt. Denn aufgrund der verschiedenen Klimazonen befanden sich dort viele verschiedene Ökosysteme mit ihrer jeweils eigenen Tierwelt.
Die verschiedenen Ökosysteme stelle ich auf meiner Seite natürlich ebenfalls vor, wie sie während des Maastrichtiums wahrscheinlich ausgesehen haben. Diese Rekonstruktionen basieren auf den Recherchen über die Fossillagerstätten:
Fossilberichte
Natürlich darf auch das Allerwichtigste nicht fehlen: die urzeitlichen Bewohner, beziehungsweise ihre fossilen Hinterlassenschaften. Viele der hier behandelten Lagerstätten sind für ihren Fossilreichtum berühmt. Einige gehören sogar zu den berühmtesten Fundstellen der Welt! In den einzelnen Beiträgen kann der Fossilbericht deshalb sehr umfangreich ausfallen. Ich fasse die Überreste der Lebewesen also tabellarisch in Kategorien zusammen, die einen besseren Überblick gewährleisten sollen. Diese sind bezogen auf die Tierwelt im Grunde die gleichen, wie du sie bei den Tierprofilen finden kannst:
- Wirbellose (Mollusken, Insekten, Spinnentiere und viele andere)
- Fische (Knorpel- und Knochenfische)
- Amphibien
- Landreptilien (Schildkröten, Schuppenechsen, Schlangen, Krokodile und Choristodera)
- Meeresreptilien (Meeresschildkröten, Plesiosaurier, Pliosaurier, Mosasaurier)
- Dinosaurier (Nichtvogel-Dinosaurier)
- Vögel
- Pterosaurier (Flugsaurier)
- Säugetiere (Beuteltiere, Multituberculaten, Plazentatiere)
Daneben gibt es allerdings auch noch Kategorien zu Pflanzen- und Spurenfossilien, die ein eigenes taxonomisches Bestimmungssystem haben:
- Pflanzen
- Pollen
- Ootaxa (fossile Eierschalen)
- Ichnotaxa (Spurenfossilien)
Erklärung zu den Abkürzungen:
In meinen Fossilberichten verwende ich fachgerechte, paläo-biologische Fachtermini und auch die in der Wissenschaft üblichen Abkürzungen. Falls du dich fragst, was diese bedeuten, werde ich dir das natürlich gern erklären. Hierbei hat mir der Paläontologe Dr. Pascal Abel geholfen, dem ich an dieser Stelle zuerst einmal herzlich danken möchte.
sp.
Die Abkürzung „sp.“ steht für das lateinische Wort species. Diese Abkürzung verwenden Paläontologen, wenn sie ein Fossil wenigstens auf Gattungsebene klassifizieren konnten, aber es trotzdem unklar bleibt, zu welcher Art (Spezies) es konkret gehörte. Meistens sind Dinosaurier und andere Urzeittiere ja nicht als zusammenhängende Skelette überliefert. Viele ihrer Fossilien sind nur schlecht erhalten oder unvollständig. Dies kann die genaue Zuordnung erschweren oder gar unmöglich machen. Und manchmal hat sich eben auch einfach noch kein Forscher gefunden, der sich die Mühe gemacht hat, das Fossil näher zu bestimmen.
Von vielen Theropoden kennt man z.B. bislang nur einzelne Zähne. Hier ist es oft unklar, welcher Art sie einmal gehört. Bei Richardoestesia sp. handelt es sich z.B. um ein „Wastebasket-Taxon“, also eine sogenannte Mülleimergattung. Es ist der Zahn eines Troodontiden, der Ähnlichkeit zu anderen, fast überall auf der Welt vorkommenden Troodontiden-Zähnen hat. So könnte es sich hierbei vielleicht um den Zahn eines Pectinodon bakkeri handeln, der z.B. aus der Hell Creek Formation definitiv, auch durch Skelettüberreste, überliefert ist. Aber er weist doch einige Unterschiede im Detail auf, sodass es sich genauso gut auch um eine eigene Art oder sogar Gattung handeln könnte, die wir vielleicht noch gar nicht kennen!
spp.
Diese Abkürzung ist einfach bloß die Pluralform von species. Die wird verwendet, wenn es in einer Fossilbericht mehr als eine einzige Spezies eines auf Gattungsebene bestimmbaren Taxons gibt. Wenn also z.B. zwei sich voneinander deutlich unterscheidende Fossilien gibt, die z.B. der Gattung Thescelosaurus zugeschrieben werden können, es aber unklar ist, zu welchen Arten sie gehören, setzt man das Kürzel „spp.“.
indet.
Bei „indet.“ ist es ganz ähnlich wie bei „sp.“. „indet.“ steht für indeterminatus, also lateinisch für „unbestimmt“. Diese Abkürzung wird vor bei Fossilfunden verwendet, die noch nicht einmal auf der Ebene der Gattung, sondern lediglich auf Ebene einer größeren Klade (wie z.B. der Ordnung, Familie oder Unterfamilie) klassifiziert werden können. Manchmal werden beide Abkürzungen, sp. und indet., aber auch gleichrangig verwendet.
Aus der Hell Creek Formation sind z.B. fragmentarische Fossilien eines großen Caenagnathiden bekannt, der bislang noch nicht näher beschrieben wurde. Er könnte gar die Ausmaße des berühmten Gigantoraptor aus der Mongolei erreicht haben. Damit wäre er deutlich größer als der aus diesem Lebensraum bekannte Anzu wyliei. Andersherum könnte das Fossil auch darauf hindeuten, dass der besagte Anzu deutlich größer geworden sein könnte als bislang angenommen.
cf.
Die Abkürzung „cf.“ steht für das lateinische Wort confer, was man hier am besten mit „vergleichend“ übersetzen könnte. Es wird gesetzt, wenn ein Fossil relativ sicher einer konkreten Art zugeordnet werden kann, allerdings dies bislang noch nicht in einer fachlichen Studie genau analysiert wurde. Wenn zum Beispiel „Tyrannosaurus cf. rex“ geschrieben wird, bedeutet dies schlicht, dass das in einem Fundbericht beschriebene Fossil Ähnlichkeiten mit der bekannten Art Tyrannosaurus rex aufweist, aber möglicherweise doch eine andere, nicht genau identifizierte Art sein könnte.
Bei allen Fossilien, die mit „sp.“, „spp.“, „indet.“ oder cf. gekennzeichnet sind, handelt es sich also um Fossilien, die noch genauer wissenschaftlich untersucht werden müssen. Da aber auch unklare Fälle in den Fossilienbericht Eingang finden, und ich sie auch bei meiner Recherche berücksichtigt habe, kannst du diese vielen noch offenen Rätsel der Paläontologie hier ebenfalls finden!
Nomen nudum
Steht ein Name in Anführungszeichen, kann es sich um ein sogenanntes „nomen nudum“ handeln, also einen „nackten Namen“. So werden vergebene Art- und Gattungsnamen bezeichnet, die allerdings nicht die Anforderungen des ICZN (International Code of Zoological Nomenclature) erfüllen. Sie wurden vielleicht in einer Fachpublikation verwendet, ohne dass allerdings eine gültige formale Beschreibung des Fossils vorgenommen wurde. Vielleicht sind sie aber bislang auch nur in der Populärkultur verwendet worden.
Der Name „Orcomimus“ etwa ist momentan für eine mögliche weitere Ornithomimiden-Art aus Hell Creek reserviert, für die eine formale Beschreibung allerdings noch aussteht. Gleiches auch beim Wasservogel „Styginetta“ lofgreni. Als nomina nuda (so lautet hier der korrekte Plural!) sind diese Namen somit formell noch nicht gültig.
Wenn nur der erste Name in Anführungszeichen steht, liegt oft ein anderer Fall vor. Dann wurde ein Fossil zuvor formell als Mitglied einer bestimmten Gattung klassifiziert, doch diese Zuweisung wird heute mehrheitlich angezweifelt. So ist das Zahntaxon „Megalosaurus“ cloacinus mit Sicherheit kein Megalosaurus, sondern einfach eine andere nicht näher bestimmbare Theropodengattung. Auch „Megalosaurus“ ist nämlich ein Wastebasket-Taxon.
Nomen dubium
Diese lateinische Phrase bedeutet „zweifelhafter Name“. Als Nomen dubium gilt, wenn die wissenschaftliche Gemeinschaft Zweifel an der Gültigkeit eines Taxons oder der Klarheit eines bestimmten Namens hat. Dies kann auf Unsicherheiten in der Identifikation, unzureichende oder widersprüchliche Beschreibungen oder andere Gründe zurückzuführen sein. Ein Nomen dubium weist darauf hin, dass der Name möglicherweise nicht genau oder eindeutig genug ist, um als gültiger wissenschaftlicher Name anerkannt zu werden. In der Literatur werden Nomina dubia meist mit einem Fragezeichen versehen, wie z.B. bei „Nanotyrannus lancensis?„.
Bei meinen Recherchen ergaben sich bei einigen Taxa für mich teilweise große Zweifel, ob manche Dinosaurier als eigene Art wirklich Gültigkeit haben, sprich: ob es sie wirklich gab. Diese Arten, die zwar formell beschrieben wurden und von manchen Wissenschaftlern immer noch gelegentlich verteidigt, aber auch von den meisten Forschern doch eher angezweifelt werden, kommen in meinem Roman Die Weißen Steine nicht vor. Ich nenne in den Fossilberichten hier auf der Website die in Frage stehenden Gattungen und Arten aber natürlich trotzdem, packe sie aber in die Kategorie „umstritten“.
Hier nun eine Übersicht über alle Fossil-Lagerstätten aus dem Maastrichtium Nordamerikas:
Arkadelphia Marl Formation
Cabrillo Formation
Chico Formation
Coon Creek Formation
Corsicana Marl Formation
Escondido Formation
Gabriola Formation
Habana Formation
Kemp Clay Formation
Lewis Shale Formation
Peedee Formation
Pierre Shale Formation
Potrerillos Formation
Prairie Bluff Chalk Formation
Raton Formation
Saratoga Chalk Formation
Tinton Formation
Sharon Springs Formation
Fossillagerstätten aus meinen Traumreise-Büchern:
Auch in meinen beiden Traumreise-Kinderbüchern kannst du dich auf eine geologische Zeitreise begeben. Und sogar auf eine Reise durch die ganze Welt! Hierin besuchen wir nämlich nicht nur das Maastrichtium, sondern aucn viele andere Zeitalter des Mesozoikums. Dort triffst du viele spannende Urzeit-Kreaturen und kannst sogar mit ihnen Freundschaft schließen!
Zu den dort vorkommenden Lagerstätten gibt es größtenteils noch keine eigenen Artikel. Doch sie befinden sich derzeit in der Vorbereitung! Wohin es dich dann verschlagen wird, kannst du trotzdem hier schon einmal nachlesen:
Hell Creek Formation – South Dakota (USA) vor 66 Ma
Prince Creek Formation – Alaska (USA) vor 69 Ma Djadochta Formation – Mongolei vor 74 Ma Niobrara Formation – Kansas vor 85 Ma Bahariya Formation – Ägypten vor 100 Ma Yixian Formation – Liaoning (China) vor 125 Ma Altmühltal Formation – Bayern (Deutschland) vor 155 Ma Posidonienschiefer – Baden-Württemberg (Deutschland) vor 180 Ma Trossingen Formation – Baden Württemberg (Deutschland) vor 210 Ma Chinle Formation – Arizona (USA) vor 225 Ma |
Nemegt Formation – Mongolei vor 70 Ma
Two Medicine Formation – Montana (USA) vor 77 Ma Eumeralla Formation – Victoria (Australien) vor 110 Ma Wessex Formation – Isle of Wight (England) vor 85 Ma Tendaguru Formation – Tansania vor 147 Ma Morrison Formation – Colorado (USA) vor 125 Ma Altmühltal Formation – Bayern (Deutschland) vor 155 Ma Lourinhã Formation – Portugal vor 150 Ma Tiaojishan Formation – Liaoning (China) vor 159 Ma Tongrube von Lipie Śląskie – Polen vor 210 Ma |