Lesedauer 4 Minuten Das Foto zeigt die Aufschlüsse der McRae Formation in der Nähe der Südseite von Elephant Butte, New Mexico, USA. Die McRae Formation sind die dunklen Ablagerungen entlang des Ufers, die hellere „Badewannenring“-Markierungen von verschiedenen Wasserständen im Elephant Butte Reservoir zeigen. Die McRae Formation ist auch in den unteren Hängen des Hintergrundgebirges vorhanden, dessen obere Hänge…
Kategorie: Lagerstätten
Lagerstätten: In dieser Sparte stelle ich alle bedeutsamen Fundstellen für Fossilien aus dem Maastrichtium von Nordamerika vor. Diese bilden die Grundlage meiner Recherche über die Urzeitwelt, die ich für meine Romanreihe Die Weißen Steine rekonstruiert habe. Und das beste ist: du kannst in ihnen sogar einen virtuellen Spaziergang machen!
Die hier behandelten Lagerstätten liegen heute auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent verstreut, von Kanada im hohen Norden über die gesamten USA bis nach Mexiko im Süden. Während des Maastrichtiums lagen diese allerdings noch auf drei (Teil-)Kontinenten. Ein riesiges Binnenmeer, der Western Interior Seaway, hatte Nordamerika noch bis wenige Millionen Jahre vor Ende der Kreidezeit in mehrere Teile geteilt: Laramidia im Westen, Appalachia im Osten und Nunavut ganz im Norden. Das Meer zog sich am Ende des Maastrichtiums allmählich zurück, sodass alle drei Landmassen nun wieder durch Landbrücken miteinander verbunden waren.
Vielfältige Ökosysteme
So konnten die Lebewesen innerhalb dieser Lebensräume umherwandern und sich darin ausbreiten. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sich die Tierwelt auf dem gesamten nordamerikanischen Kontinent recht ähnlich war. Aber: aufgrund der langen Teilung gab es dennoch so einige Unterschiede, der sich in den Fossilberichten aus den Lagerstätten auch niederschlägt. Denn aufgrund der verschiedenen Klimazonen befanden sich dort viele verschiedene Ökosysteme mit ihrer jeweils eigenen Tierwelt.
Die verschiedenen Ökosysteme stelle ich auf meiner Seite natürlich ebenfalls vor, wie sie während des Maastrichtiums wahrscheinlich ausgesehen haben. Diese Rekonstruktionen basieren auf den Recherchen über die Fossillagerstätten:
Die Nebelwälder Appalachias
Lagerstätten
Die Berichte über die Lagerstätten sind für Urzeit-Fans besonders interessant und sogar interaktiv gestaltet. Du findest in allen Beiträgen zunächst eine interaktive Karte, sodass du dich virtuell direkt vor Ort umsehen kannst. Viele dieser Karten führen direkt in die Lagerstätten hinein und lassen dabei Landschaft und Gelände lebendig werden.
Anschließend erfährst du alles Wichtige über die Formation: Wann und wo hat sie sich abgelagert? Welche Gesteinstypen sind dort zu finden? Und was sind ihre geologischen Besonderheiten? Außerdem führen dich auch hier wieder interaktive Karten ins genaue Zentrum der Formation, wo du dich natürlich auch wieder etwas umsehen kannst.
Fossilberichte
Natürlich darf auch das Allerwichtigste nicht fehlen: die urzeitlichen Bewohner, beziehungsweise ihre fossilen Hinterlassenschaften. Viele der hier behandelten Lagerstätten sind für ihren Fossilreichtum berühmt. Einige gehören sogar zu den berühmtesten Fundstellen der Welt! In den einzelnen Beiträgen kann der Fossilbericht deshalb sehr umfangreich ausfallen. Ich fasse die Überreste der Lebewesen also tabellarisch in Kategorien zusammen, die einen besseren Überblick gewährleisten sollen. Diese sind bezogen auf die Tierwelt im Grunde die gleichen, wie du sie bei den Tierprofilen finden kannst:
- Wirbellose (Mollusken, Insekten, Spinnentiere und viele andere)
- Fische (Knorpel- und Knochenfische)
- Amphibien
- Landreptilien (Schildkröten, Schuppenechsen, Schlangen, Krokodile und Choristodera)
- Meeresreptilien (Meeresschildkröten, Plesiosaurier, Pliosaurier, Mosasaurier)
- Dinosaurier (Nichtvogel-Dinosaurier)
- Vögel
- Pterosaurier (Flugsaurier)
- Säugetiere (Beuteltiere, Multituberculaten, Plazentatiere)
Daneben gibt es allerdings auch noch Kategorien zu Pflanzen- und Spurenfossilien, die ein eigenes taxonomisches Bestimmungssystem haben:
- Pflanzen
- Pollen
- Ootaxa (fossile Eierschalen)
- Ichnotaxa (Spurenfossilien)
Erklärung zu den Abkürzungen:
In meinen Fossilberichten verwende ich fachgerechte, paläo-biologische Fachtermini und auch die in der Wissenschaft üblichen Abkürzungen. Falls du dich fragst, was diese bedeuten, werde ich dir das natürlich gern erklären. Hierbei hat mir der Paläontologe Dr. Pascal Abel geholfen, dem ich an dieser Stelle zuerst einmal herzlich danken möchte.
sp.
Die Abkürzung „sp.“ steht für das lateinische Wort species. Diese Abkürzung verwenden Paläontologen, wenn sie ein Fossil wenigstens auf Gattungsebene klassifizieren konnten, aber es trotzdem unklar bleibt, zu welcher Art (Spezies) es konkret gehörte. Meistens sind Dinosaurier und andere Urzeittiere ja nicht als zusammenhängende Skelette überliefert. Viele ihrer Fossilien sind nur schlecht erhalten oder unvollständig. Dies kann die genaue Zuordnung erschweren oder gar unmöglich machen. Und manchmal hat sich eben auch einfach noch kein Forscher gefunden, der sich die Mühe gemacht hat, das Fossil näher zu bestimmen.
Von vielen Theropoden kennt man z.B. bislang nur einzelne Zähne. Hier ist es oft unklar, welcher Art sie einmal gehört. Bei Richardoestesia sp. handelt es sich z.B. um ein „Wastebasket-Taxon“, also eine sogenannte Mülleimergattung. Es ist der Zahn eines Troodontiden, der Ähnlichkeit zu anderen, fast überall auf der Welt vorkommenden Troodontiden-Zähnen hat. So könnte es sich hierbei vielleicht um den Zahn eines Pectinodon bakkeri handeln, der z.B. aus der Hell Creek Formation definitiv, auch durch Skelettüberreste, überliefert ist. Aber er weist doch einige Unterschiede im Detail auf, sodass es sich genauso gut auch um eine eigene Art oder sogar Gattung handeln könnte, die wir vielleicht noch gar nicht kennen!
spp.
Diese Abkürzung ist einfach bloß die Pluralform von species. Die wird verwendet, wenn es in einer Fossilbericht mehr als eine einzige Spezies eines auf Gattungsebene bestimmbaren Taxons gibt. Wenn also z.B. zwei sich voneinander deutlich unterscheidende Fossilien gibt, die z.B. der Gattung Thescelosaurus zugeschrieben werden können, es aber unklar ist, zu welchen Arten sie gehören, setzt man das Kürzel „spp.“.
indet.
Bei „indet.“ ist es ganz ähnlich wie bei „sp.“. „indet.“ steht für indeterminatus, also lateinisch für „unbestimmt“. Diese Abkürzung wird vor bei Fossilfunden verwendet, die noch nicht einmal auf der Ebene der Gattung, sondern lediglich auf Ebene einer größeren Klade (wie z.B. der Ordnung, Familie oder Unterfamilie) klassifiziert werden können. Manchmal werden beide Abkürzungen, sp. und indet., aber auch gleichrangig verwendet.
Aus der Hell Creek Formation sind z.B. fragmentarische Fossilien eines großen Caenagnathiden bekannt, der bislang noch nicht näher beschrieben wurde. Er könnte gar die Ausmaße des berühmten Gigantoraptor aus der Mongolei erreicht haben. Damit wäre er deutlich größer als der aus diesem Lebensraum bekannte Anzu wyliei. Andersherum könnte das Fossil auch darauf hindeuten, dass der besagte Anzu deutlich größer geworden sein könnte als bislang angenommen.
cf.
Die Abkürzung „cf.“ steht für das lateinische Wort confer, was man hier am besten mit „vergleichend“ übersetzen könnte. Es wird gesetzt, wenn ein Fossil relativ sicher einer konkreten Art zugeordnet werden kann, allerdings dies bislang noch nicht in einer fachlichen Studie genau analysiert wurde. Wenn zum Beispiel „Tyrannosaurus cf. rex“ geschrieben wird, bedeutet dies schlicht, dass das in einem Fundbericht beschriebene Fossil Ähnlichkeiten mit der bekannten Art Tyrannosaurus rex aufweist, aber möglicherweise doch eine andere, nicht genau identifizierte Art sein könnte.
Bei allen Fossilien, die mit „sp.“, „spp.“, „indet.“ oder cf. gekennzeichnet sind, handelt es sich also um Fossilien, die noch genauer wissenschaftlich untersucht werden müssen. Da aber auch unklare Fälle in den Fossilienbericht Eingang finden, und ich sie auch bei meiner Recherche berücksichtigt habe, kannst du diese vielen noch offenen Rätsel der Paläontologie hier ebenfalls finden!
Nomen nudum
Steht ein Name in Anführungszeichen, kann es sich um ein sogenanntes „nomen nudum“ handeln, also einen „nackten Namen“. So werden vergebene Art- und Gattungsnamen bezeichnet, die allerdings nicht die Anforderungen des ICZN (International Code of Zoological Nomenclature) erfüllen. Sie wurden vielleicht in einer Fachpublikation verwendet, ohne dass allerdings eine gültige formale Beschreibung des Fossils vorgenommen wurde. Vielleicht sind sie aber bislang auch nur in der Populärkultur verwendet worden.
Der Name „Orcomimus“ etwa ist momentan für eine mögliche weitere Ornithomimiden-Art aus Hell Creek reserviert, für die eine formale Beschreibung allerdings noch aussteht. Gleiches auch beim Wasservogel „Styginetta“ lofgreni. Als nomina nuda (so lautet hier der korrekte Plural!) sind diese Namen somit formell noch nicht gültig.
Wenn nur der erste Name in Anführungszeichen steht, liegt oft ein anderer Fall vor. Dann wurde ein Fossil zuvor formell als Mitglied einer bestimmten Gattung klassifiziert, doch diese Zuweisung wird heute mehrheitlich angezweifelt. So ist das Zahntaxon „Megalosaurus“ cloacinus mit Sicherheit kein Megalosaurus, sondern einfach eine andere nicht näher bestimmbare Theropodengattung. Auch „Megalosaurus“ ist nämlich ein Wastebasket-Taxon.
Nomen dubium
Diese lateinische Phrase bedeutet „zweifelhafter Name“. Als Nomen dubium gilt, wenn die wissenschaftliche Gemeinschaft Zweifel an der Gültigkeit eines Taxons oder der Klarheit eines bestimmten Namens hat. Dies kann auf Unsicherheiten in der Identifikation, unzureichende oder widersprüchliche Beschreibungen oder andere Gründe zurückzuführen sein. Ein Nomen dubium weist darauf hin, dass der Name möglicherweise nicht genau oder eindeutig genug ist, um als gültiger wissenschaftlicher Name anerkannt zu werden. In der Literatur werden Nomina dubia meist mit einem Fragezeichen versehen, wie z.B. bei „Nanotyrannus lancensis?„.
Bei meinen Recherchen ergaben sich bei einigen Taxa für mich teilweise große Zweifel, ob manche Dinosaurier als eigene Art wirklich Gültigkeit haben, sprich: ob es sie wirklich gab. Diese Arten, die zwar formell beschrieben wurden und von manchen Wissenschaftlern immer noch gelegentlich verteidigt, aber auch von den meisten Forschern doch eher angezweifelt werden, kommen in meinem Roman Die Weißen Steine nicht vor. Ich nenne in den Fossilberichten hier auf der Website die in Frage stehenden Gattungen und Arten aber natürlich trotzdem, packe sie aber in die Kategorie „umstritten“.
Hier nun eine Übersicht über alle Fossil-Lagerstätten aus dem Maastrichtium Nordamerikas. Du kannst dich aber natürlich auch einfach durch die folgenden Beiträge klicken!
Arkadelphia Marl Formation
Cabrillo Formation
Chico Formation
Coon Creek Formation
Corsicana Marl Formation
Escondido Formation
Gabriola Formation
Habana Formation
Hornerstown Formation
Kemp Clay Formation
Lewis Shale Formation
Navesink Formation
New Egypt Formation
Peedee Formation
Pierre Shale Formation
Potrerillos Formation
Prairie Bluff Chalk Formation
Raton Formation
Saratoga Chalk Formation
Tinton Formation
Sharon Springs Formation
Pigeon Point Formation
Lesedauer 4 Minuten Das Foto zeigt den Pigeon Point Leuchtturm, mit der schroffen Felsküste der Pigeon Point Formation im Vordergrund: neben den interessanten Zeugnissen der prähistorischen Pazifik-Küste finden sich hier auch wunderschöne Rippeln und Mulden (unter vielen anderen Strukturen) von ‚klassischen‘ turbiden Ablagerungen. Bildquelle: Jim Grossman /GoogleMaps. Die oberkreidezeitliche Pigeon Point Formation erstreckt sich über ungefähr 16 km…
Summit Creek Formation
Lesedauer 3 Minuten Das Foto zeigt spektakulär aufgeschlossene Schichten der Summit Creek Formation, am Mackenzie River in den kanadischen Northwest Territories. Bildquelle: GoogleMaps. Summit Creek Formation In den Northwest Territories von Kanada erstreckt sich die Summit Creek Formation, unterhalb des weitläufigen Hochlandgebiets westlich des Mackenzie-Gebirges und westlich des Mackenzie River. Sie reicht bis zur Ostseite des Mackenzie River…
New Egypt Formation
Lesedauer 4 Minuten Das Foto zeigt Aufschlüsse der New Egypt Formation, am Crosswicks Creek. Hier lassen sich vor allem fossile Haizähne und andere Überreste von kreidezeitlichen Tieren finden. Bildquelle: Google Maps. Aus massivem, tonigem, glaukonitischem Mergel, der dem der Navesink Formation sehr ähnlich ist, besteht die New Egypt Formation, in die erstgenannte fließend übergeht. Ammoniten und andere Wirbellose,…
North Horn Formation
Lesedauer 4 Minuten Das Foto zeigt einen Blick auf die Badlands der Typlokalität für die North Horn Formation am North Horn Mountain. Bildquelle: Kenneth Carpenter / Wikipedia. Die Orientierungskarte zeigt den Blick von der State Road 3498. Bildquelle: Shannon Bushman / GoogleMaps. In Ost- und Zentralutah befindet sich die North Horn Formation, eine Sedimenteinheit, die sich am Ende…
Ojo Alamo Formation
Lesedauer 5 Minuten Die Ojo Alamo Formation in der Bisti Wilderness im Nordwesten von New Mexico, USA, erstreckt sich über die Grenze zwischen der Kreide- und Paläozänzeit, obwohl die tatsächliche Grenze in einer internen Diskordanz verloren geht. Die hier im Foto gezeigten Gesteinsablagerungen enthalten versteinertes Holz, das als Ablagerung eines Flussuferbogens interpretiert wird. Bildquelle: Kent J. Budge /…
Prince Creek Formation
Lesedauer 5 Minuten Das Foto zeigt Aufschlüsse der fast horizontalen Prince Creek Formation, die eine Klippe auf der Westseite des Colville River in der Nähe der Mündung in den Anaktuvuk River im Umiat-Quadranten bildet. Die hellen Schichten bestehen größtenteils aus nicht-marinen Sandsteinen, während die dunklen Schichten kohlenstoffreiche Tonsteine und Kohle sind. Die Klippe hat eine Höhe von etwa…
Moreno Formation
Lesedauer 3 Minuten Das Foto zeigt die Diablo Range in der Moreno Formation. Hier befand sich während der späten Kreidezeit die pazifische Küstenlinie Nordamerikas. Bildquelle: Brian Eddy / GoogleMaps. Im San Joaquin Valley, in einer Gegend, die als Diablo Range bezeichnet wird und im Süden Kaliforniens liegt, befindet sich die Moreno Formation. Sie ist die oberste und damit…
Pinyon Conglomerate Formation
Lesedauer 4 Minuten Das Foto zeigt den Brigder-Teton National Forest, mit Blick auf Pinyon Peak. Dahinter befindet sich die schwer zugängliche Pinyon Conglomerate Formation. Bildquelle: Lilian Chang / GoogleMaps. Wie auch die benachbarte Harebell Formation enthält auch die bis zu 1.151 Meter dicke und auf 388 Quadratkilometern ausgebreiteten Zonen der Pinyon Conglomerate Formation vor allem mächtige Quarzit-Konglomerate. Beide…
El Picacho Formation
Lesedauer 3 Minuten Das Foto zeigt die zerklüfteten Felsen, die das Landschaftsbild in der El Picacho Formation charakterisieren. Bildquelle: La Monila / GoogleMaps. El Picacho Formation Nein, jetzt geht es nicht um Pokémons: die El Picacho Formation ist eine bislang nur wenig erforschte kreidezeitliche Gesteinsformation im Bundesstaat Texas. Ihr oberer Teil besteht hauptsächlich aus Tonstein mit einigen gelb-grauen Sandsteinschichten…